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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Kein Punkt, aber umso mehr Spaß an Tag 4

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Fr, Oktober 25, 2019 12:04:07

Am 4. Spieltag war den Schachzwergen leider kein Turnierpunkt beschieden.
An Brett 27 setzte Luise der italienischen Eröffnung des in Weiß spielenden Justin Michael Fadeev (ohne DWZ, SV Hellas Nauen) eine Zweispringer-Verteidigung entgegen. Die darauffolgende typische Gabeldrohung mit Sg5 erkannte sie offenbar nicht als solche und schlug den weißen Zentrumsbauern. Der Verlust des Turms war nicht mehr abzuwenden. Statt einer umso konsequenteren Entwicklung der Figuren folgte ein unnötiger Rückzug von Springer und Dame, die neben Tempoverlusten auch eine Behinderung der eigenen Figuren nach sich zogen. Den Material- und Stellungsvorteil wusste Weiß auszunutzen. Nach einer Gabel auf König und Dame, fielen neben letztgenannter nach und nach auch die übrigen Leichtfiguren. Luise zeigte sich dennoch wehrhaft und hielt sich wacker bis zum Matt im 29. Zug.

Laura hatte an Brett 17 mit Lennik Rempe (1103, SK Doppelbauer Kiel) einen Gegner mit deutlichem Erfahrungsvorteil, der jedoch ebenfalls erst zwei Turnierpunkte gesammelt hatte. Auch hier stand nach drei Zügen Italienisch mit Zweispringer-Verteidigung auf dem Brett, allerdings mit dem Schachzwerg in Weiß spielend. Nach 10 Zügen und einem Leichtfigur-Abtausch war Schwarz zwar materiell zwei Bauern im Rückstand, doch mit drei halboffenen Linien und einer deutlich aktiveren Stellung, während Weiß lediglich Dame und Springer auf beiden Flügeln verteilt ins Spiel gebracht hatte.
Ein durch den Turm gedeckter Spieß auf Dame und Turm bescherte Schwarz den ersten Materialvorteil. Beim folgenden Gegenangriff mit Dame und Läufer zum Matt auf g7 war Laura zu sehr auf die eigenen Möglichkeiten fokussiert, übersah die durch Schwarz mit Te8 und Lb4 seinerseits aufgebaute Mattdrohung auf e1 und musste sich im 18. Zug geschlagen geben.

Nach dieser nicht so erfolgreichen 6. Runde erwartete alle Kids wieder ein spielfreier Nachmittag. Die durch das Freizeit-Team nach dem Mittag angebotene Schatzsuche war ziemlich nachgefragt. Mit lustigen Wettstreiten wie Bänderfangen, „Herr Fischer“, Dosenwerfen, uvm. konnten sich nach und nach Hinweise für die weiteren Stationen erspielt werden, an deren Ende ein kniffliger Buchstabensalat das Versteck des Schatzes verriet: P,A,R,N,S,E,P,H,E,T,U
Naaa… Wie schnell hättet Ihr es herausbekommen? 🙂

Die Festung Königstein bot ein weiteres Ausflugsziel, an deren Fuße auch noch ein spannender Kletterwald zu sportlichen Aktivitäten bei herrlichem Wetter einlud. So ausgepowered schmeckte die Pizza beim Abendessen umso leckerer. Nach einer Folge „Lang lebe die Königin“ ging es müde aber gut gelaunt und mit positiver Hoffnung auf den morgigen Spieltag ins Bett. Dann erwartet am Vormittag Luise in Schwarz Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ, USC Magdeburg), während Laura ebenfalls in Schwarz auf Christoph Posern (987, SG Burgtonna) trifft. Wir drücken beiden die Daumen.



Tag 3 und die nochmalige 100%ige Steigerung

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Do, Oktober 24, 2019 02:45:56

Tag 3 und die 100%ige Steigerung

Am heutigen dritten Spieltag standen für alle wieder zwei Partien auf dem Programm. Beide Schachzwerge, soviel sei bereits zu Beginn verraten, konnten hierbei jeweils einen Punkt einheimsen.

