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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Finaltag: Gemischte Ergebnisse, zufriedenstellendes Gesamtfazit

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mo, Oktober 31, 2022 07:41:50

Unglückliche Ergebnisse in der letzten Runde

In den Finaltag starteten alle vier Kids hochmotivert, noch einmal einen Punkt zu erkämpfen. Dies sollte am Ende leider nur Richard gelingen. An Brett 17 traf er in Schwarz auf Malina Rose (ohne DWZ, SG Leipzig). Die Eröffnung der italienischen Partie verlief materiell ausgeglichen, wobei Weiß sich durch einen Abtausch des Läufers gegen den schwarzen Springer zwar einen Doppelbauern verschaffte mit der so geöffneten f-Linie eine leicht bessere stellung erreichte. Den Angriff auf die eigene Dame beantwortete Richard mit einem dreizügigen Abtausch von Dame+Leichtfigur. Bei umgekehrter Schlagreihenfolge hätte er seinen h-Bauern jedoch auf der guten Position belassen können und sich einen Stellungsvorteil erspielt. Anstatt seinen Springer auf c3 als Vorposten etablieren, griff er im 39. Zug lieber den weißen Turm an, was Maila jedoch nicht erkannte und diesen einstellte. Nachfolgend gelang es Richard sodann auch, seinen Bauern zur Umwandlung zu führen und mit einem Matt im 49. Zug sich seinen verdienten 4. Punkt zu sichern.

Martha wurde für ihre 9. Partie gegen Malinas Bruder (DWZ 770, SG Leipzig) gelost. Sie hatte beste Chancen auf ihren 5. Punkt und entschied sich für eine Spanischen Partie. Zum Ende der Eröffnung zog sie leider den angegriffenen Läufer auf d3 statt e2 zurück, wo er nicht nur passiv stand, sondern auch den d-Bauern und damit die Entwicklung des zweiten Läufers und des Damenturms behinderte. Zudem ermöglichte es Schwarz mit Dd6 die nachfolgende Drohung … Sg4 für ein Damenmatt auf h2. Diese Situation hätte Martha immernoch durch ein nachträgliches Le2 mit Tempoverlust (oder besser Df3) entschärfen können. Das stattdessen gezogene 9. Te1 erwies sich dann aber als der wirklich kritische Fehlzug. Binnen 4 Zügen verlor Martha erst eine Qualität (Turm gegen Läufer) und anschließend den h- und g-Bauern. Daraufhin ihre Dame zum Abtausch anzubieten, war tatsächlich der objektiv beste Zug. Als Schwarz mit 19. … Te5 seinen Turm hinzuzog, hätte Martha dreizügig seinen Springer gewinnen und das Blatt komplett wenden können, erkannte diese schwer zu findende Chance jedoch. Den Springer im 27. Zug durch einen Spieß zurückzugewinnen, wäre jedoch normalerweise eine ihrer leichteren Übungen gewesen. Am Ende ging Martha mit einem Minderbauern ins Endspiel. Mit einem schlechten Bauernzug ermöglichte sie Schwarz einen Freibauern auf der entlegenen a-Linie. Mit dem richtigen hätte sie alle Bauern am Damenflügel blockieren können, jedoch hätte Schwarz dann immernoch mit dem König Marthas Doppelbauern einsammeln und den eigenen f-Bauern zur Umwandlung führen können. Im 65. Zug war die Partie gegen sie entschieden.

Mats‘ Partie in Weiß gegen Artemii Belov (DWZ 1030, SV Empor Berlin e.V.) verlief in der Eröffnung ausgeglichen. Im Gegenzug zu seinem Isolani auf d4, den er sodann auch abgab, führte er seine Figuren schneller zur Entwicklung. Zwar stellte er kurz darauf seine B-Bauern ein, gewann aber wenig später durch einen Angriff auf die Dame, auf den Schwarz falsch reagierte, die wertvollste Figur seines Gegenspielers. Leider gab er diesen materiellen Vorteil durch ungünstiges Abtauschen nachfolgend wieder ab. Das Endspiel mit Dame gegen Turm+Läufer und drei Mehrbauern auf schwarzer Seite versprach interessant zu werden. Leider übersah er eine mögliche Fesselung des schwarzen Turms, dennoch verlief die Partie bis zum 44. Zug ausgeglichen. Nachfolgend verstand Schwarz es jedoch besser, seine Figuren zu manövrieren und sammelte sukzessive die weißen Bauern ein. Nachdem dann sein König in eine Turm-Gabel hineinlief und Schwarz Turm+Läufer gegen die weiße Dame eintauschte, gab es keinen Weg mehr, die vier schwarzen Bauern aufzuhalten und das Matt wenig später abzuwehren.

