Blog Image

Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Akzeptable Ausbeute am vorletzten Spieltag

IEM u8 Sebnitz 2023 Posted on Fr, Oktober 13, 2023 23:59:55

Der heutige Freitag wartete wieder mit einer Doppelrunde auf. In der Vormittagsrunde spielte Carl in Weiß an Brett 23 gegen Enno Biederstedt (Barnimer SF) auf. Die ersten 11 Züge der Philidorverteidigung waren abgesehen von einer kleinen Ungenauigkeit beiderseits ordentlich gespielt. Auch in den folgenden Zügen des Mittelspiels enthielten lediglich zwei (vom Gegner nicht erkannte) Fehler. Partieentscheidend war, als Schwarz im 15. Zug seine Dame einzügig einstellte. Weiß suchte konsequent den Figurenabtausch und setze Schwarz letztlich mit zwei Türmen treppenmatt.

Stefaniia spielte an Brett 13 eine gute Partie gegen Moritz Taube (SV Glück auf Rüdersdorf). Bei dem ruhigen Italiener hatten beide Seiten jeweils kurzzeitig einen leichten Vorteil. Auch auf diesem Brett war das Einstellen der Dame – diesmal von Weiß – partieentscheidend. Im Gegensatz zu ihrem Team-Kollegen Carl verschwendete Stefaniia jedoch keine Zeit auf ein Abtauschen der Figuren, sondern suchte den möglichst raschen Partieabschluss und holte den nächsten Punkt für die Schachzwerge.

Leider war Johannes in seiner Partie nicht das gleiche Glück beschert. Gegen Shravan Thirumal (USV TU Dresden) hatte Bettina mit ihrer Vorbereitung auf die Pirc-Verteidigung genau die richtige Eröffnung getroffen. Jedoch wurden die Stellungen schnell komplexer, was bei Johannes viel Zeit für die Variantenberechnung in Anspruch nahm – insbesondere für die nach dem 12. Zug erreichte Stellung, welche dann auch bei der Partieanalyse mehrere Minuten lang analysiert wurde. Im Ergebnis dieser intensiven Überleungen waren die Stellungen bis zum 17. Zug durchgängig leicht günstiger für Weiß. Doch nach zwei beiderseitigen kleinen Ungenauigkeiten unterlief Johannes im 20. Zug bei zwei eigenen Drohungen gegen Schwarz und einer Gegedrohung gegen sich mit der gewählten Abwicklungsvariante der gedankliche Fehler, dass der eigene Turm mit Schach geschlagen würde, und daher die Zugfolge in dieser Form nicht aufging. Die Bedenkzeit forderte letztlich ihren Tribut, sodass Weiß, da dieses Turnier leider ohne Inkrement gespielt wird, wegen Zeitüberschreitung verlor.

Zumindest einen Punkt für die Zwerge am Nachmittag

Ihre zweite Partie des Tages spielte Stefaniia in Weiß gegen Jakob Schmidt (SV Empor Berlin). Gegen die Französische Verteidigung kam sie gut klar und konnte nach einer absolut ausgeglichenen Eröffnung im Mittelspiel überzeugen. Mit leichtem Vorteil von zwei Bauern für Weiß ging es ins Läufer-Dame-Endspiel. Dort übersah Stefaniia leider einen Spieß, welchen Ihr Gegner seinerseits jedoch fand. Nach dem Verlust der Dame waren es nur noch wenige Züge bis zum Matt durch den Gegner.

An Brett 20 trat Carl in Weiß gegen Leon Kircheis (SV Glück auf Rüdersdorf) im Vierspringerspiel an. Leider fand bereits in der Eröffnung ein aus weißer Sicht nachteilhafter Abtausch statt, in dessen Ausgang Carl den Rest der Partie mit einer Leichtfigur weniger bestreiten musste. Kurz darauf tauschte er den verbliebenen Läufer obendrein noch freiwillig ab. Zwar konnte Carl mit seinen beiden Türmen noch einige der gegnerischen Bauern einsammeln, jedoch gelang dies nicht bei allen. Am Ende fehlten Carl zwei Tempi zur Umwandlung des eigenen Bauern, sodass Schwarz ihm diesbezüglich zuvor kam und seinerseits mit der Bauernumwandlung zur Dame die Partie mit einem gleichzeitigen Matt beendete.

Johannes wurde an Brett 7 gegen Noel Can Durmus (SK Zehlendorf) gelost. In Schwarz spielend setzte er dem weißen Läuferspiel eine Berliner Verteidigung entgegen. Zwar kamen beide ausgeglichen aus der Eröffnung, dennoch entwickelte sich das Mittelspiel zeitweise leicht zugunsten von Weiß. Mit einem Bauernsturm auf dem Königsflügel öffnete Johannes, der seinerseits lang rochiert hatte, erfolgreich die h-Linie und übte mit beiden Türmen und der Dame Druck in Richtung König aus. Den vermutlich nicht in dieser Form beabsichtigten Tausch der weißen Dame gegen den schwarzen Turm nahm er gern an und wickelte diesen Vorteil schrittweise in Richtung Partiesieg ab. Nach Einsammeln aller weißen Bauern und Umwandlung des eigenen Bauern (in einen Turm) folgte das Matt im übernächsten Zug an der schwarzen Grundlinie.

Punkte auf dem Schotterplatz und an den Brettern

Nach der zweiten Runde wurden im Vorbereitungsraum noch die restlichen angefangenen Basteleien beendet. Um 16:30 war dann jedoch erstmal für jeden, der wollte, Anpfiff zu einer Fußballpartie auf dem Schotterplatz. Johannes, Jakob und Levin ergänzten sich hierbei gut im Team und konnten einige Tore schießen. Punktemäßig sah es an diesem Tag auch schachlich ganz akzeptabel aus für die Schachzwerge. Mit jeweils einem Punkt aus zwei Partien kletterte unser Team auf 5 Punkte (=Platz 14) für Johannes, 4 Punkte (=Platz 22) für Stefaniia sowie 2,5 Punkte (=Platz 44) für Carl. Für die morige Finalrunde haben sich alle nochmals einen letzten Punkt vorgenommen. Wir drücken die Daumen für ein bestes Gelingen … 🙂



Ein Punkt und viel Freizeitspaß an Tag 4

IEM u8 Sebnitz 2023 Posted on Do, Oktober 12, 2023 23:59:11

Der Tagesbericht für diesen vierten Spieltag fällt vergleichsweise kurz aus. Zum Einen gab es wieder nur eine einzelne Partie am Vormittag, zum Anderen spielten zwei unserer Schachzwerge ja gegeneinander. An Brett 7 spielte Stefaniia in Weiß gegen Johannes. Aufs Brett kam ein für Schachzwerge wenig überraschendes Guccio Piano. Jedoch wusste Weiß den mit dem taktischen Zug 7. … Sd4 verbundenen nochmaligen Angriff auf den gefesselten Springer auf f4 nicht so recht zu handhaben. Die nachfolgende 5-zügige Abwicklung dieser Situation kostete beide Seiten jeweils Dame, Springer und Bauer, aber Stefaniia zusätzlich noch ihren Läufer. Aus diesem Materialvorteil heraus suchte Johannes konsequent den Figurenabtausch, was ihm auch gut gelang. Mit einer Leichtfigur bei gleichzeitigem Minderbauern konnte er seinen eigenen Bauern zur Umwandlung führen und mit dem Turm auf der Grundlinie Stefaniia gleichzeitig an selbigem hindern. Nach einer Fesselung des letzten verbliebenen weißen Turmes gab Stefaniia auf, und das Schachzwerge-Duell endete 1:0 für Johannes.

Carl spielte an Brett 21 in Schwarz gegen Ben Christian Fliß (Barnimer SF). Die Eröffnung der Italienischen Partie (ebenfalls in der Guccio Piano Variante) verlief abgesehen von bederseitigen kleinen Ungenauigkeiten unterm Strich zu Bens Gunsten. Während der Damenzug 18. De2 prinzipiell einen Fehler von Weiß darstellte, gab Schwarz seinerseits mit der eigenen Dame ein Schachgebot, welches durch Zwischenstellung der weißen Dame pariert wurde. Der nachfolgende Damentausch war günstig für Weiß, und Ben vermochte diesen Vorteil sogar auf +3 auszubauen. Der folgende Bauernvorstoß stellte jedoch einen Fehlzug dar, der nach beidseitgen Ungenauigkeiten und einem weiteren Fehlzug des König die Stellung zu Carls Gunsten drehte (+6). Leider erkannte Schwarz diese Chance nicht und stellte stattdessen seinen Springer ein. Im weiteren Verlauaf konnte Ben dann auch noch eine Qualität gewinnen und ging mit einem Turm und Mehrbauern ins Endspiel über. Dieser Materialübermacht hatte Carl mit seinen verbliebenen 4 Bauern + König nicht genug entgegenzusetzen, sodass Schwarz sich mit zwei Freibauern auf dem Königsflügel sogar den Verlust des Turms leisten konnte und die Partie zum Matt führte.

Freizeitspaß am Nachmittag

Der Nachmittag stand wieder für freie Gestaltung von Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Trotz nieseligem Wetter entschieden sich die Berliner und Magdeburger Kids für eine Runde Minigolf beir fußläufig erreichbaren Forellenschänke. Papa Rössling spielte außer Konkurrenz mit. Nach der kleinen schachlichen Niederlage am Vormittag konnte Stefaniia an den 20 Löchern ihr Können zeigen und holte sich den verdienten ersten Platz vor den anderen vier Minigolfern Sasha, Maila, Jakob und Johannes. 🙂

Gut gelaunt und leicht beregnet waren alle pünktlich zurück zur zentral organisierten Kegelrunde. Auch hier hatten alle Kinder reichlich Spaß. Nach dem Abendbrot gab es nochmal eine ausgiebige Vorbereitungsrunde für die Morgenrunde am nächsten Tag, bevor alle dann müde aber zufrieden sich schlafen gelegt haben. Aus Schachzwerge-Sicht endete dieser Spieltag mit einem Punkt und einer persönlichen Gesamtbilanz von 4 Punkten für Johannes (Platz 11), 3 Punkten für Stefaniia (Platz 26) und weiterhin 1,5 Punkten für Carl (Platz 46).



Gutes Ergebnis am dritten Tag

IEM u8 Sebnitz 2023 Posted on Mi, Oktober 11, 2023 23:59:42

Der dritte Tag hielt wieder eine Doppelrunde für alle Spieler bereit. Johannes startete an Brett 7 in Schwarz gegen den Polen Dawid Zareba (DWZ 940, Bialy Król Wisznia Mala). Für diesen gab es lediglich die aktuellen Sebnitz-Partien als Referenz, zwei davon in der richtigen Farbe, aber nur eine (Runde) wegen des ersten Schwarzzuges nutzbar. In besagter Partie kam ein Vierspringerspiel aufs Brett, welches Johannes durchaus geläufig ist und daher lediglich nochmal grob wiederholt wurde. Die Eröffnung lief weitgehend zugunsten von Johannes, war jedoch wegen eines kleinen Fehlers dann doch ausgeglichen. Im Mittelspiel fehlte Johannes ein wenig die 100%ige Brettkontrolle, sodass Dawid zwischenzeitlich eine positionell leicht bessere Stellung (+1.5) erreichte. Dann jedoch öffnete Johannes seine Taktik-Trickkiste. Statt eines gegenseitigen Abtauschs der jeweils angegriffenen Läufer (oder dem gegenseitigen Retten beider), opferte er seinen zum zusätzlichen Gewinn eines gegnerischen Bauern und dem Öffnen der g-Linie. Anscheinend wollte Weiß dies ihm gleich tun und opferte seinen Läufer auf f7, half damit aber letztlich Johannes durch das Öffnen der f-Linie für den Angriff. Nach kurzer Relokation der reichlich ungünstig stehenden Dame und einem groben Schnitzer (Bauernzug) seines Gegners setzte Johannes in vier weiteren taktischen Zügen Matt.

In Weiß an Brett 17 gegen David Bredereck (SV Glück auf Rüdersdorf) spielend brachte uns Stefaniia sogleich noch einen weiteren Punkt aufs Schachzwerge-Punktekonto ein. Aus einer soliden Spanischen Eröffnung ging sie mit einem spürbaren Stellungsvorteil hervor, aus dem heraus die in den Angriff ging. Mit dem Abtausch der gegenseitigen Springer auf f6 verpasste sie David eine „Lochade“, übersah dann aber leider, den „geschenkten“ direkt angrenzeden hängenden h-Bauern einzusammeln. David fand überraschender Weise nochmals zurück ins Spiel und stand plötzlich und bis ins Endspiel hinein auf Gewinn. Ein Kardinalfehler von Schwarz, statt des Damengewinns ein Zwischenschach zu geben, gab Stefaniia dann aber unerwartet nochmal eine akute Angriffschance auf der h-Linie, die sie auch nutzte und binnen weniger Züge zum Matt führte.

Leider war Carls Partie in Schwarz gegen Jakob Schmidt (SV Empor Berlin) für ihn nicht von Erfolg gekrönt. Das Damenbauernspiel schien ihm gar nicht zu liegen, wobei der Materialverlust wohl eher taktisch-bedingter Natur war. Mit einer Leichtfigur weniger ging Carl ins Mittelspiel, wo er dann nochmals eine weitere verlor. Diesen Vorteil spielte Jakob einfach herunter.

Bergfestrunde nur zu zweit 🙁

Die Niederlage in der vierten Runde führte leider auch dazu, dass Carl am Nachmittag spielfrei hatte. Gleichwohl das einen Kaffee-Punkt für ihn bedeutete, präferieren die allermeisten Schachspieler es dann doch, durchspielen zu können und nicht ausetzen zu müssen. So konnten unsere Schachzwerge die Bergfestrunde zu zweit antreten…

Stefania wurde an Brett 14 in Schwarz gegen Taihe Liu (OSC Rheinhausen 04) gelost. Die ihr völlig unbekannte Saragossa-Eröffnung spielte sie als Vorstoß-Variante und sicherte sich eine vorteilhafte Stellung. Mit mehreren taktischen Motiven konnte sie sich im Mittelspiel dann zunächst einen Turm und kurz darauf auch noch einen zusätzliche Qualität gewinnen, sodass sie mühelos die Partie zum Sieg abwickeln konnte.

Johannes durfte an Tisch 5 gegen Bruno Stopp (DWZ 1317, USV TU Dresden) ans Brett. Die Italienische Partie lag Johannes in gewohnter Weise, sodass er optimal entwickelt ins Mittelspiel überging. Als Schwarz daraufhin lang rochierte, erkannte Johannes direkt seine Chance zum Bauernsturm auf dem Damenflügel. Schnell stand er deutlich besser (+6) und hatte beste Siegesschancen für die Partie. Als Bruno dann aber dem Gegenangriff im Mittelfeld eröffnete, unterbrach Johannes unnötigerweise seine Aktivitäten am Damenflügel, um sich zumindest übergangsweise der Verteidigung in der Mitte zu widmen. Der dann folgende mehr oder weniger freiwllige Figurenabtausch von Dame, Läufer, Springer und je einem Bauer auf beiden Seiten änderte zwar nichts an den Materialverhältnissen, doch war die Stellung plötzlich nur noch ausgeglichen. Mit dieser ging Johannes dann ins Endspiel, wo er zu allem Bedauern eine Gabel übersah und die Partie dann in letzter Konsequenz doch noch abgeben musste. (Spoiler: Auch gegen Maila sollte Bruno am folgenden Tag nochmal eine ähnliche Glückswendung widerfahren…)

Tagesabschluss mit zufriedenstellendem Turnierzwischenfazit

Nach ausreichend Freizeit zum Spielen und Toben ging es dann irgendwann zum Abendbrot. Die nach kleiner Pause sich dann anschließende abendliche Einheit hatte für Stefaniia und Johannes reinen Trainings-Charakter. Da beide nämlich für den morgigen Tag gegeneinander ausgelost wurden, gab es für sie – wie üblich in solche Situationen – keinerlei individuelle Partievorbereitung.

Am Ende des dritten Turniertages stand nach dem Bergfest folgendes Zwischenfazit für unsere Schachwerge zu Buche: Johannes und Stefaniia mit jeweils 3 aus 5 Punkten an Platz 14 und 20, und Carl mit 1,5 aus 5 Punkten an Platz 43. Für den morgigen zweiten Einzelrundentag haben wir dann ja schonmal mindestens einen Punkt sicher… 🙂



Halbe Punktzahl in Runde 3

IEM u8 Sebnitz 2023 Posted on Di, Oktober 10, 2023 23:59:27

Am heutigen Dienstag stand mit Runde 3 für alle Kinder nur eine Partie auf dem Programm.

Stefaniia entschied sich in ihrer Partie gegen Eduard Kaplun, seiner Italienischen Eröffnung ein Zweispringerspiel entgegenzusetzen. Ihren positionellen Vorteil baute Sie auch materiell aus, als Eduard seinen Springer einzügig einstellte. Trotz zwischenzeitlich nachteiliger Stellung stand sie im 21. Zug klar auf Gewinn. Als Eduard seinen Turm jedoch auf der e-Linie ihre(n) Läufer, Dame und König ins Visier nahm, zeigte Stefaniia unnötig viel Respekt und zog im Affekt ihre Dame aus der „Schusslinie“. Hätte sie alle Schlag- und vor allem Schachzüge kontrolliert, hätte sie wohl den entscheidenen Abzug gefunden, um sogar noch weiteres Material zu gewinnen. Stattdessen verlor sie unnötigerweise Läufer und Dame und konnte sich der Übermacht von Schwarz nur noch ein paar weitere Züge lang erwehren.

Carl trat in Weiß spielend gegen Maddox Wetter mit einem spanischen Vierspringerspiel an. Nachdem sich Maddox in der Eröffnung einen Figurenvorteil erspielte, konnte Carl diesen zunächst noch zurückgewinnen, stand im 20. Zug dann aber doch wieder eigentlich klar auf Verlust. Doch als Maddox daraufhin seinen Dame einzügig einstellte, war plötzlich alles wieder offen und Carl stand 9 Züge lang ziemlich auf Sieg. Dann jedoch fand er für seine gespießte Dame nicht das günstige Zwischenschach-Feld, wodurch er im nächsten Zug seinen dahinterliegenden Turm verlor; nur um seinerseits zwei Züge später mittels Gabel den gegnerischen Turm mit gleichzeitigem Schachgebot zurückzugewinnen. Nach weiteren vier Zügen hatte er auch noch 3 zusätzliche Bauern aufgesammelt, sodass er mit drei Bauern plus Dame gegen drei Bauern plus Turm in ein denkbar günstiges Endspiel ging. Leider gelang es ihm jedoch nicht, diesen klaren Vorteil zu verwerten. Stattdessen ermöglichte er mit einer Unterumwandlung seinem Gegner ein nochmaliges Comeback und stand wegen eines Fehlzuges plötzlich sogar auf Niederlage. Nachdem beide Seiten dann aber Ihre Türme verloren, stand im 87. Zug mit Dame+König gegen Dame+König ein Remis auf dem Brett, welches angesichts des ganzen Hin und Her als faires Ergebnis angesehen werden kann.

Johannes spielte mit Weiß gegen Leon Kircheis (SV Glück auf Rüdersdorf) eine souveräne Partie. Beim Zweispringerspiel im Nachzuge war sein Gegner in der Variante 4. Sg5 bereits kurz darauf scheinbar aus der Theorie raus, und stellte im 6. Zug zunächst seinen Springer ein, woraufhin Johannes zwei Züge später auch noch seinen Läufer gegen Leons Turm eintauschen konnte. Den so erspielten Vorteil wickelte er bis zum Matt im 23. Zug konsequent ab.

Freizeit am Nachmittag

Der Nachmittag stand zur freien Freizeitgestaltung zur Verfügung. Während Bettina mit Maila, Jakob, Sasha und Stefaniia zunächst der Seidenblumenmanufaktur und anschließend dem Sebnitzer Urzeitpark einen Besuch abstatteten, kannte Johannes diesen bereits, weshalb es ihn und seinen Papa zum Saurierpark in Kleinwelka zog. Um tolle Erlebnisse reicher trafen sich alle wieder auf dem KiEZ zum Abendbrot. Am Abend gab es nochmal eine kleine Trainings- und Vorbereitungseinheit für den nächsten Tag, an der sich alle wirklich fleißigst beteiligten. Und als die Kinder dann allesamt im Bett waren, hatten auch die Trainer und Betreuer noch Zeit für niveauvolle Gesellschaftsspiele und geistreichen Klatsch und Tratsch… 😉



Verregneter Start ins Turnier

IEM u8 Sebnitz 2023 Posted on Mo, Oktober 09, 2023 23:59:30

Der erste Spieltag begann mit einem ziemlich verregneten Morgen. Doch unser Sonnenschein Stefaniia ließ sich davon nicht irritieren. Sie spielte gegen Johann Korwitz (SK Heidenau) eine ebenso kurze wie beherzte Partie und verließ bereits nach wenigen Minuten als eine der ersten mit Punkt den Spielsaal.

Wenig später folgte Johannes, der jedoch seinem Gegner Levi Studdert (SSV Rotation Berlin) überraschend unterlag und dementsprechend mit den Tränen zu kämpfen hatte. Mit dem Zweispringerspiel im Nachzug bewegten sie sich eigentlich auf für ihn gewohntem Terrain. Die Partieanalyse zeigte aber, dass er einfach zu schnell und unaufmerksam gespielt hatte. Ansonsten hätte er gewiss beim Rückzug seiner Dame das Feld gefunden, welches den ebenfalls angegriffenen Springer nicht schutzlos gelassen hätte – und gleichweise die offene Matt-Drohung wenig später erkannt und pariert.

Als Dritter Schachzwerg im Bunde trat Carl in seiner Auftaktpartie mit Weiß gegen Jonas Eskef (SV Empor Berlin) an. Die vom Russische Verteidigunng verlief die ersten gut 20 Züge über ziemlich ausgeglichen, woraufhin Carl innerhalb von 5 Zügen seinem Gegner 3 Bauern wegschnappte. Leider kippte die Partie dann aber, als er kurz darauf seinen Turm einstellte. Zwar hielt er sich noch weitere 25 Züge, konnte das Blatt aber leider nicht mehr wenden.

Noch ein Punkt am Nachmittag

Die Nachmittagspartie gegen Ben Christian Fliß (Barnimer SV) lief für Johannes deutlich besser. Mit Schwarz spielend kam er mit ausgeglichen aus der Eröffnung der italienischen Partie und konnte im Mittel und Endspiel die teils einzügigen Fehler seines Gegners erkennen und in einen Figurengewinn bzw. den positiven Partieabschluss verwandeln.

