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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

WM 2019 in Indien-Tage 6 und 7

WM 2019 in Indien Posted on Mi, Oktober 09, 2019 10:45:52

Wir befinden uns nun auf der Schlussgeraden der WM. Gestern war der freie Tag an einem indischen Feiertag. Damit der gewohnte Tagesrhythmus nicht durcheinander kommt, ging es zum Ausflug erst 15 Uhr los. Die Zeit vorher wurde für einen intensiven Poolbesuch genutzt. Das Wasser ist dabei genauso warm wie die Umgebung. Der Blick vom Pool zum angrenzenden See ist schon schön.

Kurz zurück zum Tag an dem das Murmeltier besiegt wurde. Der Druck auf Ole war am Montag schon etwas höher. Schließlich drohte bei einer weiteren Niederlage der absolute Nackenschlag mit dem spielfrei Los. Sein Gegner kam aus Macao und war nicht ganz unbekannt, besiegte er 2015 bei der WM in Griechenland in Runde 2 Tobi. Wie aussagefähig die ELO Zahlen hier sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Zahl von Ip Weng Tou. Er hat aktuell 9 Punkte weniger als 2015. Das sich Zehnjährige Kinder, die ihr Land bei vielen internationalen Meisterschaften vertreten, gar nicht weiter entwickeln, scheint mir eine sehr unlogische Annahme.

Das Spiel lief wie immer. Die Eröffnung verlief leicht angenehmer für Ole, dann gab es auch wieder einen falschen Plan, der den Gegner in Vorteil brachte. Der Unterschied diesmal war allerdings, dass die Zeitnot diesmal beim Gegner lag und er eine gewinnbringende taktische Ressource nicht sah. Danach war es ein Spiel auf ein Tor und Ole gewann leicht und locker.

So wartet heute ein Schotte auf Ole und das spielfrei Gespenst ist noch nicht verjagt. Eine Niederlage heute würde den worst case sehr wahrscheinlich werden lassen.

Gestern tauchten wir in das indische Leben ein. Eine kurze Besichtigung des einzigen Strandes, des berühmten Victoria Bahnhofs (um diesen in Ruhe betrachten zu können, gibt es mitten im Verkehr eine Plattform) und des Gateway of India verliehen einem einen Eindruck des Lebens hier. Dazu gab es viele interessante Ausblicke aus dem Bus und Einblicke in den indischen Alltag durch den Reiseführer. Für die gut 30 km vom und bis zum Hotel haben wir jeweils ca. 90 Minuten gebraucht… Beschreiben kann man das kaum alles. So wurde am Strand ein riesiges Fest zu Ehren der vielen indischen Götter gefeiert, zu dem die Menschen auf Lastwagen angereist kamen; jeweils mit der eigenen Gottesfigur im Schlepptau, so dass etliche Personen auf dem LKW Führerhaus fuhren…

Den Abschluss des Abends bildete die Einladung in die Privatwohnung der deutschen Vizekonsularin. Eine solche Einladung erhält man wohl auch nicht so oft. Das Essen war eine willkommene Abwechslung zum Essen im Hotel, auch wenn dort indisch serviert wurde.



