Der erste Spieltag versprach Gutes. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer kurzen Vorbesprechung ging es motiviert in die erste Runde.

Volle Ausbeute in der Auftaktrunde

Bereits nach wenigen Minuten kam Mats als schnellste und zugleich kürzeste Partie des Tages mit seinem ersten Punkt aus dem Turniersaal. Kurzerhand wurde seine Partie mit Schwarz gegen Justus Burchardi (Setzplatz 39, SC Weiße Dame) auch gleich auf dem großen Outdoor-Schachbrett ausgewertet. Seinem Mittelgambit im Nachzug (1. e4 e5, 2. Sf3 d5) folgten nur noch wenige Züge, bis Mats seinem Gegner mit 12. … Dd4 eine Doppeldrohung auf Springer und Matt auf f7 aufbaute. Dieser entschied sich dafür, seine Leichtfigur zu beschützen, woraufhin Mats die Partie im nächsten Zug beendete.

Nicht wenig später folgte Richard aus dem Turniersaal. Bei seiner Partie mit Schwarz gegen Pepe Rutschmann (Setzplatz 43, Barnimer Schachfreunde) kam eine Variante der Wiener Partie (1. e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 Lc5) aufs Brett. Auf 4. Lc4 versuchte Richard das vermeintliche Scheinopfer auf e4. Zu seinem Glück übersah Weiß jedoch seine Schlagmöglichkeit 6. Sxc4, und Schwarz durfte seinen Läufer behalten. Davon abgesehen spielte Richard seine Partie ordentlich weiter und fand im 20. Zug ein Stützmatt, welches die Partie beendete.

Martha entschied sich in ihrer Partie mit Weiß gegen Jan Mudriievskyi (Setzplatz 38, SG Grün-Weiß Dresden) für eine Spanische Eröffnung (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lb5 Lc5). Auf ihr Scheinopfer auf e5 fand Schwarz mit 5. … Sf3+ eine nicht optimale Antwort, die Martha leicht besser stellte. Nachdem Schwarz im 9. und 14. Zug auch noch seinen Läufer und Turm einstellte, stand Martha klar auf Gewinn. Dennoch spielte Jan tapfer weiter, bis er erkennen musste, dass er seinen h-Bauer nicht mehr zur Umwandlung führen könne, und schließlich im 40. Zug aufgab.

Bei Johannes mit Weiß gegen Dean Kilian (Setzplatz 36, Barnimer Schachfreunde) kam eine klassische Italienische Partie aufs Brett (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lc4 Lc5). Den ersten Materialgewinn sicherte er sich frühzeitig im 6. Zug mit einer Drohung, den gegenerischen Läufer zu schlagen. Schwarz übersah dies und fesselte stattdessen den weißen Springer, was Johannes dankend annahm. Im weiteren Partieverlauf baute Johannes durch geziehltes Abtauschen den Materialvorteil weiter aus, brachte seinen Bauern zur Umwandlung und jagte schließlich den gegnerischen König bis auf die eigene Grundreihe, auf der er ihn dann im 46. Zug mit Td1# Matt setzte.

Kleiner Achtungs-Erfolg in Runde 2

Nach dieser vollen Ausbeute zum Auftakt versprach die zweite Runde eine umso größere Herausforderung zu werden. Während Johannes und Martha mit Schwarz gegen den Erstgesetzten Toshiya Aguike (DWZ 1461) vom Raisdorfer SG 1976 bzw. den Drittgesetzten Rafael Antonio Bergmann (DWZ 1275) vom SC Borussia Lichtenberg ans Brett, sahen sich Mats und Richard jeweils mit Weiß Maksim Kukhtichev (Startnr. 5, DWZ 1198) vom SK Bad Homburg 1927 und Bruno Stopp (Startnr. 18, DWZ 1080) vom USV TU Dresden gegenüber. Leider schaffte es keiner der Jungs zu punkten.

Dank Martha jedoch konnte eine Nullrunde vermieden werden. Sie zeigte ihrem nominell stärkeren Gegner, dass ein Mädchen nie unterschätzt werden darf. Zwar schaffte es Weiß, ihr eine Leichtfigur abzugewinnen, übersah jedoch mehrere Möglichkeiten, diesen Materialvorteil noch auszubauen. Martha demgegenüber war im entscheidenen Moment wachsam und ergriff die Gelegenheit, ihrem Gegner letztlich mit einem Dauerschach ein wohlverdientes Remis abzutrotzen.

Nachmittags-Aktivitäten

Nach einer Auswertung ging es auf einen Spaziergang in die Stadt hinunter. Leider waren angesichts des Montages die Eisdielen und Restaurants geschlossen. Und dasjenige, in dem Johannes und Lotte im vergangenen Jahr die Turnierwoche bei einem Eis ausklingen ließen, hatte sogar dauerhaft zugemacht. Ein kleines Eis aus dem Supermarkt spendete jedoch genug Kraft und Motivation, den Rückweg anzutreten. Dort angekommen, blieb bis zum Abendbrot noch ein klein wenig Zeit. Doch diese Lücke wurde ganz unproblematisch mit einer kleinen Runde Fußball gefüllt. Zum Abend folgte nochmal eine Trainingseinheit samt Vorbereitung für den nächsten Tag, woraufhin es nach einer kleinen Runde Tischtennis dann zeitig ins Bett ging.

Nominelles Fazit: 4½ aus 8 nach den ersten beiden Runden. Ein guter Start ins Turnier.