Heute ist der letzte Tag in Mumbai angebrochen. Seit 10 Uhr läuft die Runde, was eine ganz schöne Umstellung ist. Normalerweise hat Ole mindestens bis 10 Uhr sonst geschlafen… In der Nacht startet unser Flieger um 0:50 Uhr, so dass wir wohl spätestens um 21 Uhr vom Hotel mit dem Shuttle fahren müssen. Noch hoffen wir, dass bei den Organisatoren die Irritationen mit 12.50 p.m. oder a.m. gelöst worden und alles klappt. Die Vorbereitung fiel heute auf Grund der frühen Stunde sehr knapp aus. Ole hat entschieden seinen belgischen Gegner mit dem ersten Zug zu überraschen.

Gestern bin ich mal wieder etwas auf Entdeckungstour gegangen. Der eigentliche Plan, einen Tempel zu besuchen, scheiterte zwar, weil sich dieser in einer militärischen Sperrzone befand, dafür wurde aber die Gelegenheit genutzt durch einen Slum zu laufen. Gestartet wurde der Rundgang mit dem Auftakt einer Wahlveranstaltung, die mit kleinem Feuerwerk und lauten Trommlern und Verstärkern den gleichen Weg einschlug. Wir waren im Slum die große Attraktion. Es gab Selfies und Gruppenfotos und auch Fragen, woher wir kommen und was wir in Mumbai machen. Viele winkende Kinder und saubere Straßen. Ein paar Tiere durften natürlich auch nicht fehlen. An der Hauptstraße des Slums (im Gegensatz zu den sonstigen fünfspurigen Straßen, passte hier maximal ein Auto durch) waren alle möglichen Geschäfte zu finden. Ab und an wurden Steine auf dem Kopf transportiert, weil gerade am eigenen Haus gebaut wurde. Schweißtreibend war das ganze aber natürlich auch für uns Klimaanlagen gewohnte Deutschen. Eine Erfahrung aber auf jeden Fall, die ich nicht missen mag.

Nach dem positiven Teil muss natürlich nun auch der nicht so schöne Teil kommen. Die schachliche Ausbeute war an diesem Tag äußerst bescheiden. Ganze zwei Punkte erspielte die deutsche Delegation in der Vorschlussrunde. Positiv ist dabei der Sieg von Valentin, der nun noch nach oben schielen kann. Ole schloss sich dem an. Einer ausgeglichene Eröffnung, in der nicht viel los war, sein Gegner aber etwas mehr Raum hatte, folgte ein Bauerngewinn durch Ole. Diesen Bauern sollte man aber schnellstmöglich zurückgeben, damit die neugewonnene Freiheit der weißen Figuren wieder eingeschränkt wird. Die entstehende Stellung hätte dann aber eine ziemliche Remiswahrscheinlichkeit gehabt, so dass Ole den Bauern behielt und am Ende dem gegnerischen Königsangriff nicht standhalten konnte. Naja, Mund abputzen und weiter.

Im Kampf Deutschland gegen Indien steht es nach dem 4,5-0,5 für dei Gastgeber in dieser Runde nun 18-18.

Den Titel für die meisten indischen Gegner erhalten Rebecca uns Nikolas, die in 11 Runden jeweils auf 7 Gegner aus dem Gastgeberland trafen.