Die siebte Runde verlief ereignisreich. Lennert wurde auf eine Variante mit d4 vorbereitet, die seine brandenburgische Gegnerin Johanna vorher gespielt hatte, doch es wurde e4 gespielt und sich in wilde Varianten des Königsspringerspiels verwickelt, das Lennert nach einigem Hin- und Her verlor. Lottes Partie begann mit der sizilianischen Drachen- Verteidigung ihrer polnischen Gegnerin Zuzanna, gegen die sie letztlich durch kluge Angriffe. Mattis spielte gegen Maila aus Berlin das Damenbauernspiel und gewann nach nur elf Zügen durch eine geschickte Fesselung des gegnerischen Springers auf ein Mattfeld.

In der achten Runde schlich sich dann das Chaos ein, da auch einige Partien wahrscheinlich nicht ganz regelkonform verliefen. Mattis reklamierte ein „berührt-geführt“, das von der Schiedsrichterin nicht anerkannt wurde, da Aussage gegen Aussage stand und es somit nicht nachweisbar war. Damit wehrte der Gegner noch den Mattangriff ab und rettete sich in eine Remisvereinbarung. Ansonsten war es spielerisch Mattis beste Partie. Lotte spielte eine kreative Variation gegen die Najdorf-Variante von Sizilianisch, erreichte jedoch „nur“ ein Remis, da ihr Gegner Ezzedin, der zuvor bereits ein Patt gegen Mattis nicht erkannt hatte, selbiges reklamierte, obwohl es gar kein Patt war, denn ein Bauer von Lotte konnte noch geschlagen werden. Lotte wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte und stimmte etwas unsicher dem Patt zu. Sie hatte eigentlich zwei Türme und sechs Bauern gegen zwei unbewegliche Bauern. Lennert spielte nach intensiver Vorbereitung eine neue Variante von Caro-Kann. Leider schaffte er es nicht ganz, den Vorteil nach der stark ausgespielten Eröffnung auszunutzen und verlor knapp. Dennoch bekam er hinterher großes Lob von FM Felix Meißner der ebenso wie GM Teske auch für die Schachzwerge zur Partieanalyse bereit standen. Von dieser Möglichkeit machten wir regelmäßig Gebrauch. Das gab nochmal Mut für den letzten Turniertag. Dazu trug auch das Abschiedskegeln am Nachmittag bei sowie die Füchse, die Trainer Gavin den Kindern schenkte, da sie ihr Turnierziel erreicht haben.

Am Samstagmorgen stand die neunte und letzte Runde an. Mattis verinnerlichte die goldenen Regeln der Eröffnung und gewann durch ein verlängertes Schäfermatt. Ebenso wie Lennert, der aber elf Züge bis zum Matt brauchte. Lotte gewann ebenfalls durch überlegte Angriffe heraus aus der sizilianischen Eröffnung. In dieser Runde wurden also starke drei von drei Punkten geholt! Alle Schachzwerge erreichten insgesamt 3,5 Punkte aus 9 Turnierpartien.

Final stand noch die Siegerehrung an, bei der jedes Kind einen Pokal, eine Urkunde und ein Spielzeug nach Wahl bekam. Lotte wurde siebte unter 13 Mädchen und 39. insgesamt. Mattis erreichte Platz 40 und Lennert belegte den stärksten Platz unter den Schachzwergen mit der 37. Damit erhielt er eine DWZ von 788. Lotte verbesserte sich um drei Punkte auf eine 769. Mattis verlor leicht und landete bei 781. Alle Schachzwerge fuhren damit glücklich nach Hause, wo Lotte das neu Gelernte direkt an ihrem großen Bruder Jakob testete und fast gewann.