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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Zwei Punkte und ein Remis an Tag 4

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Fr, Oktober 28, 2022 04:46:17

Der vierte Spieltag hielt wieder nur eine reine Vormittagsrunde bereit und durch das vereinsinterne Duell gab es maximal 3 Punkte zu holen.

An Brett 10 trafen sich Richard und Johannes, erstgenannter in Weiß spielend. Das Vierspringerspiel versprach gewohntes Terrain für beide. Doch die gegensätzlichen Rochaden (Johannes: kurz; Richard: lang) brachten Dynamik in das Spiel. Johannes begann unmittelbar mit dem Bauernsturm auf dem Damenflügel, dem Richard mit der übedenkenswerten Idee begegnete, genau auf dieser Seite (vor dem König stehenden) den b-Bauern vorzuschieben, und damit Johannes im wahrsten Sinne des Wortes entgegenzukommen. Die Stellung von Weiß brach zusehends auseinander und das Matt durch Schwarz war nur noch eine Frage der Zeit.

Martha spielte an Brett 12 in Schwarz gegen Shravan Thirumal (DWZ 1160, USV TU Dresden). Der Italienschischen Eröffnung setzte Schwarz eine Zweispringerverteidigung entgegen und leitete in die Polerio-Variante der Preussische Partie über, bei der Weiß mit dem Läuferrückzug 6. Le2 jedoch eine für sich selbst nachteilige Fortsetzung wählte. Durch frühen Druck erschwerte Martha eine weitere Entwicklung auf weißer Seite und stand dank fehlerhafter Züge von Weiß bereits im 12. Zug eigentlich klar auf Sieg. Jedoch fand sie nicht die richtige Kombination, um dem Freibauern der a- bzw. b-Linie zur Umwandlung zu verhelfen. Nach einem zusätzlichen Fehlzug von Schwarz im Bauernendspiel auf dem Königsflügel stand die Partie dann plötzlich nur ausgeglichen. Doch erkannte Schwarz seine klare Möglichkeit zur Haltung der Remis-Stellung zum Glück nicht und zog kurz darauf selber fälschlich den Bauern voran, wodurch Martha dann doch ihren Bauern zur Umwandlung führen konnte und die Partie für sich entschied.

Mats entschied sich an Brett 13 mit Weiß gegen Florian Hantke (DWZ 735, TSG Oberschöneweide) für eine italienische Eröffnung mit c3 und d4. Ein unsauberes Abspiel führte zunächst in einen deutlichen Nachteil für Mats. Als Schwarz jedoch mit 22. … Tfe8 den Turm zum Tausch anbot, lief er damit zugleich in eine Läufergabel von Mats, wodurch dieser nun wieder im Vorteil stand. Nach weiteren Unsauberbarkeiten und schwankenden Verhältnissen hatte Mats mit Turm + 2 Bauern gegen Springer + 4 Bauern die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch anstelle den gegnerischen König vom isolierten Freibauern auf der e-Linie abzutrennen, lief es auf einen sukzessiven Figurenabtausch hinaus, an dessen Ende abgesehen von den Königen nur ein schwarzer Randbauer übrigblieb, dessen Umwandlung Mats aber zu verhindern wusste und sich damit ein (un)tröstliches Remis sicherte.

Sportliche Bewegung am Nachmittag

Der Nachmittag war wieder zur eigenen Gestaltung freigegeben. Die Kinder entschieden sich in basisdemokratischer Abstimmung gegen die vom Freizeit-Team angebotene Schatzsuche auf dem KieZ und stattdessen für eine Fahrt nach Königstein. Das Interesse galt jedoch nicht der hoch gelegenen Festung (die Mats, Richard und Johannes ja auch im Vorjahr bereits besucht hatten), sondern ganz klar dem an ihrem Fuße befindlichen Kletterwald. Wie sich den Bildern entnehmen lässt, hatten alle Zwerge ihre große Freude daran.

Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder zurück. Nach einer Vorbereitung für die morgige Vormittagspartie durften die Kinder noch etwas Tischtennis spielen, während Gavin uns beim Betreuer-Blitz vertrat.