Leider konnte Stefaniia ihren tollen Turniereinstand nicht noch mit einem Sieg in Runde 2 krönen. Gegen die Sizialinische Verteidigung ihres polnischen Gegners Adam Orlowski (KSz Polonia Wroclaw) hielt sie lange gut an und stand im 17. Zug noch ausgeglichen, fand dann jedoch nicht den richtigen Zug, um dem Doppelangriff ihres Gegners den Zahn zu ziehen bzw. ihn verlustfrei abzuwickeln. Die Öffnung des Königsflügels erlaubte ihrem Gegner dann auch noch eine dreimalige Schachsequenz mit Qualitätsgewinn, in deren Folge sie sich trotz stark gespielter Eröffnung am Ende geschlagegen geben musste.

Carl kam in Runde zwei gegen Mika Richter (Mika Richter) ans Brett. Nachdem er mit Schwarz spielend gut durch die Eröffnung (Zweispringerspiel im Nachzug) gekommen war, übersah er leider zweimal die Möglichkeit, auf der e-Linie mit dem eigenen Turm die gegnerische Dame vor dem König zu fesseln und bei der möglichen Läufer-Abwehr die Leichtfigur zu gewinnen. Besonders bitter aber war, dass er nach einem Fehlzug seines Gegners zunächst dessen beide Türme gewann, kurz darauf jedoch klar auf Sieg stehend seine Dame einzügig einstellte und daraufhin die gefühlt schon sichere Partie doch noch verlor.

Tagesfazit

Insgesamt stehen am Ende des ersten Tages zwei Punkte aus sechs Partien für unsere Schachzwerge zu Buche. Diesen Start hatten wir uns zwar etwas besser vorgestellt (und mindestens ein Punkt lag ja auch bereits auf dem Brett). Doch heißt es dann am morgigen Einzelrundentag umso mehr: Angreifen und Punkten! Carl möchte endlich seinen ersten Turnierpunkt holen; Stefaniia ihrem vorhandenen einen zweiten hinzugesellen, und Johannes sich wieder ein Stück weit zurück ins vordere Feld kämpfen.

Am Abend stand dann nochmal eine kurze Trainingseinheit auf dem Programm. Während Bettina mit jedem Kind einzeln die Vorbereitung für den nächsten Tag durchging, durften alle übrigen sich dich korrekt gelöste Taktik-Aufgaben Puzzle-Teile gewinnen, welche es dann als Tagesabschluss gemeinschaftlich zusammenzupuzzlen galt. Der Spaß kam also nicht zu kurz…



Willkommen Sebnitz!

IEM u8 Sebnitz 2023 Posted on So, Oktober 08, 2023 23:59:41

Während sich so einige der größeren Schachzwerge wohl schon mental auf die Magdeburger Open vorbereiten, hat sich an diesem Wochenende eine kleine Delegation unserer Jüngsten zur diesjährigen 23. Internationalen Einzelmeisterschaft U8 nach Sebnitz aufgemacht. Dieses wirklich tolle Turnier im Herzen der Sächsischen Schweiz bildet auch für die Schachzwerge schon eine lange Tradition. Und so ist es schön, dass sich auch in diesem Jahr drei hochmotivierte Zwerge gefunden haben, die sich der Herausforderung stellen, eine Woche lang mit sogar internationaler Beteiligung neun Runden lang um Brettpunkte zu ringen.

Während Carl und Stefaniia zum ersten (und leider auch gleichzeitig letzten) Mal teilnehmen, haben wir es bei Johannes indes mit einem Wiederholungstäter zu tun. Nach einem respektablen 35. Platz bei seiner Erstteilnahme 2021 und einem bemerkenswerten 16. Platz im vergangenen Jahr, möchte er sich dieses Jahr unbedingt in die Top 10 spielen, wo er zu Turnierbeginn auch gesetzt ist. Stefaniia geht Platz 25 aus ins Rennen und Carl von Platz 48.

Leider konnte unsere Zwerge dieses Jahr keiner er Magdeburger Trainer begleiten. Aber zum Glück hat die liebe Bettina aus Berlin sich wieder bereiterklärt, neben ihren eigenen Spielerinnen Maila und Oleksandra („Sasha“) auch unsere Zwerge mit unter ihre Fittiche zu nehmen.

Fun Fact: Vor ziemlich genau 4 Jahren waren damals Johannes‘ große Schweter Laura und Carls große Schwester Luise gemeinsam für die Schachzwerge in Sebnitz – und auch damals wurden sie von Bettina betreut.

Am Abend gab es noch eine kleine Trainingseinheit, in der eine typische Schachpartie besprochen wurde. Für ausgewählte Stellungen sollten die Kinder dann vorschläge für mögliche nächste Züge machen, welche dann qualitativ absteigend bepunktet wurden. Die höchste Gesamtpunktzahl erreichten Sasha und Johannes, wobei dieser sich am Abend noch nach unten hin verzählte und erst am kommenden Morgen noch zwei vermisste Punkte auf der Rückseite des Lösungsblattes fand…



Vom Sonnenschein und besseren Preisen

Sommerlager 2023 Posted on Di, Juli 18, 2023 19:44:33

Noch schuldig sind wir den Bericht vom letzten halben Tag; nicht tagesaktuell diesmal, da die Trainer dringend etwas Regeneration brauchten.

Viel stand nicht mehr an, aber zwischen den zwei Mahlzeiten mussten noch die Zimmer geräumt und durfte während der Siegerehrung auf Preise gehofft werden. Ersteres war bei einigen quasi schon vor dem Frühstück ungefragt abgabebereit erledigt, bei anderen… seufz. Aber letztlich hatten irgendwann alle verstanden, dass Pfandflaschen nichts im Mülleimer zu tun haben, Bettlaken zur Bettwäsche gehören, die man abziehen sollte, Kabel besser mitgenommen werden und ein letzter Blick in Dusche, Schränke und unter die Betten sich oft lohnt 😉

Dann konnte es mit der Preisvergabe losgehen: Vor allem unter der Moderation von Marc – garniert mit Loris‘ Bildershow – bekamen die besten der Gruppenturniere Medaillen, die „Turniersieger“ der Rundenschnellschachturniere (Jakob, Maurice, Lukas, Henry, Noah, Edward) zudem einen Pokal. Außerdem ging einer an den jeweils „Gruppenbesten“ (Joey, Martha, Mina, Bruno, Paula, Leonas), sprich jenes Kind, welches sich über die ganze Woche die meisten Pluspunkte verdient hatte für Mitarbeit beim Schachtraining, (ungefragtes) Helfen während der gesamten Zeit und vieles mehr minus abgezogener Negativpunkte. Letztere waren zum Glück selten notwendig 🙂

Ausgezeichnet wurden auch die Sieger der abendlichen Rahmenturniere: Beim Blitzen setzten sich Jakob sowie Edward punktgleich vor Felix durch. Das Tandemturnier der ersten drei Gruppen verlief sehr spannend. Grund hierfür ist u.a. die Aufteilung in möglichst gleichstarke Teams, dass heißt je unerfahrener der eine, desto stärker der zugeteilte Partner. Besonders Hermann zitterte zuvor tagelang aufgrund der Schlussrundenniederlage, konnte aber am Ende aufatmen und gewann mit Anton nach Wertung vor Anna+Georg sowie Eva+Henry. Bei den jüngeren gewannen Timur und Partner Maurice. Als Überraschungsturnier galt diesmal komplett schachfrei der mittwöchentliche Parcourswettbewerb: Vinnie triumphierte mit 1:19min und 3s Vorsprung vor Paula und weiteren 4s vor Noah; Julian war der schnellste inklusive der Hangelpassage vor Rahel und Michelle.

Aber da die Leser ja vor allem von den wichtigen Preisen wissen wollen: Die besten Türschilder malten unserer Meinung nach Lisbeth und Rebecca sowie Rahel und Paula! Dafür gab es ebenso wie für alle jugendlichen Schatzsuchehelfer Eis nach freier Auswahl, welches auf dem 25-minütigen Weg zum Bahnhof genossen wurde. Da schaute Matthes sicherlich neidisch, der hatte nämlich „nur“ den größten aller Pokale mitnehmen dürfen, da er als „Sonnenschein“ ausgezeichnet wurde (jenes Kind, welches über die gesamte Zeit die meiste gute Laune verbreitet hatte). Jener Pokal landete mit einigen weiteren erstmal im Schachzwergebus, welchen Gordon zusammen mit drei Kindern zum ZOB nach Magdeburg fuhr. Zur Belohnung durfte er „Feliz Navidad“ in gefühlter Endlosschleife „genießen“. Lauras und Luises Begründung, dass es bis Weihnachten ja nur noch 164 Tage dauert, war zugegebenermaßen schwer zu entkräften…

Die Rückfahrt der Bahnreisenden verlief deutlich entspannter als die Hinreise mit überfülltem Bus und defektem Notsignal und so kamen alle halbwegs pünktlich in Magdeburg an.

Insgesamt hat es den Kindern hoffentlich trotz der teils hohen Außentemperaturen viel Spaß gemacht. Auch im nächsten Jahr wird es wohl wieder anfangs der Sommerferien in die Altmark gehen.

Zum Abschluss noch ein paar weitere Bilder der vorigen Tage, vor allem vom Donnerstag (Sport komplett draußen, aber das Wetter ließ dies dann auch schon wieder gut zu):



Die Rettung der Welt

Sommerlager 2023 Posted on Fr, Juli 14, 2023 01:25:28

Da wir einen Seminarraum für Floorballer räumen mussten, wurde die morgendliche Sporteinheit für die großen mit dem Schachtraining verknüpft: es wurde erstmalig Konditionstorschussblitzschach versucht. Ein spannendes Duell, welches aufgrund Henrys ungünstig getimtem Risikos (ein krachender Torschuss am linken Pfosten vorbei in die Wallachei verlor den großen Zeitvorsprung) noch echt knapp wurde, zu erwähnen auch Maurices eingesprungener Speedy-Zug. Im Sand wurde auch etwas neues Endspielwissen vermittelt, so konnte ein kleiner Bauer je nach genauer Position auf der vorletzten Reihe die gegnerische Dame manchmal gar zum Remis verdammen. Danach gab es Handball auf dem Beachplatz, dabei z.T. perfekten Teamsport mit schönen Passstafetten und umkämpften aber stets fairen Zweikämpfen. Fußball war da heute nur Ballsportart Nummer 2. Der Parcour und der Tischtennisplatz waren aber ebenfalls gewohnt gut besucht.

Die letzten Turnierpartien wurden gespielt, die Sieger werden wie für alle Nebenturniere erst freitags gekürt.

Nach der Mittagspause, erfolglosen Smiley-Spiel-Versammlungen (immer erstmal die Trainer verdächtigen ist kein Erfolgsrezept) und regenunterbrechenden sportlichen Aktivitäten (Ausgleich somit Schachspaßspiele und andere Gesellschaftspiele) ging es an diesem Abend zum Grillen. Neben den üblichen Fleischspezialitäten, verganen Varianten für wenige und Folienkartoffeln war vor allem Grillkäse und Maiskolben angesagt.

Danach gab es eine Schatzsuche. Diesmal musste die Welt vor gemeinen Aliens gerettet werden, indem auf verschiedensten Planeten im weiten Universum Rätsel gelöst wurden. Hierbei hatte jedes Mitglied der 6-Mann-Besatzung der einzelnen Raumschiffe eine eigene Rolle, sei es der Captain, Navigator, Kommunikationsoffizier, Späher, Bordingenieur oder Space Detective. Mit Hilfe der Sternenkarte mussten die Betreuer an verschiedenen Orten im Objekt gefunden werden und z.B. Suchsel, Wortspiele und Vergleichsbilder geknackt werden oder Geschicklichkeitsübungen wie Vorbeischleichen oder das „Durchqueren der Brandwüste“ absolviert werden. Am Ende eines langen Tages kamen alle etwas erschöpft an und puzzelten dann noch die errungenen Raketenteile zusammen und retteten somit die Erde!



Hangeln oder nicht, das ist hier die Frage!

Sommerlager 2023 Posted on Do, Juli 13, 2023 00:38:16

Bei den morgendlichen Schachstunden baute die Endspiel-Lerngruppe Brücken und verteidigte Reihen gegen heraneilende Türme, lernte die Rolltreppe kennen und warum zwei verbundene Bauern stärker als ein Turm sein können. Und gegen den blockierenden Bauern half dann noch eine Springerunterwandlung. Die Kleinsten übten Kreuzmatts, Sternmatts, Erstickte Matts, Grundreihenmatts, Batteriematts und viele mehr per Beamer, Demobrett und Stationsarbeit.

Jakob beeindruckete währenddessen Annmarie: Er kann alle 17 Weltmeister in der richtigen Reihenfolge aufzählen. Eva und Svenja brillierten dafür im Eröffnungs-A-Z.

Beim gemeinschaftlichen 55-Kinder-Gruppenspiel gab es inzwischen viele Opfer zu beklagen. Doch die nächste Abstimmung brachte endlich den gewünschten Erfolgt: Svenja wurde überführt. Hah, am Ende kriegen wir sie alle! Der/die neue Kriminelle trödelte dagegen erst einmal, später gab es aber genügend Schwerverbrechen zu vermelden.

Gruppenbilder mit und ohne Trainer sowie mit und ohne Faxen wurden gemacht. Die hoch drohende Sonne verhinderte dabei aber einen absoluten Elan aller, zumal man schleunigst zum Sport wollte:

Hockey mit ca. 25 Zwergen und Auswechselblöcken, Federball, Fußball, Tischtennis und jeder Menge Riesenbälle, die heute vor allem als Liegeflächen verbaut wurden. Als kleines Highlight duellierten sich Loris und Gordon noch beim Ballancieren, also dem schnellstmöglichen bodenlosen Überqueren eines Ballteppichs: gegen den völlig überraschenden Weitsprung nebst Weiterhangeln zum Start-Ziel-Sieg des Jüngeren gab es außer ungläubigem Staunen keine passende Antwort!

In den Gruppen gab es heute zum Teil sogar eine Runde mehr, da 9 bzw. 7 so schlecht durch zwei teilbar ist… Umso belohnender war danach das sieg- und niederlagenvergessenmachende WBVB (nicht schreibfaul, ist einfach die inoffizielle Abkürzung des SZSL-TTs!) sowie die Parcourduelle für die Jüngeren: Ersteres artete zum „Leidwesen“ (okay, etwas Abkühlung bei dem Wetter ist schon okay, immer auf die Großen..) der Trainer etwas aus und endete in einer riesigen Wasserschlacht. Allerdings waren alle Kinder mehr erfreut als nass. Parallel spielten die Kleinen Fußball mit und ohne Netz oder erzielten Traumzeiten im Parcour. Wettbewerbe mit und ohne Hangeln wurden getrennt gewertet, wobei sich vor allem Vinnie, Noah und Paula starke Duelle um immer neue Bestzeiten lieferten. Rahel, Michelle und vor allem Julian hangelten dagegen geschwind über das von den meisten lieber ausgelassene schwierigste Hindernis. Aufgrund Rahels Aussage, alle Trainer müssten sich ebenfalls dem Wettkampf stellen, ließen sich die Männer nicht lange bitte. Vor allem Loris musste erneut herhalten: gegen Marc hatte er im direkten Duell den starken zweiten Rang errungen.

Am Abend ging es dafür diesmal etwas ruhiger zur Sache: Diverse Spielerunden wie Werwolf mit 20 Kindern, Werwörter, Tschach, Quadroschach, Codenames oder lockeres Fußballspielen in kleiner Runde beendeten den Tag.



Wasser marsch!

Sommerlager 2023 Posted on Mi, Juli 12, 2023 00:21:05

Weckerklingeln, Kinderwecken, Duschen, Anziehen, Zähneputzen, Frühstück, los gehts, keine Zeit, der Tag wird lang und mit Berichte verfassen noch länger:

Die erste Abstimmung, Hermann war’s aber nicht. Das Schachtraining brachte neue Erkenntnisse im matten und Allgemeinwissen bei den Jüngeren sowie Abzugsangriffen bei den Spielstärksten. Die Gruppe 3 bereitete sich zudem schon gemeinerweise auf das abendliche Tandemturnier vor! Gähn, dann doch lieber Bodychecks, verminte Felder, Zugzwangideen und Durchbrüche üben oder! (In Bauernendspielen, nicht bei gewalttätigen sportlichen Aktivitäten oder was ihr Eltern schon wieder denkt ;-)).

Nach dem Mittag und angemessener Ruhe-/Verdauungpause ging es sportlich weiter: Die einen entschieden sich für Hockey, Tischtennis oder Trampolinspringen (Johannes mit dem Dunk des Tages!) sowie Abhängen auf Bällen (Boden berühren verboten) in der Halle, die anderen zelebrierten „Elfe-Zwölfe“ (Fußballvariante, die Profis wissen im Gegensatz zum Autor angeblich, wovon hier geschrieben wird!??)).

Nach dem Mittag, weiteren schachlichen Lehreinheiten und Turnierpartien teilte sich die Zwergeschar in 2 Gruppen:

Die kleineren marschierten zum Beachvolleyballfeld, bereiteten sich mit Ball-über-die-Schnur vor; für das kommende Highlight musste die Wasserbombenmanufaktur (Laura, Eva, Svenja und jede Menge rumwuselnder Zwerge) fleißig am Fließband (okay, eher in mühseliger Handarbeit) produzieren. Aber schließlich wurden etliche Geschosse dank der Wasserträger Adam und Leon per Handtuch in die gegnerische Hemisphäre katapultiert, um den Gegner nass zu machen! Nach getaner Arbeit gab es noch einige freiwillige Vor-Ort-Duschen (für Trainer komischerweise auch unfreiwillige!).

Die größeren Zwerge duellierten sich derweil in Kartenspielen wie Loveletter, Bang (der kleine Johannes wurde seines Amtes als Sheriff enthoben, er war wohl noch nicht so weit…) und Werwörter (warum kennen die Alf heute nicht mehr!? Da war Henry baff!).

Lief das Smileyspiel gestern noch sehr friedlich ab, argierte die neue Schurkin äußerst aggresiv und kickte gleich reihenweise Kinder raus. Dabei machte sie nicht einmal halt vor den Betreuern! Und dennoch entschlüpfte sie geschickt dem Netz der Ermittler und lenkte den Verdacht auf den armen Leon. Damit darf sie weiter ihr Unwesen treiben.

Abends triumphierten in zwei getrennten Tandemturnieren Maurice + Timur sowie Anna + Georg, Anton + Hermann oder die ebenfalls punktgleichen Eva + Henry (wir werden doch hier nicht die Spannung auflösen, nicht dass die Kinder nachschauen!).



Sieben Zwerge war einmal: Neuer Teilnehmerrekord beim Sommerlager

Sommerlager 2023 Posted on Di, Juli 11, 2023 00:27:37

Gestern startete das alljährliche Schachsommerlager mit 55 Zwergen und 6 Betreuern, welches traditionell wie gewohnt in der ersten Woche der Sommerferien stattfindet. Nach einer abenteuerlichen 40-Zwerge-Bahn-Anreise (Schienenersatzverkehr mit Bus Nummer 2 inklusive defektem Feuermelder, knapper Umsteigehast aber irgendwie pünktlicher Ankunft) wurden die Zimmer invasiert. Nach kurzer Vorstellungsrunde, der üblichen Einweisung ging es für eine Stunde zum Freiluftsport (Parcours, Fußball, Tischtennis, Basketball etc.). Nach dem Abendbrot gab es Kino in 2 Sälen: „Ich einfach unverbesserlich 3“ und „Raya und der letzte Drache“ gewannen die meisten Stimmen.

Heute ging es bereits halb acht zum frühen Frühstück. In der kompletten Turnhalle gab es unter anderem Tischtennis, Federball, Fußball, Basketball und freien Spielspaß mit großen Gymnastikbällen zur Auswahl. Danach auch etwas Schach: In sechs nach Spielstärke sortierten Gruppen vermittelten die Trainer die Macht des Springers, bäuerliche Endspiele und taktische Tricks wie Abzugs- und Doppelschachs. Die weniger erfahrenen übten sich in „Königlicher Gefangennahme in kürzest möglichen Zeitintervallen“ (weniger geschwollen daher redende Trainer nennen dies auch Matt-in-1-Aufgaben 😉 ). Ein belohnendes Mittagessen („Backhendl“?!? vs „Veganer Bauerneintopf“) später folgende die erste Dorfabstimmung im vormittags beginnenden Smiley-Spiel. Eva war aber definitiv nicht schuldig, abends wurde Vinnie aber doch überführt; seine Rechtfertigung „ja okay ich wars“ war vermutlich wenig hilfreich!

Nachmittags gab es erneut Schachtraining und die ersten Runden in den Gruppen-Runden-Turnieren (Jeder-gegen-jeden). Danach folgte wieder Sport im Tartan-, Parcours- und Sandbereich sowie bei den Tischtennisplatten. Das Highlight war neben Fußball-über-die-Schnur vor allem das spontan eingeführte Kinder-Sumo-Ringen: Als kleiner „wir-ziehen-einen-Kreis-und-schubsen-uns-raus“-Witz gestartet, entwickelten sich grandiose Duell zwischen Svenja, Martha, Laura und Co! Anton vs Johannes mit geballter Kraft (wobei der Sieger von Trainer Thaddeus deutlich die Grenzen aufgezeigt bekam) oder ein episches Bruder-Duell (der kleinere, leichtere, jüngere hob den größeren beinahe aus dem Ring!) zogen dann immer mehr Zuschauer an, ein Trainer mussten dann gegen zwei Mädchen den kürzeren ziehen (zwei gleichzeitig hinausbefördern ist aber echt nicht leicht!). Der kleine Johannes bohrte sich währenddessen zum Mittelpunkt der Erde duch den Sand, möglicherweise endete aber auch irgendwo einfach der Kasten…

Vor lauter Spaß gab es leichte Zeitverzögerungen bis zum abendlichen Blitzturnier, nach sieben Runden ging es dann etwas verspätet für alle erschöpft ins Bett.



Finaltag: Gemischte Ergebnisse, zufriedenstellendes Gesamtfazit

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mo, Oktober 31, 2022 07:41:50

Unglückliche Ergebnisse in der letzten Runde

In den Finaltag starteten alle vier Kids hochmotivert, noch einmal einen Punkt zu erkämpfen. Dies sollte am Ende leider nur Richard gelingen. An Brett 17 traf er in Schwarz auf Malina Rose (ohne DWZ, SG Leipzig). Die Eröffnung der italienischen Partie verlief materiell ausgeglichen, wobei Weiß sich durch einen Abtausch des Läufers gegen den schwarzen Springer zwar einen Doppelbauern verschaffte mit der so geöffneten f-Linie eine leicht bessere stellung erreichte. Den Angriff auf die eigene Dame beantwortete Richard mit einem dreizügigen Abtausch von Dame+Leichtfigur. Bei umgekehrter Schlagreihenfolge hätte er seinen h-Bauern jedoch auf der guten Position belassen können und sich einen Stellungsvorteil erspielt. Anstatt seinen Springer auf c3 als Vorposten etablieren, griff er im 39. Zug lieber den weißen Turm an, was Maila jedoch nicht erkannte und diesen einstellte. Nachfolgend gelang es Richard sodann auch, seinen Bauern zur Umwandlung zu führen und mit einem Matt im 49. Zug sich seinen verdienten 4. Punkt zu sichern.

