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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Kein Happy end-Tag 11 WM Al-Ain

WM Al-Ain 2013 Posted on Sa, Dezember 28, 2013 11:59:46

Leider gab es für Ole kein Happy End. Nach viereinhalb Stunden hartem Kampf musste Ole seinem Gegner gratulieren, nachdem er eine gegnerische Falle übersehen und dadurch seinen Läufer verloren hatte. So lange zu kämpfen ist trotzdem eine Superleistung. Insgesamt stehen damit 5 Punkte aus 11 Runden zu buche. Es hätte durchaus der eine oder andere Punkt mehr sein können, aber das ist dann vielleicht im nächsten Jahr möglich. Nun werden noch die letzten Stunden in der Sonne genossen, bevor dann 20.30 Uhr arabischer Zeit mit dem Bus zum Flughafen geht. Die Siegerehrung ist für 19.00 Uhr angesetzt, aber nach den Erfahrungen mit dem hiesigen Zeitverständnis werden wir diese wohl nicht mehr genießen können!
Vielen Dank an alle für das Daumendrücken! Bis bald in 2014!



Langeweile- oder Zwischenstand Tag 11 WM Al-AIN

WM Al-Ain 2013 Posted on Sa, Dezember 28, 2013 10:03:21

Die Koffer sind mittlerweile gepackt. Die Sonne scheint und der Großteil der Partien sind vorbei. Josefine wurde leider im Endspurt diesmal kalt erwischt und muss nach 6 Punkten aus den letzten 7 Runden eine schnellzügige Niederlage einstecken. Schade! Robert erkämpft sich ein Remis im Turmendspiel. Nur einer der sachsen-anhaltinischen Delegation fehlt noch. Ole geht gerade in die fünfte Stunde. Leider kann man die u8 Partien nur an den vordersten Brettern verfolgen. In dem Alter so lange zu spielen, ist aber auf jeden Fall eine starke Leistung…



Tag 10- WM Al-Ain oder Die Friedenspfeife

WM Al-Ain 2013 Posted on Fr, Dezember 27, 2013 21:12:07

Gerade geht hier der letzte entspannte Tag zu Ende. Gemütliches Ausschlafen, Obst und Waffeln als kleines Frühstück auf dem Zimmer, Vorbereitung, danach Sport und Mittagessen und Wiederholen der Vorbereitung. Schon war es 16 Uhr und die vorletzte Runde startete. Morgen geht es dagegen schon um 9 Uhr los, 16 Uhr soll Gerüchten zu Folge dann das Blitzturnier fortgesetzt werden, 20 Uhr (arabischer Zeit ;-)) die Siegerehrung beginnen und 20.30 soll schon unser Shuttle zum Flughafen starten… Aber noch ist ja heute…
Variiert haben wir etwas den Sport. Bis zu unserem angestammten Tartanplatz in der Sonne sind wir uns diesmal nicht gekommen. Dazwischen lag noch die Turnhalle der Frauen, die extra für die WM seit ein paar Tagen auch den männlichen Wesen zugänglich gemacht wurde. Zwei Tore waren auch dort aufgebaut, davon eins frei. Perfekt also für Ole. Nach ein paar Schussübungen, die dem vor einigen Tagen erworbenen, hochwertigen Ball nicht ganz so gut bekamen, gesellten sich einige Aserbaidschaner zu uns und forderten uns zu einem kleinen Spiel. Es ging hin und her, aber nachdem unser Team durch einen Wechsel (junger griechischer Spieler für etwas älteren Berichteschreiber) verstärkt wurde, klingelte es öfter im anderen Tor. Zur Abwechslung gab es dann noch etwas Tischtennis (daneben hätte man sich noch beim Badminton, Volleyball, Basketball, Skateboard- und Rollebladefahren und vielem mehr vergnügen können) und mal wieder Fußball. Diesmal ein internes deutsches Match mit vielen Trainern, Eltern und Spielern. Zwei Tore machten Ole glücklich, auch wenn man Ende das andere Team die Nase vorn hatte.
Zur Partie gibt es nicht viel zu sagen, auch wenn diese zweieinhalb Stunden dauerte. Ein kurzer Schlagabtausch, bei dem Ole durch eine kleine Ungenauigkeit in der Eröffnung seinen Anzugsvorteil verlor, dann eine verstecke Möglichkeit zum Qualitätsgewinn (das meint den Gewinn eines Turmes auf Kosten einer Leichtfigur (Läufer bzw. Springer)) übersah und kurze Zeit später dem Friedensangebot seines Gegners nach 24 Zügen und zweieinhalb Stunden nicht widerstehen konnte. Die Beigeisterung des Trainers hielt sich darüber stark in Grenzen und Ole schrieb „Ich mache kein Remis“ viermal auf. Hoffen wir mal, dass dies auch hilft.
Nach der Runde war noch etwas Zeit für ein paar Karten und das Abendessen, dessen Angebot, zumindest auf der vegetarischen Seite stark dem des Mittagessens ähnelte. Es wird Zeit für ein Schnitzel und Kartoffeln, die nicht als Gemüse mit Zucchine serviert werden 😉
Morgen erwartet Ole zur Vormittagsrunde ein Vietnamese. Damit wird Oles Wunsch nach einem Australier (oder Neuseeländer) nicht erfüllt, damit er mindestens einen Gegner aus jedem Kontinent hat. Einzige Chance ist dann noch das Blitzturnier.
So weit für heute. Wer Lust hat, kann auch in Magdeburg Schach verfolgen. Es läuft gerade die Deutsche Vereinsmeisterschaft u10 und u14 im Maritim. Mit dabei auch dei Schachzwergeteams. Heute war auch ein Team vom MDR vor Ort. In der Mediathek kann man den Beitrag noch eine Woche anschauen.