Nominelles Fazit: 2½ aus 3 an Tag 4 mit ungenutzten Chancen. Doch 13 aus 23 in summa nach Runde 7 stimmen uns zuversichtlich für die letzten beiden Spieltage.



Leider weniger als halbe Ausbeute an Tag 3

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Do, Oktober 27, 2022 05:10:04

Am dritten Tag stand wieder eine Doppelrunde an. Wie üblich wurde nach einem leckeren Frühstück noch einmal kurz trainiert und die Vorbereitung vom Vorabend nochmals wiederholt und gefestigt. Leider versprach die erste Runde des Tages jedoch eine schwere zu werden.

Leere Hände in Runde 4

Johannes trat mit Schwarz gegen Piotr Werema (DWZ 1050, GKSz Solny Grzbowo) an. Auf Schottisch und Vierspringerspiel vorbereitet, musste er sich jedoch mit einer gänzlich ungewohnten Eröffnung (1. Sf3 Sf6 2. d4 d5 3. c4) auseinandersetzen. Dies gelang ihm die ersten 6 Züge noch gut, bevor er dann aber mit einem Bauernvorstoß 7. … c5 ungewollt seinem Läufer den Verteidiger entzog, was Piotr direkt in einen Materialvorteil verwertete. Die starke polnische Schachschule sollte sich dann auch durchsetzen. Auch wenn er sich fortan keine nennenswerten Ungenauigkeiten mehr leistete, konnte Johannes in Ermangelung von Fehlern von Weiß dieses Defizit nicht mehr zurückerobern und gab sich nach 49 Zügen geschlagen.

Martha traf mit Weiß auf Ben Sauer (DWZ 1262, Schachzentrum Bemerode). Für diese Paarung lag Gordon goldrichtig, als er Martha auf Varianten der Sizilianische Verteidigung (1. e4 c5 2. Sf3 Sc6) vorbereitete und hierbei vor allem die Kalaschnikow-Variante (3. d4 cxd4 4. Sxd4 e5 5. Sb5) besonders tief explorierte. Genau so kam die Partie auch aufs Brett, und Martha hatte sich nach 10 Zügen einen stellungsbedingten Vorteil von immerhin +4.1 erspielt. Leider übersah sie jedoch eine Drohung von Schwarz im 12. Zug woraufhin der Trainer beim zwischenzeitlichen Besuch des Turniersaals zwar grundsätzlich die eingeübte Stellung vorfand, jedoch vergeblich Marthas Dame suchte. Diesem gegnerischen Materialvorteil gelang Martha es noch eine zeitlang standzuhalten, bevor sie im 30. Zug Matt gesetzt wurde.

Richard durfte gegen Zuzanna Popczynska (DWZ 1050, MUKS MDK Sródmiescie Wroclaw) ans Brett. Auch bei ihm hatte Gordon einen Sizilianer erwartet, jedoch in der Variante Beschleunigter Drachen. Auch hiermit lag der Trainer richtig, nachdem sich die Züge 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 g6 auf dem Brett wiederfanden. Leider wählte Richard nach 5. Sc3 Lg7 die falsche Fortsetzung 6. Lc4 (anstelle von 6. Le3), wodurch er seinen Springer auf d4 hängen ließ. Gleich darauf bot sich ihm die Chance zum materiellen Ausgleich, als Schwarz mit 7. … Sf6 seinen zweiten Springer in die Linie des den ersten Springer schützenden Läufers stellte. Doch leider nahm Richard die nun hängende Leichtfigur nicht wahr und konnte im Folgenden den Materialnachteil auch nicht zurückgewinnen. Ein vergessenes Luftloch im 19. Zug besiegelte im nächsten Zug das Matt auf der Grundreihe.

Auch Mats vermochte in seiner Partie mit Weiß gegen Arian Alloussi (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide) nicht zu punkten. Seine Italienische Eröffnung wurde von Schwarz in ein Zweispringerspiel im Nachzuge überführt (1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6). Auch wenn er nach 4. Sg5 d5 5. exd5 Sa5 mit 6. d3 eine leicht suboptimale Fortsetzung wählte, war die Stellung bis zum 9. Zug noch ausgeglichen. Dann jedoch übersah Mats die Möglichkeit, einen Angriff auf den gefesselten Springer mit einem Gegenangriff auf den fesselnden Läufer zu kontern und opferte unnötigerweise seinen anderen Springer. Zwar bot sich zwischenzeitlich noch die Möglichkeit zum stellungsmäßigen Anschluss, jedoch sorgten zwei weitere Fehler dann letztlich doch zu weiterem Materialverlust und zum Verlust der Partie.