Martha wurde für ihre 9. Partie gegen Malinas Bruder (DWZ 770, SG Leipzig) gelost. Sie hatte beste Chancen auf ihren 5. Punkt und entschied sich für eine Spanischen Partie. Zum Ende der Eröffnung zog sie leider den angegriffenen Läufer auf d3 statt e2 zurück, wo er nicht nur passiv stand, sondern auch den d-Bauern und damit die Entwicklung des zweiten Läufers und des Damenturms behinderte. Zudem ermöglichte es Schwarz mit Dd6 die nachfolgende Drohung … Sg4 für ein Damenmatt auf h2. Diese Situation hätte Martha immernoch durch ein nachträgliches Le2 mit Tempoverlust (oder besser Df3) entschärfen können. Das stattdessen gezogene 9. Te1 erwies sich dann aber als der wirklich kritische Fehlzug. Binnen 4 Zügen verlor Martha erst eine Qualität (Turm gegen Läufer) und anschließend den h- und g-Bauern. Daraufhin ihre Dame zum Abtausch anzubieten, war tatsächlich der objektiv beste Zug. Als Schwarz mit 19. … Te5 seinen Turm hinzuzog, hätte Martha dreizügig seinen Springer gewinnen und das Blatt komplett wenden können, erkannte diese schwer zu findende Chance jedoch. Den Springer im 27. Zug durch einen Spieß zurückzugewinnen, wäre jedoch normalerweise eine ihrer leichteren Übungen gewesen. Am Ende ging Martha mit einem Minderbauern ins Endspiel. Mit einem schlechten Bauernzug ermöglichte sie Schwarz einen Freibauern auf der entlegenen a-Linie. Mit dem richtigen hätte sie alle Bauern am Damenflügel blockieren können, jedoch hätte Schwarz dann immernoch mit dem König Marthas Doppelbauern einsammeln und den eigenen f-Bauern zur Umwandlung führen können. Im 65. Zug war die Partie gegen sie entschieden.

Mats‘ Partie in Weiß gegen Artemii Belov (DWZ 1030, SV Empor Berlin e.V.) verlief in der Eröffnung ausgeglichen. Im Gegenzug zu seinem Isolani auf d4, den er sodann auch abgab, führte er seine Figuren schneller zur Entwicklung. Zwar stellte er kurz darauf seine B-Bauern ein, gewann aber wenig später durch einen Angriff auf die Dame, auf den Schwarz falsch reagierte, die wertvollste Figur seines Gegenspielers. Leider gab er diesen materiellen Vorteil durch ungünstiges Abtauschen nachfolgend wieder ab. Das Endspiel mit Dame gegen Turm+Läufer und drei Mehrbauern auf schwarzer Seite versprach interessant zu werden. Leider übersah er eine mögliche Fesselung des schwarzen Turms, dennoch verlief die Partie bis zum 44. Zug ausgeglichen. Nachfolgend verstand Schwarz es jedoch besser, seine Figuren zu manövrieren und sammelte sukzessive die weißen Bauern ein. Nachdem dann sein König in eine Turm-Gabel hineinlief und Schwarz Turm+Läufer gegen die weiße Dame eintauschte, gab es keinen Weg mehr, die vier schwarzen Bauern aufzuhalten und das Matt wenig später abzuwehren.

Johannes hatte in Weiß an Brett 7 spielend mit Wojciech Korzeniowski (DWZ 1177, MGLKS Parnas Olawa) das schwierigste der vier Lose erwischt. Nachdem beide ausgeglichen aus der Eröffnung kamen, wurde die Partie wechselhaft, obwohl gerade Wojciech in den zurückliegend Spielen immer sehr stabil gespielt hat. Nach einer zuvor übersehenen mehrzügigen Gelegenheit bot sich Johannes die klarste Chance nach dem 20. Zug von Schwarz, der nach dem Eindringen der Weißen Dame auf h6 das Fallen des h-Bauerns verhindern wollte. Leider wählte Johannes mit Sf4 den falschen Springerzug zum erneuten Angriff des h-Bauerns, da er mit Sfg3 zugleich auch das Feld f5 unter Kontrolle gebracht hätte, welches nun aber Schwarz mit … Sf5 zum Angriff auf die weiße Dame nutzte. Im weiteren Mittelspiel war Johannes überwiegend im Nachteil, jedoch mit zeitweisem Ausgleich. Dann geriet er jedoch leider wie schon am Vortag erneut in Zeitnot und schaffte es nicht, seine 40 Züge vor dem Ablauf der 60min zu vollenden. Besonders bitter war, dass Schwarz mit seinem 38. Zug mit dem Springer nach vorheriger Gabel den b-Bauern schlug und damit Johannes die Chance zu einem zwar mehrzügigen, aber dennoch offensichtlichen Matt auf der Grundlinie bot. Leider war Johannes zu ungeübt, um die verbleibenden 3s für die notwendigen 2 Züge bis zur Zeitzulage effektiv zu verwerten, zumal er durch die in Zeitnot unterbliebene Mitschrift nicht wusste, wieviele Züge noch fehlten. So endete die spannende Partie dann für ihn mit einem misslichen 0:1 durch Zeitüberschreitung.

Gesamtfazit

Auch wenn sich der eine oder andere unserer vier Teilnehmer vielleicht ein wenig mehr erhofft hat, können wir mit dem Gesamtergebnis durchaus zufrieden sein.

Johannes landete mit 5,0 Punkten und Platz 16 im Bereich seines Setzlistenplatzes 14 und verbesserte damit seine Vorjahresleistung von 4,0 Punkten und Platz 35 deutlich. Unser Sonnenschein Martha landete mit 4,0 Punkten auf einem respektablen 26. Gesamtplatz bzw. 6. Platz in der Mädchenwertung. Richard schaffte es, mit 4,0 Punkten und Platz 31 sein Ergebnis vom Vorjahr (2,0 Punkte und Platz 48) am deutlichsten zu verbessern. Mit seinen 3,5 Punkten und Platz 36 schaffte Mats es zwar nicht, an seine Vorjahresleistung (4,0 Punkte und Platz 26) anzuknüpfen, doch sicherte er sich zumindest den Sieg in der während des Turniers für die jeweilige tägliche Spielweise intern geführten Kuscheltierwertung.

PlatzSetzlisteNamePunkteBuchholzSumme
Buchholz
Vorjahres-
platz
Vorjahres-
punkte
1614Johannes5,045,0370,5354,0
2616Martha4,047,5401,0
3121Richard4,037,0357,5482,0
3617Mats3,537,0359,0264,0



Tag 5 – Auf in den Endspurt

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Sa, Oktober 29, 2022 02:07:16

Vor dem morgigen Finaltag wurde heute mit den Runden 6 und 7 der Endspurt eingeleitet. Die Vormittagsrunde wäre beinahe ein reines Duell zwischen den Schachzwergen und dem TSG Oberschöneweide geworden.

Martha traf auf Arian Alloussi (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide), gegen den Mats in Runde 4 unterlag. Martha konnte ein besseres Ergebnis verbuchen. Nach einer sehr wechselhaften Partie (deren Verlaufskurve schon gewisse Ähnlichkeiten mit dem Bergprofil der Bastei aufzuweisen schien) stand sie am Ende mit 5 gegen 3 Bauern im Endspiel eigentlich klar auf Sieg. Aufgrund leidlicher zurückliegender Erfahrungen überwog jedoch wohl die Unsicherheit, die zwei verbundenen Freibauern auch wirklich zu verwerten, und Martha nahm das Remisangebot ihres Gegenspielers an.

Umgekehrt kam Mats gegen Shravan Thirumal (DWZ 1160, USV TU Dresden) ans Brett, gegen den wiederum Martha in der Runde zuvor punkten konnte. Überwiegend im Vorteil befindlich unterlief Mats mit 17. c5 jedoch ein Fehlzug, auf welchen hin die Partie wenige Züge später gegen Ihn endete.

Richard sah sich mit Schwarz spielend Florian Hantke (DWZ 735, TSG Oberschöneweide) gegenüber. Während er mit leichtem Nachteil aus der Eröffnung ins Mittelspiel überging, konnte er diesen im Mittelspiel ausgleichen und teilweise umkehren. In der irrigen Annahme, dass gefesselte Figuren kein Schach geben könnten, übersah er eine Mattdrohung, welche Weiß jedoch erkannte und verwertete.

Johannes wurde an Brett 7 gegen Maila Ruddat (DWZ 866, TSG Oberschöneweide) gelost und freute sich auf eine Revange für die unglücklich verlorene Partie im vergangenen Jahr hier Sebnitz. Es wurde Italienisch mit 4. c3 Sf6 5. c4 gespielt. Auch wenn Johannes die Partie überwiegend dominierte, war sie auch seinerseits nicht frei von Fehlern, welche Maila allerdings nicht für sich verwerte. Mit entsprechendem Materialvorteil ging es in das Endspiel, welches Johannes mit einem ästhetischen Matt durch Springer, Läufer und Turm auf den in der Mitte gehaltenen König zum erfolgreichen Abschluss brachte.

Nur ein Punkt in Runde 8

In der 8. Runde konnte Mats gegen Ferdinand Meusel (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide) endlich seinen wohlverdienten dritten Punkt einfahren. Martha jedoch musste sich Piotr Werema (GKSz Solny Grzbowo) geschlagen geben, dem auch bereits Johannes in Runde 4 unterlag. Auch Richard konnte seine Partie mit Weiß gegen Vincent Pak Nguyen leider nicht für sich entscheiden. Als letzter verließ Johannes den Turniersaal. Er hatte sich viel zu viel Bedenkzeit genommen und verlor seine Partie gegen Bruno Stopp (DWZ 1080, USV TU Dresden) nach gerade einmal 24 Zügen durch Zeitüberschreitung.

Für den Nachmittag hatten wir nochmal für 90min die Kegelbahn gebucht. Die Kinder waren ganz in Ihrem Element. Bliebe zu wünschen, dass so wie die heutigen Pins dann morgen die Brettfiguren des Gegenspielers fallen mögen…

Nominelles Fazit: 2½ aus 8 an Tag 5. Dünne Ausbeute beim Endspurt am vorletzten Tag. Doch mit 15½ aus 31 nach Runde 8 konnten über das gesamte Turnier hinweg bis jetzt immerhin respektable 50% der Punkte gesammelt werden.



Zwei Punkte und ein Remis an Tag 4

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Fr, Oktober 28, 2022 04:46:17

Der vierte Spieltag hielt wieder nur eine reine Vormittagsrunde bereit und durch das vereinsinterne Duell gab es maximal 3 Punkte zu holen.

An Brett 10 trafen sich Richard und Johannes, erstgenannter in Weiß spielend. Das Vierspringerspiel versprach gewohntes Terrain für beide. Doch die gegensätzlichen Rochaden (Johannes: kurz; Richard: lang) brachten Dynamik in das Spiel. Johannes begann unmittelbar mit dem Bauernsturm auf dem Damenflügel, dem Richard mit der übedenkenswerten Idee begegnete, genau auf dieser Seite (vor dem König stehenden) den b-Bauern vorzuschieben, und damit Johannes im wahrsten Sinne des Wortes entgegenzukommen. Die Stellung von Weiß brach zusehends auseinander und das Matt durch Schwarz war nur noch eine Frage der Zeit.

Martha spielte an Brett 12 in Schwarz gegen Shravan Thirumal (DWZ 1160, USV TU Dresden). Der Italienschischen Eröffnung setzte Schwarz eine Zweispringerverteidigung entgegen und leitete in die Polerio-Variante der Preussische Partie über, bei der Weiß mit dem Läuferrückzug 6. Le2 jedoch eine für sich selbst nachteilige Fortsetzung wählte. Durch frühen Druck erschwerte Martha eine weitere Entwicklung auf weißer Seite und stand dank fehlerhafter Züge von Weiß bereits im 12. Zug eigentlich klar auf Sieg. Jedoch fand sie nicht die richtige Kombination, um dem Freibauern der a- bzw. b-Linie zur Umwandlung zu verhelfen. Nach einem zusätzlichen Fehlzug von Schwarz im Bauernendspiel auf dem Königsflügel stand die Partie dann plötzlich nur ausgeglichen. Doch erkannte Schwarz seine klare Möglichkeit zur Haltung der Remis-Stellung zum Glück nicht und zog kurz darauf selber fälschlich den Bauern voran, wodurch Martha dann doch ihren Bauern zur Umwandlung führen konnte und die Partie für sich entschied.

Mats entschied sich an Brett 13 mit Weiß gegen Florian Hantke (DWZ 735, TSG Oberschöneweide) für eine italienische Eröffnung mit c3 und d4. Ein unsauberes Abspiel führte zunächst in einen deutlichen Nachteil für Mats. Als Schwarz jedoch mit 22. … Tfe8 den Turm zum Tausch anbot, lief er damit zugleich in eine Läufergabel von Mats, wodurch dieser nun wieder im Vorteil stand. Nach weiteren Unsauberbarkeiten und schwankenden Verhältnissen hatte Mats mit Turm + 2 Bauern gegen Springer + 4 Bauern die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch anstelle den gegnerischen König vom isolierten Freibauern auf der e-Linie abzutrennen, lief es auf einen sukzessiven Figurenabtausch hinaus, an dessen Ende abgesehen von den Königen nur ein schwarzer Randbauer übrigblieb, dessen Umwandlung Mats aber zu verhindern wusste und sich damit ein (un)tröstliches Remis sicherte.

Sportliche Bewegung am Nachmittag

Der Nachmittag war wieder zur eigenen Gestaltung freigegeben. Die Kinder entschieden sich in basisdemokratischer Abstimmung gegen die vom Freizeit-Team angebotene Schatzsuche auf dem KieZ und stattdessen für eine Fahrt nach Königstein. Das Interesse galt jedoch nicht der hoch gelegenen Festung (die Mats, Richard und Johannes ja auch im Vorjahr bereits besucht hatten), sondern ganz klar dem an ihrem Fuße befindlichen Kletterwald. Wie sich den Bildern entnehmen lässt, hatten alle Zwerge ihre große Freude daran.

Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder zurück. Nach einer Vorbereitung für die morgige Vormittagspartie durften die Kinder noch etwas Tischtennis spielen, während Gavin uns beim Betreuer-Blitz vertrat.

Nominelles Fazit: 2½ aus 3 an Tag 4 mit ungenutzten Chancen. Doch 13 aus 23 in summa nach Runde 7 stimmen uns zuversichtlich für die letzten beiden Spieltage.



Leider weniger als halbe Ausbeute an Tag 3

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Do, Oktober 27, 2022 05:10:04

Am dritten Tag stand wieder eine Doppelrunde an. Wie üblich wurde nach einem leckeren Frühstück noch einmal kurz trainiert und die Vorbereitung vom Vorabend nochmals wiederholt und gefestigt. Leider versprach die erste Runde des Tages jedoch eine schwere zu werden.

Leere Hände in Runde 4

Johannes trat mit Schwarz gegen Piotr Werema (DWZ 1050, GKSz Solny Grzbowo) an. Auf Schottisch und Vierspringerspiel vorbereitet, musste er sich jedoch mit einer gänzlich ungewohnten Eröffnung (1. Sf3 Sf6 2. d4 d5 3. c4) auseinandersetzen. Dies gelang ihm die ersten 6 Züge noch gut, bevor er dann aber mit einem Bauernvorstoß 7. … c5 ungewollt seinem Läufer den Verteidiger entzog, was Piotr direkt in einen Materialvorteil verwertete. Die starke polnische Schachschule sollte sich dann auch durchsetzen. Auch wenn er sich fortan keine nennenswerten Ungenauigkeiten mehr leistete, konnte Johannes in Ermangelung von Fehlern von Weiß dieses Defizit nicht mehr zurückerobern und gab sich nach 49 Zügen geschlagen.

Martha traf mit Weiß auf Ben Sauer (DWZ 1262, Schachzentrum Bemerode). Für diese Paarung lag Gordon goldrichtig, als er Martha auf Varianten der Sizilianische Verteidigung (1. e4 c5 2. Sf3 Sc6) vorbereitete und hierbei vor allem die Kalaschnikow-Variante (3. d4 cxd4 4. Sxd4 e5 5. Sb5) besonders tief explorierte. Genau so kam die Partie auch aufs Brett, und Martha hatte sich nach 10 Zügen einen stellungsbedingten Vorteil von immerhin +4.1 erspielt. Leider übersah sie jedoch eine Drohung von Schwarz im 12. Zug woraufhin der Trainer beim zwischenzeitlichen Besuch des Turniersaals zwar grundsätzlich die eingeübte Stellung vorfand, jedoch vergeblich Marthas Dame suchte. Diesem gegnerischen Materialvorteil gelang Martha es noch eine zeitlang standzuhalten, bevor sie im 30. Zug Matt gesetzt wurde.

Richard durfte gegen Zuzanna Popczynska (DWZ 1050, MUKS MDK Sródmiescie Wroclaw) ans Brett. Auch bei ihm hatte Gordon einen Sizilianer erwartet, jedoch in der Variante Beschleunigter Drachen. Auch hiermit lag der Trainer richtig, nachdem sich die Züge 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 g6 auf dem Brett wiederfanden. Leider wählte Richard nach 5. Sc3 Lg7 die falsche Fortsetzung 6. Lc4 (anstelle von 6. Le3), wodurch er seinen Springer auf d4 hängen ließ. Gleich darauf bot sich ihm die Chance zum materiellen Ausgleich, als Schwarz mit 7. … Sf6 seinen zweiten Springer in die Linie des den ersten Springer schützenden Läufers stellte. Doch leider nahm Richard die nun hängende Leichtfigur nicht wahr und konnte im Folgenden den Materialnachteil auch nicht zurückgewinnen. Ein vergessenes Luftloch im 19. Zug besiegelte im nächsten Zug das Matt auf der Grundreihe.

Auch Mats vermochte in seiner Partie mit Weiß gegen Arian Alloussi (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide) nicht zu punkten. Seine Italienische Eröffnung wurde von Schwarz in ein Zweispringerspiel im Nachzuge überführt (1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6). Auch wenn er nach 4. Sg5 d5 5. exd5 Sa5 mit 6. d3 eine leicht suboptimale Fortsetzung wählte, war die Stellung bis zum 9. Zug noch ausgeglichen. Dann jedoch übersah Mats die Möglichkeit, einen Angriff auf den gefesselten Springer mit einem Gegenangriff auf den fesselnden Läufer zu kontern und opferte unnötigerweise seinen anderen Springer. Zwar bot sich zwischenzeitlich noch die Möglichkeit zum stellungsmäßigen Anschluss, jedoch sorgten zwei weitere Fehler dann letztlich doch zu weiterem Materialverlust und zum Verlust der Partie.

Leider nicht ganz volle Ausbeute in Runde 5

Nach dem Mittag gab es eine Vorbereitung auf die kommende Runde bevor Gordon allen nochmal eine Frischluft-Einheit verordnete und das Team auf die bevorstehende Partie einschwor.

In dieser Nachmittagsrunde spielten Richard mit Schwarz gegen Wolfgang Reimann (DWZ 765, Hamburger SK 1830), Martha mit Schwarz gegen Esther Mudriievskaya (ohne DWZ, SG Grün-Weiß Dresden), Johannes mit Weiß gegen Luise Rabus (DWZ 799, TSG Oberschöneweide) und Mats mit Schwarz gegen Filip Charytoniuk (DWZ 794, Hamburger SK 1830). Während die drei erstgenannten ihre Paarungen jeweils für sich entscheiden konnten, gelang dies Mats in seiner Partie leider nicht. (Weitergehende Partiekommentierung wird nachgereicht.)

Sportaktivität zum Ausgleich

Als weitere körperliche Aktivität zum Ausgleich der geistigen Höchstleistungen wurden die Kinder nach der absolvierten letzten Nachmittagsrunde von Gordon zu eine Runde Fußball und Basketball entführt, bevor es ziemlich ausgepowert zum Abendbrot ging. Zwischenzeitlich wurde die Auslosung für die 6. Runde online gestellt, und diese brachte eine gute und eine schlechte Nachricht mit sich. Die gute war, dass ein Punkt gesichert sei; die schlechte war, dass wir maximal drei Punkte erreichen könnten; denn Richard wurde gegen Johannes gelost.

Nominelles Fazit: 3 aus 8 an Tag 3. Es wäre mehr drin gewesen. Doch 10½ aus 20 nach Runde 5 stimmt weiterhin zufrieden.



Gute Ausbeute an Tag 2

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mi, Oktober 26, 2022 15:50:29

Am zweiten Tag stand nur eine Runde an. Johannes traf in Schwarz auf Meara Classen (DWZ 763) vom SG Trier 1877, Richard in Schwarz auf Esther Mudriievskaya (ohne DWZ) vom SG Grün-Weiß Dresden und ebenfalls Mats in Schwarz auf Wolfgang Reimann (DWZ 765) SG vom Trier 1877. Alle drei konnten (mit allerdings nicht ganz fehlerfreien Partien) sich jeweils einen Punkt sichern. Martha hatte aufgrund ihrer gestrigen Leistung ein schwereres Los gezogen und musste mit Weiß gegen Aleksander Stogiera (DWZ 1013) vom KSz Polonia Wroclaw ans Brett. Trotz einzelner Chancen konnte sie sich leider nicht durchsetzen und verlor die Partie. (Weitergehende Partie-Kommentare werden noch nachgereicht…)

Der Nachmittag war frei. Wegen des ziemlich durchwachsenen Wetters hatten wir uns für die Kinder eigentlich einen Kinobesuch als Alternative zum Ausflug in die Bastei oder zur Festung Königstein überlegt. Doch das vom Freizeit-Team angebotene Kegeln war einfach noch verlockender, und die Kinder fanden eindeutig ihren Spaß daran. Die zeitliche Lücke zwischen Mittagessen und Kegeln wurde mit ein paar kleinen Runden Boule im Sandkasten gefüllt, wobei in den späteren Runden als kleines Erschwernis die verbauten Spielgeräte als lustige Hindernisse dienten.

Am Abend stand nochmal die tägliche Einheit Training und Partievorbereitung an. Angesichts zweimaliger Falschanwendung in den Turnierpartien stand diesmal eine extra Übung zum Thema Scheinopfer auf dem Programm.

Nominelles Fazit: 3 aus 4 an Tag 2, macht 7½ aus 12 nach Runde 3. Ganz ordentlich bisher.



Guter Start ins Turnier

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mi, Oktober 26, 2022 14:26:49

Der erste Spieltag versprach Gutes. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer kurzen Vorbesprechung ging es motiviert in die erste Runde.