Geschenke über Geschenke- Irrfahrten in Al-Ain oder WM Tag 9

WM Al-Ain 2013 Posted on Do, Dezember 26, 2013 21:45:58

Nach dem gestrigen Ruhetag ging es mit voller Energie in den heutigen Tag. Damit dieser auch erfolgreich gestaltet werden konnte, sollte erstmal der Akku beim Schlafen ordentlich aufgeladen werden. So starteten wir gegen 10 Uhr langsam mit der Vorbereitung in den Tag. Dazu galt es noch ein paar Taktikaufgaben zu lösen. Anschließend das übliche Handball- und Fußballmatch, wobei sich die Ballauswahl durch den Erwerb eines hochqualitativen, handgefertigten Fußball mit starker Blase für 6 Euro erweitert hat. Aber auch den größeren Ball konnte ich nicht so oft halten, wie in Ole von der 7-Meter-Linie (die hier nur 5m von der Torauslinie entfernt ist, welche wiederum ca. ein Meter vom Tor trennt) im Tor versenkte. Heute ging es 6-4 aus, was ingesamt, nach unbestätigten Zählungen zu einem 28-22 für Ole führte…
Nach dem anschließenden Essen an der frischen Luft wurde die Datenbank erweitert und die Vorbereitung perfektioniert.
Kurze Zeit später startete dann Runde 9, die Ole souverän gewann. Er sammelte langsam die Bauerngeschenke des ecuadorianischen Gegners ein und verwertete den Vorteil sauber. Einzig am Anfang und am Ende haben wir noch leichtes Verbesserungspotential gefunden.
Insgesamt war es ein Tag für Sachsen-Anhalt. Auch Josefine konnte durch eine Fesselung entscheidendes Material (einen Läufer) gewinnen und so ihre Erfolgsserie ausbauen. Dazu passend gewann auch Robert.
Ich nutzte die Zeit in der Ole spielte für einen kleinen Einkaufstrip in die Innenstadt von Al-Ain. Da es wohl 60 km vom Ortseingangsschild (welches hier in dieser Form nicht existiert) bis zum Ortsausgangsschild sind, ist dies nur mit Taxi möglich. Während die Hinfahrt unproblematisch erledigt wurde, hatten wir doch einige Probleme unsere gesammelten Einkäufe wieder in die Unterkunft zu bekommen. Unser nepalesischer Taxifahrer eröffnete uns nämlich, dass er sich hier nicht auskenne, uns aber gerne fahre. Wir müssen nur sagen, wo lang. Da die Straßen hier alle ähnlich aussehen (drei bis vier Spuren pro Richtung, begrünter Mittelstreifen mit Laternen) gestaltete sich dies anfangs schwierig. Nachdem aber das Nokia-GPS Signal gefunden war, konnten wir Auskunft geben und kamen dann auch zum doppelten Preis der Hinfahrt wieder an. Dabei war es wohl auch der einige Taxifahrer, der das Tempolimit hier unterschreitet…
Nach dem Abendessen ging es dann noch zum Delegationswichteln, welches leider nur von einem kleinen Teil wahrgenommen wurde. Lustig war es aber auf jeden Fall und einen Tannenbaum und Weihnachtsmusik gab es auch. Während Ole ein Schreibset erwichtelte, habe ich nun dicke Wintersocken. Vielleicht kann ich die ja gleich am 29. gebrauchen.
Nun heisst es Kraft tanken für die letzten beiden Runden. Daumendrücken und Kommentare schreiben ist ausdrücklich erwünscht 😉
Viele Grüße und bis morgen!