Leider nicht ganz volle Ausbeute in Runde 5

Nach dem Mittag gab es eine Vorbereitung auf die kommende Runde bevor Gordon allen nochmal eine Frischluft-Einheit verordnete und das Team auf die bevorstehende Partie einschwor.

In dieser Nachmittagsrunde spielten Richard mit Schwarz gegen Wolfgang Reimann (DWZ 765, Hamburger SK 1830), Martha mit Schwarz gegen Esther Mudriievskaya (ohne DWZ, SG Grün-Weiß Dresden), Johannes mit Weiß gegen Luise Rabus (DWZ 799, TSG Oberschöneweide) und Mats mit Schwarz gegen Filip Charytoniuk (DWZ 794, Hamburger SK 1830). Während die drei erstgenannten ihre Paarungen jeweils für sich entscheiden konnten, gelang dies Mats in seiner Partie leider nicht. (Weitergehende Partiekommentierung wird nachgereicht.)

Sportaktivität zum Ausgleich

Als weitere körperliche Aktivität zum Ausgleich der geistigen Höchstleistungen wurden die Kinder nach der absolvierten letzten Nachmittagsrunde von Gordon zu eine Runde Fußball und Basketball entführt, bevor es ziemlich ausgepowert zum Abendbrot ging. Zwischenzeitlich wurde die Auslosung für die 6. Runde online gestellt, und diese brachte eine gute und eine schlechte Nachricht mit sich. Die gute war, dass ein Punkt gesichert sei; die schlechte war, dass wir maximal drei Punkte erreichen könnten; denn Richard wurde gegen Johannes gelost.

Nominelles Fazit: 3 aus 8 an Tag 3. Es wäre mehr drin gewesen. Doch 10½ aus 20 nach Runde 5 stimmt weiterhin zufrieden.



Gute Ausbeute an Tag 2

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mi, Oktober 26, 2022 15:50:29

Am zweiten Tag stand nur eine Runde an. Johannes traf in Schwarz auf Meara Classen (DWZ 763) vom SG Trier 1877, Richard in Schwarz auf Esther Mudriievskaya (ohne DWZ) vom SG Grün-Weiß Dresden und ebenfalls Mats in Schwarz auf Wolfgang Reimann (DWZ 765) SG vom Trier 1877. Alle drei konnten (mit allerdings nicht ganz fehlerfreien Partien) sich jeweils einen Punkt sichern. Martha hatte aufgrund ihrer gestrigen Leistung ein schwereres Los gezogen und musste mit Weiß gegen Aleksander Stogiera (DWZ 1013) vom KSz Polonia Wroclaw ans Brett. Trotz einzelner Chancen konnte sie sich leider nicht durchsetzen und verlor die Partie. (Weitergehende Partie-Kommentare werden noch nachgereicht…)

Der Nachmittag war frei. Wegen des ziemlich durchwachsenen Wetters hatten wir uns für die Kinder eigentlich einen Kinobesuch als Alternative zum Ausflug in die Bastei oder zur Festung Königstein überlegt. Doch das vom Freizeit-Team angebotene Kegeln war einfach noch verlockender, und die Kinder fanden eindeutig ihren Spaß daran. Die zeitliche Lücke zwischen Mittagessen und Kegeln wurde mit ein paar kleinen Runden Boule im Sandkasten gefüllt, wobei in den späteren Runden als kleines Erschwernis die verbauten Spielgeräte als lustige Hindernisse dienten.

Am Abend stand nochmal die tägliche Einheit Training und Partievorbereitung an. Angesichts zweimaliger Falschanwendung in den Turnierpartien stand diesmal eine extra Übung zum Thema Scheinopfer auf dem Programm.

Nominelles Fazit: 3 aus 4 an Tag 2, macht 7½ aus 12 nach Runde 3. Ganz ordentlich bisher.