Volle Ausbeute in der Auftaktrunde

Bereits nach wenigen Minuten kam Mats als schnellste und zugleich kürzeste Partie des Tages mit seinem ersten Punkt aus dem Turniersaal. Kurzerhand wurde seine Partie mit Schwarz gegen Justus Burchardi (Setzplatz 39, SC Weiße Dame) auch gleich auf dem großen Outdoor-Schachbrett ausgewertet. Seinem Mittelgambit im Nachzug (1. e4 e5, 2. Sf3 d5) folgten nur noch wenige Züge, bis Mats seinem Gegner mit 12. … Dd4 eine Doppeldrohung auf Springer und Matt auf f7 aufbaute. Dieser entschied sich dafür, seine Leichtfigur zu beschützen, woraufhin Mats die Partie im nächsten Zug beendete.

Nicht wenig später folgte Richard aus dem Turniersaal. Bei seiner Partie mit Schwarz gegen Pepe Rutschmann (Setzplatz 43, Barnimer Schachfreunde) kam eine Variante der Wiener Partie (1. e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 Lc5) aufs Brett. Auf 4. Lc4 versuchte Richard das vermeintliche Scheinopfer auf e4. Zu seinem Glück übersah Weiß jedoch seine Schlagmöglichkeit 6. Sxc4, und Schwarz durfte seinen Läufer behalten. Davon abgesehen spielte Richard seine Partie ordentlich weiter und fand im 20. Zug ein Stützmatt, welches die Partie beendete.

Martha entschied sich in ihrer Partie mit Weiß gegen Jan Mudriievskyi (Setzplatz 38, SG Grün-Weiß Dresden) für eine Spanische Eröffnung (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lb5 Lc5). Auf ihr Scheinopfer auf e5 fand Schwarz mit 5. … Sf3+ eine nicht optimale Antwort, die Martha leicht besser stellte. Nachdem Schwarz im 9. und 14. Zug auch noch seinen Läufer und Turm einstellte, stand Martha klar auf Gewinn. Dennoch spielte Jan tapfer weiter, bis er erkennen musste, dass er seinen h-Bauer nicht mehr zur Umwandlung führen könne, und schließlich im 40. Zug aufgab.

Bei Johannes mit Weiß gegen Dean Kilian (Setzplatz 36, Barnimer Schachfreunde) kam eine klassische Italienische Partie aufs Brett (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lc4 Lc5). Den ersten Materialgewinn sicherte er sich frühzeitig im 6. Zug mit einer Drohung, den gegenerischen Läufer zu schlagen. Schwarz übersah dies und fesselte stattdessen den weißen Springer, was Johannes dankend annahm. Im weiteren Partieverlauf baute Johannes durch geziehltes Abtauschen den Materialvorteil weiter aus, brachte seinen Bauern zur Umwandlung und jagte schließlich den gegnerischen König bis auf die eigene Grundreihe, auf der er ihn dann im 46. Zug mit Td1# Matt setzte.

Kleiner Achtungs-Erfolg in Runde 2

Nach dieser vollen Ausbeute zum Auftakt versprach die zweite Runde eine umso größere Herausforderung zu werden. Während Johannes und Martha mit Schwarz gegen den Erstgesetzten Toshiya Aguike (DWZ 1461) vom Raisdorfer SG 1976 bzw. den Drittgesetzten Rafael Antonio Bergmann (DWZ 1275) vom SC Borussia Lichtenberg ans Brett, sahen sich Mats und Richard jeweils mit Weiß Maksim Kukhtichev (Startnr. 5, DWZ 1198) vom SK Bad Homburg 1927 und Bruno Stopp (Startnr. 18, DWZ 1080) vom USV TU Dresden gegenüber. Leider schaffte es keiner der Jungs zu punkten.

Dank Martha jedoch konnte eine Nullrunde vermieden werden. Sie zeigte ihrem nominell stärkeren Gegner, dass ein Mädchen nie unterschätzt werden darf. Zwar schaffte es Weiß, ihr eine Leichtfigur abzugewinnen, übersah jedoch mehrere Möglichkeiten, diesen Materialvorteil noch auszubauen. Martha demgegenüber war im entscheidenen Moment wachsam und ergriff die Gelegenheit, ihrem Gegner letztlich mit einem Dauerschach ein wohlverdientes Remis abzutrotzen.

Nachmittags-Aktivitäten

Nach einer Auswertung ging es auf einen Spaziergang in die Stadt hinunter. Leider waren angesichts des Montages die Eisdielen und Restaurants geschlossen. Und dasjenige, in dem Johannes und Lotte im vergangenen Jahr die Turnierwoche bei einem Eis ausklingen ließen, hatte sogar dauerhaft zugemacht. Ein kleines Eis aus dem Supermarkt spendete jedoch genug Kraft und Motivation, den Rückweg anzutreten. Dort angekommen, blieb bis zum Abendbrot noch ein klein wenig Zeit. Doch diese Lücke wurde ganz unproblematisch mit einer kleinen Runde Fußball gefüllt. Zum Abend folgte nochmal eine Trainingseinheit samt Vorbereitung für den nächsten Tag, woraufhin es nach einer kleinen Runde Tischtennis dann zeitig ins Bett ging.

Nominelles Fazit: 4½ aus 8 nach den ersten beiden Runden. Ein guter Start ins Turnier.



Hallo Sebnitz!

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mo, Oktober 24, 2022 03:42:21

Während sich so einige der größeren Schachzwerge wohl schon mental auf die Magdeburger Open vorbereiten, hat sich an diesem Wochenende eine Delegation unserer Jüngsten zur diesjährigen 22. Internationalen Einzelmeisterschaft der U8 nach Sebnitz aufgemacht. Dieses wirklich tolle Turnier im Herzen der Sächsischen Schweiz bildet auch für die Schachzwerge schon eine lange Tradition. Und so ist es schön, dass sich auch in diesem Jahr vier hochmotivierte Zwerge gefunden haben, die sich der Herausforderung stellen, eine Woche lang mit sogar internationaler Beteiligung neun Runden lang um Brettpunkte zu ringen.

Zu den „Wiederholungstätern“ Mats, Richard und Johannes, welche bereits im vergangenen Jahr bei der IEM aufspielten, dürfen wir in diesem Jahr auch die liebe Martha hier ganz herzlich begrüßen, die allerdings unter der Fahne Ihres Zweitvereins SV Eintracht Tangerhütte startet. Sie tritt in die verheißungsvollen Fußstapfen von Lotte, die vergangenes Jahr ein besonders erfolgreiches Turnier gespielt hat und sich mit ihrem 2. Platz in der Mädchen-Wertung hinter der Polin Lila Rzadkowska den Titel der inoffiziellen Deutschen u8-Meisterin sicherte.

Die getrennte Anreise aus Tangerhütte und Magdeburg hat soweit reibungslos geklappt, und dank der frühen Ankunft fand sich sogar aureichend Zeit, vor der offiziellen Eröffnung noch die beiden Spielplätze sowie die Außentischtennisplatten zu erobern. Nach dem Abendbrot, über welches die durchaus geschmackvolle Spinatsuppe und Soljanka unbedingt Erwähnung finden möge, gab es noch eine kleine Trainingseinheit, bevor es dann für alle zeitig ins Bett ging. Schließlich wartet mit dem ersten Spieltag morgen gleich die erste anstrengende Doppelrunde auf uns.

Die Startauslosung ist auch bereits online. Dank fleißiger Trainings und eingier Turnierteilnahmen starten unsere Matt-Jäger in diesem Jahr alle aus der ersten Hälfte des Feldes. Während Johannes und Martha an Brett 14 und 16 beide mit Weiß beginnen, spielen Mats und Richard an den Brettern 17 und 21 ihren diesjährigen Turnierauftakt mit Schwarz. Diese nahe Platzierung in der Setzliste lässt hoffen, dass es zumindest in den ersten Runden nicht zu einem vereinsinternen Duell kommen mag. Viel mehr lässt sich mangels Wertungszahl der Gegenspieler zu den vier Ansetzungen leider noch nicht sagen. Doch bekanntermaßen hat dies gerade im U8-Bereich nicht wirklich viel zu heißen. Seien wir also gespannt, was der morgige Tag für unsere Vier bereithalten möge. Wir drücken die Daumen!



Von Rittern, Drachen und mutigen Zwergen

Sommerlager 2022 Posted on Sa, Juli 23, 2022 17:42:25

Am Mittwoch ging es nach dem Training, das für Gruppe drei das letzte mit Annmarie war, da sie wegen eines Turniers abreiste, wieder zum Hockey, Volleyball, Fußball oder Klettern. Nachmittags freuten sich alle über den jährlichen Klassiker des Wasserbombenvolleyballs. Viele Bomben flogen von Handtuch zu Handtuch und einige Kinder entwickelten regelrecht professionellen Techniken für das Fangen mit den großen Tüchern. Unsere drei großen Assistenten füllten hingebungsvoll unter vollen Einsatz die Wasserbomben auf. Da kam das anschließende Grillen für alle wie gerufen.

Donnerstag gab es die letzten zwei Trainingseinheiten und die üblichen Sportarten, wo sich Hockey wieder großer Beliebtheit erfreute. Nach dem Abendessen startete die große Schatzsuche, bei der unerwartete Talente gezeigt wurden. JP startete seine Karriere als Spielmann mit sehr populären Rapsongs, die Hinweise lieferten. Weisheit wurde im Achtdamenproblem bewiesen, Mut zeigte sich im Kampf gegen Drachen mit Marc dem Mutigen und auch Thaddeus der Schreckliche wurde besiegt. Zwischendrin gab es noch eine Stärkung im Wirtshaus „zum torkelnden Tuorm“. Alle Gruppen schafften es, sich ein Eis zu erspielen und landeten wohlbehalten im Bett.

Freitag hieß es dann Packen. Danach fand die große Siegerehrung statt, bei der sich ebenfalls Überraschungen zeigten.



Mysteriöse Wesen

Sommerlager 2022 Posted on Mi, Juli 20, 2022 16:58:34

Am Dienstag begann der Tag wieder mit Schachtraining. Einige „Große“ erforschten die Wege der Bauern im Endspiel, während Gruppe drei und vier die Kunst der goldenen Regeln erlernten und des Mattsetzens mit Dame oder Turm und König. Es entstanden einige Aha-Momente, während am Brett experimentiert wurde. Zwischendrin gab es eine Pause, in der Gruppe drei und vier freundschaftlich zusammen im Kreis Fußball spielten (und nebenbei die Namen der anderen lernten. Beim Sport ging es direkt auch weiter mit Fußball, Klettern, Volleyball und dem sehr beliebten Hallen-Hockey. Dabei zeigten sich bei manchen Kindern verborgene Talente beim Dribbeln. Ein kleiner Hangel-Wettbewerb brach auch aus. Nach dem allseits beliebten Nudelbuffet, bei dem einige Kinder ganze vier Teller Nudeln verdrückten, kam eine zweite Trainingsrunde. Weitere Turnierpartien wurden gespielt, bei denen sich leider einige Abgründe in der Schäfermattabwehr auftaten sowie seltsame Läufer, die plötzlich geradeaus hüpften, womit das nächste Trainingsthema feststand. Auch der Trainer war kurz verwirrt: „Läufer nach d3. Nein, nicht dahin, mein d3.“ Wer wohl da das Brett falsch aufgebaut hatte?

Beim anschließenden Schwimmen zeigten sich wunderschöne Sprünge vom Einer sowie großer Einsatz beim Wasserball. Abgerundet wurde der Abend mit einem Tandemturnier. Hinterher spielten mutige Kinder noch Werwolf. Die Werwölfe erwachten und hörten lustigerweise, wie JP in Opernmanier im Nebenraum „a lion sleeps tonight“ sang.



Sommerlager 2022 Posted on Mo, Juli 18, 2022 23:39:50

Am ersten vollständigen Tag im Lager begann der Tag für alle Gruppen mit Grundlagentraining. Während Gruppe drei und vier von Annmarie und Marc souverän in essentielle Fragen wie die Abwehr des Schäfermatts und die Geheimnisse des Mattsetzens und einer guten Eröffnung eingeführt wurden, trainierten Gruppe eins und zwei geheime Pläne sowie mysteriöse Dinge wie „en passant Schlagen“. Hilfstrainer Thaddeus war auch fleißig im Einsatz. Das Zitat des Tages kam dabei von Matteo: „Ich kann sogar die Luft schachmatt setzen“.

Nach diesen geistigen Anstrengungen kam das Sportprogramm wie gerufen. Fußball war wie immer sehr beliebt, aber auch Volleyball, Tischtennis und der Koordinationsparcour (Kletterweg) wurden gerne besucht.

Nachmittags standen dann die ersten Turnierpartien an, bei denen einige Kinder Wunder aufs Brett zauberten. Später bestand die Wahl zwischen schwimmen im Hallenbad und Fußball. Ein paar atemberaubende Saltos vom Sprungbrett und ein spannendes Wasservolleyballduell konnten bestaunt werden. Einige Kinder konnten sich aber einfach nicht vom Brett lösen und nutzen sogar im Wasser riesige Schwimmbretter. Ob sie dabei Schach im Kopf hatten, lässt sich nicht sagen.

Abends wurde dann alles noch mit einem kleinen Blitzturnier abgerundet, bei dem es einige Überraschungen gab. Am Ende setze sich Matthes gegen Jan Moritz im Stichkampf durch und in Gruppe eins und zwei gewann Jakob. Der erste Smileymörder wurde übrigens auch schon ertappt und die Werwölfe waren abends los.



Fußballauflauf

Sommerlager 2022 Posted on Mo, Juli 18, 2022 01:21:57

Alle Kinder kamen nach der Zugfahrt gut gelaunt in Osterburg an. Maurice übernahm die Organisation des Gepäckbusses, während alle anderen den Sightseeing-Weg durch Osterburg zur Sportschule liefen. Nach dem Verteilen der Zimmer und dem ersten Einleben, wurde direkt die erste Sporteinheit eingelegt mit Fußball. Es war sehr interessant, welche Kinderaufläufe sich in verschiedenen Formationen um den Ball herum bildeten. Oft waren zehn oder mehr Kinder hinter dem Ball her. Danach musste eine Stärkung her und das Abendessen kam gerade Recht. Anschließend schauten alle den Film „Die Vorstadtkrokodile 1“, während Türschilder gemalt wurden. Einige Schachpartien kamen heute auch bereits zustande und die Trainer bereiteten fleißig für morgen vor.

Bonus: Wie setzt man unten auf dem Bild mit weiß und mit schwarz Matt?



Siegreiche Zwerge

IEM Sebnitz u8 2021 Posted on So, Oktober 24, 2021 00:11:33

Gestern in der ersten Runde geschah Folgendes: Richard hatte 13 Punkte mehr, verlor dann aber weil er ein Matt übersah. Mats weigerte sich eine gegnerische Dame zu grillen und suchte stattdessen nach dem Matt. Er gewann mit etwas Glück. Lotte verlor, da ihre Figuren überlastet waren. Johannes opferte seinen Läufer und konstruierte ein unabwendbares Matt, in das seine Gegnerin auch noch freiwillig hineinlief.

Lotte gewann nach zwei Stunden Kampf. Sie hatte zunächst Minusbauern, fand dann aber ein Schach und eine schöne Kreuzfesselung. Mats erzwang in der Eröffnung einen Isolani-Doppelbauern, erreichte ein Turmendspiel und zähle korrekt beim Bauernrennen, sodass er gewann. Johannes wurde von pendelnden Türmen und Springern verwirrt, sodass er einen Fehlzug machte und aufgab. Richard spielte eine saubere Eröffnung, verlor dann jedoch durch einen Abzug die Dame.

Anschließend vergnügten sich die Kinder auf dem Spielplatz und beim Fußball. Sie hatten danach sogar noch Energie fürs Kegeln übrig. Und als wäre das nicht schon genug, gab es dann auch nochmal Eröffnungstraining für alle.

In der letzten Runde heute brachte Mats ein sehr schönes Bauernopfer in einer dynamischen Partie, schlug dann jedoch falsch herum und landete in einem Angriff. Richard sicherte sich endlich seinen zweiten Punkt. Er besiegte seinen Gegner mit einem Papageienmatt nacheiner gut ausgeführten Italienischen Eröffnung. Johannes gewann durch einen konsequenten Mattangriff. Lotte erzielte das erste und einzige Remis der Zwerge durch eine Stellungswiederholung. Insgesamt holte Richard somit 2 Punkte, Johannes und Mats 4 und Lotte 5,5. Damit wurden sämtliche Erwartungen von uns übertroffen (auch wenn der ein oder andere trotzdem etwas anderes erhofft hatte). Bei der Siegerehrung zeigten alle ein fettes Grinsen und freuten sich über das Spielzeug ihrer Wahl. Na, welches Kind haben wir als Schachzwerg adoptiert auf unseren Fotos?



Figurenkegeln

IEM Sebnitz u8 2021 Posted on Fr, Oktober 22, 2021 00:26:21

Heute war ein actionreicher Tag. Richard verlor leider seine Partie, aber seine Gegnerin bekam auch ein wenig Hilfe. Johannes fand dafür neue Wege in den Stierkopf, vergaß dann jedoch leider auf seine Dame zu achten. Trotz allem war es eine klasse Partie, auch wenn er sich geschlagen geben musste. Lotte lernte, dass auch Zwischenschachs Figuren gewinnen können und rettete sich dann durch eine gute Endspieltaktik gewieft in den Sieg. Mats gelang ein sehr solider Angriff, mit dem er die Königsstellung des Gegners aufknackte. Dadurch gelang ihm der Sieg.

Folglich dauerten die Partieanalysen heute etwas länger beim abendlichen Training. Wir paukten nochmal Taktik und Eröffnungstheorie zur Vorbereitung auf morgen. Dabei konnten alle Kinder konzentriert arbeiten, weil unsere Zwerge beim vorherigen Kegeln ihre Anspannung und überschüssige Energie loswurden. Es war zu stürmisch für einen Ausflug, aber dafür gab es Eis. Trainer Gavin spielte beim abendlichen Betreuerturnier mit und ist mit seinen 3,5 von 7 ganz zufrieden.

Johannes Hand geht es übrigens wieder besser.



Erkenntnisreiche Zwerge

IEM Sebnitz u8 2021 Posted on Do, Oktober 21, 2021 00:54:37

Heute hatten unsere Zwerge einige Erkenntnisse. Richard erfuhr, dass man auch bei einer Deutschen Meisterschaft Schäfermatt gehen kann. Er lernte seine Lektion und nutze sie für extra Motivation, sodass er die zweite Partie gewann und sich damit seinen ersten Punkt sicherte. Lotte gewann heute zwei Spiele und ist damit im Moment mit drei Punkten das beste deutsche Mädchen. Johannes gewann mit einer soliden Partie. Mats verlor leider beide Runden, ist aber auf gutem Kurs für morgen.

Zudem hatten wir im Training einen Gast aus NRW, den Felix. Er wollte gerne noch mehr über Eröffnungen lernen und schloss sich uns an. Das brachte allen Kinder einen Motivationsschub und einen neuen Freund. Neben Eröffnungstheorie befassten wir uns mit Partieanalysen und Geheimwaffen. Diese bleiben natürlich wie immer unter uns. Außerdem erfüllten wir einige Trainingswünsche und befassten uns mit unrochierten Königen auf einem Arbeitsblatt. Auch für spiele war noch Zeit, wie zum Beispiel Rundschach.

Leider hatte Johannes einen kleinen Unfall beim Fußball und musste das abendliche Training mit einer verbundenen Hand bestreiten. Hoffentlich kann er morgen wieder schreiben und in gewohnter Stärke weiterspielen.



Zwergenritter

IEM Sebnitz u8 2021 Posted on Di, Oktober 19, 2021 23:33:22

Heute wurde nur eine Runde gespielt. Johannes konnte sich seinen ersten Sieg sichern in einer starken Partie. Lotte, Mats und Richard konnten sich leider nicht durchsetzen. Fun fact: Mats spielte gegen den Schützling unseres ehemaligen BFDlers Georg. Es wurde eine interessante Partie.

Danach ging es mit einem kleinem Zwischenfall (ein Marder fraß ein Auto an) auf die Festung Königstein. Die Zwerge fühlten sich sofort wohl und eroberten alles bis in den letzten Winkel. Ein Baum wurde zum Ausguck, eine Kanone zeigte neue Taktiken auf und der Eisstand füllte unsere Kraft wieder auf. Die Aussicht war unfassbar. Nachdem wir unsere Wildheit herausgelassem haben, können wir morgen mit neuer Raffinesse spielen.



Schachliche Stärke

IEM Sebnitz u8 2021 Posted on Di, Oktober 19, 2021 01:14:01

Am ersten „richtigen“ Tag in Sebnitz waren die Zwerge wie immer putzmunter und voller Energie. Allerdings trafen sie in der ersten Runde alle auf stärkere Gegner und somit an ihre Grenzen. Sie ließen sich dennoch keinesfalls unterkriegen. Mats übersah, dass sein Gegner einen Springer in zwei Zügen gewinnen konnte, kämpfte aber sonst stark. Johannes tat ähnliches und rannte in jedoch leider in einen Doppelangriff. Richard spielte am längsten und nutzte fast die komplette Zeit, um sein Turmendspiel mit einem Doppelbauern auszufechten, unterlag dann jedoch knapp. Lotte scheiterte daran, einen Konter gegen das Evans-Gambit zu finden.

Nach Mittagessen und Analysen ging es wieder auf die beliebte Kletterspinne, um sich vor der nächsten Runde auszutoben. Bei dieser verknotete Mats sich auf dem Brett, konnte sich schlussendlich durchsetzen und gewann. Auch Lotte siegte, weil sie früh eine Dame erräuberte. Johannes spielte vorbildlich langsam und überlegt, hatte jedoch kleinere Konzentrationsschwächen und musste sich letztlich geschlagen geben. Richard verlor nur knapp. Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung, sodass wir im Training Spaß haben konnten. Johannes spielte gegen Lottes Mutter Nina und beide hielten sich in mehreren Partien gegenseitig in Schach. Mats spielte gegen Johannes Vater Ivo und gewann. Lotte gewann mit einem glücklich gefallenem Schäfermatt im Würfelschach gegen Richard. Morgen gibt es zum Glück keine Würfel. Unsere Zwerge sind also bestens auf vorbereitet und motiviert.



Schachgespenster treffen in Sebnitz ein

IEM Sebnitz u8 2021 Posted on So, Oktober 17, 2021 23:54:24

Vier unserer Schachzwerge sind bei der u8 Meisterschaft in Sebnitz eingetroffen. Zunächst erkundeten Mats, Richard und Johannes das Gelände und fanden den Spielplatz. Bei eintreffender Dämmerung kletterten sie wie kleine Gespenster auf das Klettergerüst.