WM 2019 in Indien – Tag 5: Und täglich grüßt das Murmeltier

WM 2019 in Indien Posted on Mo, Oktober 07, 2019 14:57:13

Auch gestern war wieder ein Tag bei der WM. Es war ein Sonntag, die Sonne schien bei angenehmen 33 Grad (naja, zumindest wenn man nicht draußen arbeiten musste). Es gab im Hotel wieder leckeres Essen. Reis mit diversen Soßen und dazu ein Pasta-Live-Cooking. Schach wurde auch gespielt. Das Ergebnis kann der geneigte Leser der Überschrift entnehmen. Es ist manchmal wirklich wie verhext. Wenn es nicht läuft, dann geht es richtig daneben. Man kann nicht sagen, dass Ole schlecht gespielt hat. Es sind leider nur die falschen Entscheidungen in den wichtigen Momenten. Nachdem nun sogar der große FC am Samstag in der 92. Minute das 1-1 gegen Schalke schaffte und von der Rückkehr des Spielglücks sprach, waren wir hier auch großer Hoffnung. Was dem FC gelang, der Big Point in der Schachspielzeit, war Ole nicht vergönnt. Da hat der Gegner die vorteilhafte Stellung sauber nach Hause gefahren. Auch das war wie in den Runden vorher: Ole stand nach der Eröffnung klar besser, aber es gab nicht den einen einfachen Weg zum großen Vorteil, sondern nur den gewagten unter Opfern. Der wurde nicht beschritten, lieber die Sackgasse genommen, die am Eingang verlockend aussah. Hilft nichts, Mund abputzen und weiter kämpfen um das Selbstbewusstsein zurückzuholen.

Spoiler: Morgen (oder auf Grund des freien Tages auch erst übermorgen) gibt es eine andere Überschrift, wie ich gerade erfahren habe 🙂

Nach dem Abendessen hat sich Ole dann ein paar Erfolgserlebnisse geholt. Online wurden ein paar Siege eingefahren und im Mate in one Contest (http://sebastianlague.site/chess/mate-trainer/?timed=true&suddenDeath=true&resetTimerOnSolve=true&startTime=10) hat er tatsächlich mehr als doppelt so viele Aufgaben in Folge wie sein Trainer gelöst.

Für Deutschland läuft es derweil sehr gut. Heute war der Generalkonsul bei der WM und hat am zweiten Brett der u18w, dem von Lara, die 7. Runde eröffnet. Mit 4,5 Punkten sind Valentin, Lara und Oliver weiter vorne dabei. Mit 4 Punkten liegen Collin, Nikolas und Annmarie aber auch noch gut im Rennen.

Im Duell mit dem Gastgeber haben wir den Vorsprung vergrößert und führen nun 11-8



WM Indien 2019 – Tag 3 und 4 (oder auch die vergessenen Tage genannt)

WM 2019 in Indien Posted on So, Oktober 06, 2019 13:15:00

Gestern gab es keinen Eintrag im Blog zur gewohnten Zeit (immer dann wenn gerade die nächste Runde läuft). Dies hatte zwei Gründe. Zum einen war die Partie von vorgestern zu deprimierend (ich hatte sie bis zum Schreiben dieser Zeilen wieder vergessen :)) und zum anderen habe ich die Zeit der Partie für einen Ausflug in die große Stadt (naja, eher in ein großes Einkaufscenter) genutzt.

Fangen wir mit dem Positiven an. Mumbai ist wirklich beeindruckend. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, hier zu wohnen, sind die Eindrücke, die einem beim Verlassen des Hotels entgegenströmen, überwältigend. Wahrscheinlich vor allem deshalb, weil sie so ungewohnt sind. Verlässt man das Hotel mit uber (der von Touristen wohl meistgenutzten Fortbewegungsart, die noch dazu unverschämt billig ist), erreicht man nach Verlassen des 5 Sterne Komplexes eine Straße, die bei uns wohl nicht mal die Zulassung als Feldweg erhalten hätte: Schlaglöcher sind gar nicht mehr zu zählen, Asphalt sucht man an manchen Stellen vergeblich). Diese Straße führt direkt hinein ins Chaos. Fünf Minuten später geht beim Verkehr kaum noch etwas. Tuk-Tuks kommen von links, rechts und vorne, dazwischen noch ein paar Fußgänger und Motorräder, die den Helm vorzugsweise am Lenker transportieren. Jeder hupt so, als würde die Funktionsweise des Fortbewegungsmittels davon abhängen, dass die Hupe regelmäßig benutzt wird. Unterwegs sieht man dann Hühner, Hunde, Kühe, Ziegen, kleine Kinder und viele Straßenstände. Alles wild durcheinander ohne das die Menschen hektisch wirken. Die 7 km bis zum Einkaufscenter haben wir in knapp einer Stunde für den Spottpreis von ca. 4 Euro zurückgelegt und sind schon wieder in einer anderen Welt. Sicherheitsschleusen direkt am Einkaufscenter, dahinter viele Geschäfte, die auch in Europa in jedem Einkaufscenter zu finden sind. Dazu Jamie Olivers Pizzeria, bald ein Döner, ein Kinderspieleland, was alle Kinderaugen glänzend macht und natürlich deutsche Preise. Zurück ins Hotel ging es dann ähnlich. Am Tor zum Hotelgelände wurden Koffer- und Motorraum mit Hundeunterstützung durchsucht und die Ruhe kehrte zurück.