Johannes hatte in Weiß an Brett 7 spielend mit Wojciech Korzeniowski (DWZ 1177, MGLKS Parnas Olawa) das schwierigste der vier Lose erwischt. Nachdem beide ausgeglichen aus der Eröffnung kamen, wurde die Partie wechselhaft, obwohl gerade Wojciech in den zurückliegend Spielen immer sehr stabil gespielt hat. Nach einer zuvor übersehenen mehrzügigen Gelegenheit bot sich Johannes die klarste Chance nach dem 20. Zug von Schwarz, der nach dem Eindringen der Weißen Dame auf h6 das Fallen des h-Bauerns verhindern wollte. Leider wählte Johannes mit Sf4 den falschen Springerzug zum erneuten Angriff des h-Bauerns, da er mit Sfg3 zugleich auch das Feld f5 unter Kontrolle gebracht hätte, welches nun aber Schwarz mit … Sf5 zum Angriff auf die weiße Dame nutzte. Im weiteren Mittelspiel war Johannes überwiegend im Nachteil, jedoch mit zeitweisem Ausgleich. Dann geriet er jedoch leider wie schon am Vortag erneut in Zeitnot und schaffte es nicht, seine 40 Züge vor dem Ablauf der 60min zu vollenden. Besonders bitter war, dass Schwarz mit seinem 38. Zug mit dem Springer nach vorheriger Gabel den b-Bauern schlug und damit Johannes die Chance zu einem zwar mehrzügigen, aber dennoch offensichtlichen Matt auf der Grundlinie bot. Leider war Johannes zu ungeübt, um die verbleibenden 3s für die notwendigen 2 Züge bis zur Zeitzulage effektiv zu verwerten, zumal er durch die in Zeitnot unterbliebene Mitschrift nicht wusste, wieviele Züge noch fehlten. So endete die spannende Partie dann für ihn mit einem misslichen 0:1 durch Zeitüberschreitung.

Gesamtfazit

Auch wenn sich der eine oder andere unserer vier Teilnehmer vielleicht ein wenig mehr erhofft hat, können wir mit dem Gesamtergebnis durchaus zufrieden sein.

Johannes landete mit 5,0 Punkten und Platz 16 im Bereich seines Setzlistenplatzes 14 und verbesserte damit seine Vorjahresleistung von 4,0 Punkten und Platz 35 deutlich. Unser Sonnenschein Martha landete mit 4,0 Punkten auf einem respektablen 26. Gesamtplatz bzw. 6. Platz in der Mädchenwertung. Richard schaffte es, mit 4,0 Punkten und Platz 31 sein Ergebnis vom Vorjahr (2,0 Punkte und Platz 48) am deutlichsten zu verbessern. Mit seinen 3,5 Punkten und Platz 36 schaffte Mats es zwar nicht, an seine Vorjahresleistung (4,0 Punkte und Platz 26) anzuknüpfen, doch sicherte er sich zumindest den Sieg in der während des Turniers für die jeweilige tägliche Spielweise intern geführten Kuscheltierwertung.

PlatzSetzlisteNamePunkteBuchholzSumme
Buchholz
Vorjahres-
platz
Vorjahres-
punkte
1614Johannes5,045,0370,5354,0
2616Martha4,047,5401,0
3121Richard4,037,0357,5482,0
3617Mats3,537,0359,0264,0



Tag 5 – Auf in den Endspurt

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Sa, Oktober 29, 2022 02:07:16

Vor dem morgigen Finaltag wurde heute mit den Runden 6 und 7 der Endspurt eingeleitet. Die Vormittagsrunde wäre beinahe ein reines Duell zwischen den Schachzwergen und dem TSG Oberschöneweide geworden.

