Wir befinden uns nun auf der Schlussgeraden der WM. Gestern war der freie Tag an einem indischen Feiertag. Damit der gewohnte Tagesrhythmus nicht durcheinander kommt, ging es zum Ausflug erst 15 Uhr los. Die Zeit vorher wurde für einen intensiven Poolbesuch genutzt. Das Wasser ist dabei genauso warm wie die Umgebung. Der Blick vom Pool zum angrenzenden See ist schon schön.
Kurz zurück zum Tag an dem das Murmeltier besiegt wurde. Der Druck auf Ole war am Montag schon etwas höher. Schließlich drohte bei einer weiteren Niederlage der absolute Nackenschlag mit dem spielfrei Los. Sein Gegner kam aus Macao und war nicht ganz unbekannt, besiegte er 2015 bei der WM in Griechenland in Runde 2 Tobi. Wie aussagefähig die ELO Zahlen hier sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Zahl von Ip Weng Tou. Er hat aktuell 9 Punkte weniger als 2015. Das sich Zehnjährige Kinder, die ihr Land bei vielen internationalen Meisterschaften vertreten, gar nicht weiter entwickeln, scheint mir eine sehr unlogische Annahme.
Das Spiel lief wie immer. Die Eröffnung verlief leicht angenehmer für Ole, dann gab es auch wieder einen falschen Plan, der den Gegner in Vorteil brachte. Der Unterschied diesmal war allerdings, dass die Zeitnot diesmal beim Gegner lag und er eine gewinnbringende taktische Ressource nicht sah. Danach war es ein Spiel auf ein Tor und Ole gewann leicht und locker.
So wartet heute ein Schotte auf Ole und das spielfrei Gespenst ist noch nicht verjagt. Eine Niederlage heute würde den worst case sehr wahrscheinlich werden lassen.
Gestern tauchten wir in das indische Leben ein. Eine kurze Besichtigung des einzigen Strandes, des berühmten Victoria Bahnhofs (um diesen in Ruhe betrachten zu können, gibt es mitten im Verkehr eine Plattform) und des Gateway of India verliehen einem einen Eindruck des Lebens hier. Dazu gab es viele interessante Ausblicke aus dem Bus und Einblicke in den indischen Alltag durch den Reiseführer. Für die gut 30 km vom und bis zum Hotel haben wir jeweils ca. 90 Minuten gebraucht… Beschreiben kann man das kaum alles. So wurde am Strand ein riesiges Fest zu Ehren der vielen indischen Götter gefeiert, zu dem die Menschen auf Lastwagen angereist kamen; jeweils mit der eigenen Gottesfigur im Schlepptau, so dass etliche Personen auf dem LKW Führerhaus fuhren…
Den Abschluss des Abends bildete die Einladung in die Privatwohnung der deutschen Vizekonsularin. Eine solche Einladung erhält man wohl auch nicht so oft. Das Essen war eine willkommene Abwechslung zum Essen im Hotel, auch wenn dort indisch serviert wurde.