Guter Start ins Turnier

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mi, Oktober 26, 2022 14:26:49

Der erste Spieltag versprach Gutes. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer kurzen Vorbesprechung ging es motiviert in die erste Runde.

Volle Ausbeute in der Auftaktrunde

Bereits nach wenigen Minuten kam Mats als schnellste und zugleich kürzeste Partie des Tages mit seinem ersten Punkt aus dem Turniersaal. Kurzerhand wurde seine Partie mit Schwarz gegen Justus Burchardi (Setzplatz 39, SC Weiße Dame) auch gleich auf dem großen Outdoor-Schachbrett ausgewertet. Seinem Mittelgambit im Nachzug (1. e4 e5, 2. Sf3 d5) folgten nur noch wenige Züge, bis Mats seinem Gegner mit 12. … Dd4 eine Doppeldrohung auf Springer und Matt auf f7 aufbaute. Dieser entschied sich dafür, seine Leichtfigur zu beschützen, woraufhin Mats die Partie im nächsten Zug beendete.

Nicht wenig später folgte Richard aus dem Turniersaal. Bei seiner Partie mit Schwarz gegen Pepe Rutschmann (Setzplatz 43, Barnimer Schachfreunde) kam eine Variante der Wiener Partie (1. e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 Lc5) aufs Brett. Auf 4. Lc4 versuchte Richard das vermeintliche Scheinopfer auf e4. Zu seinem Glück übersah Weiß jedoch seine Schlagmöglichkeit 6. Sxc4, und Schwarz durfte seinen Läufer behalten. Davon abgesehen spielte Richard seine Partie ordentlich weiter und fand im 20. Zug ein Stützmatt, welches die Partie beendete.

Martha entschied sich in ihrer Partie mit Weiß gegen Jan Mudriievskyi (Setzplatz 38, SG Grün-Weiß Dresden) für eine Spanische Eröffnung (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lb5 Lc5). Auf ihr Scheinopfer auf e5 fand Schwarz mit 5. … Sf3+ eine nicht optimale Antwort, die Martha leicht besser stellte. Nachdem Schwarz im 9. und 14. Zug auch noch seinen Läufer und Turm einstellte, stand Martha klar auf Gewinn. Dennoch spielte Jan tapfer weiter, bis er erkennen musste, dass er seinen h-Bauer nicht mehr zur Umwandlung führen könne, und schließlich im 40. Zug aufgab.

Bei Johannes mit Weiß gegen Dean Kilian (Setzplatz 36, Barnimer Schachfreunde) kam eine klassische Italienische Partie aufs Brett (1. e4 e5, 2. Sf3 Sc6, 3. Lc4 Lc5). Den ersten Materialgewinn sicherte er sich frühzeitig im 6. Zug mit einer Drohung, den gegenerischen Läufer zu schlagen. Schwarz übersah dies und fesselte stattdessen den weißen Springer, was Johannes dankend annahm. Im weiteren Partieverlauf baute Johannes durch geziehltes Abtauschen den Materialvorteil weiter aus, brachte seinen Bauern zur Umwandlung und jagte schließlich den gegnerischen König bis auf die eigene Grundreihe, auf der er ihn dann im 46. Zug mit Td1# Matt setzte.

Kleiner Achtungs-Erfolg in Runde 2

Nach dieser vollen Ausbeute zum Auftakt versprach die zweite Runde eine umso größere Herausforderung zu werden. Während Johannes und Martha mit Schwarz gegen den Erstgesetzten Toshiya Aguike (DWZ 1461) vom Raisdorfer SG 1976 bzw. den Drittgesetzten Rafael Antonio Bergmann (DWZ 1275) vom SC Borussia Lichtenberg ans Brett, sahen sich Mats und Richard jeweils mit Weiß Maksim Kukhtichev (Startnr. 5, DWZ 1198) vom SK Bad Homburg 1927 und Bruno Stopp (Startnr. 18, DWZ 1080) vom USV TU Dresden gegenüber. Leider schaffte es keiner der Jungs zu punkten.