Weltrekorde oder Ruhetag ohne Ruhe bei der WM

WM Al-Ain 2013 Posted on Mi, Dezember 25, 2013 21:30:48

Wie bei jeder internationalen Meisterschaft üblich, gab es heute auch bei der WM einen Ruhetag. Zum einen bietet dieser die Möglichkeit, das gastgebende Land intensiver kennenzulernen, zum anderen auch den Schachakku wieder aufzuladen und mal einen Tag ohne 7 Stunden schwarz-weiß karierte Felder zu verbringen.
Der Ausrichter bot verschiedene Ausflüge an: Abu Dhabi mit Kultur- (Moscheebesuch) oder Vergnügungsprogramm (Ferrari Freizeitpark), Sharjah (Schachprogramm im größten Schachklub der Welt, Wüstenausflug mit Kamelreiten und Quadfahren oder eben Dubai, die Stadt der Superlative. Wir entschieden uns, wie fast die gesamte deutsche Delegation für Dubai. Da sich die Kosten für ein Taxi hin- und zurück nicht groß von denen für einen Reisebus unterschieden, wählten wir die flexible Variante und so setzten sich gegen 9.30 Uhr vier Taxis in Kolonnenfahrt Richtung Dubai in Bewegung. Alleine die Skyline von Dubai , die man beim Einfahren in die Stadt sieht, war die Reise schon wert. Es gab aber noch mehr zu sehen: das nobelste Hotel der Welt, eine künstliche Insel von mächtigem Ausmaß, die von oben betrachtet wie eine Palme aussieht, das größte Einkaufszentrum der Welt mit einem Riesenaquarium in der Mitte, den höchsten Turm der Welt, eine Metro ohne Fahrer und einem schicken Ausblick aus der Fahrerperspektive, traditionelles Markttreiben, eine Bootsfahrt auf dem Creek und eine wunderschöne Wasserfontainenshow zum Abschluss. Das klingt viel für einen Tag und das war es auch. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, auch wenn manch etwas zu kurz kam. Zeit zum intensiven Weihnachtsgeschenkekauf blieb nicht, es konnten aber ein paar preiswerte, wenn auch in gewisser Hinsicht kitschige Souverniers erworben werden. Sogar Postkarten haben wir zum ersten Mal in den VAE entdeckt. Die Gerüchte über einen besonders preiswerten Goldkauf können wir aber nur bedingt bestätigen. Die besichtigten Stücke waren eher teurer…
Interessant sind auch die Gegensätze. Auf der einen Seite die modernsten Bauwerke, Stromtrassen breiter als jede Autobahn, aber auch kleine Schiffe zur Überquerung des Dubai Creeks, die eher antiquarischen Wert aufweisen und Händler, deren bester Freund man stets und ständig ist.
Nach 12 Stunden erreichten wir dann wieder die Universität, wahrscheinlich aber nur durch die Navigationsunterstützung von Johann Schmidek, dessen Handy mit GPS punktgenau unser Taxi navigierte, während der Fahrer per Handy bei Freunden versuchte, sich den Weg erklären zu lassen.
Morgen geht es dann wieder 16 Uhr mit dem Schach weiter. Vorher steht noch die übliche Vorbereitung und vielleicht ein Trip nach Al-Ain, welches von der Fläche gesehen gleich groß wie Paris ist. Da dies eine Stadt ohne Hochhäuser ist, dafür aber viele prachtvolle Villengrundstücke beheimatet, hat es nur unwesentlich mehr Einwohner als Magdeburg. Allerdings differieren hier die Zahlen auch ein bisschen. Manche meinen, es wären 600.000 Einwohner.
Achso: Weihnachten war in der Shoppingmall tatsächlich etwas. In einem Süßwarengeschäft habe ich einen Weihnachtsmann entdeckt. Viele Grüße an alle Daumendrücker und gute Nacht!



