Heute war es also so weit. Das erste Weihnachten bei über 20 Grad und ohne (zumindest einen richtigen) Weihnachtsbaum wurde durch Heiligabend eingeläutet. Weihnachtliche Stimmung kommt hier nicht so richtig auf. Es ist eher ein bisschen wie Sommerurlaub. Eigentlich sollte heute ein „kultureller“ Abend sein, bei dem sich alle Nationen mit Tanz oder Gesang präsentieren konnten. Dazu gab es noch die Option einer Wüsten-Tour mit Jeep durch den Sand, Kamelreiten, Lagerfeuer und Grillen, die durch die Deutsche Delegation organisiert wurde. Leider entschieden wir uns für Option drei: Ein Blitzturnier (jeder Spieler hat dabei nur 3 Minuten Bedenkzeit pro Partie) über 7 Runden. Das klingt unscheinbar und wäre in Deutschland wohl in anderthalb bis zwei Stunden absolviert. Hier wurde das Turnier nach fünf Runden und dreieinhalb Stunden vertagt. Eltern waren dabei wieder nicht im Spielsaal zugelassen und so herrschte drinnen in der vierzigminütigen Wartezeit zwischen den Runden jeweils gute Stimmung 😉 Vielleicht soll diese Art der Durchführung auch die internationale Kommunikation etwas befeuern. Ole erklärte jedenfalls einem Amerikaner, wo denn Neuseeland liegt. Unser Schachzwerg legte auch auf den 64 Feldern los wie die Feuerwehr und startete mit 2 Siegen aus drei Runden. Durch Cookies gestärkt, verschwand etwas der Punktehunger und so steht er jetzt bei 2/5.
Mir fällt gerade auf, dass bisher gar nichts von Geschenken geschrieben wurde. Ole erhielt dazu gleich einige. Einen Fußball mit Arsenal-Logo und einen Riesenlolli vom Weihnachtsmann, dazu einen Punkt und einen Schlüsselanhänger von seinem Gegner. Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt: Ole begann mit der Weihnachtsmannvariante (diesen Tipp gab ihm Wolfgang Pajeken, einer der deutschen Trainer, gestern als kleine Aufmunterung mit auf den Weg; in Wahrheit verwechselte er aber nur die Züge und nannte diese neue Möglichkeit eben danach) und brachte seinen Gegner damit aus dem Konzept. Kurze Zeit später erbeutete eine Bauerngabel ein Pferd und weitere vier Züge später opferte sich auch noch ein gegnerischer Turm für eine Leichtfigur. Damit verfügte Ole über einen ganzen Turm mehr auf dem Feld, umschiffte so manche kleine Falle des Gegners umsichtig und konnte sich dann nach dreieinhalb Stunden und 28 Zügen über den dritten Sieg freuen und Weihnachtsgeschenke shoppen gehen.
Morgen ist nun der spielfreie Tag und wir haben einen Ausflug nach Dubai geplant. Mal sehen, was es morgen davon so zu berichten gibt. Ein bisschen wird dabei sicher auch an den nächsten Gegner aus Ecuador gedacht. Mit den Südamerikanern hat Ole ja noch ein Hühnchen zu rupfen 😉
Auch Josefine hat sich derweil langsam warmgespielt und belegt mit dem heutigen Sieg bereits Platz 27. Ich denke, das geht auch noch etwas weiter nach vorne.
So weit für heute. Morgen brauchen dann keine Daumen gedrückt zu werden, sondern die Konzentration auf den Weihnachtsbraten erfolgen. Wir werden in Dubai sicher auch mal eine Abwechslung zum Essen in der hiesigen Kantine erleben.
Frohe Weihnachten!