Als Lotte dann von der TaSi eingetroffen war, fand ein kleines Aufwärmtraining statt. Unser Motivationsfuchs durfte dabei natürlich nicht fehlen. Er fand sogar einen neuen Freund. Alle erledigten vorbildlich fleißig ihre Arbeitsblätter (und das nachdem sogar schon Schulaufgaben erledigt worden waren). Welches Thema sie lernten, bleibt unser kleines Geheimnis ;-). Da tappt ihr genauso im Dunkeln wie Trainer Gavin, der Blindschach gegen die drei Jungs spielte. Er musste sich nämlich ihrer geballten Kraft geschlagen geben. Ein Schönes Omen für morgen, wo die Siegesserie hoffentlich anhält.



Schatzjäger

Sommerlager 2021 Posted on Fr, Juli 30, 2021 04:11:35

Der letzte komplette Tag im Lager ist angebrochen. Zunächst wurde sich noch ein letztes Mal schachlich ins Zeug gelegt beim Märchenschachfinale oder den Gruppenturnieren. Thaddeus setzte sich durch und wurde zum Märchenschachprinz gekürt. Wir ließen es anschließend sportlich entspannt ausklingen mit Wunschsportarten. Großartigerweise war das Teamwork beim blinden Parcours von ganz alleine vorhanden. Der super Zusammenhalt bewirkte, dass keiner runterfiel. Alle waren brav hintereinander aufgereit und halfen sich verbal und händisch.

Das Highlight des Tages waren der Grillabend. Tom betätigte sich erfolgreich als Grillmeister. Bei der folgenden Schnitzeljagd, erklärten sich die Großen bereit, Stationen zu leiten und falls nötig Tipps zu den Schachaufgaben und den gesuchten Ländern zu geben. Die Kombination aus Knobelei, Nachdenken und Laufen gab jedem Schachzwerg etwas zu tun und alle waren glücklich. Anschließend ließen wir den Abend bei Gemeinschaftsspielen wie Werwolf ausklingen. JP wurde zum „offiziellen Bettbeauftragten“ ernannt und scheuchte alle sehr freundlich ins Bett.



Märchenschlacht

Sommerlager 2021 Posted on Do, Juli 29, 2021 10:42:32

Nachdem der neue Smileymörder ausgesucht wurde (der übrigens den ganzen Tag bisher noch nicht zugeschlagen hat), war das Schachtraining sehr kurzweilig. Das geplante Kidditch (die Sportart Quidditch aus Harry Potter in der Kindervariante) danach lief leider nicht so reibungslos, da wir zunächst auf alle Kinder warten mussten, die sich ausgesperrt hatten oder einfach trödelten. Dann erfuhren wir auch noch, dass wir die fleißig vorher gesammelten und als Besen geplanten Stöcke nicht verwenden durften. Zum Glück konnten wir auch ohne Besen fliegen und auf die Torringe schießen. Marta zeigte großen Einsatz als Hüterin, während Corbinian und Paula glorreich verteidigten. Viele andere Kinder spielten Fußball und zeigten Teamgeist und actionreiche Sprints.

Nachmittags lief es dafür wie am Schnürrchen. Die „Großen“ setzten sich aufopfernd dafür ein, dass wir beim Wasserbombenvolleyball auch tatsächlich Wasser in den Wasserbomben hatten. Marcel machte die Kinder langsam mit dem Sand vertraut durch Krabbelübungen. Zur Beruhigung sollten alle außerdem eine Minute leise abzählen. Bei manch Einem dauerte diese rekordverdächtige 2,5 Minuten. Das erklärt, warum das mit dem Pünktlichkommen noch nicht so ganz klappt… Gordon zeigte allen flugs, wie man mit einem Handtuch Wasserbomben fängt. Gar nicht so einfach. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Handtücher festzuhalten, klappt es sogar, einige Wasserbomben aufzufangen und zum Gegner zu befördern, sodass dieser die eigene Bombe abbekam. Ausgetrickst! So zeigten alle großen Einsatz und wir hatten riesigen Spaß. Dem konnte auch der plötzliche Regen nichts abtun.

Abends spielten wir dann noch Märchenschach. Dort schleichen weit springende Eichhörnchen, Drachen, Einhörner und Zentauren über das Brett. Ob die Kaiserin da wohl Ordnung reinbringen kann? Natürlich sind auch Schachzwerge am Start als Bauern, die aber schräg ziehen und gerade schlagen. Klingt kompliziert? Ist es auch, aber wir haben ja nur Schachexperten dabei ;-). Es entstanden lustige Mattbilder, wo zum Beispiel ein Einhorn plötzlich auf der einen Seite aus dem Brett rauslief und auf der anderen wieder auftauchte und dabei den König oder Zentauren erstickte. Auch das obligatorische Patt war dabei, was beim Märchenschach gar nicht so leicht ist, da fast jede Figur wie ein Springer ziehen kann. Klingt immer noch kompliziert? Dann werden die Regeln wohl ein Geheimnis der Kinder bleiben. Auch Alteingesessene hatten so ihre Schwierigkeiten. So sah Ole gegen Paula keinen Stich und Tobias wurde von Lotte platt gemacht. Sensationellerweile konnten sich so die „Kleinen“ auch mal gegen die „Großen“ durchsetzen. Pamir wurde insgesamt Zweiter und Theo Vierter.

Bilder werden später folgen ;-).



Schachzwerge hängen in den Seilen

Sommerlager 2021 Posted on Mi, Juli 28, 2021 02:04:35

Der Tag begann mit einer mörderischen Besprechung, in der Paula als Smileymörderin entlarft wurde. Leider ging die Runde aufgrund sehr redseliger Toter schnell vorbei. Mittlerweile sind wir beim dritten entlarften Smileymörder. Lotte und Lukas wurden eiskalt erwischt. Ob sich der neue Mörder wohl besser tarnen kann?

Nach diesem aufregenden Meeting begann das hoffentlich genauso spannende Training. In Gruppe vier fanden im Laufe des Tages 16 Turnierpartien statt, von denen sage und schreibe 7 Patt ausgingen! Das ist Rekordverdächtig. Wir wissen dann wohl schon, was morgen im Schachtraining behandelt wird. Der zweite gefühlte Rekord wurde direkt danach erreicht. Diverse Kinder schafften es aus ihrer Tür zu gehen, ohne ihren Schlüssel mitzunehmen. Der Zimmerpartner hat ja schließlich den Schlüssel…

Bei Gordon wurden Giga Tic-Tac-Toes nebst rechenintensiven Übungen gelöst während Gruppe zwei von Gavin in das Mysterium von Italienisch und der Wiener Partie eingeführt wurden. Danach wurde das sportliche Flagfootball dringend benötigt. Trainer Georg entwickelte fast Superkräfte, so schnell wie er über das Feld rannte. Dennoch schafften es die eifrigen Zwerge, ihm den ein oder andern Ball abzunehmen. In rasanten Maneuvern wurden Fänchen geklaut und so der Gegner entwaffnet. Grandioserweise konnten fast alle etwas von ihrer Energie abbauen, ohne über ihr eigenes Fähnchen zu stolpern.

Nach dem nachmittäglichen Block von Training und gruppeninternen Turnieren ging es nach draußen auf den Koordinationsparcours, zum Beachvolleyball, zum Fußball, Tischtennis, Basketball oder was auch immer den Kindern eingefallen ist. Besonders heraus stach Pamirs Leistung. Er traute sich mit großartigem Teamwork dank der Hilfe von Leon seine Höhenangst zu überwinden und meisterte den Parcours.

In der raren Freizeitphase der Trainer gab es dann eine stille Übereinkunft, dass die Betreuung von 30 Kindern noch nicht anstrengend genug ist, also wurden noch Physikrätsel gelöst. Einige fragen sich immer noch, was da eigentlich passiert ist… Zudem wurde Gavin beim Märchenschach von Leon in einen Einhornspieß gejagt und von Thaddeus und Jessi besiegt. Was da wohl für physikalische Alpträume mit mathematischen Einhörnern rauskommen? Vielleicht erfahrt ihr es morgen… Da findet übrigens auch das Märchenschachturnier für alle Kinder statt.

Zuletzt noch eine lustige Anekdote: Trainer Georg musste heute zurück nach Hause und fuhr mit dem Zug in Osterburg los. Dieser wurde umgeleitet und kam drei Stunden später wieder in Osterburg an…



Fliegende Zwerge

Sommerlager 2021, Uncategorised Posted on Di, Juli 27, 2021 01:43:47

Nach der Ankunft der Zwerge im Lager gestern gab es das obligatorische Kennlernspiel. Nachdem dieses überstanden war, konnte etwas später endlich das Blitzturnier starten, das wie immer Überraschungssiege bereithielt, aber auch einige sehr kurze Partien. Man mumkelte zudem, dass hier ein Smileymörder umgeht und es wurden bereits einige Vermutungen laut, doch leider traf es einen Unschuldigen. Mal schauen, wie es morgen weitergeht…

Heute starteten unsere 30 Zwerge direkt fleißig durch beim Training. Nachdem die Köpfe rauchten, liefen dann auch noch unsere Körper heiß beim Feldhandball in der Sonne. Nichtsdestotrotz jagten alle den Bällen hinterher, wobei der rote Ball deutlich beliebter schien (dort waren ca. 70 Prozent aller Kinder). Wir konnten viele abenteuerliche Maneuver beobachten, wo sich todesmutig Richtung Ball geworfen wurde, Zwerge so hoch sprangen, als würden sie fliegen und Pässe meterweit flogen. Spaß beiseite, alle zeigten Einsatz und versuchten sich am Torwurf vom Elfmeterpunkt oder beim Decken. Für die nötige Abkühlung in den Pausen sorgte die Sprühflasche mit Ventilator.

Nach dem Mittagessen spielten Gruppe 3 und 4 noch ihr Blitzturnier zuende, wo sich Joshi mit sensationellen 16 aus 16 Partien durchsetzen konnte. Wie viele davon durch Schäfermatt gewonnen wurden, erzählen wir wohl besser nicht. Das anschließende Training wurde neugierig aufgesaugt (oder einfach überstanden…), bis es dann aus Sicht einiger Zwerge endlich wieder zum Sport ging. Andere Unersättliche hätten wohl lieber noch viel mehr Schach gemacht. In der Halle konnte sich vielfältig erprobt werden von Tischtennis über Basketball mit Betreuern Gordon und Georg zu Hockey mit Gavin und Jessica. Bei so manch einem könnte man meinen, der Hockeyschläger wäre ein dritter Arm und der Umgang damit selbstverständlich. Andere dagegen gingen es anders an und waren mehr in Richtung Baseballschläger unterwegs… Natürlich alles unter Aufsicht und sicher. Zuletzt erwartete alle noch ein Tandemturnier, wo einige Kuriositäten zu sehen waren. Ob ein Brett fast ganz voll mit Figuren wohl besser ist, als riesige Bauernmauern in der Mitte? Das wird wohl für immer ungeklärt bleiben.



Punktegleichstand und Eröffnungsvariationen

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on So, Oktober 25, 2020 19:58:59

Die siebte Runde verlief ereignisreich. Lennert wurde auf eine Variante mit d4 vorbereitet, die seine brandenburgische Gegnerin Johanna vorher gespielt hatte, doch es wurde e4 gespielt und sich in wilde Varianten des Königsspringerspiels verwickelt, das Lennert nach einigem Hin- und Her verlor. Lottes Partie begann mit der sizilianischen Drachen- Verteidigung ihrer polnischen Gegnerin Zuzanna, gegen die sie letztlich durch kluge Angriffe. Mattis spielte gegen Maila aus Berlin das Damenbauernspiel und gewann nach nur elf Zügen durch eine geschickte Fesselung des gegnerischen Springers auf ein Mattfeld.

In der achten Runde schlich sich dann das Chaos ein, da auch einige Partien wahrscheinlich nicht ganz regelkonform verliefen. Mattis reklamierte ein „berührt-geführt“, das von der Schiedsrichterin nicht anerkannt wurde, da Aussage gegen Aussage stand und es somit nicht nachweisbar war. Damit wehrte der Gegner noch den Mattangriff ab und rettete sich in eine Remisvereinbarung. Ansonsten war es spielerisch Mattis beste Partie. Lotte spielte eine kreative Variation gegen die Najdorf-Variante von Sizilianisch, erreichte jedoch „nur“ ein Remis, da ihr Gegner Ezzedin, der zuvor bereits ein Patt gegen Mattis nicht erkannt hatte, selbiges reklamierte, obwohl es gar kein Patt war, denn ein Bauer von Lotte konnte noch geschlagen werden. Lotte wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte und stimmte etwas unsicher dem Patt zu. Sie hatte eigentlich zwei Türme und sechs Bauern gegen zwei unbewegliche Bauern. Lennert spielte nach intensiver Vorbereitung eine neue Variante von Caro-Kann. Leider schaffte er es nicht ganz, den Vorteil nach der stark ausgespielten Eröffnung auszunutzen und verlor knapp. Dennoch bekam er hinterher großes Lob von FM Felix Meißner der ebenso wie GM Teske auch für die Schachzwerge zur Partieanalyse bereit standen. Von dieser Möglichkeit machten wir regelmäßig Gebrauch. Das gab nochmal Mut für den letzten Turniertag. Dazu trug auch das Abschiedskegeln am Nachmittag bei sowie die Füchse, die Trainer Gavin den Kindern schenkte, da sie ihr Turnierziel erreicht haben.

Am Samstagmorgen stand die neunte und letzte Runde an. Mattis verinnerlichte die goldenen Regeln der Eröffnung und gewann durch ein verlängertes Schäfermatt. Ebenso wie Lennert, der aber elf Züge bis zum Matt brauchte. Lotte gewann ebenfalls durch überlegte Angriffe heraus aus der sizilianischen Eröffnung. In dieser Runde wurden also starke drei von drei Punkten geholt! Alle Schachzwerge erreichten insgesamt 3,5 Punkte aus 9 Turnierpartien.

Final stand noch die Siegerehrung an, bei der jedes Kind einen Pokal, eine Urkunde und ein Spielzeug nach Wahl bekam. Lotte wurde siebte unter 13 Mädchen und 39. insgesamt. Mattis erreichte Platz 40 und Lennert belegte den stärksten Platz unter den Schachzwergen mit der 37. Damit erhielt er eine DWZ von 788. Lotte verbesserte sich um drei Punkte auf eine 769. Mattis verlor leicht und landete bei 781. Alle Schachzwerge fuhren damit glücklich nach Hause, wo Lotte das neu Gelernte direkt an ihrem großen Bruder Jakob testete und fast gewann.



Motivationskünstler?

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Fr, Oktober 23, 2020 08:51:07

Am gestrigen Tage schaffte Lotte es, klug zwei Figuren zu gewinnen. Daraufhin gelang ihr ein schönes Batteriematt, womit sie ihren ersten Punkt holte. Lennert stellte eine seiner Figuren ein, schaffte es jedoch nach Fehler des Gegners und komplizierten Abtauschen ein Remis herauszuholen. Mattis spielte solide, indem er die goldenen Regeln der Eröffnung beachtete und endlich seine erste Rochade im ganzen Turnier machte. Dabei stellte er allerdings seinen traurigen Springer an den Rand, sodass dieser schnell verloren ging und ein Matt unabwendbar war.

Vielleicht hat es ja wirklich geholfen, dass Trainer Gavin versuchte die Kinder zu motivieren mit dem Versprechen, dass er zehn Liegestütze für jede gewonnene Figur macht und noch einmal zehn für ein Matt. Davon abgezogen wurden fünf Liegestütze für eingestellte Figuren und fünf, wenn die Kinder Matt gesetzt wurde. Damit ergab sich nach komplizierter Rechnung eine Summe von 25 Liegestützen für Trainer Gavin, mit denen er sehr zu kämpfen hatte.

Anschließend war der Nachmittag frei, sodass Lennert und Lotte gemeinsam mit ihren Familien wandern gingen im Wald, wo sie viele Bucheckern fanden. Mattis fuhr auf die Bastei.

Nach einem abschließenden Training mit Einzelcoaching fand noch ein Betreuerblitzturnier mit elf Teilnehmern statt. Gavin wurde vierter hinter zwei polnischen Trainern, die er allerdings beide besiegte. Er schaffte es, sich gegen einen 2100er durchzusetzen, da er vorher gegen eine 1368 verlor und Wut im Bauch hatte. Jessi als einzige TWZ-lose holte immerhin einen halben Punkt mit einem Remis und Lob von einigen Teilnehmern, auch wenn sie gegen Ende mit Kopfschmerzen und Müdigkeit zu kämpfen hatte.



Kegelnde und gekegelte Schachzwerge

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Mi, Oktober 21, 2020 22:14:06

Heute standen die vierte und fünfte Partie an. Unsere Schachzwerge waren gut drauf und wir alle gespannt, wer das teaminterne Duell von Lotte gegen Mattis gewinnt. Auf dieses haben wir Trainer beide nicht vorbereitet, sondern alles war offen und möglich. Lotte nutzte das, was sie hier an den vorherigen Tagen im Training gelernt hat und griff mit dem Springer an anstatt sich einzuigeln. Sie übersah dabei allerdings, dass Mattis seinen eigenen Mattangriff hatte und verlor trotz besser Stellung beziehungsweise schwierig zu findendem Matt. Bei Mattis sollte man eben immer damit rechnen, dass er einen Plan hat.

Lennert hatte gestern die Trompowsky-Eröffnung kennengelernt und schaffte es, sie in der Partie größtenteils anzuwenden. Aus dem Mittelspiel heraus konnte er somit ein wunderschönes Libellenmatt kreieren. Damit baute Lennert seine „Führung“ unter den Zwergen aus, auch wenn wir natürlich auf den Kampfgeist und Ideenreichtum von allen stolz sind. Die fünfte Runde ging dann leider trotz guter Eröffnungen und Ideen bei allen Kindern verloren, da gegen Ende Kondition und Konzentration schwanden. Vielleicht auch auf Grund der Masken?

Zwischendrin machten wir noch Fotos mit den Hallensern, um alle Sachsen-Anhalter zu vereinen. Dabei gab es anfängliche Stellungsprobleme und Quatschzüge auf dem Riesenschachbrett draußen, aber schließlich schafften wir schöne Fotos.

Zum krönenden Abschluss des Tages und zur Aufheiterung des einen oder anderen Schachzwerges kegelten wir. Mattis durfte unser Turnierleiter sein und entschied sich für Jungs gegen Mädchen mit jeweils fünfzig Würfen sowie Pyramidenkegeln. Nach Startschwierigkeiten gewannen klar die Jungs, auch wenn eine Runde an die Mädchen ging.



Hashtag ausgekontert

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Di, Oktober 20, 2020 22:34:15

Am zweiten Turniertag gab es gleich zwei sachsen-anhaltische Duelle gegen Halle. Lotte spielte mit dem russischen Dreispringerspiel eine starke Eröffnung, welche wir gestern mit ihr geübt hatten. Sie stand im Mittelspiel kolossal besser, was sogar der Trainer von Halle nach dem Spiel bestätigt hat, denn sie hatte acht Punkte (Bauerneinheiten) Vorsprung. Allerdings igelte sie sich gegen Ende wieder ein und wurde ausgekontert. Mattis spielte starke fünfzig Züge und nutzte auch die Turnierzeit gut zum Nachdenken, allerdings griff er zu früh mit dem Springer an, sodass dieser ärgerlicherweise verlorenging und ein Gegenangriff gestartet werden konnte, dem Mattis noch lange kluge Züge entgegensetzte. Am Ende war jedoch das Matt auch nicht mehr zu verhindern. Lennert passierte etwas Ähnliches, denn er startete mit seinen Springer einen guten Angriff auf den gegnerischen Läufer, geriet dann aber in Panik, weil seine Gegnerin einen Mattangriff entgegensetzte. Diesen hätte er abwehren können, was ihm jedoch in der Partie nicht gelang. In der späteren Analyse fand er aber, wie das eben so ist, klugerweise den richtigen Zug sofort.

Der Nachmittag war dann heute frei, sodass die Schachzwerge mit ihren Eltern Ausflüge auf Burgen und Wanderungen machten. Die Zeit nutzen Trainer Gavin und Betreuerin Jessi dazu, den morgigen Gegner von Lennert zwei Stunden lang zu analysieren. Es entstand ein ausgefuchstes Einzeltraining inklusive Eröffnungen und der Festigung einiger Angriffsgrundlagen. Hoffentlich ist er nun für morgen herausragend vorbereitet und holt seinen zweiten Punkt. Nach dieser denkintensiven Arbeit vergnügten sich Jessi und Gavin dann in der Mehrzweckhalle mit Airhockey, Tischtennis und Tischkickern, was Gavin alles gewann.

Am Ende des Tages bekamen alle Zwerge noch das vorbereitete Training. Lennert übte mit Gavin, während Lotte und Mattis Aufgaben lösten. Danach wollte Lotte noch gegen Jessi spielen. Beide suchten gemeinsam nach den besten Zügen von Lotte, womit Lotte gewann. Jessi fiel wohl auch dem Damenfluch zum Opfer, da sie diese einstellte. Eine Vorbereitung der morgigen Partien von Lotte und Lennert war übrigens nicht notwendig, da sie morgen aufeinandertreffen.



Von Schutzengeln und der Damenverschwörung

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Mo, Oktober 19, 2020 22:37:29

Heute war der erste volle Tag in Sebnitz, an dem die Schachzwerge direkt etwas gefordert wurden mit zwei Wettkampfpartien. Zusätzlich hatten sie auch noch starke Gegner. So kam es, dass Lotte trotz guter Verteidigung verlor. Mattis Springer wollte einen Läufer einfangen, versprang sich allerdings leider auf das falsche Feld. Lennert holte erfolgreich den ersten Punkt für die Schachzwerge nach nur dreizehn Zügen. Dabei schien allerdings ein Schutzengel über seiner Dame zu schweben, denn sie stand ungeschützt in der Wirkungslinie eines Läufers – und das gleich zwei Züge lang!
In der Mittagspause versuchten wir dann diesen Schutzengel im Himmel zu erreichen – oder so ähnlich… Mattis kletterte souverän bis ganz oben auf das Klettergerüst aus Seilen und Netzen, wo „Schachi“ (Gavin) sich zu ihm gesellte. Nur Jessi hatte so ihre Probleme und hing etwas gefangen in den Seilen…
Nachmittags in der zweiten Runde scheint es aber eine geheime Verschwörung gegen die Damen der Schachzwerge gegeben zu haben, denn in allen drei Partien gingen sie verloren oder wurden auf Abwegen eingefangen. Allerdings hätte Mattis aus seiner eingefangenen Dame noch eine akzeptable bis leicht vorteilhafte Stellung machen können, indem er ebenfalls Figuren mit einem Wert von neun hätte schlagen können. Das ist aber nicht schlimm, denn sowas kann passieren. Damit blieb es bei einem Sieg, übrigens der einzige für Sachsen-Anhalt.
Abends gab es dann noch eine gemütliche Runde mit Aufgaben, die sich die fleißige Lotte gewünscht hat, sowie Rundschach (byzantinisches Schach) für sie. Währenddessen spielten auch zwei mutige Mamas der Kinder eine Partie, in der alle Schachzwerge als Abschlussaufgabe des Tages das Matt in eins suchen durften, was sie natürlich schnell schafften.