Martha traf auf Arian Alloussi (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide), gegen den Mats in Runde 4 unterlag. Martha konnte ein besseres Ergebnis verbuchen. Nach einer sehr wechselhaften Partie (deren Verlaufskurve schon gewisse Ähnlichkeiten mit dem Bergprofil der Bastei aufzuweisen schien) stand sie am Ende mit 5 gegen 3 Bauern im Endspiel eigentlich klar auf Sieg. Aufgrund leidlicher zurückliegender Erfahrungen überwog jedoch wohl die Unsicherheit, die zwei verbundenen Freibauern auch wirklich zu verwerten, und Martha nahm das Remisangebot ihres Gegenspielers an.

Umgekehrt kam Mats gegen Shravan Thirumal (DWZ 1160, USV TU Dresden) ans Brett, gegen den wiederum Martha in der Runde zuvor punkten konnte. Überwiegend im Vorteil befindlich unterlief Mats mit 17. c5 jedoch ein Fehlzug, auf welchen hin die Partie wenige Züge später gegen Ihn endete.

Richard sah sich mit Schwarz spielend Florian Hantke (DWZ 735, TSG Oberschöneweide) gegenüber. Während er mit leichtem Nachteil aus der Eröffnung ins Mittelspiel überging, konnte er diesen im Mittelspiel ausgleichen und teilweise umkehren. In der irrigen Annahme, dass gefesselte Figuren kein Schach geben könnten, übersah er eine Mattdrohung, welche Weiß jedoch erkannte und verwertete.

Johannes wurde an Brett 7 gegen Maila Ruddat (DWZ 866, TSG Oberschöneweide) gelost und freute sich auf eine Revange für die unglücklich verlorene Partie im vergangenen Jahr hier Sebnitz. Es wurde Italienisch mit 4. c3 Sf6 5. c4 gespielt. Auch wenn Johannes die Partie überwiegend dominierte, war sie auch seinerseits nicht frei von Fehlern, welche Maila allerdings nicht für sich verwerte. Mit entsprechendem Materialvorteil ging es in das Endspiel, welches Johannes mit einem ästhetischen Matt durch Springer, Läufer und Turm auf den in der Mitte gehaltenen König zum erfolgreichen Abschluss brachte.

Nur ein Punkt in Runde 8

In der 8. Runde konnte Mats gegen Ferdinand Meusel (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide) endlich seinen wohlverdienten dritten Punkt einfahren. Martha jedoch musste sich Piotr Werema (GKSz Solny Grzbowo) geschlagen geben, dem auch bereits Johannes in Runde 4 unterlag. Auch Richard konnte seine Partie mit Weiß gegen Vincent Pak Nguyen leider nicht für sich entscheiden. Als letzter verließ Johannes den Turniersaal. Er hatte sich viel zu viel Bedenkzeit genommen und verlor seine Partie gegen Bruno Stopp (DWZ 1080, USV TU Dresden) nach gerade einmal 24 Zügen durch Zeitüberschreitung.

Für den Nachmittag hatten wir nochmal für 90min die Kegelbahn gebucht. Die Kinder waren ganz in Ihrem Element. Bliebe zu wünschen, dass so wie die heutigen Pins dann morgen die Brettfiguren des Gegenspielers fallen mögen…

Nominelles Fazit: 2½ aus 8 an Tag 5. Dünne Ausbeute beim Endspurt am vorletzten Tag. Doch mit 15½ aus 31 nach Runde 8 konnten über das gesamte Turnier hinweg bis jetzt immerhin respektable 50% der Punkte gesammelt werden.



Zwei Punkte und ein Remis an Tag 4

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Fr, Oktober 28, 2022 04:46:17

Der vierte Spieltag hielt wieder nur eine reine Vormittagsrunde bereit und durch das vereinsinterne Duell gab es maximal 3 Punkte zu holen.