WM Tag 7 oder Geschenke einsammeln
WM Al-Ain 2013 Posted on Di, Dezember 24, 2013 22:03:05- Kommentare(1) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=102
- Teilen
WM Tag 6- Schach ist hart Teil 2
WM Al-Ain 2013 Posted on Mo, Dezember 23, 2013 19:03:56 Schach macht manchmal einfach keinen Spaß. Auch heute hat Ole sehr gut gespielt, die Eröffnungsidee umgesetzt, dem Gegner einen Bauern weggenommen, dann noch einen zweiten, Figuren abgetauscht. Eigentlich alles, wie man es lernt. Kleines Problem dabei war nur, dass zwei Figuren von Ole sehr passiv standen und so der gegnerische Gegenangriff losging. Unter Rückgabe eines Bauern war immer noch alles im Lot, bis ein Blackout folgte, der eine Figur verlor. Danach hatte Ole keine Lust mehr, seine zu einer Ruine verkommene ehemalige Superstellung weiter zu kämpfen. Nach zwei Stunden war diese Runde vorbei und Tränen mussten getrocknet werden.
Davor war der Tag wunderbar. Ein bisschen Schachtraining inkl. Anlegen eines Eröffnungsrepertoires, Tagebuchschreiben, Fuß- und Handball (hier siegte Sachsen-Anhalt gegen Niedersachsen und Ole gegen die VAE), dazu eine Sonne, die scheint und wärmt aber nicht mehr so brennt wie an den ersten Tagen, die vegetarische Essensausgabe gefunden…
Nach der Verarbeitung der Niederlage hat sich Ole nun noch für die (Welt-) Blitzmeisterschaft eingetragen, die morgen stattfindet. Wann genau werden wir noch rausfinden, wo genau auch. Hier ist manches eben noch schön spontan.
Übermorgen geht es dann nach Dubai in die größte Einkaufsmeile der Welt, den höchsten Turm der Welt angucken und noch ein bisschen mehr. Da gibt es dann einmal gar kein Schach. Naja, vielleicht ein bisschen im Bus 😉
Jetzt wird geschlafen, damit morgen der Gegner Oles Wut auf dem Schachbrett zu spüren bekommt. Ich bin gespannt, ob ich morgen einen Weihnachtsmann sehe. Er sollte ja auf seinem Weg nach Deutschland vorher hier vorbei kommen 😉
- Kommentare(4) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=101
- Teilen
Schach ist so brutal oder WM Al-Ain Tag 5
WM Al-Ain 2013 Posted on So, Dezember 22, 2013 20:54:56 Wir feiern hier gerade Bergfest. Es sind bereits mehr als die Hälfte der Runden gespielt, aber noch weniger als die Hälfte der Tage um. Das hängt mit der gestrigen Doppelrunde und dem sogenannten Restday am 1. Weihnachtsfeiertag zusammen, der für Ausflüge genutzt werden kann. Dabei kann man wählen zwischen Dubai, Abu Dhabi, dem Besuch eines Schachklubs und einer Wüstentour. Sind alles interessante Alternativen, aber ein wenig Zeit haben wir ja noch dafür. Heute verlief der Tag wieder recht ruhig. Da die Runde auf 16 Uhr verschoben wurde, begann der Tag recht entspannt mit Vorbereitung. Richard, neben Ole und Tilmann einer der drei deutschen Starter, spielte bereits mit der gleichen Farbe gegen Oles heutigen Gegner. Allerdings war anzunehmen, dass nicht nochmal das gleiche auf das Brett kommt. Angeschaut haben wir es uns trotzdem, noch dazu einige andere Varianten und behandelten zumindest eine Minute das Morragambit, was am Ende auf das Brett kommen sollte.
Danach gab es Speisen unter freiem Himmel mit viel Hektik bei der Speisenausgabe und wenig Auswahl. Die frische Ananas, die wir noch von weitem sahen, war verschwunden, als wir vorne waren. Aber Banane ist auch was schönes. Eine Runde Fußballtennis, etwas Handball und Fußball und schon war es 16 Uhr.
Oles grieschicher Gegner hatte bzgl. des kleinen Geschenks die gleiche Idee wie Ole und so wurden Karten mit der jeweiligen Adresse ausgetauscht. Schauen wir mal, ob sich daraus eine Brieffreundschaft entwickelt. Viele Worte wechseln die Kleinen hier nicht miteinander. Dafür sind wohl die Sprachbarrieren zu groß, auch wenn die meisten ein bisschen Englisch können.