Erfolgreicher Trainingsstart im Tal der Ahnungslosen

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Mo, Oktober 19, 2020 00:09:57

Heute Nachmittag sind alle Schachzwerge mit ihren Eltern fröhlich, aber müde in Sebnitz bei der deutschen U8-Meisterschaft angekommen. Zuletzt trudelten auch wir Trainer ein. Wir mussten uns dann nach der Anmeldung etwas beeilen, da es ungewöhnlicherweise schon um 17:30 Uhr Abendessen gibt, für das nur eine Dreiviertelstunde Zeit ist. Dafür gab es ein reichhaltiges Buffet. Viel Zeit hatten wir Trainer noch nicht, unser neues Zwergenlager zu erkunden. Allerdings haben das die Kinder schon ein wenig getan und sind jetzt unsere Experten.
Nach dem Abendessen gab es dann noch etwas Schachtraining. Trainer Gavin hat den Zwergen ein paar Eröffnungsfallen gezeigt. Welche, verraten wir natürlich nicht, lasst euch überraschen! Anschließend duellierten sich noch Lotte und Lennert, wobei Lennert knapp die Oberhand behielt, da Lotte leider ihren Turm einsam und traurig werden ließ, als sie selbst mit einem Springer angreifen wollte. Lennert hat gut aufgepasst und das darauffolgende zweizügige Matt gefunden. Daraufhin spielte Mattis noch gegen Lotte eine Runde Laserschach, was er souverän für sich entscheiden konnte – trotz Müdigkeit. Lotte besiegte anschließend noch ihre Mama, womit jeder Schachzwerg einmal gewonnen hat.
Damit waren alle zufrieden und konnten endlich schlafen gehen, denn morgen geht es schon um viertel acht (übersetzt für Wessis wie Betreuerin Jessi: viertel nach sieben) zum Frühstück und um neun ist die erste Spielrunde. Lotte und Lennert werden dort bereits ein internationales Duell gegen jeweils ein Mädchen aus Polen spielen. Mattis hat zunächst einen schwereren Gegner mit einer DWZ von 1307. Die zweite Runde wird am Nachmittag stattfinden. Wir sind gespannt!



Von Wasserratten und Klettermäusen … (Tag 3 und 4 des Coronalagers)

Sommerlager 2020 Posted on Do, Juli 23, 2020 09:07:47

Manche Tage sind so voll, dass man nicht mehr dazu kommt, sie aufzuschreiben. Unser Dienstag und Mittwoch im Sommerlager in Osterburg waren solch ereignisreiche Tage. Der Dienstag begann mit Trainingseinheiten zum Anastasiamatt und dem Traxler- Angriff. Danach ging es auf Tartan, Sand und im Kletterparcour. Während mancher (Trainer) ganz schön in den Seilen hing, schafften es Julius und Luise am schnellsten und nahezu ohne Fehler durch den Parcour.

Beim Mittagessen gab es dann ein Patt. 7- mal Bandnudeln mit Speck und 7- mal die Ofenkartoffel. Das war zuvor noch nie in der Geschichte der Schachzwergelager vorgekommen. Und das wird vermutlich auch in diesem Lager nicht mehr, denn die nächsten beiden Entscheidungen ums Essen fielen fast einstimmig aus. Mit jeweils einer Gegenstimme. Dabei fragt sich der Schreiber dieses Blogs immer noch, was gegen Bratwurstschnecken und Gnocchi mit Thunfisch- Tomatensoße einzuwenden ist. Ist doch eigentlich lecker oder wie seht ihr das?

Am Nachmittag wurde dann erstmal Turnier gespielt. In der Gruppe der Grundschüler zog sich das Feld zusammen und es schien nochmal spannend zu werden. Und auch in der A- Gruppe schien es nochmal knapp zu werden. Alle vier behielten noch Chancen auf den Pokal, der dann nach einem kuriosen Finale am Mittwoch an Jakob, den Jüngsten der Gruppe ging. Johannes und Thaddeus teilten sich Platz 2, Svenja wurde Dritte.

Der Rest der beiden Tage stand im Zeichen der Schwimmhalle und der Abendturniere. Am Dienstag gab es ein Schachzwergewettrennen, welches Thaddeus gewann. Bester Grundschüler wurde Romeo, bestes Mädchen Paula. Am Mittwoch flogen dann die alljährlichen Wasserbomben durch die Luft und wenn sie auf dem Sand aufprallten, wurde unsere Schachzwerge pudelnass. Und nicht nur die. Dank einer Verschwörung zwischen Trainer und Schachzwergen wurde schließlich auch der andere Trainer nass.

Bei den beiden Abendturnieren zeichneten dann heiße Duelle ab. Auch weil mit den Kleinsten im Bunde, Joshua und Lotte, zwei Mattspezialisten am Werke waren. Im Tandem kann das schon mal wertvoll sein, wenn die Mitspieler harte Nüsse zu knacken haben. Am Ende setzten sich mit 5 Siegen aus 5 Spielen Thaddeus und Joshua durch.

Am Mittwochabend war dann eigentlich das Überraschungsturnier angesetzt. Doch die Fußballschach- Vorrunde zermürbte die Grundschüler dermaßen, dass die einhellige Meinung war, ins Bett zu gehen, und am nächsten Tag weiterzuspielen. So wird das Final Four im 5- Schach, also erst am Donnerstag ausgetragen. Paula trifft auf Julius und Joshua auf Laura. Kleiner Tipp also für alle Eltern, wenn ihr eure Kinder ins Bett bewegen wollt: Spielt mit ihnen Fußballschach! Es fördert den Geist und die Müdigkeit. 😉

Bilder folgen mit dem nächsten Beitrag …



Tag 2: Teamgeister und andere Gruseligkeiten

Sommerlager 2020 Posted on Di, Juli 21, 2020 21:00:38

Unser erster voller Tag in Osterburg begann mit einem heftigen Gewitter, das über den Tag auch immer noch sintflutartige Regenschauer vorbei schickte und unseren Zeitplan durcheinander würfelte. Die ganze Nacht donnerte es und wie es sich für ein „gruseliges Gewitter“ gehört, schickte es auch ein Gespenst bei uns vorbei. Glaubt ihr nicht? Ok, Gordon glaubt auch (noch) nicht dran, aber die Kinder sind sich da nicht so ganz sicher. Schließlich war es weiß, konnte fliegen und heute früh waren einige Zimmertüren wie von Geisterhand geöffnet. Das war vielleicht wirklich die Putzfrau, aber immerhin gibt es auch ein Beweisfoto vom Gespenst…

Nun ja, nach dem montäglichen Frühstück folgte das erste Training. Suchstragien, Mattdrohung und Mattverteidigung sorgten vor allem bei Luise und Joshua für Knoten im Gehirn. Schließlich jedoch, wussten auch sie, was wann zu tun ist und sein wird. Zudem wurden Vorträge verteilt, aus denen mit ein bisschen Glück auch noch ein cooles Plakat für unser Vereinsheim herausspringt. Und tatsächlich macht das der gesamten Gruppe soviel Spaß, dass sie sogar nach dem Kinoabend (geschaut wurde „Ab in die Hecke“) noch unbedingt am Vortrag weiterarbeiten wollten. Habt ihr das schon mal erlebt? Beim Kinoabend gab es übrigens Wachteleier von einem großzügigen Spender. Und tatsächlich trauten sich immerhin 5 Schachzwerge ein Ei zu probieren. Der Rest schwankte zwischen: „Das sieht komisch aus!“ und „Sind da Küken drin?“ (Zitat Paula).

Auch die ersten Turnierpartien wurden heute gespielt und es gab sogar schon zwei kleinere Überraschungen durch unsere Jungtalente. Jakob gewann nämlich gegen Thaddeus und Luise besiegte Paula.

Der „Bauernmörder“ trieb auch wieder sein Unwesen, aber er schaffte es nur (spielerisch) zwei Zwerge zu „töten“, bevor er enttarnt wurde. Diesmal war es Johannes, wer es beim nächsten Mal wird, sehen wir vielleicht schon morgen.

Sportlich gesehen standen heute Völkerball und Schwimmen auf dem Programm. Letzteres war nach der „Völkerschlacht von Osterburg“, die sagenhafte 65 Minuten dauerte auch dringend notwendig. Am Ende besiegte Romeos Team denkbar knapp mit 3:2 Team Thaddeus. Immer wieder wogte das Spiel hin und her und keins schaffte es, das andere Team bis auf den Kapitän zu reduzieren. Zum Schluss gelang es dann beiden gleichzeitig. Im Schwimmbad zeigte dann Paula, dass sie auch unter Wasser (immerhin ganze neun) Purzelbäume schlagen kann und die Jungs bewiesen, dass sie seht tief tauchen können.



Tag 1 im Coronalager: König Fußball und seine Blitzkrone

Sommerlager 2020 Posted on Mo, Juli 20, 2020 01:59:55

Vor diesem Lager wusste niemand so richtig, was uns blüht. Denn Corona ist immer noch allgegenwärtig. Doch unsere tapferen Schachzwerge konnten die Mundschutzpflicht im öffentlichen Bereich des Lagers und die Hitze bei der zweistündigen Zugfahrt und nicht davon abhalten, auch in diesem Jahr die Landessportschule zur Zwergenhöhle umzugestalten.

So brachen wir also zu zwölft (mit Traineranhängsel) von Magdeburg nach Osterburg auf und schon der halbstündige Fußmarsch zum Lager verlangte seinen Tribut. Erstklässlerin Lotte trudelte gefühlte 10 Minuten nach den anderen Zwergen im Lager ein und auch der Mundschutz von Luise verflüchtigte sich, fand sich jedoch wieder an.

Im Bettenhaus angekommen, folgten dann eine ausführlich Belehrung und der Bezug der Zimmer. Feststellung der Kinder: „Eine Flurseite hat SuperRTL, die andere angeblich nicht. Das ist unfair!“ Wir haben das noch nicht nachgeprüft. Wer braucht in einem Schachlager schon einen Fernseher?

Dann war Fußball angesagt. Wählen durften die beiden Kleinsten und schließlich setzte sich Cleverness gegen Loyalitätsgedanken durch, denn Lauras Mannschaft siegte schlussendlich klar mit 3:0, während Lottes Mannschaft (inklusive Trainer) am Ende die Puste ausging. Und der Sieg wäre vermutlich noch höher ausgefallen, hätten sie nicht Adrian (Ersatzkeeper der Jugend von Preußen Magdeburg) im Kasten gehabt, der einmal ein Drei gegen Eins als Unterlegener gewann und diverse gute Paraden zeigte. Vielleicht sollten wir aber beim nächsten Mal über eine Abseitsregel nachdenken, damit nicht Joshua und Johannes die ganze Zeit vor dem gegnerischen Tor auf Zuspiele aus den eigenen Reihen warten können. Auch die anschließenden Neunmeterschießen gingen an Team Laura und immerhin 7 Zwerge schafften dann auch noch ein Neunmetertor gegen unseren Trainer Gavin, der zeitweilig mal Keeper in der Jugendlandesliga war. Dafür gab es sogar kleine Preise.

Die großen Preise konnten sich die Schachzwerge dann nach dem leckeren, aber coronabedingt experimentellen Abendbrot abholen. Das Blitzturnier wurde diesmal als 11- Runden- Turnier im Modus Jeder gegen Jeden ausgetragen, und es zeichnete sich eine Grüppchenbildung ab. Die einen waren gar nicht zu schlagen und schlugen sich nur selbst. Ein Teil teilte zu viert gerecht acht Punkte untereinander auf und der „Mittelteil der Tabelle“ kämpfte am Ende um Platz 2 in der B- Wertung. Bemerkenswert waren vor allem das Matt in drei, welches Laura gegen Lotte auspackte und der Zeitsieg von Adrian gegen Laura. Und auch die üblichen Kurzpartien blieben nicht aus. Es siegte Thaddeus ungeschlagen mit 11 Punkten aus 11 Partien. Der Sieg in der B- Wertung ging mit 8 Punkten an Svenja und die jüngste im Bunde, Lotte, schaffte mit 5 Punkten Platz 6. Beachtlich! Morgen wird dann auch endlich mal trainiert und nachmittags gehen wir wohl schwimmen. Mal sehen wer das schnellste Seepferdchen im Schachzwergepferdestall ist …



Keine Punkte, aber zufriedene Gesichter am Finaltag

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Mo, Oktober 28, 2019 10:55:51

Mit etwas Verspätung hier noch der Tagesbericht vom letzten Spieltag.
Leider hielt das Finale keine weiteren Punkte für die Schachzwerge bereit.

Laura traf auf die in Weiß spielende Michalina Popczynska (955, MUKS MDK Srodmiescie), der man doch relativ früh anmerkte, dass die polnischen Teilnehmer sich im Vorfeld der IEM immer erst noch in einem speziellen Auswahlturnier bewähren mussten. Der italienischen Eröffnung ihrer Gegnerin trat Schwarz mit einer skandinavischen Verteidigung entgegen. Trotz der zu häufigen Springerzüge von Schwarz in der Anfangsphase und den tendentiell besseren Akzenten von Weiß war die Partie bis ins Mittelspiel hinein überraschend ausgeglichen. Erkennbar war jedoch, dass Weiß von Anfang an bemüht war, das Feld mit gezieltem Abtauschen bestmöglichst zu lichten. Den Abtausch der Damen scheuten letztlich jedoch beide.
In der weiteren Partie setzte sich dann aber doch das Mehr an Erfahrung auf Seiten von Weiß durch, die sich zunächst einen positionellen Vorteil erspielte. Ein eingestellter Springer von Schwarz verhalf ihr dann zum erforderlichen materiellen Vorteil, den Weiß im Folgenden zu nutzen verstand. In dem Versuch, mit einem mutigen Angriff das Blatt wenden zu können, vernachlässigte Schwarz den Schutz der eigenen Grundlinie, übersah die entscheidene Matt-Drohung und musste sich nach 30 Zügen geschlagen geben.

Luise spielte in ihrem letzten Turnierduell gegen Erik Dotschuweit (ohne DWZ, ESV Nickelhütte Aue) eine italienische Partie. Die Eröffnung verlief recht ausgeglichen, auch wenn Schwarz nach einem Abtausch von Läufer gegen Springer leichtfertig einen Bauern verschenkte. Schwerer wog dagegen etwas später ihr Säumnis, nicht frühzeitiger rochiert zu haben, das Weiß mit einem kurzen Zwischenschach per Läufer dankend aufgriff. Mit einem einfachen Königszug anstelle des c-Bauern als Reaktion verbaute sich Schwarz leider die Möglichkeit einer nachfolgenden Rochade. Weiß brachte seine Leicht-Figuren und stand nach diesen weiteren Zügen deutlich aktiver. Mit einer Dame-gestütztzen Läufer-Gabel auf der Gegnerin Dame und Turm sicherte sich Weiß auch nach Retour-Schlag des Springers einen weiteren Materialvorteil, den er nach weiteren Zügen zum Spielsieg verwerten konnte.

Damit waren für unsere zwei Schachzwerge die Punkte vom Vortag auch automatisch der Endstand des Turniers. Luise erspielte sich mit respektablen 2,5 Punkten den 52. Platz und wurde am Ende mit ihrer ersten DWZ (764) belohnt. Laura sammelte mit 3 Punkten einen halben Zähler mehr und konnte sich eines 47. Platzes erfreuen. Auch wenn dieser in Ihrem Falle mit einem marginalen DWZ-Verlust von 859 auf 841 einherging, haben beide ihre selbstgesteckten Ziele erreicht und sind dementsprechend auch sehr zufrieden.
Den Höhepunkt des Tages bildete die Siegerehrung, bei der sich beginnend mit dem 1. Platz alle Teilnehmer der Reihenfolge Ihrer Platzierung nach ein Turniergeschenk aussuchen durften. Nach der Siegerehrung ging es nochmal kurz zum Basteln in die Seidenblumen-Manufaktur, bevor die Heimreise mit einem kleinen Abstecher in die Bastei noch ein kleines Highlight zum Ausklang des Tages erfuhr.
Insgesamt können unsere Zwerge auf eine tolle und erlebnisreiche Woche zurückblicken und fahren mit einem großen Gewinn an Turniererfahrungen nach Hause. Mit Wehmut steht fest, dass sie im kommenden Jahr leider zu alt sind und dann nicht noch einmal teilnehmen dürfen.

— Fotos folgen —



Tag 5: Mit 2,5 Punkten unser erfolgreichster

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Sa, Oktober 26, 2019 04:57:30

Der heutige Tag lief wieder gut für die Schachzwerge. Laura holte einen Punkt und Luise reicherte ihr Konto sogar um 1,5 Zähler an.

In der Vormittagsrunde traf Luise zunächst in Schwarz auf Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ, USC Magdeburg). Es wurde beidseitig mit Italienisch eröffnet, wobei aber nur Schwarz letztlich rochierte. Mit einem sehr unglücklichen Springerzug auf d4 bescherte Weiß seiner Gegnerin gleich ein doppeltes Geschenk: Der Zentrumsbauer konnte mit seinem Schlagzug exd4 zugleich eine Gabel auf Läufer und zweiten Springer setzen, von denen letzterer anschließend fiel. Im 17. Zug sammelte ihr König dann zusätzlich auch noch den auf B7 unbedacht gespielten weißen Läufer ein, bevor fünf Züge später ihr Turm die Schach gebende weiße Dame verspeiste, um daraufhin aber selbst vom schwarzen Turm verspeist zu werden.

Im 28. Zug stand Weiß mit 12 Materialpunten mehr klar auf Sieg und ein Matt in 2 lag in der Luft, schaffte es aber von dort aus nicht aufs Brett. Dann jedoch wendete sich das Blatt, als Luise leider ihre Dame einstellte und sich die Zähne daran ausbiss, Schwarz mit trotzdem noch verbleibenden Materialvorteil von 1 Turm + 3 Leichtfiguren gegen 2 Türme erfolgreich Matt zu setzen. Schwarz fand wieder zurück ins Spiel und schaffte es, nach zwischenzeitlichem ungewollten Abtausch des eigenen Turms gegen den gegnerischen Springer äußerst erfolgreich mit dem zweiten Turm die übrigen Figuren nach und nach einzusammeln verstandt. Mit Turm und König gegen Bauern und König hätte am Ende Weiß die Partie für sich entscheiden können, ließ dann aber doch ungewollter Weise ein Patt seiner Gegnerin zu. Angesichts der sehr wechselhaften Partie ein faires Ergebnis.

Laura spielte ihre erste Begegnung des Tages in Schwarz gegen Christoph Posern (987, SG Burgtonna). Der zuvor immer mit Italienisch anziehende Christoph wählte diesmal allerding überraschender Weise d4 als ersten Zug. Schwarz entwickelte ihre Leichtfiguren eher suboptimal auf die Italienisch-Positionen, bevor sie zudem auf den schwachen Damenflügel rochierte. Nachdem Weiß jedoch im 13. Zug seine Dame einstellte, konnte Laura ihren bereits eingeleiteten gebündelten Angriff auf die Ecke des weißen Königflügels vorantreiben. Im 27. Zug vermochte sie dann erfolgreich den Gegner Matt zu setzen.

Ihre zweite Partie des Tages gegen Daniel Nagel (914, TSG Oberschönweide) eröffnete Laura mit einem überraschenden Evans Gambit. Leider vergaß sie die klar indizierte rechtzeitige Rochade und wurde dafür mit einer Gabel auf König und Turm bestraft. Im weiteren Verlauf vermochte sie den Materialrückstand auf eine Qualität zu verringern, übersah dann aber in der heißen Phase die gegerische Dame und stellte infolge dessen die eigene ein, bevor sie kurz darauf matt gesetzt wurde.

Luise traf derweil mit Gia Huy Tran auf den dritten Vertreter des USC Magdeburg. Eine Mitschrift der Partie liegt momentan nicht vor, sie soll aber dem Vernehmen nach sehr wechselhaft gewesen sein. Am Ende konnte sich Luise erfolgreich durchsetzen und sicherte sich damit ihren 2,5ten Turnierpunkt und liegt damit knapp hinter Laura, welche wie schon Svenja im Vorjahr mit 3,0 Zählern in die finale Turnierrunde startet.

Wir drücken beiden für ihr letztes Spiel morgen ganz fest die Daumen. Laura trifft dann auf Michalina Popczynska (955, MUKS MDK Srodmiescie) und Luise auf Erik Dotschuweit (ohne DWZ, ESV Nickelhütte Aue) Wer weiß, vielleicht ist da ja noch was drin… 🙂



Kein Punkt, aber umso mehr Spaß an Tag 4

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Fr, Oktober 25, 2019 12:04:07

Am 4. Spieltag war den Schachzwergen leider kein Turnierpunkt beschieden.
An Brett 27 setzte Luise der italienischen Eröffnung des in Weiß spielenden Justin Michael Fadeev (ohne DWZ, SV Hellas Nauen) eine Zweispringer-Verteidigung entgegen. Die darauffolgende typische Gabeldrohung mit Sg5 erkannte sie offenbar nicht als solche und schlug den weißen Zentrumsbauern. Der Verlust des Turms war nicht mehr abzuwenden. Statt einer umso konsequenteren Entwicklung der Figuren folgte ein unnötiger Rückzug von Springer und Dame, die neben Tempoverlusten auch eine Behinderung der eigenen Figuren nach sich zogen. Den Material- und Stellungsvorteil wusste Weiß auszunutzen. Nach einer Gabel auf König und Dame, fielen neben letztgenannter nach und nach auch die übrigen Leichtfiguren. Luise zeigte sich dennoch wehrhaft und hielt sich wacker bis zum Matt im 29. Zug.

Laura hatte an Brett 17 mit Lennik Rempe (1103, SK Doppelbauer Kiel) einen Gegner mit deutlichem Erfahrungsvorteil, der jedoch ebenfalls erst zwei Turnierpunkte gesammelt hatte. Auch hier stand nach drei Zügen Italienisch mit Zweispringer-Verteidigung auf dem Brett, allerdings mit dem Schachzwerg in Weiß spielend. Nach 10 Zügen und einem Leichtfigur-Abtausch war Schwarz zwar materiell zwei Bauern im Rückstand, doch mit drei halboffenen Linien und einer deutlich aktiveren Stellung, während Weiß lediglich Dame und Springer auf beiden Flügeln verteilt ins Spiel gebracht hatte.
Ein durch den Turm gedeckter Spieß auf Dame und Turm bescherte Schwarz den ersten Materialvorteil. Beim folgenden Gegenangriff mit Dame und Läufer zum Matt auf g7 war Laura zu sehr auf die eigenen Möglichkeiten fokussiert, übersah die durch Schwarz mit Te8 und Lb4 seinerseits aufgebaute Mattdrohung auf e1 und musste sich im 18. Zug geschlagen geben.