Luise spielte ihre erste Begegnung mit Schwarz gegen Long Nguyen (764, USC Magdeburg). Nach den ersten drei Zügen stand eine italienische Partie auf dem Brett. Nach dem 9. Zug war die Stellung auf dem Brett bis auf die Position des Damenläufers zwischen beiden Spielern exakt spiegelbildlich. Mit dem Wegzug des eigenen Springers stellte Schwarz dann jedoch die Dame gegen einen Läufer ein. 11 Züge und einen Leichtfigurenabtausch später war es dann aber Weiß, der seinerseits die eigene Dame dem Gegner zum Schlagen feilbot – ein Geschenk, das Luise aber erst zwei Züge später erkannte und dankend annahm. Da im Gegensatz zum zurückliegenden umgekehrten Falle ihr Läufer nicht zurückgeschlagen werden konnte, war Luise erst einmal Materialvorteil. Diesen wusste ihr Gegner aber über einen Turm-Spieß im 27. Zug auszugleichen, den Luise allerdings mittels Schach durch den wegziehenden Springer hätte verlustfrei parrieren können.
Während Sie im 31. Zug zunächst die mögliche Springergabel übersah, ergriff sie 5 Züge später dann aber die Chance, den unbedacht gesetzten Springer des von Weiß mit ihrem e-Bauern zu schlagen. Statt diesen nun auf der d-Linie nahenden Bauern auch auf Kosten eines etwaigen Abtauschs anzugreifen, versuchte Schwarz die Grundline mit seinen beiden Türmen abzusichern; eine Maßnahme, die sich aufgrund der Turmbatterie auf d7+d8 kurz darauf als ungeeignet herausstellte.
Den nach Abtausch der umgewandelten Dame und eines Turms gegen die beiden schwarzen Türme spielte Luise ihren Materialvorteil aus Turm & Springer aus. Ein zweiter durchgebrachter Bauer wurde interessanterweise in einen Turm umgewandelt, was Luise jedoch für ein springerunterstütztes Treppenmatt genügte und ihr den ersten Turnierpunkt einbrachte.

Laura traf in ihrem 4. Turnierspiel an Brett 24 in Weiß auf Matthias Lutz (766, SC Weiße Dame), der seine Partie überraschend mit einer skandinavischen Verteidigung eröffnete. Das angenommene Bauernopfer konnte Schwarz nach Abtausch von Springer gegen Läufer wieder zurückgewinnen und mit Zentrumsdame einen Stellungsvorteil zu erreichen, der ein Herausziehen der weißen Dame abgesehen von einem Damentausch unterband. Nach einem durch Weiß nicht antizipierten Läuferspieß des Gegners auf Dame+Turm tauschte Schwarz seinen Läufer vorteilhaft ab. Dies hinderte Weiß jedoch nicht daran, mit dem Läufer eine Schach- und Gabeldrohung auf c7 und gleichzeitig der Dame eine Mattdrohung auf a7 aufzubauen. Nach der dann folgenden Gabel auf die Schwarze Dame und den a7 schützenden Springer gab Schwarz die Partie nach 19 Zügen auf, was Laura ihren zweiten Turnierpunkt bescherte.

Vor der Nachmittagspartie wurde erstmal das obligatorische Gruppenfoto aller Teilnehmer gemacht. Die dann folgende zweite Runde des Tages war für beide Schachzwerte leider weniger erfolgreich, obgleich ihre jeweiligen Gegner durchaus in Schlagdistanz lagen.

An ihre Gegnerin Adelia Wartenberg (Hamburger SK) gab sich Luisa als Weihnachtsmann (bzw. -frau) und verteilte unnötig Geschenke, die letztere aber nicht immer erkannte bzw. annahm; so z.B. die weiße Dame, die drei Züge lang zunächst vom Läufer und kurz danach zusätzlich auch noch von der Dame hätte geschlagen werden können, aber nicht wurde. Die Mattdrohung auf g2 wusste Luise aber leider nicht adäquat zu parrieren. Vielleicht hätte bewusst etwas mehr genommene Bedenkzeit ihr noch Einfälle für eine bessere Antwort gebracht. Nachdem der störende beschützende Springer auf e3 durch den Schwarzen Läufer genommen wurde, hätte dieser mit dem Bauern zurückenommen werden müssen. Der stattdessen geführte Turmzug ermöglichte Schwarz dann aber leider, sein Matt zu vollenden.