WM Tag 7 oder Geschenke einsammeln

WM Al-Ain 2013 Posted on Di, Dezember 24, 2013 22:03:05

Heute war es also so weit. Das erste Weihnachten bei über 20 Grad und ohne (zumindest einen richtigen) Weihnachtsbaum wurde durch Heiligabend eingeläutet. Weihnachtliche Stimmung kommt hier nicht so richtig auf. Es ist eher ein bisschen wie Sommerurlaub. Eigentlich sollte heute ein „kultureller“ Abend sein, bei dem sich alle Nationen mit Tanz oder Gesang präsentieren konnten. Dazu gab es noch die Option einer Wüsten-Tour mit Jeep durch den Sand, Kamelreiten, Lagerfeuer und Grillen, die durch die Deutsche Delegation organisiert wurde. Leider entschieden wir uns für Option drei: Ein Blitzturnier (jeder Spieler hat dabei nur 3 Minuten Bedenkzeit pro Partie) über 7 Runden. Das klingt unscheinbar und wäre in Deutschland wohl in anderthalb bis zwei Stunden absolviert. Hier wurde das Turnier nach fünf Runden und dreieinhalb Stunden vertagt. Eltern waren dabei wieder nicht im Spielsaal zugelassen und so herrschte drinnen in der vierzigminütigen Wartezeit zwischen den Runden jeweils gute Stimmung 😉 Vielleicht soll diese Art der Durchführung auch die internationale Kommunikation etwas befeuern. Ole erklärte jedenfalls einem Amerikaner, wo denn Neuseeland liegt. Unser Schachzwerg legte auch auf den 64 Feldern los wie die Feuerwehr und startete mit 2 Siegen aus drei Runden. Durch Cookies gestärkt, verschwand etwas der Punktehunger und so steht er jetzt bei 2/5.
Mir fällt gerade auf, dass bisher gar nichts von Geschenken geschrieben wurde. Ole erhielt dazu gleich einige. Einen Fußball mit Arsenal-Logo und einen Riesenlolli vom Weihnachtsmann, dazu einen Punkt und einen Schlüsselanhänger von seinem Gegner. Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt: Ole begann mit der Weihnachtsmannvariante (diesen Tipp gab ihm Wolfgang Pajeken, einer der deutschen Trainer, gestern als kleine Aufmunterung mit auf den Weg; in Wahrheit verwechselte er aber nur die Züge und nannte diese neue Möglichkeit eben danach) und brachte seinen Gegner damit aus dem Konzept. Kurze Zeit später erbeutete eine Bauerngabel ein Pferd und weitere vier Züge später opferte sich auch noch ein gegnerischer Turm für eine Leichtfigur. Damit verfügte Ole über einen ganzen Turm mehr auf dem Feld, umschiffte so manche kleine Falle des Gegners umsichtig und konnte sich dann nach dreieinhalb Stunden und 28 Zügen über den dritten Sieg freuen und Weihnachtsgeschenke shoppen gehen.
Morgen ist nun der spielfreie Tag und wir haben einen Ausflug nach Dubai geplant. Mal sehen, was es morgen davon so zu berichten gibt. Ein bisschen wird dabei sicher auch an den nächsten Gegner aus Ecuador gedacht. Mit den Südamerikanern hat Ole ja noch ein Hühnchen zu rupfen 😉
Auch Josefine hat sich derweil langsam warmgespielt und belegt mit dem heutigen Sieg bereits Platz 27. Ich denke, das geht auch noch etwas weiter nach vorne.
So weit für heute. Morgen brauchen dann keine Daumen gedrückt zu werden, sondern die Konzentration auf den Weihnachtsbraten erfolgen. Wir werden in Dubai sicher auch mal eine Abwechslung zum Essen in der hiesigen Kantine erleben.
Frohe Weihnachten!