Nach dieser nicht so erfolgreichen 6. Runde erwartete alle Kids wieder ein spielfreier Nachmittag. Die durch das Freizeit-Team nach dem Mittag angebotene Schatzsuche war ziemlich nachgefragt. Mit lustigen Wettstreiten wie Bänderfangen, „Herr Fischer“, Dosenwerfen, uvm. konnten sich nach und nach Hinweise für die weiteren Stationen erspielt werden, an deren Ende ein kniffliger Buchstabensalat das Versteck des Schatzes verriet: P,A,R,N,S,E,P,H,E,T,U
Naaa… Wie schnell hättet Ihr es herausbekommen? 🙂

Die Festung Königstein bot ein weiteres Ausflugsziel, an deren Fuße auch noch ein spannender Kletterwald zu sportlichen Aktivitäten bei herrlichem Wetter einlud. So ausgepowered schmeckte die Pizza beim Abendessen umso leckerer. Nach einer Folge „Lang lebe die Königin“ ging es müde aber gut gelaunt und mit positiver Hoffnung auf den morgigen Spieltag ins Bett. Dann erwartet am Vormittag Luise in Schwarz Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ, USC Magdeburg), während Laura ebenfalls in Schwarz auf Christoph Posern (987, SG Burgtonna) trifft. Wir drücken beiden die Daumen.



Tag 3 und die nochmalige 100%ige Steigerung

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Do, Oktober 24, 2019 02:45:56

Tag 3 und die 100%ige Steigerung

Am heutigen dritten Spieltag standen für alle wieder zwei Partien auf dem Programm. Beide Schachzwerge, soviel sei bereits zu Beginn verraten, konnten hierbei jeweils einen Punkt einheimsen.

Luise spielte ihre erste Begegnung mit Schwarz gegen Long Nguyen (764, USC Magdeburg). Nach den ersten drei Zügen stand eine italienische Partie auf dem Brett. Nach dem 9. Zug war die Stellung auf dem Brett bis auf die Position des Damenläufers zwischen beiden Spielern exakt spiegelbildlich. Mit dem Wegzug des eigenen Springers stellte Schwarz dann jedoch die Dame gegen einen Läufer ein. 11 Züge und einen Leichtfigurenabtausch später war es dann aber Weiß, der seinerseits die eigene Dame dem Gegner zum Schlagen feilbot – ein Geschenk, das Luise aber erst zwei Züge später erkannte und dankend annahm. Da im Gegensatz zum zurückliegenden umgekehrten Falle ihr Läufer nicht zurückgeschlagen werden konnte, war Luise erst einmal Materialvorteil. Diesen wusste ihr Gegner aber über einen Turm-Spieß im 27. Zug auszugleichen, den Luise allerdings mittels Schach durch den wegziehenden Springer hätte verlustfrei parrieren können.
Während Sie im 31. Zug zunächst die mögliche Springergabel übersah, ergriff sie 5 Züge später dann aber die Chance, den unbedacht gesetzten Springer des von Weiß mit ihrem e-Bauern zu schlagen. Statt diesen nun auf der d-Linie nahenden Bauern auch auf Kosten eines etwaigen Abtauschs anzugreifen, versuchte Schwarz die Grundline mit seinen beiden Türmen abzusichern; eine Maßnahme, die sich aufgrund der Turmbatterie auf d7+d8 kurz darauf als ungeeignet herausstellte.
Den nach Abtausch der umgewandelten Dame und eines Turms gegen die beiden schwarzen Türme spielte Luise ihren Materialvorteil aus Turm & Springer aus. Ein zweiter durchgebrachter Bauer wurde interessanterweise in einen Turm umgewandelt, was Luise jedoch für ein springerunterstütztes Treppenmatt genügte und ihr den ersten Turnierpunkt einbrachte.

Laura traf in ihrem 4. Turnierspiel an Brett 24 in Weiß auf Matthias Lutz (766, SC Weiße Dame), der seine Partie überraschend mit einer skandinavischen Verteidigung eröffnete. Das angenommene Bauernopfer konnte Schwarz nach Abtausch von Springer gegen Läufer wieder zurückgewinnen und mit Zentrumsdame einen Stellungsvorteil zu erreichen, der ein Herausziehen der weißen Dame abgesehen von einem Damentausch unterband. Nach einem durch Weiß nicht antizipierten Läuferspieß des Gegners auf Dame+Turm tauschte Schwarz seinen Läufer vorteilhaft ab. Dies hinderte Weiß jedoch nicht daran, mit dem Läufer eine Schach- und Gabeldrohung auf c7 und gleichzeitig der Dame eine Mattdrohung auf a7 aufzubauen. Nach der dann folgenden Gabel auf die Schwarze Dame und den a7 schützenden Springer gab Schwarz die Partie nach 19 Zügen auf, was Laura ihren zweiten Turnierpunkt bescherte.

Vor der Nachmittagspartie wurde erstmal das obligatorische Gruppenfoto aller Teilnehmer gemacht. Die dann folgende zweite Runde des Tages war für beide Schachzwerte leider weniger erfolgreich, obgleich ihre jeweiligen Gegner durchaus in Schlagdistanz lagen.

An ihre Gegnerin Adelia Wartenberg (Hamburger SK) gab sich Luisa als Weihnachtsmann (bzw. -frau) und verteilte unnötig Geschenke, die letztere aber nicht immer erkannte bzw. annahm; so z.B. die weiße Dame, die drei Züge lang zunächst vom Läufer und kurz danach zusätzlich auch noch von der Dame hätte geschlagen werden können, aber nicht wurde. Die Mattdrohung auf g2 wusste Luise aber leider nicht adäquat zu parrieren. Vielleicht hätte bewusst etwas mehr genommene Bedenkzeit ihr noch Einfälle für eine bessere Antwort gebracht. Nachdem der störende beschützende Springer auf e3 durch den Schwarzen Läufer genommen wurde, hätte dieser mit dem Bauern zurückenommen werden müssen. Der stattdessen geführte Turmzug ermöglichte Schwarz dann aber leider, sein Matt zu vollenden.

Laura erging es an Brett 17 in Schwarz mit Ihrem Gegner Tim Zimmer (982, SAbt SV Werder Bremen), ähnlich.
Die eingeleitete italienische Eröffnung wurde durch sie ins Zweispringerspiel überführt. Als Fehler erwies es sich sich hierbei, den weißen Läufer erst mit dem h-Bauern und dann mit dem g-Bauern zu vertreiben, wurde doch hierdurch die den rochierten König schützende Bauernmauer weitgehend aufgelöst.
Bis zum 16. Zug hatte Weiß lediglich einen Bauern Materialvorteil, gleichwohl eine zugleich aktivere Stellung. Hätte sie spätestens bis dann den von der Dame versperrten Läuferweg freigegeben, wäre der folgende Schachangriff durch den Springer mit einem Leichtfigurenabtausch erledigt gewesen. So aber musste sie kurz darauf die Dame für diesen Zweck hergeben. Bei der Quali für die u10-DMM hatte sie gerade jüngst erst einen noch größeren Rückstand am Ende noch in einen Sieg zu verwandeln vermocht. Dieses Glück blieb ihr heute jedoch verwehrt. Der unnötige Wegzug des Turms als Beschützer des f-Bauerns läutete das Matt im 25. Zug ein.

Es lässt sich schwer sagen, ob bei einem der beiden Schachzwerge-Mädchen ein Sieg in der zweiten Tagespartie möglich gewesen wäre. In jedem Fall kann aber für den heutigen Spieltag auch so ein durchaus positives Fazit gezogen werden: Mit Ihrem Turnierpunkt ist Luise jetzt nur noch ein Spiel mit bereits DWZ-bewertetem Gegner von der eigenen DWZ entfernt. Und Laura hat nach dem dritten Spieltag nun bereits ihr selbst gesetztes Minimalziel von 2 Punkten als Endleistung des Vorjahres erreicht. Beide liegen im Moment leicht über ihrer Position in der initialen Setzliste und spielen damit durchaus im Rahmen der Erwartungen. Wir drücken unseren Schachzwergen die Daumen für die kommenden Spieltage, insbesondere für morgen, wenn Luise auf Justin Michael Fadeev (SV Hellas Nauen) und Laura auf Lennik Rempe (1103, SK Doppelbauer Kiel) trifft.



Tag 2 und der erste Punkt für die Schachzwerge

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Mi, Oktober 23, 2019 22:33:43

Der Tag ließ bereits zu Beginn Gutes verheißen, startete er doch mit einem herrlichen Morgenrot.

Beide Schachzwerge spielten in Weiß. Luise eröffnete ihre Partie gegen Aris Buchinger (777, SF Neuberg) an Brett 26 mit einem klassichen Italienisch in der ruhigen 4.c3-Variante (Giuoco Pianissimo). Auf den wegen 4. … h6 gespielten kürzeren Läuferzug Le3 erfolgte ein früher Abtausch der Läufer, in dessen Folge Luise mit einem fast vollständigen Stierkopf ziemlich gut aufgebaut da stand. Nach beiderseitiger Rochade im 8. Zug und weiteren Entwicklungszügen folgte ein erneut gegnerseitig eingeleiteter Abtausch des zweiten Läufers. Bis zu diesem 13. Zug war die Partie absolut ausgeglichen und ohne erkennbaren Stellungsvorteil. Beim folgenden generischen Versuch, auch noch die Damen abzutauschen, übersah Luise dann aber leider die Schlagmöglichkeit ihres Springers als Gegenzug.
Die restliche Partie aus materiellem Rückstand heraus lag Luise nicht so recht. Ein rein passives Spiel war ihr wohl als wenig zielführend bewusst. Leider waren die Angriffszüge bzgl. der möglichen Reaktionen aber nicht zu Ende durchdacht. Für den Gegner leicht zu parrieren zogen sie teilweise auch einen eigenen Materialverlust nach sich. Mit dem 38. Zug musste sie sich wegen Matts geschlagen geben.

Besser lief es für Laura, die an Brett 24 auf Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ) vom USC Magdeburg traf. Ihr Königsspringerspiel als Auftakt zum Italienisch stieß auf eine russische Verteidigung. Nach paarweisem Schlagen der Zentrumsbauern sicherte Laura die offene e-Linie mit Ihrer Dame und holte nach unbedachtem 4. … Lc5 die erste Qualität. Die Entwicklung des zweiten Springers im sechsten Zug konterte Weiß mit einem vor diesem Hintergrund sinnvollen Abtausch durch den eigenen. Ihren leichten Materialvorteil hielt Laura aufrecht, bis Schwarz mit Le3 im 9. Zug unnötigerweise noch zusätzlich einen Läufer einstellte.
Ebenfalls unglücklich für Thomas war das Wegziehen des Turms auf die offene e-Line angesichts der beriets im vorigen Zug per 9.Df5 eingeleiteten Schachdrohung durch Dame und Läufer. Dieses Geschenk nahm Laura mittels 11.Dxf7+ auch an, gleichwohl der alternative Läuferzug angesichts der damit gleichzeitig gesetzten Gabel auf Turm und König sinniger gewesen wäre. Auf 12.b3 hin versäumte Schwarz seine Dame noch rechtzeitig zu entwickeln und ließ seine Gegnerin ungewollt gewähren. Auf die von ihr mit Lb2 gesezte Mattdrohung reagierte Schwarz mit dem längst überfälligen aber nun nicht mehr geeigneten Tf8, woraufhin Laura mithilfe ihrer Königin nach 14 Zügen ihren ersten Turnierpunkt einholte. Die anschließende Spielanalyse drehte sich vor allem um die ungeachtet des klaren Partiegewinns trotzdem enthaltenen schwachen Züge, die ein spielstärkerer Gegner entsprechend hätte ausnutzen können.

Die Zeit bis zum Mittag und der spielfreie Nachmittag wurde für diverse Freizeitaktivitäten bei herrlichem Wetter genutzt: Inlinern auf dem KiEZ, eine Plauderei mit der Hauskatze, ein Ausflug zum nahegelegenen Nationalpark, Tischtennis usw… Und zum Ausklang dieses Tages wurde am Abend noch der Gute-Nacht-Geschichte des Freizeit-Teams gelauscht. Wir hoffen, dass der kommende Tag auf diesem kleinen Erfolg seines Vorgängers aufbauen mag und vor allem Luise ihren verdienten ersten Turnierpunkt einstreicht.



Kein Pünktchen, aber umso mehr Sonne

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Di, Oktober 22, 2019 03:22:44

Die ersten beiden Runden der 19. IEM u8 in Sebnitz sind Geschichte.
Zum Start in den Turnierauftakt wurde das erste Partie-Gedicht vorgetragen:

„Folge nicht dem ersten Einfall,
sonst erlebst Du manchen Reinfall!
Prüfe erstmal zur Genüge:
Gibt’s noch andre gute Züge?“

Unsere Schachzwerge versuchten diesem Motto getreu sich die notwendige Zeit zu nehmen, ihre Züge gründlich zu durchdenken. Die italienische Partie, die bei beiden jeweils aufs Brett kam (Luise in Weiß, Laura in Schwarz), gab beiden die Sicherheit, in gewohnten Fahrwassern unterwegs zu sein.

Wie es ihrer Mitstreiterin im Vorjahr nicht anders erging, ließ Luise sich von ihrem zügig spielenden Gegner Yungsheng Zhau (1001, SK Langen) leider dazu verleiten, schneller zu ziehen, als es notwendig gewesen wäre. Bis zum 11. Zug war die Partie absolut ausgeglichen. Dann jedoch schwächte Sie ihre Bauernstruktur, was der Gegener auszunutzen wusste, zunächst zwei Bauern einsammelte und dann gleich abzustauschen versuchte. Nach einem leider sehr unglücklichen Springerzug ward dieser gefangen und wurde auf der Flucht vom gegnerischen Bauer geschlagen, welcher zugleich per Abzug unbemerkt die Linie zum Damenabtausch freigab. Mit einer Leichtfigur und zwei Bauern im Plus spielte Luises Gegner daraufhin den Vorteil sukzessive aus und sicherte sich im 36. Zug das Matt.

Lauras Partie gegen Clara Mehner (1111, USG Chemnitz) verlief in puncto Material- und Stellungsverhältnis nicht ganz so strikt monoton. Zwar stellte sie mit der im 6. Zug statt der Rettung des Läufers gewählten Rochade ungewollt ihre erste Leichtfigur ein und musste weitere 6 Züge später gabelbedingt Ihren Turm für einen Läufer hergeben. Doch ließ sie ihre Gegnerin nicht kampflos gewähren und holte sich im 19. Zug über eine Springergabel eine Qualität zurück, hätte hierbei aber lieber gegen den Turm auf der geschlossenen a-Linie als den auf der offenen e-Linie tauschen sollen.
Nach Vertreiben der weißen Dame war die Stellung wieder weitgehend ausgeglichen. Hätte sie daraufhin durch Aktivierung ihres bisher noch vor sich hin dämmernden Turmes oder einen gut platzierten Springerzug gleich weiter den Druck erhöht, hätte Laura wohl ihrerseits die Oberhand gewinnen können.
Trotz dieses stattdessen wenig später gefagenen Springers tat sich ihre Gegnerin schwer. Leider erkannte sie die von Laura über Dame und Turm eingeleitete Matt-Drohung noch rechtzeitig und schuf ihrem König einen Fluchtweg. Im Endspiel setzte sich Clara dann aber doch mit ihrer zusätzlichen Leichtfigur durch, blockierte mit ihrem Läufer Lauras Bauern und brachte den eigenen durch. Erst mit dem 61. Zug musste sich Laura ihrer 250 DWZ-Punkte stärkere Kontrahentin geschlagen geben und verließ mit ihr zusammen nach fast zwei Stunden als letzte den Turniersaal.

Am Nachmittag warteten auf die beiden Schachzwerge nur leicht DWZ-schwächere Gegner als in der 1. Partie: Laura durfte gegen Alexander Wartenberg (1079, Hamburger SK 1830) ans Brett, während Luise sich mit Oliver Spielvogel (928, Barnimer Schachfreunde) messen durfte. Allerdings stand nur für Luise ein Farbwechsel an, Laura also nochmals in Schwarz.
Diese 2. Partie unserer Schützlinge verlief daraufhin in ähnlicher Weise. Während Luise leider erneut ihren Zügen zu wenig Zeit einräumte und andernfalls vielleicht länger durchgehalten hätte, brachte Laura es in ihrer italienischen Partie erneut ins Endspiel, welches sie nach gut 57 Zügen dann aber leider ebenfalls abgeben musste.

Die bisher leere Punktausbeute sollte jedoch nicht Feststellung schmälern, dass wir bei beiden Schachzwergen solide Partien mit durchaus greifbaren Chancen auf dem Brett sahen und bei Laura im direkten Vergleich zum Vorjahr auch eine merkliche Steigerung erkennbar war. Die Erfahrungen des heutigen Tages stimmen zuversichtlich, morgen vielleicht bereits den ersten Punkt einfarhen zu können. Laura tritt dann mit Weiß gegen Thomas Grundel-Kawano (USC MD) an, während Luise mit Schwarz auf Aris Buchinger (777, SF Neuberg ) trifft.

Zwischen und nach den Spielen gab es neben ordentlicher Hausmanskost noch genug Zeit zum Spielen und Toben. Das herrliche Wetter und das KiEZ-Areal luden geradezu dazu ein. Mit einer Runde Matt-Memo und ein bisschen Fritz & Fertig (2) wurde aber auch noch ein wenig was fürs Schach getan. Am Abend wurde Laura von den USC’ler Kids und ihrer Trainerin auf eine Folge „Lang lebe die Königin“ als Tagesausklang eingeladen.

Wir wünschen allen eine geruhsame Nacht.



Hallo Sebnitz!

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Mo, Oktober 21, 2019 14:05:52

Nachdem die größeren Schachzwerge gerade erst bei den MD-Open ziemlich erfolgreich abräumten, hat sich an diesem Wochenende nun eine kleine Delegation unserer Jüngsten wieder zur diesjährigen IEM nach Sebnitz aufgemacht (auch wenn Sie damit schweren Herzens auf eine Teilnahme an der 1. ABC-Cup-Runde kommenden Samstag verzichten müssen.)

Von den 6 Zwergen, die hier zusammen mit Ihrem Schneewittchen – ähm… Trainer – Michael im vergangehen Jahr noch eine Woche lang das (bzw. den?) KiEZ unsicher machten, konnte altersbedingt leider nur Laura noch ein weiteres Mal teilnehmen. Während die Schachzwerge hier beim letzten Mal mit ihrem gemischten Team nahezu jeden zehnten Spieler stellten, ist diesmal mit Laura und Luise ein reines Mädels-Duo am Start.

Die getrennte Anreise hat soweit reibungslos geklappt, sodass beide sich nach ihrem ersten Kennenlernen jüngst in MD heut pünktlich zur Eröffnung in der ersten Zuschauerreihe wiedertrafen. Leider wird die gemeinsame Zeit in dem kommenden Tagen wohl aber etwas kleiner ausfallen, da Luise nicht mit im KiEZ wohnt.

Nicht der einzige Wermutstropfen. Denn nach der auf schachlicher wie auch persönlicher Ebene wirklich ausgezeichneten Betreuung durch Michael im Vorjahr (vielen Dank noch einmal!!!), ist bereits jetzt eine gewisse Leere zu verspüren: Zumindest, wenn man vom Gruppenraum ausgeht, in dem anstelle nächtlicher Klönerei zwischen Trainer und Begleiteltern nur der Kühlschrank und die Laptoptastatur zu vernehmen ist. Und auch auf die trocken-humorvollen Kommentareinlagen werden wir in den kommenden Tagen verzichten müssen.

Jedoch konnte Michael wie im vorletzten Jahr die hilfsbereite Bettina Bensch aus Berlin für eine begleitende schachliche Betreuung unserer Mädchen gewinnen. Auch wenn eine Individualvorbereitung auf einzelne Partiegegner verständlicherweise zeitlich nicht möglich sein wird, steht sie in den kommenden Tagen für die wichtige Partieanalyse bereit. Auch durfte Laura heute an einem kleinen internen Team-Testspiel partizipieren (bei der die größere Spielstärke der Berliner aber bereits zu erkennen war.) An dieser Stelle schon jetzt einmal einen herzlichen Dank für die Unterstützung!

Den ersten Spielen am morgigen Tag blicken alle schon erwartungsvoll entgegen. Luise spielt an Brett 24 ihre erste Partie mit Weiß gegen Yungsheng Zhao (1001) vom SK Langen. Mit etwas Glück wird sie zum Ende des Turniers ihre erste DWZ erwarten. Laura (859) startet mit Schwarz ins Turnier. Sie wird an Brett 13 die noch etwas erfahrenere Clara Mehner (1111) vom USG Chemnitz erwarten. Als Turnierziel hat sie sich vorgenommen, ihre Vorjahresleistung von 2 Punkten zu bestätigen, würde sich über jeden weiteren Zähler aber umso mehr freuen. Wir sind gespannt, was die kommenden Tage so alles für uns bereithalten werden und drücken unseren Mädchen die Daumen.



WM 2019 in Indien-Tag 10

Uncategorised Posted on Sa, Oktober 12, 2019 08:30:04

Heute ist der letzte Tag in Mumbai angebrochen. Seit 10 Uhr läuft die Runde, was eine ganz schöne Umstellung ist. Normalerweise hat Ole mindestens bis 10 Uhr sonst geschlafen… In der Nacht startet unser Flieger um 0:50 Uhr, so dass wir wohl spätestens um 21 Uhr vom Hotel mit dem Shuttle fahren müssen. Noch hoffen wir, dass bei den Organisatoren die Irritationen mit 12.50 p.m. oder a.m. gelöst worden und alles klappt. Die Vorbereitung fiel heute auf Grund der frühen Stunde sehr knapp aus. Ole hat entschieden seinen belgischen Gegner mit dem ersten Zug zu überraschen.

Gestern bin ich mal wieder etwas auf Entdeckungstour gegangen. Der eigentliche Plan, einen Tempel zu besuchen, scheiterte zwar, weil sich dieser in einer militärischen Sperrzone befand, dafür wurde aber die Gelegenheit genutzt durch einen Slum zu laufen. Gestartet wurde der Rundgang mit dem Auftakt einer Wahlveranstaltung, die mit kleinem Feuerwerk und lauten Trommlern und Verstärkern den gleichen Weg einschlug. Wir waren im Slum die große Attraktion. Es gab Selfies und Gruppenfotos und auch Fragen, woher wir kommen und was wir in Mumbai machen. Viele winkende Kinder und saubere Straßen. Ein paar Tiere durften natürlich auch nicht fehlen. An der Hauptstraße des Slums (im Gegensatz zu den sonstigen fünfspurigen Straßen, passte hier maximal ein Auto durch) waren alle möglichen Geschäfte zu finden. Ab und an wurden Steine auf dem Kopf transportiert, weil gerade am eigenen Haus gebaut wurde. Schweißtreibend war das ganze aber natürlich auch für uns Klimaanlagen gewohnte Deutschen. Eine Erfahrung aber auf jeden Fall, die ich nicht missen mag.