Laura erging es an Brett 17 in Schwarz mit Ihrem Gegner Tim Zimmer (982, SAbt SV Werder Bremen), ähnlich.
Die eingeleitete italienische Eröffnung wurde durch sie ins Zweispringerspiel überführt. Als Fehler erwies es sich sich hierbei, den weißen Läufer erst mit dem h-Bauern und dann mit dem g-Bauern zu vertreiben, wurde doch hierdurch die den rochierten König schützende Bauernmauer weitgehend aufgelöst.
Bis zum 16. Zug hatte Weiß lediglich einen Bauern Materialvorteil, gleichwohl eine zugleich aktivere Stellung. Hätte sie spätestens bis dann den von der Dame versperrten Läuferweg freigegeben, wäre der folgende Schachangriff durch den Springer mit einem Leichtfigurenabtausch erledigt gewesen. So aber musste sie kurz darauf die Dame für diesen Zweck hergeben. Bei der Quali für die u10-DMM hatte sie gerade jüngst erst einen noch größeren Rückstand am Ende noch in einen Sieg zu verwandeln vermocht. Dieses Glück blieb ihr heute jedoch verwehrt. Der unnötige Wegzug des Turms als Beschützer des f-Bauerns läutete das Matt im 25. Zug ein.

Es lässt sich schwer sagen, ob bei einem der beiden Schachzwerge-Mädchen ein Sieg in der zweiten Tagespartie möglich gewesen wäre. In jedem Fall kann aber für den heutigen Spieltag auch so ein durchaus positives Fazit gezogen werden: Mit Ihrem Turnierpunkt ist Luise jetzt nur noch ein Spiel mit bereits DWZ-bewertetem Gegner von der eigenen DWZ entfernt. Und Laura hat nach dem dritten Spieltag nun bereits ihr selbst gesetztes Minimalziel von 2 Punkten als Endleistung des Vorjahres erreicht. Beide liegen im Moment leicht über ihrer Position in der initialen Setzliste und spielen damit durchaus im Rahmen der Erwartungen. Wir drücken unseren Schachzwergen die Daumen für die kommenden Spieltage, insbesondere für morgen, wenn Luise auf Justin Michael Fadeev (SV Hellas Nauen) und Laura auf Lennik Rempe (1103, SK Doppelbauer Kiel) trifft.



Tag 2 und der erste Punkt für die Schachzwerge

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Mi, Oktober 23, 2019 22:33:43

Der Tag ließ bereits zu Beginn Gutes verheißen, startete er doch mit einem herrlichen Morgenrot.

Beide Schachzwerge spielten in Weiß. Luise eröffnete ihre Partie gegen Aris Buchinger (777, SF Neuberg) an Brett 26 mit einem klassichen Italienisch in der ruhigen 4.c3-Variante (Giuoco Pianissimo). Auf den wegen 4. … h6 gespielten kürzeren Läuferzug Le3 erfolgte ein früher Abtausch der Läufer, in dessen Folge Luise mit einem fast vollständigen Stierkopf ziemlich gut aufgebaut da stand. Nach beiderseitiger Rochade im 8. Zug und weiteren Entwicklungszügen folgte ein erneut gegnerseitig eingeleiteter Abtausch des zweiten Läufers. Bis zu diesem 13. Zug war die Partie absolut ausgeglichen und ohne erkennbaren Stellungsvorteil. Beim folgenden generischen Versuch, auch noch die Damen abzutauschen, übersah Luise dann aber leider die Schlagmöglichkeit ihres Springers als Gegenzug.
Die restliche Partie aus materiellem Rückstand heraus lag Luise nicht so recht. Ein rein passives Spiel war ihr wohl als wenig zielführend bewusst. Leider waren die Angriffszüge bzgl. der möglichen Reaktionen aber nicht zu Ende durchdacht. Für den Gegner leicht zu parrieren zogen sie teilweise auch einen eigenen Materialverlust nach sich. Mit dem 38. Zug musste sie sich wegen Matts geschlagen geben.