Die Partie entwickelte sich zu einem Spiel auf ein Tor. Ole schaffte den typischen Vorstoß, sammelte dann einen Bauern und kurze Zeit später eine Qualität ein. Im Fußball würde es jetzt 4-0 stehen. Ein klarer Plan zum Abtausch der übrigen Figuren wurde durchgeführt. Alles sah nach einem sicheren Sieg aus. Aber es gibt ja noch die Überschrift. Kurz vor Ende opferte Ole dann die Qualität zurück, weil er dachte, dass das entstehende Bauernendspiel für ihn gewonnen sei. Dies erwies sich als ein Irrtum, da er einen Zug des Gegners übersehen hatte. So lief dann ein weißer Bauer durch und Ole konnte nur noch seinem Gegner gratulieren.
Jetzt heißt es Mund abputzen und morgen gegen einen Südafrikaner den Punkt zurückholen. Dort findet im übrigen die nächste Weltmeisterschaft statt. Dann auch nicht über Weihnachten.
Die anderen Starter aus unserem Bundesland machten es besser. Josefine schlug ihre texanische Gegnerin und Robert holte aus der Position der Stärke ein Remis gegen einen Ukrainer. Jetzt heißt es mit Schwung in die zweite Turnierhälfte. Weltmeister kann zwar keiner mehr werden, aber eine gute Platzierung ist immer noch drin.
- Kommentare(0) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=100
- Teilen
WM Al-Ain Tag 4
WM Al-Ain 2013 Posted on Sa, Dezember 21, 2013 21:44:37 Der stressigste Tag des Turniers liegt nun hinter uns. Heute galt es zwei Partien zu absolvieren. Zum Glück ist es die einzige Doppelrunde des Turniers. Von der Punktausbeute lief es allerdings ganz gut. Aber der Reihe nach:
Das frühe Aufstehen hatten wir ja bereits gestern geübt, so dass es heute kein Problem darstellte pünktlich um neun am Schachbrett zu sein. Das Frühstück hier ist allerdings schon gewöhnungsbedürftig. Es ähnelt eher einem Mittag- oder Abendessen. Serviert werden Gurken und Tomaten, Reis, Kidneybohnen und gekochte Eier. Auf Nachfragen gibt es aber auch eine Sorte Marmelade und Butter…
Im Spielsaal wartete bereits Oles sechsjähriger Gegner aus Tadschikistan, der sich sehr über Oles kleines Geschenk freute. Auf dem Brett schenkte Ole dann noch zwei Bauern hinterher, weil er ein taktisches Motiv erspäht hatte. Dieses funktionierte nicht ganz, allerdings war eine recht scharfe Stellung entstanden, in der der Mehrbauer des Gegners nicht wichtig war. Ole spielte weiter nach vorne und fand ein trickreiche Möglichkeit (mittels eines vergifteten Bauern) weiteren Raumvorteil zu erzielen. Der Tadschicke verspeiste dann diesen und musste kurze Zeit später feststellen, dass seine Dame gefangen war. Den Vorteil ließ sich Ole nicht mehr nehmen, auch wenn sich sein Gegner trickreich wehrte und so manche Falle aufstellte. Nach etwas mehr als drei Stunden war Punkt zwei auf Oles Punktekonto. Nach kurzer Analyse, gab es dann wieder etwas Fuß- und Handball zum Ausgleich, danach zum Essen, Auslosung anschauen und auf den belgischen Gegner vorbereiten, der bei der letzten Europameisterschaft einen guten 19. Platz belegte. Dazu weißt dieser auch schon eine Elo-Zahl (Internationale Wertzahl) von 1600 auf, was bei Ole doch schon für etlichen Respekt sorgte. Auf dem Brett haben aber trotzdem alle Spieler die gleichen Steine!
Ole spielte dabei an einem Brett, welches man von außen sehr gut einsehen konnte. Beruhigt, dass die Eröffnung wie vorbereitet auf das Brett gekommen ist, ging ich dann wieder zurück zur Unterkunft. Zwischendurch ein, zwei kleine Schwätzen und dann hieß es warten. Nach dreieinhalb Stunden kam Ole zufrieden zurück. Eine scharfe Partie endete nach beiderseitigem Schlagabtausch in einem Dauerschach: remis.
Anschließend das übliche: Auswertung, essen, WM Tagebuch schreiben. Für spielen blieb dann keine Zeit mehr, wenn man von 10 Minuten Handyspielerei mal absieht.