An Brett 10 trafen sich Richard und Johannes, erstgenannter in Weiß spielend. Das Vierspringerspiel versprach gewohntes Terrain für beide. Doch die gegensätzlichen Rochaden (Johannes: kurz; Richard: lang) brachten Dynamik in das Spiel. Johannes begann unmittelbar mit dem Bauernsturm auf dem Damenflügel, dem Richard mit der übedenkenswerten Idee begegnete, genau auf dieser Seite (vor dem König stehenden) den b-Bauern vorzuschieben, und damit Johannes im wahrsten Sinne des Wortes entgegenzukommen. Die Stellung von Weiß brach zusehends auseinander und das Matt durch Schwarz war nur noch eine Frage der Zeit.

Martha spielte an Brett 12 in Schwarz gegen Shravan Thirumal (DWZ 1160, USV TU Dresden). Der Italienschischen Eröffnung setzte Schwarz eine Zweispringerverteidigung entgegen und leitete in die Polerio-Variante der Preussische Partie über, bei der Weiß mit dem Läuferrückzug 6. Le2 jedoch eine für sich selbst nachteilige Fortsetzung wählte. Durch frühen Druck erschwerte Martha eine weitere Entwicklung auf weißer Seite und stand dank fehlerhafter Züge von Weiß bereits im 12. Zug eigentlich klar auf Sieg. Jedoch fand sie nicht die richtige Kombination, um dem Freibauern der a- bzw. b-Linie zur Umwandlung zu verhelfen. Nach einem zusätzlichen Fehlzug von Schwarz im Bauernendspiel auf dem Königsflügel stand die Partie dann plötzlich nur ausgeglichen. Doch erkannte Schwarz seine klare Möglichkeit zur Haltung der Remis-Stellung zum Glück nicht und zog kurz darauf selber fälschlich den Bauern voran, wodurch Martha dann doch ihren Bauern zur Umwandlung führen konnte und die Partie für sich entschied.

Mats entschied sich an Brett 13 mit Weiß gegen Florian Hantke (DWZ 735, TSG Oberschöneweide) für eine italienische Eröffnung mit c3 und d4. Ein unsauberes Abspiel führte zunächst in einen deutlichen Nachteil für Mats. Als Schwarz jedoch mit 22. … Tfe8 den Turm zum Tausch anbot, lief er damit zugleich in eine Läufergabel von Mats, wodurch dieser nun wieder im Vorteil stand. Nach weiteren Unsauberbarkeiten und schwankenden Verhältnissen hatte Mats mit Turm + 2 Bauern gegen Springer + 4 Bauern die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch anstelle den gegnerischen König vom isolierten Freibauern auf der e-Linie abzutrennen, lief es auf einen sukzessiven Figurenabtausch hinaus, an dessen Ende abgesehen von den Königen nur ein schwarzer Randbauer übrigblieb, dessen Umwandlung Mats aber zu verhindern wusste und sich damit ein (un)tröstliches Remis sicherte.

Sportliche Bewegung am Nachmittag

Der Nachmittag war wieder zur eigenen Gestaltung freigegeben. Die Kinder entschieden sich in basisdemokratischer Abstimmung gegen die vom Freizeit-Team angebotene Schatzsuche auf dem KieZ und stattdessen für eine Fahrt nach Königstein. Das Interesse galt jedoch nicht der hoch gelegenen Festung (die Mats, Richard und Johannes ja auch im Vorjahr bereits besucht hatten), sondern ganz klar dem an ihrem Fuße befindlichen Kletterwald. Wie sich den Bildern entnehmen lässt, hatten alle Zwerge ihre große Freude daran.

Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder zurück. Nach einer Vorbereitung für die morgige Vormittagspartie durften die Kinder noch etwas Tischtennis spielen, während Gavin uns beim Betreuer-Blitz vertrat.

Nominelles Fazit: 2½ aus 3 an Tag 4 mit ungenutzten Chancen. Doch 13 aus 23 in summa nach Runde 7 stimmen uns zuversichtlich für die letzten beiden Spieltage.



Leider weniger als halbe Ausbeute an Tag 3

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Do, Oktober 27, 2022 05:10:04

Am dritten Tag stand wieder eine Doppelrunde an. Wie üblich wurde nach einem leckeren Frühstück noch einmal kurz trainiert und die Vorbereitung vom Vorabend nochmals wiederholt und gefestigt. Leider versprach die erste Runde des Tages jedoch eine schwere zu werden.