Zum schachlichen: Vorgestern wollte Ole einfach viel zu viel und viel zu schnell. Gegen seinen Gegner aus Kirgisistan stürmte er los wie die Feuerwehr und schwächte seine Königsstellung viel zu sehr. Der Gegner verpasste zwar das direkte Ausnutzen, ein weiterer Schnitzer von Ole besiegelte aber das schnelle Ende. Gestern lief es gegen die Vereinigten Arabischen Emirate schon deutlich besser. Die Vorbereitung kam direkt aufs Brett und Ole erfreute sich einer deutlich besseren Stellung. Diesmal nur etwas zu zaghaft verpasste er Fortschritte zu machen. Zwei prophylaktische Züge des Gegners später ging wie von Zauberhand nichts Vernünftiges mehr für unseren Schachzwerg. Wenn es nicht läuft kommt auch noch Stellungspech dazu.

Aber Mund abputzen. Heute ist Bergfest und dieses zelebriert er mit einem Engländer. Gegen Europa ist Ole noch ohne Punktverlust.

Für die Deutschen läuft es insgesamt ganz gut. Mit Lara, Annmarie, Valentin und Oliver liegen vier in den Top Ten. Noch ist aber erst Halbzeit, so dass vieles möglich ist.

Zwischenstand Indien-Deutschland 8,5-6,5



WM 2019 in Indien – Tag 2

WM 2019 in Indien Posted on Fr, Oktober 04, 2019 12:27:49

Gestern war der wohl intensivste Tag der WM: Die einzige Doppelrunde des Turniers stand auf dem Plan. Die Partien waren für 10 Uhr und 17 Uhr angesetzt. Da Ole am Vortag bis halb neun spielte, danach noch Abendessen, eine kurze Auswertung und ein grober Plan für die kommende Partie anstanden, hielt sich das Schlaffenster in engen Grenzen.

Los ging es gestern dann um acht mit der Vorbereitung auf den jungen US-amerikanischen (Schach-) Titelträger, der auch noch in der u12 spielberechtigt gewesen wäre. Nach dem Frühstück ging es dann direkt zur Runde, um das Aufzugchaos zu meiden. Das Sicherheitskonzept des Hotels sieht einen Verzicht auf Treppen vor, damit man nur in die eigene Etage kommt. Im Aufzug funktioniert das mit der Zimmerkarte. Warum man die Treppenhäuser nicht auch mit Schlössern sichern kann, die nur mit der Zimmerkarte nach innen zu öffnen sind, ist allerdings unklar. So jedenfalls ist die einzige Möglichkeit nach unten zu kommen der Aufzug. Wenn aber über 500 Personen mit dem Aufzug zur gleichen Zeit nach unten wollen, dauert dies etwas.

Die Partie verlief am Anfang wie geplant. Der vorbereitete Spanier kam aufs Brett, wenn auch leicht variiert. Ole baute Druck am Königsflügel auf und stand durch einen fehlerhaften Leichtfigurenabtausch des Gegners klar besser, so dass der Gegner einen Bauern für Gegenspiel opferte. Ein passiver Zug lähmte dann aber Oles Figuren und so musste er um das Remis kämpfen. Ein paar Klippen wurden umschifft und anschließend im symmetrischen Leichtfigurenendspiel nach fast fünf Stunden ohne Chancen auf Gewinn das Unentschieden vereinbart.