WM Tag 6- Schach ist hart Teil 2

WM Al-Ain 2013 Posted on Mo, Dezember 23, 2013 19:03:56

Schach macht manchmal einfach keinen Spaß. Auch heute hat Ole sehr gut gespielt, die Eröffnungsidee umgesetzt, dem Gegner einen Bauern weggenommen, dann noch einen zweiten, Figuren abgetauscht. Eigentlich alles, wie man es lernt. Kleines Problem dabei war nur, dass zwei Figuren von Ole sehr passiv standen und so der gegnerische Gegenangriff losging. Unter Rückgabe eines Bauern war immer noch alles im Lot, bis ein Blackout folgte, der eine Figur verlor. Danach hatte Ole keine Lust mehr, seine zu einer Ruine verkommene ehemalige Superstellung weiter zu kämpfen. Nach zwei Stunden war diese Runde vorbei und Tränen mussten getrocknet werden.
Davor war der Tag wunderbar. Ein bisschen Schachtraining inkl. Anlegen eines Eröffnungsrepertoires, Tagebuchschreiben, Fuß- und Handball (hier siegte Sachsen-Anhalt gegen Niedersachsen und Ole gegen die VAE), dazu eine Sonne, die scheint und wärmt aber nicht mehr so brennt wie an den ersten Tagen, die vegetarische Essensausgabe gefunden…
Nach der Verarbeitung der Niederlage hat sich Ole nun noch für die (Welt-) Blitzmeisterschaft eingetragen, die morgen stattfindet. Wann genau werden wir noch rausfinden, wo genau auch. Hier ist manches eben noch schön spontan.
Übermorgen geht es dann nach Dubai in die größte Einkaufsmeile der Welt, den höchsten Turm der Welt angucken und noch ein bisschen mehr. Da gibt es dann einmal gar kein Schach. Naja, vielleicht ein bisschen im Bus 😉
Jetzt wird geschlafen, damit morgen der Gegner Oles Wut auf dem Schachbrett zu spüren bekommt. Ich bin gespannt, ob ich morgen einen Weihnachtsmann sehe. Er sollte ja auf seinem Weg nach Deutschland vorher hier vorbei kommen 😉



Schach ist so brutal oder WM Al-Ain Tag 5

WM Al-Ain 2013 Posted on So, Dezember 22, 2013 20:54:56

Wir feiern hier gerade Bergfest. Es sind bereits mehr als die Hälfte der Runden gespielt, aber noch weniger als die Hälfte der Tage um. Das hängt mit der gestrigen Doppelrunde und dem sogenannten Restday am 1. Weihnachtsfeiertag zusammen, der für Ausflüge genutzt werden kann. Dabei kann man wählen zwischen Dubai, Abu Dhabi, dem Besuch eines Schachklubs und einer Wüstentour. Sind alles interessante Alternativen, aber ein wenig Zeit haben wir ja noch dafür. Heute verlief der Tag wieder recht ruhig. Da die Runde auf 16 Uhr verschoben wurde, begann der Tag recht entspannt mit Vorbereitung. Richard, neben Ole und Tilmann einer der drei deutschen Starter, spielte bereits mit der gleichen Farbe gegen Oles heutigen Gegner. Allerdings war anzunehmen, dass nicht nochmal das gleiche auf das Brett kommt. Angeschaut haben wir es uns trotzdem, noch dazu einige andere Varianten und behandelten zumindest eine Minute das Morragambit, was am Ende auf das Brett kommen sollte.
Danach gab es Speisen unter freiem Himmel mit viel Hektik bei der Speisenausgabe und wenig Auswahl. Die frische Ananas, die wir noch von weitem sahen, war verschwunden, als wir vorne waren. Aber Banane ist auch was schönes. Eine Runde Fußballtennis, etwas Handball und Fußball und schon war es 16 Uhr.
Oles grieschicher Gegner hatte bzgl. des kleinen Geschenks die gleiche Idee wie Ole und so wurden Karten mit der jeweiligen Adresse ausgetauscht. Schauen wir mal, ob sich daraus eine Brieffreundschaft entwickelt. Viele Worte wechseln die Kleinen hier nicht miteinander. Dafür sind wohl die Sprachbarrieren zu groß, auch wenn die meisten ein bisschen Englisch können.
Die Partie entwickelte sich zu einem Spiel auf ein Tor. Ole schaffte den typischen Vorstoß, sammelte dann einen Bauern und kurze Zeit später eine Qualität ein. Im Fußball würde es jetzt 4-0 stehen. Ein klarer Plan zum Abtausch der übrigen Figuren wurde durchgeführt. Alles sah nach einem sicheren Sieg aus. Aber es gibt ja noch die Überschrift. Kurz vor Ende opferte Ole dann die Qualität zurück, weil er dachte, dass das entstehende Bauernendspiel für ihn gewonnen sei. Dies erwies sich als ein Irrtum, da er einen Zug des Gegners übersehen hatte. So lief dann ein weißer Bauer durch und Ole konnte nur noch seinem Gegner gratulieren.
Jetzt heißt es Mund abputzen und morgen gegen einen Südafrikaner den Punkt zurückholen. Dort findet im übrigen die nächste Weltmeisterschaft statt. Dann auch nicht über Weihnachten.
Die anderen Starter aus unserem Bundesland machten es besser. Josefine schlug ihre texanische Gegnerin und Robert holte aus der Position der Stärke ein Remis gegen einen Ukrainer. Jetzt heißt es mit Schwung in die zweite Turnierhälfte. Weltmeister kann zwar keiner mehr werden, aber eine gute Platzierung ist immer noch drin.



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