Leere Hände in Runde 4

Johannes trat mit Schwarz gegen Piotr Werema (DWZ 1050, GKSz Solny Grzbowo) an. Auf Schottisch und Vierspringerspiel vorbereitet, musste er sich jedoch mit einer gänzlich ungewohnten Eröffnung (1. Sf3 Sf6 2. d4 d5 3. c4) auseinandersetzen. Dies gelang ihm die ersten 6 Züge noch gut, bevor er dann aber mit einem Bauernvorstoß 7. … c5 ungewollt seinem Läufer den Verteidiger entzog, was Piotr direkt in einen Materialvorteil verwertete. Die starke polnische Schachschule sollte sich dann auch durchsetzen. Auch wenn er sich fortan keine nennenswerten Ungenauigkeiten mehr leistete, konnte Johannes in Ermangelung von Fehlern von Weiß dieses Defizit nicht mehr zurückerobern und gab sich nach 49 Zügen geschlagen.

Martha traf mit Weiß auf Ben Sauer (DWZ 1262, Schachzentrum Bemerode). Für diese Paarung lag Gordon goldrichtig, als er Martha auf Varianten der Sizilianische Verteidigung (1. e4 c5 2. Sf3 Sc6) vorbereitete und hierbei vor allem die Kalaschnikow-Variante (3. d4 cxd4 4. Sxd4 e5 5. Sb5) besonders tief explorierte. Genau so kam die Partie auch aufs Brett, und Martha hatte sich nach 10 Zügen einen stellungsbedingten Vorteil von immerhin +4.1 erspielt. Leider übersah sie jedoch eine Drohung von Schwarz im 12. Zug woraufhin der Trainer beim zwischenzeitlichen Besuch des Turniersaals zwar grundsätzlich die eingeübte Stellung vorfand, jedoch vergeblich Marthas Dame suchte. Diesem gegnerischen Materialvorteil gelang Martha es noch eine zeitlang standzuhalten, bevor sie im 30. Zug Matt gesetzt wurde.

Richard durfte gegen Zuzanna Popczynska (DWZ 1050, MUKS MDK Sródmiescie Wroclaw) ans Brett. Auch bei ihm hatte Gordon einen Sizilianer erwartet, jedoch in der Variante Beschleunigter Drachen. Auch hiermit lag der Trainer richtig, nachdem sich die Züge 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 g6 auf dem Brett wiederfanden. Leider wählte Richard nach 5. Sc3 Lg7 die falsche Fortsetzung 6. Lc4 (anstelle von 6. Le3), wodurch er seinen Springer auf d4 hängen ließ. Gleich darauf bot sich ihm die Chance zum materiellen Ausgleich, als Schwarz mit 7. … Sf6 seinen zweiten Springer in die Linie des den ersten Springer schützenden Läufers stellte. Doch leider nahm Richard die nun hängende Leichtfigur nicht wahr und konnte im Folgenden den Materialnachteil auch nicht zurückgewinnen. Ein vergessenes Luftloch im 19. Zug besiegelte im nächsten Zug das Matt auf der Grundreihe.

Auch Mats vermochte in seiner Partie mit Weiß gegen Arian Alloussi (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide) nicht zu punkten. Seine Italienische Eröffnung wurde von Schwarz in ein Zweispringerspiel im Nachzuge überführt (1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6). Auch wenn er nach 4. Sg5 d5 5. exd5 Sa5 mit 6. d3 eine leicht suboptimale Fortsetzung wählte, war die Stellung bis zum 9. Zug noch ausgeglichen. Dann jedoch übersah Mats die Möglichkeit, einen Angriff auf den gefesselten Springer mit einem Gegenangriff auf den fesselnden Läufer zu kontern und opferte unnötigerweise seinen anderen Springer. Zwar bot sich zwischenzeitlich noch die Möglichkeit zum stellungsmäßigen Anschluss, jedoch sorgten zwei weitere Fehler dann letztlich doch zu weiterem Materialverlust und zum Verlust der Partie.