Morgen geht es dann um 16 Uhr gegen einen Griechen. Daumendrücken erwünscht!
Hier noch etwas für Statistikfreunde, der Tag der Doppelrunde:
6,5 Stunden Schach spielen
0,75 Stunden Weg zum Spiellokal und zurück
1,5 Stunden Essen
2 Stunden Analyse nach der Partie
1 Stunde Vorbereitung
0,5 Stunden Partiekommentierung
1 Stunde Fuß- bzw. Handball
0,5 Stunden WM Tagebuch schreiben
0,25 Stunden Spielen bzw. Buch lesen
10 Stunden Schlafen
Hut ab vor Ole!
- Kommentare(3) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=99
- Teilen
WM Tag 3
WM Al-Ain 2013 Posted on Fr, Dezember 20, 2013 20:37:15 Ein weiterer Tag liegt nun hinter uns. Er begann heute zum ersten Mal mit einem Weckerklingeln, da wir uns für eine um acht Uhr startende Tour in die Wüste entschieden hatten, zumindest dachten wir dies.
Als wir frohesn Mutes pünktlich am aushängenden Treffpunkt eintrafen, waren wir die einzigen. Nach kurzem hin- und her mit der anwesenden Security erfuhren wir, dass der Treffpunkt ein anderer sei, wir uns aber keine Sorgen machen müssten, weil um acht treffen eigentlich Start halb neun bedeutet 😉
8.15 Uhr trafen wir dann die wartenden Busse und stiegen frohen Mutes ein. Eine halbe Stunde später waren wir dann auf einem Hotelgelände in der Wüste. Hier konnte man dann auf Pferden reiten, Quad fahren oder durch das stadtähnlich angelegte Hotelgelände laufen. Quadfahren begeisterte, die anderen Aktivitäten weniger. Operativ wurde die Abfahrtszeit zurück zur Uni um eine halbe Stunde nach vorne verlegt (ob das alle mitbekommen haben, entzieht sich meiner Kenntnis; wir waren eher zufällig dort ;-)) und wir trafen pünktlich zum Mittagessen ein. Positiv muss hier hervorgehoben werden, dass es kaum noch Wartezeiten beim Essen gibt. So langsam spielt sich hier alles ein. Auch die Übertragung der Partien auf den Livebrettern lief heute zumindest im Wartebereich… Online ging es nur einige Züge lang.
Um drei wurde schließlich die 3. Runde pünktlich eröffnet. Ole hatte es dabei mit einem Jungen aus Sri Lanka zu tun, der bei mehreren Asienmeisterschaften schon internationale Erfahung sammeln konnte. In der Eröffnung legte Ole los wie die Feuerwehr und spielte die Theoriezüge zügig. Allerdings entsprach der letzte Zug nicht mehr der Theorie und stellte einen Bauern ein. Diesen sah Ole nicht mehr wieder und musste sich schließlich in einem Endspiel geschlagen geben…
Danach gab es wieder ein Multikulti-Fußballspiel, was hier immer von einem ungarischen Trainer koordiniert wird, Eis, Feilschen beim T-Shirtkauf, Partieanalyse, Kommentierung, Abendessen und das Bett. Ganz schön stressig so ein WM Tag.
Morgen gibt es keine Zeit für Ausflüge, da die einzige Doppelrunde ansteht. Auf Ole wartet um 9 Uhr ein Spieler aus Tadschikistan. Tagesrunde 2 wird dann um 16 Uhr angepfiffen.
Robert hat es heute besser als Ole gemacht und konnte seinen zweiten Punkt verbuchen. Für Josefine lief es leider heute nicht nach Plan und so musste sie ihrer Gegnerin gratulieren. Morgen werden wir aber sicher mehr als einen sachsen-anhaltinischen Punkt vermelden können.
Weihnachtsstimmung kommt hier bei ca. 25 Grad und wolkenlosem Himmel allerdings nicht auf. Mal sehen, ob uns das beim gemeinsamen Wichteln der deutschen Delegation am 26.12. gelingt.
Bis morgen!