Damit blieben für Mittagessen und Vorbereitung noch knapp zwei Stunden. Auch der nächste Gegner trug einen FIDE Titel. Der Ruf des AIM (einen Titel den man durch Spielen auf der Weltschachbundeigenen Webplattform erringen kann) hat aber noch einen deutlich schlechteren Ruf als der CM vom Vormittag. Das die Inder stärker sind, als ihre ELO ausweist, wurde in diesem Blog ja schon erwähnt. Der Beweis folgte wieder einmal gestern. Es kam eine vorbereitete Variante des Londoner Systems aufs Brett. Nach etlichen Theoriezügen stand es recht ausgeglichen und der Gegner attakierte am Königsflügel. Der Angriff wurde von Ole abgewehrt, allerdings verpasste er ein paar Mal die Chance gute Gegenschläge zu setzen. Mit wenig Bedenkzeit auf der Uhr stellte er dann im 39. Zug durch einen taktischen Überseher die Partie ein. Eine WM verzeiht eben keine groben Patzer.

Am Abend war dann noch Zeit für Abendessen, ein kleines Blitzduell gegen den besten u14 Spieler der deutschen Delegation, Collin, eine Auswertung der Partien und zum Abschluss eine kleine Kissenschlacht um den suboptimalen Tag ad acta zu legen 🙂

Für Deutschland lief gestern die Vormittagsrunde sehr gut (7/9) und die Nachmittagsrunde mit 50 Prozent der möglichen Punkte gegen einige starke Gegner hatte Licht und Schatten. Herausragend aktuell Collin in der u14 mit 3/3, aber auch Oliver in der u16, der gegen den Setzlistenersten zu einem Remis kam bei dem durchaus zwischendurch auch mehr drin war.

Der Stand im Duell Deutschland-Indien 6-5.



WM 2019 in Indien – Tag 1

WM 2019 in Indien Posted on Do, Oktober 03, 2019 07:22:41

Die erste Runde ist nun Geschichte. Gewöhnungsbedürftig sind hier die Sicherheitsvorkehrungen. Jeder Spieler wird mit Handscannern vor dem Betreten des Spielsaales auf elektronische Geräte, Uhren und Stifte kontrolliert. Eine solche Kontrolle kann einen auch nach dem Toilettengang erwarten und falls man gewinnt und das Pech hat ausgelost zu werden, gibt es nach Ende der Partie noch eine weitere Kontrolle. Ole hat mittlerweile Routine darin, traf es ihn doch zweimal während der Partie.

Die erste Runde wurde mit dem typischen symbolischen ersten Zug am 1. Brett der u18 eröffnet. Direkt zuschauen dabei konnte der in dieser Altersklasse an zwei gesetzte indische Nachwuchsstar Praggnanandhaa, der der zweitjüngste Großmeister ist und eigentlich noch in der u14 starten könnte.

Schachlich lief es für das deutsche Team durchwachsen. 6 aus 9 klingt nicht so schlecht, wenn man allerdings im Schnitt um die 400 Elopunkte mehr auf die Waage bringt, relativiert sich das. Allerdings spiegeln die Zahlen der indischen Spieler oft nicht deren Spielstärke wider. So ging das Duell des Gastgeberlandes gegen unsere Farben in der ersten Runde 3-3 aus. Ich vermute, dass es da noch etliche weitere Spiele geben wird, da die Inder knapp ein Drittel der Teilnehmer stellen.

Auch für Ole lief es nicht optimal. Am Ende stand nach ca. fünf Stunden ein Remis, was nicht hätte sein müssen. Nach der Eröffnung stand er klar besser, verlor dann den Faden (bzw. vernachlässigte die Figurenentwicklung) und stand deutlich schlechter. Die dann folgenden taktischen Verwicklungen in beiderseitiger Zeitnot berechnete er besser und stand glatt auf Gewinn. Leider wurden dann einige Züge lang nicht die besten Züge gefunden und so stand ein Endspiel auf dem Brett, welches sein indischer Gegner ins Remis rettete.