Besser lief es für Laura, die an Brett 24 auf Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ) vom USC Magdeburg traf. Ihr Königsspringerspiel als Auftakt zum Italienisch stieß auf eine russische Verteidigung. Nach paarweisem Schlagen der Zentrumsbauern sicherte Laura die offene e-Linie mit Ihrer Dame und holte nach unbedachtem 4. … Lc5 die erste Qualität. Die Entwicklung des zweiten Springers im sechsten Zug konterte Weiß mit einem vor diesem Hintergrund sinnvollen Abtausch durch den eigenen. Ihren leichten Materialvorteil hielt Laura aufrecht, bis Schwarz mit Le3 im 9. Zug unnötigerweise noch zusätzlich einen Läufer einstellte.
Ebenfalls unglücklich für Thomas war das Wegziehen des Turms auf die offene e-Line angesichts der beriets im vorigen Zug per 9.Df5 eingeleiteten Schachdrohung durch Dame und Läufer. Dieses Geschenk nahm Laura mittels 11.Dxf7+ auch an, gleichwohl der alternative Läuferzug angesichts der damit gleichzeitig gesetzten Gabel auf Turm und König sinniger gewesen wäre. Auf 12.b3 hin versäumte Schwarz seine Dame noch rechtzeitig zu entwickeln und ließ seine Gegnerin ungewollt gewähren. Auf die von ihr mit Lb2 gesezte Mattdrohung reagierte Schwarz mit dem längst überfälligen aber nun nicht mehr geeigneten Tf8, woraufhin Laura mithilfe ihrer Königin nach 14 Zügen ihren ersten Turnierpunkt einholte. Die anschließende Spielanalyse drehte sich vor allem um die ungeachtet des klaren Partiegewinns trotzdem enthaltenen schwachen Züge, die ein spielstärkerer Gegner entsprechend hätte ausnutzen können.

Die Zeit bis zum Mittag und der spielfreie Nachmittag wurde für diverse Freizeitaktivitäten bei herrlichem Wetter genutzt: Inlinern auf dem KiEZ, eine Plauderei mit der Hauskatze, ein Ausflug zum nahegelegenen Nationalpark, Tischtennis usw… Und zum Ausklang dieses Tages wurde am Abend noch der Gute-Nacht-Geschichte des Freizeit-Teams gelauscht. Wir hoffen, dass der kommende Tag auf diesem kleinen Erfolg seines Vorgängers aufbauen mag und vor allem Luise ihren verdienten ersten Turnierpunkt einstreicht.



Kein Pünktchen, aber umso mehr Sonne

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Di, Oktober 22, 2019 03:22:44

Die ersten beiden Runden der 19. IEM u8 in Sebnitz sind Geschichte.
Zum Start in den Turnierauftakt wurde das erste Partie-Gedicht vorgetragen:

„Folge nicht dem ersten Einfall,
sonst erlebst Du manchen Reinfall!
Prüfe erstmal zur Genüge:
Gibt’s noch andre gute Züge?“

Unsere Schachzwerge versuchten diesem Motto getreu sich die notwendige Zeit zu nehmen, ihre Züge gründlich zu durchdenken. Die italienische Partie, die bei beiden jeweils aufs Brett kam (Luise in Weiß, Laura in Schwarz), gab beiden die Sicherheit, in gewohnten Fahrwassern unterwegs zu sein.

Wie es ihrer Mitstreiterin im Vorjahr nicht anders erging, ließ Luise sich von ihrem zügig spielenden Gegner Yungsheng Zhau (1001, SK Langen) leider dazu verleiten, schneller zu ziehen, als es notwendig gewesen wäre. Bis zum 11. Zug war die Partie absolut ausgeglichen. Dann jedoch schwächte Sie ihre Bauernstruktur, was der Gegener auszunutzen wusste, zunächst zwei Bauern einsammelte und dann gleich abzustauschen versuchte. Nach einem leider sehr unglücklichen Springerzug ward dieser gefangen und wurde auf der Flucht vom gegnerischen Bauer geschlagen, welcher zugleich per Abzug unbemerkt die Linie zum Damenabtausch freigab. Mit einer Leichtfigur und zwei Bauern im Plus spielte Luises Gegner daraufhin den Vorteil sukzessive aus und sicherte sich im 36. Zug das Matt.