- Kommentare(0) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=98
- Teilen
WM Tag 2
WM Al-Ain 2013 Posted on Do, Dezember 19, 2013 20:41:37 Heute war ein schöner Tag. Die Sonne schien, Ole hat gewonnen, die Schlangen beim Essen wurden erträglich, die Runde begann pünktlich, es gab ein multikulti Fußballspiel,….
Das war die Kurzform. Auch heute ließen wir es etwas gemütlicher angehen und verlegten das Frühstück an einen der vielen Stände, die vor dem Spielsaal aufgebaut sind, um den Schlangen in der Mensa zu entgehen. Wir erfuhren zwar hinterher, dass dies nicht nötig war, weil durch die Eröffnung einer dritten und vierten Essenausgabe die Wartezeit reduziert wurde, aber frische Mango und Erdbeeren schmecken auch zum Frühstück. Dabei konnten wir gleich etwas handeln für einen Tag auf dem Basar üben. 🙂
Vor dem Frühstück wunderten wir uns noch über aktive Schachspieler, da die Runde erst um 15 Uhr starten sollte, an den Brettern im Spielsaal der „Großen“ aber fleißig gespielt wurde. Es stellte sich heraus, dass das Rahmenopen mit vielen starken Großmeistern nicht mehr in den Spielsaal passte und daher kurzerhand auf die Zeiten verlegt wurde, wo die WM Teilnehmer nicht spielen.
Nach dem wir gestärkt waren, nahmen wir die Herausforderung zu einem Multikulti-Fußballspiel an. Ungarn, Bulgaren, Tschechen, Pakistani, Emerati (in der traditionellen Kleidung) und auch zwei Deutsche spielten unter harten Bedingungen das Spiel, was außer dem Schach alle Nationen verbindet. Niemand zählte die Tore und Hackentricks waren wichtiger als Treffer. Nach gut zwei Stunden ging es dann per Bus zum zweiten Speisesaal, der etwas außerhalb des Unigeländes gelegen ist. Auch dort gab es kurzes Anstehen und eine komplette Speisenauswahl. Nach dem Essen hatten wir dann noch zehn Minuten für eine Crashvorbereitung. Da es keine Partien des amerikanischen Gegners gab, war die Chance für einen Treffer auch recht gering.
In der Partie musste sich Ole mit einem Drachen auseinandersetzen. Er spielte etwas gewagt ohne Rochade, brachte damit aber seinen Gegner aus dem Konzept. Dieser opferte eine Figur, Ole wehrte die Drohungen super ab und gewann das Endspiel souverän. Damit steht der erste Punkt bei einer WM und das drohende spielfrei wurde abgewehrt.
Morgen früh wartet ein Wüstenausflug auf uns, bevor dann um 15 Uhr ein unbekannter Gegner kommt. Vielleicht haben wir Glück und die Auslosung kommt heute noch 😉
Viele Grüße an alle, die dies lesen und die Daumendrücken.
P.S.: Für Josi und Robert lief es heute nicht so gut. Daher verschweigen wir einfach mal die beiden Ergebnisse. Aber morgen gehts wieder in die Vollen!
- Kommentare(1) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=97
- Teilen
WM Tag 1
WM Al-Ain 2013 Posted on Mi, Dezember 18, 2013 19:32:18 Nachdem wir heute erstmal richtig ausgeschlafen haben, musste das Frühstück entfallen. Nach den Berichten einiger war dies aber nicht weiter schlimm, zumal es Leute gab, die eine Stunde im Saal anstanden, um dann, an der Essenausgabe angekommen, doch nichts mehr zu essen zu bekommen.
Der Versuch direkt um 12 Uhr das Mittag einzunehmen, scheiterte an einer mindestens 300m langen Schlange. Da uns dann noch die Nachricht erreichte, dass die Runde statt um drei erst um fünf beginnen sollte, entschieden wir uns ein bisschen Handball zu spielen. Getreu dem Motto: „In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist!“ Die Temperaturen lassen dabei aber auch die lauffauleren Sportler ordentlich schwitzen. Da Ole in seiner Handball-AG an der Schule ganz gut werfen gelernt hatte, beschränkte sich meine Aufgabe auf das Ball aus dem Netz holen und ab und an ducken, um die Brille zu schonen 😉
Um 13 Uhr stand dann das Delegationsmeeting an. Hier erhielten wir unsere Akkreditierungen und lernten die komplette, 95 köpfige Delegation kennen. Beim anschließenden Mittagessen mussten wir dann nur noch 30 Minuten anstehen. Die Auswahl an Speisen hat allerdings auch nachgelassen. Frisches Obst wie gestern gab es gar nicht mehr und die angebotenen Sachen kannte ich schon von gestern. 12 Tage das gleiche Essen? Wir werden sehen.