Leider nicht ganz volle Ausbeute in Runde 5

Nach dem Mittag gab es eine Vorbereitung auf die kommende Runde bevor Gordon allen nochmal eine Frischluft-Einheit verordnete und das Team auf die bevorstehende Partie einschwor.

In dieser Nachmittagsrunde spielten Richard mit Schwarz gegen Wolfgang Reimann (DWZ 765, Hamburger SK 1830), Martha mit Schwarz gegen Esther Mudriievskaya (ohne DWZ, SG Grün-Weiß Dresden), Johannes mit Weiß gegen Luise Rabus (DWZ 799, TSG Oberschöneweide) und Mats mit Schwarz gegen Filip Charytoniuk (DWZ 794, Hamburger SK 1830). Während die drei erstgenannten ihre Paarungen jeweils für sich entscheiden konnten, gelang dies Mats in seiner Partie leider nicht. (Weitergehende Partiekommentierung wird nachgereicht.)

Sportaktivität zum Ausgleich

Als weitere körperliche Aktivität zum Ausgleich der geistigen Höchstleistungen wurden die Kinder nach der absolvierten letzten Nachmittagsrunde von Gordon zu eine Runde Fußball und Basketball entführt, bevor es ziemlich ausgepowert zum Abendbrot ging. Zwischenzeitlich wurde die Auslosung für die 6. Runde online gestellt, und diese brachte eine gute und eine schlechte Nachricht mit sich. Die gute war, dass ein Punkt gesichert sei; die schlechte war, dass wir maximal drei Punkte erreichen könnten; denn Richard wurde gegen Johannes gelost.

Nominelles Fazit: 3 aus 8 an Tag 3. Es wäre mehr drin gewesen. Doch 10½ aus 20 nach Runde 5 stimmt weiterhin zufrieden.



Gute Ausbeute an Tag 2

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mi, Oktober 26, 2022 15:50:29

Am zweiten Tag stand nur eine Runde an. Johannes traf in Schwarz auf Meara Classen (DWZ 763) vom SG Trier 1877, Richard in Schwarz auf Esther Mudriievskaya (ohne DWZ) vom SG Grün-Weiß Dresden und ebenfalls Mats in Schwarz auf Wolfgang Reimann (DWZ 765) SG vom Trier 1877. Alle drei konnten (mit allerdings nicht ganz fehlerfreien Partien) sich jeweils einen Punkt sichern. Martha hatte aufgrund ihrer gestrigen Leistung ein schwereres Los gezogen und musste mit Weiß gegen Aleksander Stogiera (DWZ 1013) vom KSz Polonia Wroclaw ans Brett. Trotz einzelner Chancen konnte sie sich leider nicht durchsetzen und verlor die Partie. (Weitergehende Partie-Kommentare werden noch nachgereicht…)

Der Nachmittag war frei. Wegen des ziemlich durchwachsenen Wetters hatten wir uns für die Kinder eigentlich einen Kinobesuch als Alternative zum Ausflug in die Bastei oder zur Festung Königstein überlegt. Doch das vom Freizeit-Team angebotene Kegeln war einfach noch verlockender, und die Kinder fanden eindeutig ihren Spaß daran. Die zeitliche Lücke zwischen Mittagessen und Kegeln wurde mit ein paar kleinen Runden Boule im Sandkasten gefüllt, wobei in den späteren Runden als kleines Erschwernis die verbauten Spielgeräte als lustige Hindernisse dienten.

Am Abend stand nochmal die tägliche Einheit Training und Partievorbereitung an. Angesichts zweimaliger Falschanwendung in den Turnierpartien stand diesmal eine extra Übung zum Thema Scheinopfer auf dem Programm.

Nominelles Fazit: 3 aus 4 an Tag 2, macht 7½ aus 12 nach Runde 3. Ganz ordentlich bisher.



Guter Start ins Turnier

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mi, Oktober 26, 2022 14:26:49

Der erste Spieltag versprach Gutes. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer kurzen Vorbesprechung ging es motiviert in die erste Runde.