Lauras Partie gegen Clara Mehner (1111, USG Chemnitz) verlief in puncto Material- und Stellungsverhältnis nicht ganz so strikt monoton. Zwar stellte sie mit der im 6. Zug statt der Rettung des Läufers gewählten Rochade ungewollt ihre erste Leichtfigur ein und musste weitere 6 Züge später gabelbedingt Ihren Turm für einen Läufer hergeben. Doch ließ sie ihre Gegnerin nicht kampflos gewähren und holte sich im 19. Zug über eine Springergabel eine Qualität zurück, hätte hierbei aber lieber gegen den Turm auf der geschlossenen a-Linie als den auf der offenen e-Linie tauschen sollen.
Nach Vertreiben der weißen Dame war die Stellung wieder weitgehend ausgeglichen. Hätte sie daraufhin durch Aktivierung ihres bisher noch vor sich hin dämmernden Turmes oder einen gut platzierten Springerzug gleich weiter den Druck erhöht, hätte Laura wohl ihrerseits die Oberhand gewinnen können.
Trotz dieses stattdessen wenig später gefagenen Springers tat sich ihre Gegnerin schwer. Leider erkannte sie die von Laura über Dame und Turm eingeleitete Matt-Drohung noch rechtzeitig und schuf ihrem König einen Fluchtweg. Im Endspiel setzte sich Clara dann aber doch mit ihrer zusätzlichen Leichtfigur durch, blockierte mit ihrem Läufer Lauras Bauern und brachte den eigenen durch. Erst mit dem 61. Zug musste sich Laura ihrer 250 DWZ-Punkte stärkere Kontrahentin geschlagen geben und verließ mit ihr zusammen nach fast zwei Stunden als letzte den Turniersaal.

Am Nachmittag warteten auf die beiden Schachzwerge nur leicht DWZ-schwächere Gegner als in der 1. Partie: Laura durfte gegen Alexander Wartenberg (1079, Hamburger SK 1830) ans Brett, während Luise sich mit Oliver Spielvogel (928, Barnimer Schachfreunde) messen durfte. Allerdings stand nur für Luise ein Farbwechsel an, Laura also nochmals in Schwarz.
Diese 2. Partie unserer Schützlinge verlief daraufhin in ähnlicher Weise. Während Luise leider erneut ihren Zügen zu wenig Zeit einräumte und andernfalls vielleicht länger durchgehalten hätte, brachte Laura es in ihrer italienischen Partie erneut ins Endspiel, welches sie nach gut 57 Zügen dann aber leider ebenfalls abgeben musste.

Die bisher leere Punktausbeute sollte jedoch nicht Feststellung schmälern, dass wir bei beiden Schachzwergen solide Partien mit durchaus greifbaren Chancen auf dem Brett sahen und bei Laura im direkten Vergleich zum Vorjahr auch eine merkliche Steigerung erkennbar war. Die Erfahrungen des heutigen Tages stimmen zuversichtlich, morgen vielleicht bereits den ersten Punkt einfarhen zu können. Laura tritt dann mit Weiß gegen Thomas Grundel-Kawano (USC MD) an, während Luise mit Schwarz auf Aris Buchinger (777, SF Neuberg ) trifft.

Zwischen und nach den Spielen gab es neben ordentlicher Hausmanskost noch genug Zeit zum Spielen und Toben. Das herrliche Wetter und das KiEZ-Areal luden geradezu dazu ein. Mit einer Runde Matt-Memo und ein bisschen Fritz & Fertig (2) wurde aber auch noch ein wenig was fürs Schach getan. Am Abend wurde Laura von den USC’ler Kids und ihrer Trainerin auf eine Folge „Lang lebe die Königin“ als Tagesausklang eingeladen.

