Wir feiern hier gerade Bergfest. Es sind bereits mehr als die Hälfte der Runden gespielt, aber noch weniger als die Hälfte der Tage um. Das hängt mit der gestrigen Doppelrunde und dem sogenannten Restday am 1. Weihnachtsfeiertag zusammen, der für Ausflüge genutzt werden kann. Dabei kann man wählen zwischen Dubai, Abu Dhabi, dem Besuch eines Schachklubs und einer Wüstentour. Sind alles interessante Alternativen, aber ein wenig Zeit haben wir ja noch dafür. Heute verlief der Tag wieder recht ruhig. Da die Runde auf 16 Uhr verschoben wurde, begann der Tag recht entspannt mit Vorbereitung. Richard, neben Ole und Tilmann einer der drei deutschen Starter, spielte bereits mit der gleichen Farbe gegen Oles heutigen Gegner. Allerdings war anzunehmen, dass nicht nochmal das gleiche auf das Brett kommt. Angeschaut haben wir es uns trotzdem, noch dazu einige andere Varianten und behandelten zumindest eine Minute das Morragambit, was am Ende auf das Brett kommen sollte.
Danach gab es Speisen unter freiem Himmel mit viel Hektik bei der Speisenausgabe und wenig Auswahl. Die frische Ananas, die wir noch von weitem sahen, war verschwunden, als wir vorne waren. Aber Banane ist auch was schönes. Eine Runde Fußballtennis, etwas Handball und Fußball und schon war es 16 Uhr.
Oles grieschicher Gegner hatte bzgl. des kleinen Geschenks die gleiche Idee wie Ole und so wurden Karten mit der jeweiligen Adresse ausgetauscht. Schauen wir mal, ob sich daraus eine Brieffreundschaft entwickelt. Viele Worte wechseln die Kleinen hier nicht miteinander. Dafür sind wohl die Sprachbarrieren zu groß, auch wenn die meisten ein bisschen Englisch können.
Die Partie entwickelte sich zu einem Spiel auf ein Tor. Ole schaffte den typischen Vorstoß, sammelte dann einen Bauern und kurze Zeit später eine Qualität ein. Im Fußball würde es jetzt 4-0 stehen. Ein klarer Plan zum Abtausch der übrigen Figuren wurde durchgeführt. Alles sah nach einem sicheren Sieg aus. Aber es gibt ja noch die Überschrift. Kurz vor Ende opferte Ole dann die Qualität zurück, weil er dachte, dass das entstehende Bauernendspiel für ihn gewonnen sei. Dies erwies sich als ein Irrtum, da er einen Zug des Gegners übersehen hatte. So lief dann ein weißer Bauer durch und Ole konnte nur noch seinem Gegner gratulieren.
Jetzt heißt es Mund abputzen und morgen gegen einen Südafrikaner den Punkt zurückholen. Dort findet im übrigen die nächste Weltmeisterschaft statt. Dann auch nicht über Weihnachten.
Die anderen Starter aus unserem Bundesland machten es besser. Josefine schlug ihre texanische Gegnerin und Robert holte aus der Position der Stärke ein Remis gegen einen Ukrainer. Jetzt heißt es mit Schwung in die zweite Turnierhälfte. Weltmeister kann zwar keiner mehr werden, aber eine gute Platzierung ist immer noch drin.