Aktuell spielt unser Schachzwerg gegen einen 12 jährigen US Amerikaner, der nominell etwa gleichstark ist. Schauen wir mal, wie diese Partie läuft.

Mittlerweile läuft auch die Liveübertragung (zumindest auf chess24), so dass man einige deutsche Spiele (mit 30 Minuten Verzögerung) auch direkt verfolgen kann.

Ein letzter Satz noch: Das gestern hochgelobte Frühstück hat sich heute relativiert. Es gibt nun auch bei der ersten Mahlzeit des Tages die von der deutschen Jugendeinzelmeisterschaft gewohnte Zweiklassengesellschaft: Frisch gepresste Säfte und zwanzig Brotsorten für die normalen Hotelgäste. Gesüsste Fruchtsaftgetränke und Toastbrot für die Schachgesellschaft…



WM in Indien-Tag -1 und 0

WM 2019 in Indien Posted on Mi, Oktober 02, 2019 07:50:10

Heute startet die erste Runde der Jugend WM in Indien. Um 15 Uhr Ortszeit ist es endlich soweit. Die sogenannte Indien Standard Time ist 3,5 Stunden der deutschen Zeit voraus. Wer Ole also die Daumen drücken möchte, kann dies gerne ab 11.30 Uhr machen. Um diese Zeit hier in Indien wird es das erste (offizielle) Treffen der deutschen Delegation inkl. Fototermin geben, die hier in Indien aus neun SpielerInnen besteht.

Nach Indien zu kommen, ist relativ einfach. Man steige in Frankfurt oder München in ein Flugzeug und wird von der bekanntesten Fluglinien unseres Landes in etwas mehr als 7 Stunden (zumindest wenn de Winde günstig stehen) nach Mumbai gebracht. Dabei gibt es auch kulinarische Empfehlung, wie man das indische (Flugzeug-)Essen zu sich nehmen sollte: Alle Bestandteile zusammenrühren und dann erst essen.

Der einzige Nachteil sind die speziellen Ankunftszeiten. Unser Flug aus München war kurz nach 23 Uhr in Mumbai, der Frankfurter noch zwei Stunden später. Daher entschieden wir uns auch einen ganzen Tag früher anzureisen, um uns an Zeitumstellung und Klima (33 Grad mittags, nachts immer noch deutlich über 20 Grad) gewöhnen zu können. Das ist auch ganz gut gelungen.

Gestern konnten wir dann die wohl lauteste Eröffnungsfeier einer WM genießen. Neben dem ohrenbetäubenden Trommeln zum Anfang gab es noch allerlei indische Tänze und zum Schluss einen Sänger mal mehr, mal weniger zu bestaunen. Dazwischen ein paar Reden, die alle möglichen Facetten (kurz und bündig in zehn Sekunden, sehr interessant und pointiert, in nicht zu verstehendem indischen Akzent, deutlich zu lang) bedienten. Die Feier gehörte aber mit Sicherheit zu den Top 3 der Eröffnungsfeiern von internationalen Titelkämpfen.

Auch insgesamt wirkt das hier alles sehr professionell. Am Flughafen wurden wir zügig in Empfang genommen und in das Hotel (5 Sterne mit herausragendem Frühstücksbüfett, was eher an Brunch erinnert) gebracht. Zwischendrin erhielten wir viele Entschuldigungen und diverse Wasserflaschen für die (eigentlich nicht vorhandene) Wartezeit.

Interessant finde ich auch das Motto der WM: Champions of Life.



Tag 5 – Der Schatz ist leer!