Nach einer kurzen Vorbereitung ging es dann pünktlich halb fünf auf den 15 minutigen Marsch zum Spiellokal, einer mit Teppich ausgelegten Turnhalle mit ca. 800 Brettern. Dort angekommen, reihten wir uns dann in die wartende Menge ein, da der Zugang zum Spielbereich noch nicht geöffnet war. Da sich dies auch in der nächsten Stunde nicht änderte, stieg die Begeisterung der wartenden Menge. Kurz vor 18 Uhr wurden dann die Türen geöffnet und man konnte seinen Tisch suchen. Dabei stellten wir dann fest, dass Oles Altersklasse die einzige ist, die nicht komplett übertragen wird. Heute war das nicht schlimm, da noch niemand die Plattform für die Übertragung kennt 😉
Am Brett 85 saß Ole dann mit schwarz einem Peruaner gegenüber, der im letzten Jahr schon bei den Panamerikanischen Spielen teilgenommen hatte. Die Geschenke wurden ausgetauscht (Ole bekam eine Mütze und überreichte eine Ansichtskarte von Magdeburg und eine Packung Gummibärchen) und dann ging es auch gleich los. Alle Eltern sollten die Turnhalle verlassen, was aber mehr oder weniger durch die Schiedsrichter überwacht wurde. Ich begab mich derweil zum Arbeiten in die Unterkunft und erwartete Ole dort. Nach einer guten Stunde kam er wenig gut gelaunt an und berichtete von einem eingefangenen Springer und einer übersehenen Springergabel. Die erste Runde ging also nach Peru, was bei dem starken Gegner aber kein Weltuntergang ist. Einzig die schnelle Spielweise kann sich Ole anlasten.
Positiv betrachten mussten wir dadurch beim Essen das erste Mal gar nicht warten.
Mit etwas Pech gibt es morgen dann eine Runde spielfrei, da Ole durch die alphabetische Ranglistenerstellung fast am Ende der Startrangliste steht. Schauen wir mal, wann die Auslosung der nächsten Runde erscheint 😉
Positives gibt es für Sachsen-Anhalt auch zu berichten. Josefine konnte die erste Runde siegreich gestalten.
Robert dagegen spielt derzeit noch.
So weit für heute!
Viele Grüße in die Gegenden, wo man zum Aufwärmen nach drinnen geht. Durch die intensiv genutzten Klimaanlagen ist es hier andersherum 😉
- Kommentare(0) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=96
- Teilen
Tag 0
WM Al-Ain 2013 Posted on Di, Dezember 17, 2013 20:48:28 So, die Weltreise eines kleinen Jungen lief gut an, wenn auch der heutige Tag von Gähnen geprägt war. Gegen 18.30 Uhr traf sich die sachsen-anhaltinische Delegation (Josefine von AE Magdeburg, Robert aus Granschütz, Trainer Marcel, sowie die beiden Schachzwerge Protagonisten Ole und Papa) am Montag auf dem Flughafen Berlin-Tegel und wartete mit dem notwendigen Puffer auf den Start der Maschine kurz vor 22 Uhr. Ole wurde dabei noch von seinen zwei Cousinen und seinem Onkel verabschiedet. Da konnte eigentlich nichts schief gehen. Das Warten auf dem Flughafen war dann auch schon eine kleine Einstimmung auf das orientalische Verhältnis zur Zeit.
Der Flug verlief ruhig und unruhig. Zum einen gab es keine Turbulenzen oder Ähnliches, zum anderen bereitete sich Air Berlin viel Mühe mit diversen Getränkerunden, einem Abendessen gegen 23 Uhr und platzierte dazu noch zwei kleine Kinder direkt vor uns, so dass von einer ruhigen und erholsamen Nacht keine Rede sein konnte. Nach sechs Stunden Flug landeten u.a. fünf erwartungsfrohe, aber vollkommen übermüdete Frühaufsteher gegen 4 Uhr deutscher Zeit (7 Uhr Ortszeit) auf einem beeindruckenden Flughafen Abu Dhabi, der allerdings an vielen Stellen auch einer Baustelle glich.