Wir wünschen allen eine geruhsame Nacht.



Hallo Sebnitz!

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Mo, Oktober 21, 2019 14:05:52

Nachdem die größeren Schachzwerge gerade erst bei den MD-Open ziemlich erfolgreich abräumten, hat sich an diesem Wochenende nun eine kleine Delegation unserer Jüngsten wieder zur diesjährigen IEM nach Sebnitz aufgemacht (auch wenn Sie damit schweren Herzens auf eine Teilnahme an der 1. ABC-Cup-Runde kommenden Samstag verzichten müssen.)

Von den 6 Zwergen, die hier zusammen mit Ihrem Schneewittchen – ähm… Trainer – Michael im vergangehen Jahr noch eine Woche lang das (bzw. den?) KiEZ unsicher machten, konnte altersbedingt leider nur Laura noch ein weiteres Mal teilnehmen. Während die Schachzwerge hier beim letzten Mal mit ihrem gemischten Team nahezu jeden zehnten Spieler stellten, ist diesmal mit Laura und Luise ein reines Mädels-Duo am Start.

Die getrennte Anreise hat soweit reibungslos geklappt, sodass beide sich nach ihrem ersten Kennenlernen jüngst in MD heut pünktlich zur Eröffnung in der ersten Zuschauerreihe wiedertrafen. Leider wird die gemeinsame Zeit in dem kommenden Tagen wohl aber etwas kleiner ausfallen, da Luise nicht mit im KiEZ wohnt.

Nicht der einzige Wermutstropfen. Denn nach der auf schachlicher wie auch persönlicher Ebene wirklich ausgezeichneten Betreuung durch Michael im Vorjahr (vielen Dank noch einmal!!!), ist bereits jetzt eine gewisse Leere zu verspüren: Zumindest, wenn man vom Gruppenraum ausgeht, in dem anstelle nächtlicher Klönerei zwischen Trainer und Begleiteltern nur der Kühlschrank und die Laptoptastatur zu vernehmen ist. Und auch auf die trocken-humorvollen Kommentareinlagen werden wir in den kommenden Tagen verzichten müssen.

Jedoch konnte Michael wie im vorletzten Jahr die hilfsbereite Bettina Bensch aus Berlin für eine begleitende schachliche Betreuung unserer Mädchen gewinnen. Auch wenn eine Individualvorbereitung auf einzelne Partiegegner verständlicherweise zeitlich nicht möglich sein wird, steht sie in den kommenden Tagen für die wichtige Partieanalyse bereit. Auch durfte Laura heute an einem kleinen internen Team-Testspiel partizipieren (bei der die größere Spielstärke der Berliner aber bereits zu erkennen war.) An dieser Stelle schon jetzt einmal einen herzlichen Dank für die Unterstützung!

Den ersten Spielen am morgigen Tag blicken alle schon erwartungsvoll entgegen. Luise spielt an Brett 24 ihre erste Partie mit Weiß gegen Yungsheng Zhao (1001) vom SK Langen. Mit etwas Glück wird sie zum Ende des Turniers ihre erste DWZ erwarten. Laura (859) startet mit Schwarz ins Turnier. Sie wird an Brett 13 die noch etwas erfahrenere Clara Mehner (1111) vom USG Chemnitz erwarten. Als Turnierziel hat sie sich vorgenommen, ihre Vorjahresleistung von 2 Punkten zu bestätigen, würde sich über jeden weiteren Zähler aber umso mehr freuen. Wir sind gespannt, was die kommenden Tage so alles für uns bereithalten werden und drücken unseren Mädchen die Daumen.