Dank Martha jedoch konnte eine Nullrunde vermieden werden. Sie zeigte ihrem nominell stärkeren Gegner, dass ein Mädchen nie unterschätzt werden darf. Zwar schaffte es Weiß, ihr eine Leichtfigur abzugewinnen, übersah jedoch mehrere Möglichkeiten, diesen Materialvorteil noch auszubauen. Martha demgegenüber war im entscheidenen Moment wachsam und ergriff die Gelegenheit, ihrem Gegner letztlich mit einem Dauerschach ein wohlverdientes Remis abzutrotzen.

Nachmittags-Aktivitäten

Nach einer Auswertung ging es auf einen Spaziergang in die Stadt hinunter. Leider waren angesichts des Montages die Eisdielen und Restaurants geschlossen. Und dasjenige, in dem Johannes und Lotte im vergangenen Jahr die Turnierwoche bei einem Eis ausklingen ließen, hatte sogar dauerhaft zugemacht. Ein kleines Eis aus dem Supermarkt spendete jedoch genug Kraft und Motivation, den Rückweg anzutreten. Dort angekommen, blieb bis zum Abendbrot noch ein klein wenig Zeit. Doch diese Lücke wurde ganz unproblematisch mit einer kleinen Runde Fußball gefüllt. Zum Abend folgte nochmal eine Trainingseinheit samt Vorbereitung für den nächsten Tag, woraufhin es nach einer kleinen Runde Tischtennis dann zeitig ins Bett ging.

Nominelles Fazit: 4½ aus 8 nach den ersten beiden Runden. Ein guter Start ins Turnier.



Hallo Sebnitz!

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mo, Oktober 24, 2022 03:42:21

Während sich so einige der größeren Schachzwerge wohl schon mental auf die Magdeburger Open vorbereiten, hat sich an diesem Wochenende eine Delegation unserer Jüngsten zur diesjährigen 22. Internationalen Einzelmeisterschaft der U8 nach Sebnitz aufgemacht. Dieses wirklich tolle Turnier im Herzen der Sächsischen Schweiz bildet auch für die Schachzwerge schon eine lange Tradition. Und so ist es schön, dass sich auch in diesem Jahr vier hochmotivierte Zwerge gefunden haben, die sich der Herausforderung stellen, eine Woche lang mit sogar internationaler Beteiligung neun Runden lang um Brettpunkte zu ringen.

Zu den „Wiederholungstätern“ Mats, Richard und Johannes, welche bereits im vergangenen Jahr bei der IEM aufspielten, dürfen wir in diesem Jahr auch die liebe Martha hier ganz herzlich begrüßen, die allerdings unter der Fahne Ihres Zweitvereins SV Eintracht Tangerhütte startet. Sie tritt in die verheißungsvollen Fußstapfen von Lotte, die vergangenes Jahr ein besonders erfolgreiches Turnier gespielt hat und sich mit ihrem 2. Platz in der Mädchen-Wertung hinter der Polin Lila Rzadkowska den Titel der inoffiziellen Deutschen u8-Meisterin sicherte.

Die getrennte Anreise aus Tangerhütte und Magdeburg hat soweit reibungslos geklappt, und dank der frühen Ankunft fand sich sogar aureichend Zeit, vor der offiziellen Eröffnung noch die beiden Spielplätze sowie die Außentischtennisplatten zu erobern. Nach dem Abendbrot, über welches die durchaus geschmackvolle Spinatsuppe und Soljanka unbedingt Erwähnung finden möge, gab es noch eine kleine Trainingseinheit, bevor es dann für alle zeitig ins Bett ging. Schließlich wartet mit dem ersten Spieltag morgen gleich die erste anstrengende Doppelrunde auf uns.

Die Startauslosung ist auch bereits online. Dank fleißiger Trainings und eingier Turnierteilnahmen starten unsere Matt-Jäger in diesem Jahr alle aus der ersten Hälfte des Feldes. Während Johannes und Martha an Brett 14 und 16 beide mit Weiß beginnen, spielen Mats und Richard an den Brettern 17 und 21 ihren diesjährigen Turnierauftakt mit Schwarz. Diese nahe Platzierung in der Setzliste lässt hoffen, dass es zumindest in den ersten Runden nicht zu einem vereinsinternen Duell kommen mag. Viel mehr lässt sich mangels Wertungszahl der Gegenspieler zu den vier Ansetzungen leider noch nicht sagen. Doch bekanntermaßen hat dies gerade im U8-Bereich nicht wirklich viel zu heißen. Seien wir also gespannt, was der morgige Tag für unsere Vier bereithalten möge. Wir drücken die Daumen!