Warten Teil zwei durchlebten wir dann vor dem Start des Shuttlebusses. Aus den von den Volunteers anvisierten 20 Minuten wurden derer 70. Die Zeit konnte man gut zum Geldtauschen oder -abheben nutzen, oder aber auch die die Toilettenausstattungen wurden bewundert. Nach 90 Minuten Fahrzeit auf beeindruckend vielspurigen Straßen durch die Wüste, die allerdings größtenteils verträumt wurden, erreichten wir dann die United Arabic Emirates University, eine der 100 besten Universitäten weltweit, wie stolz auf dem Programmheft verkundet wurde, die uns für die nächsten zwölf Tage beheimaten wird. Bevor wir aber aussteigen durften, ging es in die Warterunde drei. Ca. 30 Minuten standen wir auf dem Campus und kamen ca. 400m weit. Freundliche Mitarbeiterinnen erkundigten sich aber immer wieder, welche Nationen denn im Bus seien (England, Slowenien, Belgien, Japan, England, Montenegro, Deutschland war die Lösung). Danach gab es aber einen warmen Empfang. Jeder wurde persönlich auf sein Zimmer begleitet. Der Standard der Uni ist schon beeindruckend. So ist jedes Studentenappartment, die als Unterkunft für die Teilnehmer und Begleiter, fungieren, nur durch eine Chipkarte zu öffnen. Dazu gibt es eine standardmäßige Klimaanlage und ausreichend Platz, da alles Einzelzimmer sind, die sich jeweils zu zweit ein Bad teilen.
Nach dem kurzen Auspacken ging es zum Mittagessen und anschließend auf die Suche nach einem Adapter, die hier recht schnell vergriffen waren. Auf arabische Art und Weise gibt es jetzt aber einen solchen 😉
Auf einer ersten Runde über das riesige Gelände, welches mit etlichen Shuttlebussen auch schnell abgefahren werden kann, fanden wir Spielsaal, Schwimmhalle, Sportmöglichkeiten. Leider ist die Schwimmhalle nur für Personen über 15 Jahren zugänglich, was die Freude doch stark bremste. Dafür entschädigte der Spielsaal, der ausschließlich DGT Bretter (diese erlauben die Übertragung ins Internet) beinhaltete doch, da so wohl alle Partien live per Internet verfolgt werden können.
Nach etwas Sport und ein bisschen Training war es Zeit für Warterunde vier und fünf. Die Eröffnungsveranstaltung (Nummer vier) wirkte dabei etwas unglücklich. Sie begann pünktlich mit dem Einmarsch eines Spielmannszuges, hatte dann aber eine Pause von 20 Minuten währenddessen fast nichts passierte. Nach den Reden der Gastgeber und des FIDE-Präsidenten, gab es ein paar Showeinlagen (inkl. Kamel) und einen Simultanblitzvergleich, bei dem zwei Großmeister an vier Brettern gleichzeitig gegeneinander spielten. Das abschließende Feuerwerk sahen wir allerdings nicht, weil wir, schon mächtig gerädert vom Tag, der langen Schlange in der Mensa zuvorkommen wollten. Allein es klappte nicht, da wohl auch etliche andere der über 3500 anwesenden Personen den gleichen Gedanken umsetzten. Nach 20 Minuten Schlangestehen gab es dann aber sehr gutes Essen und kurz danach endete der erste Tag bei der WM der Superlative (Teilnehmerrekord, Rekord bei der Anzahl der teilnehmenden Nationen, der Livebretter und wohl auch bei der Anzahl der helfenden Hände).
Morgen erfolgt dann der scharfe Start. Ab 15 Uhr heißt es Daumendrücken. In Deutschland ist es dann 12 Uhr mittags.
Was fehlt noch? Genau! Ein Blick auf das Wetter: Sonnenschein und ca. 25 Grad sind ganz angenehm 😉
- Kommentare(0) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=95
- Teilen