Nach dem positiven Teil muss natürlich nun auch der nicht so schöne Teil kommen. Die schachliche Ausbeute war an diesem Tag äußerst bescheiden. Ganze zwei Punkte erspielte die deutsche Delegation in der Vorschlussrunde. Positiv ist dabei der Sieg von Valentin, der nun noch nach oben schielen kann. Ole schloss sich dem an. Einer ausgeglichene Eröffnung, in der nicht viel los war, sein Gegner aber etwas mehr Raum hatte, folgte ein Bauerngewinn durch Ole. Diesen Bauern sollte man aber schnellstmöglich zurückgeben, damit die neugewonnene Freiheit der weißen Figuren wieder eingeschränkt wird. Die entstehende Stellung hätte dann aber eine ziemliche Remiswahrscheinlichkeit gehabt, so dass Ole den Bauern behielt und am Ende dem gegnerischen Königsangriff nicht standhalten konnte. Naja, Mund abputzen und weiter.

Im Kampf Deutschland gegen Indien steht es nach dem 4,5-0,5 für dei Gastgeber in dieser Runde nun 18-18.

Den Titel für die meisten indischen Gegner erhalten Rebecca uns Nikolas, die in 11 Runden jeweils auf 7 Gegner aus dem Gastgeberland trafen.



WM 2019 in Indien-Tag 9

WM 2019 in Indien Posted on Fr, Oktober 11, 2019 13:29:02

Beim Schreiben des Blogs ist es gar nicht so einfach immer etwas außerhalb des Schachs zu finden. Nach fast zwei Wochen gibt es den typischen Tagesablauf, das gleiche Essen, ähnliche Aktivitäten. Eine davon ist auf jeden Fall der Pool, welcher gestern von Ole bis zum Schließen des Pools um 23 Uhr ausgiebig genutzt wurde. Ich nahm derweil an einer der berühmt berüchtigten Siedlerrunden teil, die zweimal den Favoriten zum Sieger krönte. Am Nebentisch spielte eine bunte Mischung an Nationalitäten ein ziemlich aktives Kartenspiel. Für Ablenkung ist also gesorgt. Gestern gab es dazu zum ersten Mal in den Tagen Fleisch, welches ganz ohne Knochen zubereitet wurde. Eine Wohltat. Ansonsten behrrscht der Koch sein Handwerk schon ganz gut. Aber der Einkauf spart wohl beim Fleisch, so dass in allem, was man so an nichtvegetarischen Gerichten zu sich nimmt, dass Fleisch kleingeschnitten an noch kleineren Knochen klebt.

Schachlich hält Oles Lauf an. Er hat heute seinen indischen Gegner sauber überspielt und den Vorteil aus Eröffnung stetig vergrößert. Genervt war er nur von ihm, weil er eine klar verlorene Stellung über fast vier Stunde dehnte, statt nach zwei Stunden jedem ein bisschen mehr Freizeit zu gönnen. So übte Ole am Ende auch noch mal das Treppenmatt. Der Trainer konnte sich natürlich nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass das Matt auch schon ein paar Züge eher möglich war 🙂 Ole feiert derweil die (mit) längste Siegesserie im deutschen Team.

Insgesamt war der gestrige Tag für das deutsche Team auch sehr erfolgreich. 7,5 aus 9 ist schon eine deutliche Ansage. Leider hat die beste deutsche Medaillenhoffnung aus einer klar vorteilhaften Stellung einen halben der anderthalb Punkte abgegeben. Lara liegt aber immer noch auf Platz 3 und damit ist alles möglich. Heute steigt das Spitzenduell gegen die Erstplatzierte Russin.

Heute gibt es weiterhin den u14 Länderrückkampf Deutschland-Indien. Nachdem die gestrige Runde mit 4-0 klar an Deutschland ging, hoffen wir auf eine Fortsetzung.

Deutschland-Indien 17,5-13,5.



WM 2019 in Indien-Tag 8

WM 2019 in Indien Posted on Do, Oktober 10, 2019 12:29:33

So langsam nähern wir uns dem Rückflug. Es sind nur noch zwei Nächte und dann sind die Tage bei über 30 Grad mit Pool und Seeblick vorbei. Während der gestrigen Runde habe ich meine Tuk-Tuk Premiere gehabt. Diese als Taxis umgebauten Mopeds geben einem einen ganz anderen Einblick in den Verkehr der siebtgrößten Stadt der Welt. Man ist noch viel näher dran, was etwas gewöhnungsbedürftig ist, wenn der Fahrer mit Vollgas auf den Stau zurast oder mit geschickten Schlenkern sich den Weg durch das Verkehrsdickicht bahnt. Zu lange Reisen sollte man aber wohl nur mit Sauerstoffmaske machen, da man dem Smok der Autos, Busse, Motorräder, Mopes, LKWs doch recht direkt ausgesetzt ist. Ein Erlebnis ist es auf jeden Fall.

Schachlich mühte sich Ole derweil gegen einen Schotten. Dieser wurde in der Eröffnung überrascht und so stand Ole deutlich besser. Das Spiel auf ein Tor wurde es dann doch nicht ganz, weil ein eigenartiger Abtausch Oles Stellung deutlich verschlechterte und damit Gegenspiel möglich war. Die Chance erkannte der Schotte jedoch nicht, weshalb es nach ein bisschen durchatmen, doch wieder zum Spiel auf ein Tor wurde. Am Ende wurde der Sieg sauber eingetütet, so dass nun 3 Punkte auf dem Konto stehen. Der Blick auf die ELO Entwicklung wurde allerdings nicht deutlich besser und wird es bis zum Ende des Turniers auch nicht mehr. Es heißt eher schlimmeres zu verhindern. Ole nimmt es mit Gelassenheit und freut sich auf Ratingpreise 🙂

Für Deutschland lief die gestrige Runde eher nicht optimal. Es war die schlechteste Punkteausbeute einer Runde in diesem Turnier. So ist mit Lara eigentlich nur noch eine Medaillenkandidatin verblieben. Drücken wir ihr besonders die Daumen.

Im Dauerländerspiel Deutschland-Indien fehlte gestern noch der Zwischenstand. Die Inder konnten am Tag vor dem Ruhetag verkürzen und gestern gar ausgleichen: 13-13. In der u14 gibt es heute das komplette Länderspiel. Alle drei Jungs und Rebecca spielen gegen Inder.



WM 2019 in Indien-Tage 6 und 7

WM 2019 in Indien Posted on Mi, Oktober 09, 2019 10:45:52

Wir befinden uns nun auf der Schlussgeraden der WM. Gestern war der freie Tag an einem indischen Feiertag. Damit der gewohnte Tagesrhythmus nicht durcheinander kommt, ging es zum Ausflug erst 15 Uhr los. Die Zeit vorher wurde für einen intensiven Poolbesuch genutzt. Das Wasser ist dabei genauso warm wie die Umgebung. Der Blick vom Pool zum angrenzenden See ist schon schön.

Kurz zurück zum Tag an dem das Murmeltier besiegt wurde. Der Druck auf Ole war am Montag schon etwas höher. Schließlich drohte bei einer weiteren Niederlage der absolute Nackenschlag mit dem spielfrei Los. Sein Gegner kam aus Macao und war nicht ganz unbekannt, besiegte er 2015 bei der WM in Griechenland in Runde 2 Tobi. Wie aussagefähig die ELO Zahlen hier sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Zahl von Ip Weng Tou. Er hat aktuell 9 Punkte weniger als 2015. Das sich Zehnjährige Kinder, die ihr Land bei vielen internationalen Meisterschaften vertreten, gar nicht weiter entwickeln, scheint mir eine sehr unlogische Annahme.

Das Spiel lief wie immer. Die Eröffnung verlief leicht angenehmer für Ole, dann gab es auch wieder einen falschen Plan, der den Gegner in Vorteil brachte. Der Unterschied diesmal war allerdings, dass die Zeitnot diesmal beim Gegner lag und er eine gewinnbringende taktische Ressource nicht sah. Danach war es ein Spiel auf ein Tor und Ole gewann leicht und locker.

So wartet heute ein Schotte auf Ole und das spielfrei Gespenst ist noch nicht verjagt. Eine Niederlage heute würde den worst case sehr wahrscheinlich werden lassen.

Gestern tauchten wir in das indische Leben ein. Eine kurze Besichtigung des einzigen Strandes, des berühmten Victoria Bahnhofs (um diesen in Ruhe betrachten zu können, gibt es mitten im Verkehr eine Plattform) und des Gateway of India verliehen einem einen Eindruck des Lebens hier. Dazu gab es viele interessante Ausblicke aus dem Bus und Einblicke in den indischen Alltag durch den Reiseführer. Für die gut 30 km vom und bis zum Hotel haben wir jeweils ca. 90 Minuten gebraucht… Beschreiben kann man das kaum alles. So wurde am Strand ein riesiges Fest zu Ehren der vielen indischen Götter gefeiert, zu dem die Menschen auf Lastwagen angereist kamen; jeweils mit der eigenen Gottesfigur im Schlepptau, so dass etliche Personen auf dem LKW Führerhaus fuhren…

Den Abschluss des Abends bildete die Einladung in die Privatwohnung der deutschen Vizekonsularin. Eine solche Einladung erhält man wohl auch nicht so oft. Das Essen war eine willkommene Abwechslung zum Essen im Hotel, auch wenn dort indisch serviert wurde.



WM 2019 in Indien – Tag 5: Und täglich grüßt das Murmeltier

WM 2019 in Indien Posted on Mo, Oktober 07, 2019 14:57:13

Auch gestern war wieder ein Tag bei der WM. Es war ein Sonntag, die Sonne schien bei angenehmen 33 Grad (naja, zumindest wenn man nicht draußen arbeiten musste). Es gab im Hotel wieder leckeres Essen. Reis mit diversen Soßen und dazu ein Pasta-Live-Cooking. Schach wurde auch gespielt. Das Ergebnis kann der geneigte Leser der Überschrift entnehmen. Es ist manchmal wirklich wie verhext. Wenn es nicht läuft, dann geht es richtig daneben. Man kann nicht sagen, dass Ole schlecht gespielt hat. Es sind leider nur die falschen Entscheidungen in den wichtigen Momenten. Nachdem nun sogar der große FC am Samstag in der 92. Minute das 1-1 gegen Schalke schaffte und von der Rückkehr des Spielglücks sprach, waren wir hier auch großer Hoffnung. Was dem FC gelang, der Big Point in der Schachspielzeit, war Ole nicht vergönnt. Da hat der Gegner die vorteilhafte Stellung sauber nach Hause gefahren. Auch das war wie in den Runden vorher: Ole stand nach der Eröffnung klar besser, aber es gab nicht den einen einfachen Weg zum großen Vorteil, sondern nur den gewagten unter Opfern. Der wurde nicht beschritten, lieber die Sackgasse genommen, die am Eingang verlockend aussah. Hilft nichts, Mund abputzen und weiter kämpfen um das Selbstbewusstsein zurückzuholen.

Spoiler: Morgen (oder auf Grund des freien Tages auch erst übermorgen) gibt es eine andere Überschrift, wie ich gerade erfahren habe 🙂

Nach dem Abendessen hat sich Ole dann ein paar Erfolgserlebnisse geholt. Online wurden ein paar Siege eingefahren und im Mate in one Contest (http://sebastianlague.site/chess/mate-trainer/?timed=true&suddenDeath=true&resetTimerOnSolve=true&startTime=10) hat er tatsächlich mehr als doppelt so viele Aufgaben in Folge wie sein Trainer gelöst.

Für Deutschland läuft es derweil sehr gut. Heute war der Generalkonsul bei der WM und hat am zweiten Brett der u18w, dem von Lara, die 7. Runde eröffnet. Mit 4,5 Punkten sind Valentin, Lara und Oliver weiter vorne dabei. Mit 4 Punkten liegen Collin, Nikolas und Annmarie aber auch noch gut im Rennen.

Im Duell mit dem Gastgeber haben wir den Vorsprung vergrößert und führen nun 11-8



WM Indien 2019 – Tag 3 und 4 (oder auch die vergessenen Tage genannt)

WM 2019 in Indien Posted on So, Oktober 06, 2019 13:15:00

Gestern gab es keinen Eintrag im Blog zur gewohnten Zeit (immer dann wenn gerade die nächste Runde läuft). Dies hatte zwei Gründe. Zum einen war die Partie von vorgestern zu deprimierend (ich hatte sie bis zum Schreiben dieser Zeilen wieder vergessen :)) und zum anderen habe ich die Zeit der Partie für einen Ausflug in die große Stadt (naja, eher in ein großes Einkaufscenter) genutzt.

Fangen wir mit dem Positiven an. Mumbai ist wirklich beeindruckend. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, hier zu wohnen, sind die Eindrücke, die einem beim Verlassen des Hotels entgegenströmen, überwältigend. Wahrscheinlich vor allem deshalb, weil sie so ungewohnt sind. Verlässt man das Hotel mit uber (der von Touristen wohl meistgenutzten Fortbewegungsart, die noch dazu unverschämt billig ist), erreicht man nach Verlassen des 5 Sterne Komplexes eine Straße, die bei uns wohl nicht mal die Zulassung als Feldweg erhalten hätte: Schlaglöcher sind gar nicht mehr zu zählen, Asphalt sucht man an manchen Stellen vergeblich). Diese Straße führt direkt hinein ins Chaos. Fünf Minuten später geht beim Verkehr kaum noch etwas. Tuk-Tuks kommen von links, rechts und vorne, dazwischen noch ein paar Fußgänger und Motorräder, die den Helm vorzugsweise am Lenker transportieren. Jeder hupt so, als würde die Funktionsweise des Fortbewegungsmittels davon abhängen, dass die Hupe regelmäßig benutzt wird. Unterwegs sieht man dann Hühner, Hunde, Kühe, Ziegen, kleine Kinder und viele Straßenstände. Alles wild durcheinander ohne das die Menschen hektisch wirken. Die 7 km bis zum Einkaufscenter haben wir in knapp einer Stunde für den Spottpreis von ca. 4 Euro zurückgelegt und sind schon wieder in einer anderen Welt. Sicherheitsschleusen direkt am Einkaufscenter, dahinter viele Geschäfte, die auch in Europa in jedem Einkaufscenter zu finden sind. Dazu Jamie Olivers Pizzeria, bald ein Döner, ein Kinderspieleland, was alle Kinderaugen glänzend macht und natürlich deutsche Preise. Zurück ins Hotel ging es dann ähnlich. Am Tor zum Hotelgelände wurden Koffer- und Motorraum mit Hundeunterstützung durchsucht und die Ruhe kehrte zurück.

Zum schachlichen: Vorgestern wollte Ole einfach viel zu viel und viel zu schnell. Gegen seinen Gegner aus Kirgisistan stürmte er los wie die Feuerwehr und schwächte seine Königsstellung viel zu sehr. Der Gegner verpasste zwar das direkte Ausnutzen, ein weiterer Schnitzer von Ole besiegelte aber das schnelle Ende. Gestern lief es gegen die Vereinigten Arabischen Emirate schon deutlich besser. Die Vorbereitung kam direkt aufs Brett und Ole erfreute sich einer deutlich besseren Stellung. Diesmal nur etwas zu zaghaft verpasste er Fortschritte zu machen. Zwei prophylaktische Züge des Gegners später ging wie von Zauberhand nichts Vernünftiges mehr für unseren Schachzwerg. Wenn es nicht läuft kommt auch noch Stellungspech dazu.

Aber Mund abputzen. Heute ist Bergfest und dieses zelebriert er mit einem Engländer. Gegen Europa ist Ole noch ohne Punktverlust.

Für die Deutschen läuft es insgesamt ganz gut. Mit Lara, Annmarie, Valentin und Oliver liegen vier in den Top Ten. Noch ist aber erst Halbzeit, so dass vieles möglich ist.

Zwischenstand Indien-Deutschland 8,5-6,5



WM 2019 in Indien – Tag 2

WM 2019 in Indien Posted on Fr, Oktober 04, 2019 12:27:49

Gestern war der wohl intensivste Tag der WM: Die einzige Doppelrunde des Turniers stand auf dem Plan. Die Partien waren für 10 Uhr und 17 Uhr angesetzt. Da Ole am Vortag bis halb neun spielte, danach noch Abendessen, eine kurze Auswertung und ein grober Plan für die kommende Partie anstanden, hielt sich das Schlaffenster in engen Grenzen.

Los ging es gestern dann um acht mit der Vorbereitung auf den jungen US-amerikanischen (Schach-) Titelträger, der auch noch in der u12 spielberechtigt gewesen wäre. Nach dem Frühstück ging es dann direkt zur Runde, um das Aufzugchaos zu meiden. Das Sicherheitskonzept des Hotels sieht einen Verzicht auf Treppen vor, damit man nur in die eigene Etage kommt. Im Aufzug funktioniert das mit der Zimmerkarte. Warum man die Treppenhäuser nicht auch mit Schlössern sichern kann, die nur mit der Zimmerkarte nach innen zu öffnen sind, ist allerdings unklar. So jedenfalls ist die einzige Möglichkeit nach unten zu kommen der Aufzug. Wenn aber über 500 Personen mit dem Aufzug zur gleichen Zeit nach unten wollen, dauert dies etwas.

Die Partie verlief am Anfang wie geplant. Der vorbereitete Spanier kam aufs Brett, wenn auch leicht variiert. Ole baute Druck am Königsflügel auf und stand durch einen fehlerhaften Leichtfigurenabtausch des Gegners klar besser, so dass der Gegner einen Bauern für Gegenspiel opferte. Ein passiver Zug lähmte dann aber Oles Figuren und so musste er um das Remis kämpfen. Ein paar Klippen wurden umschifft und anschließend im symmetrischen Leichtfigurenendspiel nach fast fünf Stunden ohne Chancen auf Gewinn das Unentschieden vereinbart.

Damit blieben für Mittagessen und Vorbereitung noch knapp zwei Stunden. Auch der nächste Gegner trug einen FIDE Titel. Der Ruf des AIM (einen Titel den man durch Spielen auf der Weltschachbundeigenen Webplattform erringen kann) hat aber noch einen deutlich schlechteren Ruf als der CM vom Vormittag. Das die Inder stärker sind, als ihre ELO ausweist, wurde in diesem Blog ja schon erwähnt. Der Beweis folgte wieder einmal gestern. Es kam eine vorbereitete Variante des Londoner Systems aufs Brett. Nach etlichen Theoriezügen stand es recht ausgeglichen und der Gegner attakierte am Königsflügel. Der Angriff wurde von Ole abgewehrt, allerdings verpasste er ein paar Mal die Chance gute Gegenschläge zu setzen. Mit wenig Bedenkzeit auf der Uhr stellte er dann im 39. Zug durch einen taktischen Überseher die Partie ein. Eine WM verzeiht eben keine groben Patzer.

Am Abend war dann noch Zeit für Abendessen, ein kleines Blitzduell gegen den besten u14 Spieler der deutschen Delegation, Collin, eine Auswertung der Partien und zum Abschluss eine kleine Kissenschlacht um den suboptimalen Tag ad acta zu legen 🙂

Für Deutschland lief gestern die Vormittagsrunde sehr gut (7/9) und die Nachmittagsrunde mit 50 Prozent der möglichen Punkte gegen einige starke Gegner hatte Licht und Schatten. Herausragend aktuell Collin in der u14 mit 3/3, aber auch Oliver in der u16, der gegen den Setzlistenersten zu einem Remis kam bei dem durchaus zwischendurch auch mehr drin war.

Der Stand im Duell Deutschland-Indien 6-5.



WM 2019 in Indien – Tag 1

WM 2019 in Indien Posted on Do, Oktober 03, 2019 07:22:41

Die erste Runde ist nun Geschichte. Gewöhnungsbedürftig sind hier die Sicherheitsvorkehrungen. Jeder Spieler wird mit Handscannern vor dem Betreten des Spielsaales auf elektronische Geräte, Uhren und Stifte kontrolliert. Eine solche Kontrolle kann einen auch nach dem Toilettengang erwarten und falls man gewinnt und das Pech hat ausgelost zu werden, gibt es nach Ende der Partie noch eine weitere Kontrolle. Ole hat mittlerweile Routine darin, traf es ihn doch zweimal während der Partie.

Die erste Runde wurde mit dem typischen symbolischen ersten Zug am 1. Brett der u18 eröffnet. Direkt zuschauen dabei konnte der in dieser Altersklasse an zwei gesetzte indische Nachwuchsstar Praggnanandhaa, der der zweitjüngste Großmeister ist und eigentlich noch in der u14 starten könnte.

Schachlich lief es für das deutsche Team durchwachsen. 6 aus 9 klingt nicht so schlecht, wenn man allerdings im Schnitt um die 400 Elopunkte mehr auf die Waage bringt, relativiert sich das. Allerdings spiegeln die Zahlen der indischen Spieler oft nicht deren Spielstärke wider. So ging das Duell des Gastgeberlandes gegen unsere Farben in der ersten Runde 3-3 aus. Ich vermute, dass es da noch etliche weitere Spiele geben wird, da die Inder knapp ein Drittel der Teilnehmer stellen.

Auch für Ole lief es nicht optimal. Am Ende stand nach ca. fünf Stunden ein Remis, was nicht hätte sein müssen. Nach der Eröffnung stand er klar besser, verlor dann den Faden (bzw. vernachlässigte die Figurenentwicklung) und stand deutlich schlechter. Die dann folgenden taktischen Verwicklungen in beiderseitiger Zeitnot berechnete er besser und stand glatt auf Gewinn. Leider wurden dann einige Züge lang nicht die besten Züge gefunden und so stand ein Endspiel auf dem Brett, welches sein indischer Gegner ins Remis rettete.

Aktuell spielt unser Schachzwerg gegen einen 12 jährigen US Amerikaner, der nominell etwa gleichstark ist. Schauen wir mal, wie diese Partie läuft.

Mittlerweile läuft auch die Liveübertragung (zumindest auf chess24), so dass man einige deutsche Spiele (mit 30 Minuten Verzögerung) auch direkt verfolgen kann.

Ein letzter Satz noch: Das gestern hochgelobte Frühstück hat sich heute relativiert. Es gibt nun auch bei der ersten Mahlzeit des Tages die von der deutschen Jugendeinzelmeisterschaft gewohnte Zweiklassengesellschaft: Frisch gepresste Säfte und zwanzig Brotsorten für die normalen Hotelgäste. Gesüsste Fruchtsaftgetränke und Toastbrot für die Schachgesellschaft…



Weiter »