Keine Punkte, aber zufriedene Gesichter am Finaltag

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Mo, Oktober 28, 2019 10:55:51

Mit etwas Verspätung hier noch der Tagesbericht vom letzten Spieltag.
Leider hielt das Finale keine weiteren Punkte für die Schachzwerge bereit.

Laura traf auf die in Weiß spielende Michalina Popczynska (955, MUKS MDK Srodmiescie), der man doch relativ früh anmerkte, dass die polnischen Teilnehmer sich im Vorfeld der IEM immer erst noch in einem speziellen Auswahlturnier bewähren mussten. Der italienischen Eröffnung ihrer Gegnerin trat Schwarz mit einer skandinavischen Verteidigung entgegen. Trotz der zu häufigen Springerzüge von Schwarz in der Anfangsphase und den tendentiell besseren Akzenten von Weiß war die Partie bis ins Mittelspiel hinein überraschend ausgeglichen. Erkennbar war jedoch, dass Weiß von Anfang an bemüht war, das Feld mit gezieltem Abtauschen bestmöglichst zu lichten. Den Abtausch der Damen scheuten letztlich jedoch beide.
In der weiteren Partie setzte sich dann aber doch das Mehr an Erfahrung auf Seiten von Weiß durch, die sich zunächst einen positionellen Vorteil erspielte. Ein eingestellter Springer von Schwarz verhalf ihr dann zum erforderlichen materiellen Vorteil, den Weiß im Folgenden zu nutzen verstand. In dem Versuch, mit einem mutigen Angriff das Blatt wenden zu können, vernachlässigte Schwarz den Schutz der eigenen Grundlinie, übersah die entscheidene Matt-Drohung und musste sich nach 30 Zügen geschlagen geben.

Luise spielte in ihrem letzten Turnierduell gegen Erik Dotschuweit (ohne DWZ, ESV Nickelhütte Aue) eine italienische Partie. Die Eröffnung verlief recht ausgeglichen, auch wenn Schwarz nach einem Abtausch von Läufer gegen Springer leichtfertig einen Bauern verschenkte. Schwerer wog dagegen etwas später ihr Säumnis, nicht frühzeitiger rochiert zu haben, das Weiß mit einem kurzen Zwischenschach per Läufer dankend aufgriff. Mit einem einfachen Königszug anstelle des c-Bauern als Reaktion verbaute sich Schwarz leider die Möglichkeit einer nachfolgenden Rochade. Weiß brachte seine Leicht-Figuren und stand nach diesen weiteren Zügen deutlich aktiver. Mit einer Dame-gestütztzen Läufer-Gabel auf der Gegnerin Dame und Turm sicherte sich Weiß auch nach Retour-Schlag des Springers einen weiteren Materialvorteil, den er nach weiteren Zügen zum Spielsieg verwerten konnte.

Damit waren für unsere zwei Schachzwerge die Punkte vom Vortag auch automatisch der Endstand des Turniers. Luise erspielte sich mit respektablen 2,5 Punkten den 52. Platz und wurde am Ende mit ihrer ersten DWZ (764) belohnt. Laura sammelte mit 3 Punkten einen halben Zähler mehr und konnte sich eines 47. Platzes erfreuen. Auch wenn dieser in Ihrem Falle mit einem marginalen DWZ-Verlust von 859 auf 841 einherging, haben beide ihre selbstgesteckten Ziele erreicht und sind dementsprechend auch sehr zufrieden.
Den Höhepunkt des Tages bildete die Siegerehrung, bei der sich beginnend mit dem 1. Platz alle Teilnehmer der Reihenfolge Ihrer Platzierung nach ein Turniergeschenk aussuchen durften. Nach der Siegerehrung ging es nochmal kurz zum Basteln in die Seidenblumen-Manufaktur, bevor die Heimreise mit einem kleinen Abstecher in die Bastei noch ein kleines Highlight zum Ausklang des Tages erfuhr.
Insgesamt können unsere Zwerge auf eine tolle und erlebnisreiche Woche zurückblicken und fahren mit einem großen Gewinn an Turniererfahrungen nach Hause. Mit Wehmut steht fest, dass sie im kommenden Jahr leider zu alt sind und dann nicht noch einmal teilnehmen dürfen.