Volle Ausbeute in der Auftaktrunde

Bereits nach wenigen Minuten kam Mats als schnellste und zugleich kürzeste Partie des Tages mit seinem ersten Punkt aus dem Turniersaal. Kurzerhand wurde seine Partie mit Schwarz gegen Justus Burchardi (Setzplatz 39, SC Weiße Dame) auch gleich auf dem großen Outdoor-Schachbrett ausgewertet. Seinem Mittelgambit im Nachzug (1. e4 e5, 2. Sf3 d5) folgten nur noch wenige Züge, bis Mats seinem Gegner mit 12. … Dd4 eine Doppeldrohung auf Springer und Matt auf f7 aufbaute. Dieser entschied sich dafür, seine Leichtfigur zu beschützen, woraufhin Mats die Partie im nächsten Zug beendete.

Nicht wenig später folgte Richard aus dem Turniersaal. Bei seiner Partie mit Schwarz gegen Pepe Rutschmann (Setzplatz 43, Barnimer Schachfreunde) kam eine Variante der Wiener Partie (1. e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 Lc5) aufs Brett. Auf 4. Lc4 versuchte Richard das vermeintliche Scheinopfer auf e4. Zu seinem Glück übersah Weiß jedoch seine Schlagmöglichkeit 6. Sxc4, und Schwarz durfte seinen Läufer behalten. Davon abgesehen spielte Richard seine Partie ordentlich weiter und fand im 20. Zug ein Stützmatt, welches die Partie beendete.

Martha entschied sich in ihrer Partie mit Weiß gegen Jan Mudriievskyi (Setzplatz 38, SG Grün-Weiß Dresden) für eine Spanische Eröffnung (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lb5 Lc5). Auf ihr Scheinopfer auf e5 fand Schwarz mit 5. … Sf3+ eine nicht optimale Antwort, die Martha leicht besser stellte. Nachdem Schwarz im 9. und 14. Zug auch noch seinen Läufer und Turm einstellte, stand Martha klar auf Gewinn. Dennoch spielte Jan tapfer weiter, bis er erkennen musste, dass er seinen h-Bauer nicht mehr zur Umwandlung führen könne, und schließlich im 40. Zug aufgab.

Bei Johannes mit Weiß gegen Dean Kilian (Setzplatz 36, Barnimer Schachfreunde) kam eine klassische Italienische Partie aufs Brett (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lc4 Lc5). Den ersten Materialgewinn sicherte er sich frühzeitig im 6. Zug mit einer Drohung, den gegenerischen Läufer zu schlagen. Schwarz übersah dies und fesselte stattdessen den weißen Springer, was Johannes dankend annahm. Im weiteren Partieverlauf baute Johannes durch geziehltes Abtauschen den Materialvorteil weiter aus, brachte seinen Bauern zur Umwandlung und jagte schließlich den gegnerischen König bis auf die eigene Grundreihe, auf der er ihn dann im 46. Zug mit Td1# Matt setzte.

Kleiner Achtungs-Erfolg in Runde 2

Nach dieser vollen Ausbeute zum Auftakt versprach die zweite Runde eine umso größere Herausforderung zu werden. Während Johannes und Martha mit Schwarz gegen den Erstgesetzten Toshiya Aguike (DWZ 1461) vom Raisdorfer SG 1976 bzw. den Drittgesetzten Rafael Antonio Bergmann (DWZ 1275) vom SC Borussia Lichtenberg ans Brett, sahen sich Mats und Richard jeweils mit Weiß Maksim Kukhtichev (Startnr. 5, DWZ 1198) vom SK Bad Homburg 1927 und Bruno Stopp (Startnr. 18, DWZ 1080) vom USV TU Dresden gegenüber. Leider schaffte es keiner der Jungs zu punkten.

Dank Martha jedoch konnte eine Nullrunde vermieden werden. Sie zeigte ihrem nominell stärkeren Gegner, dass ein Mädchen nie unterschätzt werden darf. Zwar schaffte es Weiß, ihr eine Leichtfigur abzugewinnen, übersah jedoch mehrere Möglichkeiten, diesen Materialvorteil noch auszubauen. Martha demgegenüber war im entscheidenen Moment wachsam und ergriff die Gelegenheit, ihrem Gegner letztlich mit einem Dauerschach ein wohlverdientes Remis abzutrotzen.