Sommerlager 2019 Posted on Do, Juli 11, 2019 23:14:02

Der letzte volle Tag stand heute an, gespickt mit Highlights en masse. Aber erstmal Stärkung (Frühsport wird überbewertet, Schlaf für die Kinder war wichtiger nach ereignisreichen Tagen), Smiley-Mörder-Abstimmung (armer unschuldiger Sebastian; wenn die Kinder erfahren sollten, dass es zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal einen neuen Täter gab smiley), dann endlich wieder Schach:
Die Jüngsten übten Schwerfigurenmatts, die 2.Gruppe kam in die KO-Phase und die 1.Gruppe musste noch ganze 3 Runden schaffen. Tatsächlich ließ Oliver noch kurz Luft ran, gewann das Turnier letztlich aber sicher. Dahinter schlug fast Jeder Jeden, auch die Wertung des Gruppenbesten blieb spannend! Gewürzt wurde die Einheit durch kuriose Studien: Da kann sich der Schwarze noch so viele Springer wünschen, der weiße Läufer schafft die Mattimierung (Mattisation? Mattmachung?) des gegnerischen Königs dennoch. Oder man beweise, dass en passent mit dem g-Bauern der einzige mögliche Zug sei, um das Matt in 2 Zügen zu erzwingen, da 10 schwarze Figuren auf offenem Brett und eben nicht auf c8 geschlagen werden mussten!! Zu viel hochtrabendes Geschacher? Okay, zurück zum Fußball:

Team Willi gegen Team Til hieß es hier, doch der Spannung entgegen wirkte im gewissen Sinne schon die Wahl der Mitspieler: Sorry Til, aber dem Gegner soviele Spitzenspieler zu überlassen, wirkt doch leicht übermütig (jaja, zwei Rennen gewinnen und schon der Sportking smiley [zu seiner Verteidigung sei aber angemerkt, dass er zuvor schon gestand: „Ich kann nicht wählen!“]). Oder wie Tobias M. es beim zigsten Ballverlust seiner Mitspieler gegen die unglaubliche Abwehr mehr als einmal auf dem Platz auszudrücken gedachte: „Das gibt’s doch nicht: Nur Endgegner!“. Verlor der munter vorm Strafraum komnibierende Sturm um Till, Carl und Jarno doch mal einen Ball, musste man an Abwehrbollwerk Hanno vorbei, biß sich die Zähne am Terrier Thaddeus aus oder scheiterte am sicheren Käpt’n zwischen den Pfosten. Parallel dazu gab es „Ball über die Schnur“ (die Kleinste namens Anna erzielte die meisten Punkte) und Hockey (bzw. „Floorball“, wie die Profis heutzutage gern zu sagen pflegen). Tore, Tore und viel Spaß für alle, regeneriert wurde sich dann mit Grießbrei, Backfisch oder Geschnetzeltem.
Erneute Abstimmung (armer unschuldiger Gianluca..), die letzten Runden des Turniers und wieder Sport; dies die Kurzversion der Nachmittagsstunden, denn eigentlich warteten alle schon sehnsüchtig aufs Grillen und vor allem die anschließende Schatzsuche. Endlich war es dann soweit, stilechte Piratenmusik führte in die Zeit der Freibeuter zurück; ausgestattet mit Piratenflagge (bzw. aufgeblasenen Jolly-Roger-Luftballon [oder platter Puzzleflagge dank Tristans Überpustung]) ging es los, 5 Teams schwärmten aus, mittels Schatzkarte den EINEN Schatz zu bergen, was sie mehrfach über die verschiedensten Ecken des Geländes führte. Doch ach, es gab zunächst nur ein neues Rätsel: vom „wartenden Wächter im hohen Norden“, von „im Tageslicht erstrahlenden Schätzen in luftiger Höhe“ und Warnungen „vor allzu großer Gier“ war hier verschlüsselt die Rede, doch letztlich löste auch die kleinste Piratencrew alles. Als Lohn gab es tolle Preise, die großen Jungs äh die „Blauen Seeräuber“ konnten sich (vielleicht sogar als Premiere?!) mal vor dem Mädchenteam/den „Listigen Freibeuterinnen“ durchsetzen und schnappten sich den „Kalten Schatz“, komischerweise wollten sich die folgenden allesamt den „Leeren Schatz“ aneignen („clevere“ Überlegungen alá „Das stimmt bestimmt nicht, da ist bestimmt was ganz tolles drin!“; so denken vermutlich auch nur Schachspieler smiley). Tsts, dass man uns ehrlichenen Piratenkapitänen nicht einfach mal Glauben schenken kann..
Doch an den „Unbezahlbaren Schatz“ traute sich keiner ran; dann dürfen die Trainer diesen ja für sich behalten und lüften vielleicht morgen das Geheimnis!