— Fotos folgen —



Tag 5: Mit 2,5 Punkten unser erfolgreichster

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Sa, Oktober 26, 2019 04:57:30

Der heutige Tag lief wieder gut für die Schachzwerge. Laura holte einen Punkt und Luise reicherte ihr Konto sogar um 1,5 Zähler an.

In der Vormittagsrunde traf Luise zunächst in Schwarz auf Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ, USC Magdeburg). Es wurde beidseitig mit Italienisch eröffnet, wobei aber nur Schwarz letztlich rochierte. Mit einem sehr unglücklichen Springerzug auf d4 bescherte Weiß seiner Gegnerin gleich ein doppeltes Geschenk: Der Zentrumsbauer konnte mit seinem Schlagzug exd4 zugleich eine Gabel auf Läufer und zweiten Springer setzen, von denen letzterer anschließend fiel. Im 17. Zug sammelte ihr König dann zusätzlich auch noch den auf B7 unbedacht gespielten weißen Läufer ein, bevor fünf Züge später ihr Turm die Schach gebende weiße Dame verspeiste, um daraufhin aber selbst vom schwarzen Turm verspeist zu werden.

Im 28. Zug stand Weiß mit 12 Materialpunten mehr klar auf Sieg und ein Matt in 2 lag in der Luft, schaffte es aber von dort aus nicht aufs Brett. Dann jedoch wendete sich das Blatt, als Luise leider ihre Dame einstellte und sich die Zähne daran ausbiss, Schwarz mit trotzdem noch verbleibenden Materialvorteil von 1 Turm + 3 Leichtfiguren gegen 2 Türme erfolgreich Matt zu setzen. Schwarz fand wieder zurück ins Spiel und schaffte es, nach zwischenzeitlichem ungewollten Abtausch des eigenen Turms gegen den gegnerischen Springer äußerst erfolgreich mit dem zweiten Turm die übrigen Figuren nach und nach einzusammeln verstandt. Mit Turm und König gegen Bauern und König hätte am Ende Weiß die Partie für sich entscheiden können, ließ dann aber doch ungewollter Weise ein Patt seiner Gegnerin zu. Angesichts der sehr wechselhaften Partie ein faires Ergebnis.

Laura spielte ihre erste Begegnung des Tages in Schwarz gegen Christoph Posern (987, SG Burgtonna). Der zuvor immer mit Italienisch anziehende Christoph wählte diesmal allerding überraschender Weise d4 als ersten Zug. Schwarz entwickelte ihre Leichtfiguren eher suboptimal auf die Italienisch-Positionen, bevor sie zudem auf den schwachen Damenflügel rochierte. Nachdem Weiß jedoch im 13. Zug seine Dame einstellte, konnte Laura ihren bereits eingeleiteten gebündelten Angriff auf die Ecke des weißen Königflügels vorantreiben. Im 27. Zug vermochte sie dann erfolgreich den Gegner Matt zu setzen.

Ihre zweite Partie des Tages gegen Daniel Nagel (914, TSG Oberschönweide) eröffnete Laura mit einem überraschenden Evans Gambit. Leider vergaß sie die klar indizierte rechtzeitige Rochade und wurde dafür mit einer Gabel auf König und Turm bestraft. Im weiteren Verlauf vermochte sie den Materialrückstand auf eine Qualität zu verringern, übersah dann aber in der heißen Phase die gegerische Dame und stellte infolge dessen die eigene ein, bevor sie kurz darauf matt gesetzt wurde.

Luise traf derweil mit Gia Huy Tran auf den dritten Vertreter des USC Magdeburg. Eine Mitschrift der Partie liegt momentan nicht vor, sie soll aber dem Vernehmen nach sehr wechselhaft gewesen sein. Am Ende konnte sich Luise erfolgreich durchsetzen und sicherte sich damit ihren 2,5ten Turnierpunkt und liegt damit knapp hinter Laura, welche wie schon Svenja im Vorjahr mit 3,0 Zählern in die finale Turnierrunde startet.