WM 2019 in Indien-Tag 10

Uncategorised Posted on Sa, Oktober 12, 2019 08:30:04

Heute ist der letzte Tag in Mumbai angebrochen. Seit 10 Uhr läuft die Runde, was eine ganz schöne Umstellung ist. Normalerweise hat Ole mindestens bis 10 Uhr sonst geschlafen… In der Nacht startet unser Flieger um 0:50 Uhr, so dass wir wohl spätestens um 21 Uhr vom Hotel mit dem Shuttle fahren müssen. Noch hoffen wir, dass bei den Organisatoren die Irritationen mit 12.50 p.m. oder a.m. gelöst worden und alles klappt. Die Vorbereitung fiel heute auf Grund der frühen Stunde sehr knapp aus. Ole hat entschieden seinen belgischen Gegner mit dem ersten Zug zu überraschen.

Gestern bin ich mal wieder etwas auf Entdeckungstour gegangen. Der eigentliche Plan, einen Tempel zu besuchen, scheiterte zwar, weil sich dieser in einer militärischen Sperrzone befand, dafür wurde aber die Gelegenheit genutzt durch einen Slum zu laufen. Gestartet wurde der Rundgang mit dem Auftakt einer Wahlveranstaltung, die mit kleinem Feuerwerk und lauten Trommlern und Verstärkern den gleichen Weg einschlug. Wir waren im Slum die große Attraktion. Es gab Selfies und Gruppenfotos und auch Fragen, woher wir kommen und was wir in Mumbai machen. Viele winkende Kinder und saubere Straßen. Ein paar Tiere durften natürlich auch nicht fehlen. An der Hauptstraße des Slums (im Gegensatz zu den sonstigen fünfspurigen Straßen, passte hier maximal ein Auto durch) waren alle möglichen Geschäfte zu finden. Ab und an wurden Steine auf dem Kopf transportiert, weil gerade am eigenen Haus gebaut wurde. Schweißtreibend war das ganze aber natürlich auch für uns Klimaanlagen gewohnte Deutschen. Eine Erfahrung aber auf jeden Fall, die ich nicht missen mag.

Nach dem positiven Teil muss natürlich nun auch der nicht so schöne Teil kommen. Die schachliche Ausbeute war an diesem Tag äußerst bescheiden. Ganze zwei Punkte erspielte die deutsche Delegation in der Vorschlussrunde. Positiv ist dabei der Sieg von Valentin, der nun noch nach oben schielen kann. Ole schloss sich dem an. Einer ausgeglichene Eröffnung, in der nicht viel los war, sein Gegner aber etwas mehr Raum hatte, folgte ein Bauerngewinn durch Ole. Diesen Bauern sollte man aber schnellstmöglich zurückgeben, damit die neugewonnene Freiheit der weißen Figuren wieder eingeschränkt wird. Die entstehende Stellung hätte dann aber eine ziemliche Remiswahrscheinlichkeit gehabt, so dass Ole den Bauern behielt und am Ende dem gegnerischen Königsangriff nicht standhalten konnte. Naja, Mund abputzen und weiter.

Im Kampf Deutschland gegen Indien steht es nach dem 4,5-0,5 für dei Gastgeber in dieser Runde nun 18-18.

Den Titel für die meisten indischen Gegner erhalten Rebecca uns Nikolas, die in 11 Runden jeweils auf 7 Gegner aus dem Gastgeberland trafen.



WM 2019 in Indien-Tag 9

WM 2019 in Indien Posted on Fr, Oktober 11, 2019 13:29:02

Beim Schreiben des Blogs ist es gar nicht so einfach immer etwas außerhalb des Schachs zu finden. Nach fast zwei Wochen gibt es den typischen Tagesablauf, das gleiche Essen, ähnliche Aktivitäten. Eine davon ist auf jeden Fall der Pool, welcher gestern von Ole bis zum Schließen des Pools um 23 Uhr ausgiebig genutzt wurde. Ich nahm derweil an einer der berühmt berüchtigten Siedlerrunden teil, die zweimal den Favoriten zum Sieger krönte. Am Nebentisch spielte eine bunte Mischung an Nationalitäten ein ziemlich aktives Kartenspiel. Für Ablenkung ist also gesorgt. Gestern gab es dazu zum ersten Mal in den Tagen Fleisch, welches ganz ohne Knochen zubereitet wurde. Eine Wohltat. Ansonsten behrrscht der Koch sein Handwerk schon ganz gut. Aber der Einkauf spart wohl beim Fleisch, so dass in allem, was man so an nichtvegetarischen Gerichten zu sich nimmt, dass Fleisch kleingeschnitten an noch kleineren Knochen klebt.