Nachmittags-Aktivitäten

Nach einer Auswertung ging es auf einen Spaziergang in die Stadt hinunter. Leider waren angesichts des Montages die Eisdielen und Restaurants geschlossen. Und dasjenige, in dem Johannes und Lotte im vergangenen Jahr die Turnierwoche bei einem Eis ausklingen ließen, hatte sogar dauerhaft zugemacht. Ein kleines Eis aus dem Supermarkt spendete jedoch genug Kraft und Motivation, den Rückweg anzutreten. Dort angekommen, blieb bis zum Abendbrot noch ein klein wenig Zeit. Doch diese Lücke wurde ganz unproblematisch mit einer kleinen Runde Fußball gefüllt. Zum Abend folgte nochmal eine Trainingseinheit samt Vorbereitung für den nächsten Tag, woraufhin es nach einer kleinen Runde Tischtennis dann zeitig ins Bett ging.

Nominelles Fazit: 4½ aus 8 nach den ersten beiden Runden. Ein guter Start ins Turnier.



Hallo Sebnitz!

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mo, Oktober 24, 2022 03:42:21

Während sich so einige der größeren Schachzwerge wohl schon mental auf die Magdeburger Open vorbereiten, hat sich an diesem Wochenende eine Delegation unserer Jüngsten zur diesjährigen 22. Internationalen Einzelmeisterschaft der U8 nach Sebnitz aufgemacht. Dieses wirklich tolle Turnier im Herzen der Sächsischen Schweiz bildet auch für die Schachzwerge schon eine lange Tradition. Und so ist es schön, dass sich auch in diesem Jahr vier hochmotivierte Zwerge gefunden haben, die sich der Herausforderung stellen, eine Woche lang mit sogar internationaler Beteiligung neun Runden lang um Brettpunkte zu ringen.

Zu den „Wiederholungstätern“ Mats, Richard und Johannes, welche bereits im vergangenen Jahr bei der IEM aufspielten, dürfen wir in diesem Jahr auch die liebe Martha hier ganz herzlich begrüßen, die allerdings unter der Fahne Ihres Zweitvereins SV Eintracht Tangerhütte startet. Sie tritt in die verheißungsvollen Fußstapfen von Lotte, die vergangenes Jahr ein besonders erfolgreiches Turnier gespielt hat und sich mit ihrem 2. Platz in der Mädchen-Wertung hinter der Polin Lila Rzadkowska den Titel der inoffiziellen Deutschen u8-Meisterin sicherte.

Die getrennte Anreise aus Tangerhütte und Magdeburg hat soweit reibungslos geklappt, und dank der frühen Ankunft fand sich sogar aureichend Zeit, vor der offiziellen Eröffnung noch die beiden Spielplätze sowie die Außentischtennisplatten zu erobern. Nach dem Abendbrot, über welches die durchaus geschmackvolle Spinatsuppe und Soljanka unbedingt Erwähnung finden möge, gab es noch eine kleine Trainingseinheit, bevor es dann für alle zeitig ins Bett ging. Schließlich wartet mit dem ersten Spieltag morgen gleich die erste anstrengende Doppelrunde auf uns.

Die Startauslosung ist auch bereits online. Dank fleißiger Trainings und eingier Turnierteilnahmen starten unsere Matt-Jäger in diesem Jahr alle aus der ersten Hälfte des Feldes. Während Johannes und Martha an Brett 14 und 16 beide mit Weiß beginnen, spielen Mats und Richard an den Brettern 17 und 21 ihren diesjährigen Turnierauftakt mit Schwarz. Diese nahe Platzierung in der Setzliste lässt hoffen, dass es zumindest in den ersten Runden nicht zu einem vereinsinternen Duell kommen mag. Viel mehr lässt sich mangels Wertungszahl der Gegenspieler zu den vier Ansetzungen leider noch nicht sagen. Doch bekanntermaßen hat dies gerade im U8-Bereich nicht wirklich viel zu heißen. Seien wir also gespannt, was der morgige Tag für unsere Vier bereithalten möge. Wir drücken die Daumen!