Wir drücken beiden für ihr letztes Spiel morgen ganz fest die Daumen. Laura trifft dann auf Michalina Popczynska (955, MUKS MDK Srodmiescie) und Luise auf Erik Dotschuweit (ohne DWZ, ESV Nickelhütte Aue) Wer weiß, vielleicht ist da ja noch was drin… 🙂



Kein Punkt, aber umso mehr Spaß an Tag 4

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Fr, Oktober 25, 2019 12:04:07

Am 4. Spieltag war den Schachzwergen leider kein Turnierpunkt beschieden.
An Brett 27 setzte Luise der italienischen Eröffnung des in Weiß spielenden Justin Michael Fadeev (ohne DWZ, SV Hellas Nauen) eine Zweispringer-Verteidigung entgegen. Die darauffolgende typische Gabeldrohung mit Sg5 erkannte sie offenbar nicht als solche und schlug den weißen Zentrumsbauern. Der Verlust des Turms war nicht mehr abzuwenden. Statt einer umso konsequenteren Entwicklung der Figuren folgte ein unnötiger Rückzug von Springer und Dame, die neben Tempoverlusten auch eine Behinderung der eigenen Figuren nach sich zogen. Den Material- und Stellungsvorteil wusste Weiß auszunutzen. Nach einer Gabel auf König und Dame, fielen neben letztgenannter nach und nach auch die übrigen Leichtfiguren. Luise zeigte sich dennoch wehrhaft und hielt sich wacker bis zum Matt im 29. Zug.

Laura hatte an Brett 17 mit Lennik Rempe (1103, SK Doppelbauer Kiel) einen Gegner mit deutlichem Erfahrungsvorteil, der jedoch ebenfalls erst zwei Turnierpunkte gesammelt hatte. Auch hier stand nach drei Zügen Italienisch mit Zweispringer-Verteidigung auf dem Brett, allerdings mit dem Schachzwerg in Weiß spielend. Nach 10 Zügen und einem Leichtfigur-Abtausch war Schwarz zwar materiell zwei Bauern im Rückstand, doch mit drei halboffenen Linien und einer deutlich aktiveren Stellung, während Weiß lediglich Dame und Springer auf beiden Flügeln verteilt ins Spiel gebracht hatte.
Ein durch den Turm gedeckter Spieß auf Dame und Turm bescherte Schwarz den ersten Materialvorteil. Beim folgenden Gegenangriff mit Dame und Läufer zum Matt auf g7 war Laura zu sehr auf die eigenen Möglichkeiten fokussiert, übersah die durch Schwarz mit Te8 und Lb4 seinerseits aufgebaute Mattdrohung auf e1 und musste sich im 18. Zug geschlagen geben.

Nach dieser nicht so erfolgreichen 6. Runde erwartete alle Kids wieder ein spielfreier Nachmittag. Die durch das Freizeit-Team nach dem Mittag angebotene Schatzsuche war ziemlich nachgefragt. Mit lustigen Wettstreiten wie Bänderfangen, „Herr Fischer“, Dosenwerfen, uvm. konnten sich nach und nach Hinweise für die weiteren Stationen erspielt werden, an deren Ende ein kniffliger Buchstabensalat das Versteck des Schatzes verriet: P,A,R,N,S,E,P,H,E,T,U
Naaa… Wie schnell hättet Ihr es herausbekommen? 🙂

Die Festung Königstein bot ein weiteres Ausflugsziel, an deren Fuße auch noch ein spannender Kletterwald zu sportlichen Aktivitäten bei herrlichem Wetter einlud. So ausgepowered schmeckte die Pizza beim Abendessen umso leckerer. Nach einer Folge „Lang lebe die Königin“ ging es müde aber gut gelaunt und mit positiver Hoffnung auf den morgigen Spieltag ins Bett. Dann erwartet am Vormittag Luise in Schwarz Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ, USC Magdeburg), während Laura ebenfalls in Schwarz auf Christoph Posern (987, SG Burgtonna) trifft. Wir drücken beiden die Daumen.



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