Schachlich hält Oles Lauf an. Er hat heute seinen indischen Gegner sauber überspielt und den Vorteil aus Eröffnung stetig vergrößert. Genervt war er nur von ihm, weil er eine klar verlorene Stellung über fast vier Stunde dehnte, statt nach zwei Stunden jedem ein bisschen mehr Freizeit zu gönnen. So übte Ole am Ende auch noch mal das Treppenmatt. Der Trainer konnte sich natürlich nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass das Matt auch schon ein paar Züge eher möglich war 🙂 Ole feiert derweil die (mit) längste Siegesserie im deutschen Team.

Insgesamt war der gestrige Tag für das deutsche Team auch sehr erfolgreich. 7,5 aus 9 ist schon eine deutliche Ansage. Leider hat die beste deutsche Medaillenhoffnung aus einer klar vorteilhaften Stellung einen halben der anderthalb Punkte abgegeben. Lara liegt aber immer noch auf Platz 3 und damit ist alles möglich. Heute steigt das Spitzenduell gegen die Erstplatzierte Russin.

Heute gibt es weiterhin den u14 Länderrückkampf Deutschland-Indien. Nachdem die gestrige Runde mit 4-0 klar an Deutschland ging, hoffen wir auf eine Fortsetzung.

Deutschland-Indien 17,5-13,5.



WM 2019 in Indien-Tag 8

WM 2019 in Indien Posted on Do, Oktober 10, 2019 12:29:33

So langsam nähern wir uns dem Rückflug. Es sind nur noch zwei Nächte und dann sind die Tage bei über 30 Grad mit Pool und Seeblick vorbei. Während der gestrigen Runde habe ich meine Tuk-Tuk Premiere gehabt. Diese als Taxis umgebauten Mopeds geben einem einen ganz anderen Einblick in den Verkehr der siebtgrößten Stadt der Welt. Man ist noch viel näher dran, was etwas gewöhnungsbedürftig ist, wenn der Fahrer mit Vollgas auf den Stau zurast oder mit geschickten Schlenkern sich den Weg durch das Verkehrsdickicht bahnt. Zu lange Reisen sollte man aber wohl nur mit Sauerstoffmaske machen, da man dem Smok der Autos, Busse, Motorräder, Mopes, LKWs doch recht direkt ausgesetzt ist. Ein Erlebnis ist es auf jeden Fall.

Schachlich mühte sich Ole derweil gegen einen Schotten. Dieser wurde in der Eröffnung überrascht und so stand Ole deutlich besser. Das Spiel auf ein Tor wurde es dann doch nicht ganz, weil ein eigenartiger Abtausch Oles Stellung deutlich verschlechterte und damit Gegenspiel möglich war. Die Chance erkannte der Schotte jedoch nicht, weshalb es nach ein bisschen durchatmen, doch wieder zum Spiel auf ein Tor wurde. Am Ende wurde der Sieg sauber eingetütet, so dass nun 3 Punkte auf dem Konto stehen. Der Blick auf die ELO Entwicklung wurde allerdings nicht deutlich besser und wird es bis zum Ende des Turniers auch nicht mehr. Es heißt eher schlimmeres zu verhindern. Ole nimmt es mit Gelassenheit und freut sich auf Ratingpreise 🙂

Für Deutschland lief die gestrige Runde eher nicht optimal. Es war die schlechteste Punkteausbeute einer Runde in diesem Turnier. So ist mit Lara eigentlich nur noch eine Medaillenkandidatin verblieben. Drücken wir ihr besonders die Daumen.

Im Dauerländerspiel Deutschland-Indien fehlte gestern noch der Zwischenstand. Die Inder konnten am Tag vor dem Ruhetag verkürzen und gestern gar ausgleichen: 13-13. In der u14 gibt es heute das komplette Länderspiel. Alle drei Jungs und Rebecca spielen gegen Inder.



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