Die Sonne neigte sich dem Ende, die Kleinsten bewegten sich allmählich recht widerwillig in ihre Betten (große Zimmerpartys musste leider auf die Zukunft verschoben werden), die Größeren vergnügten sich abermals bei recht turbulenten Werwolfrunden (wir Betreuer würden es auch eher „Werwolfraten“ nennen..) und die Trainer konnten auch mal kurz durchatmen.

Morgen stehen zum Abschluss dann noch zwei wichtige Dinge auf dem Programm: die Siegerehrung und das (leider bestimmt wieder) noch größere Aufräumen.. smiley
Aber so etwas kann echte Piraten natürlich auch nicht abschrecken!



Tag 4 – Ich bin nicht klein, ich bin ein Bauer kurz vor der Umwandlung!

Sommerlager 2019 Posted on Mi, Juli 10, 2019 23:13:53

Der vorletzte ganze Tag begann mit dem freiwlligen Frühsport. Dabei wurde das Gelände einmal komplett umlaufen. Das Frühstück sollte wie immer die nötige Grundlage geben für den heutigen spannenden und anstrengenden Tag.

Die Schacheinheit beinhaltete verrückte Schacharten: Fußballschach, chinesisches Schach sowie Schmunzelschach. Nach der fünften Trainingsheit kam es zum Duell zwischen Til und Till im 800m Lauf. Das Ergebnis überraschte (fast) alle Zuschauer. Denn Til konnte wie am gestrigen Tag auch heute den Lauf nach Hause bringen und das mit deutlichem Vorsprung.

Das Sportangebot umfasste Leichtathletik, Handball und Volleyball.

Nach dem Mittagessen ging es weiter mit dem Schachturnier in den jeweiligen Gruppen. In Gruppe D haben sich Julius, Jonas und Jan Moritz gemeinsam an die Spitze gesetzt. Sebastian, Thaddeus, Jarno und Carl zogen nach der Vorrunde ins Halbfinale ein. In der Gruppe 1 zieht Oliver einsam seine Kreise am Platz der Sonne.

Nach der anschließenden Schachtrainingseinheit stand das obligatorische Wasserbombenvolleyball an der Tagesordnung. Plitsch, Platsch… Nass. Die Wasserbomben flogen über das Beachvolleyballfeld bei strahlendem Sonnenschein. Mit vollem Körpereinsatz konnte verhindert werden, dass die Wasserbomben in der eigenen Hälfte zerplatzten, naja zumindest manchmal smiley Jesko erdreistete sich, einem Trainer die Komplettdusche zu verpassen! Immerhin sah er ein, dass ihn nun gleiches zu erwarten hatte.

Nach dem leckeren Abendbrot wurden die neuen Smileymörder Anna und Theo bei der Versammlung entlarvt. Anschließend überraschte das Überraschungsturnier mit einer neuer Spieleeinheit. Es war… LASERSCHACH. Hierbei konnten Romeo, Mohammed, Jarno und Fabian sich gegen die Konkurrenz durchsetzen und die Titel erringen.

Die „lange Nacht“ verschaffte einige zusätzliche Minuten für Werwoflrunden, bzw. Zimmerpartys (Eurosport + Mentos).

Morgen ist der letzte vollständige Tag bevor wir dann wieder die Heimreise antreten müssen. smiley



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