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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Hashtag ausgekontert

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Di, Oktober 20, 2020 22:34:15

Am zweiten Turniertag gab es gleich zwei sachsen-anhaltische Duelle gegen Halle. Lotte spielte mit dem russischen Dreispringerspiel eine starke Eröffnung, welche wir gestern mit ihr geübt hatten. Sie stand im Mittelspiel kolossal besser, was sogar der Trainer von Halle nach dem Spiel bestätigt hat, denn sie hatte acht Punkte (Bauerneinheiten) Vorsprung. Allerdings igelte sie sich gegen Ende wieder ein und wurde ausgekontert. Mattis spielte starke fünfzig Züge und nutzte auch die Turnierzeit gut zum Nachdenken, allerdings griff er zu früh mit dem Springer an, sodass dieser ärgerlicherweise verlorenging und ein Gegenangriff gestartet werden konnte, dem Mattis noch lange kluge Züge entgegensetzte. Am Ende war jedoch das Matt auch nicht mehr zu verhindern. Lennert passierte etwas Ähnliches, denn er startete mit seinen Springer einen guten Angriff auf den gegnerischen Läufer, geriet dann aber in Panik, weil seine Gegnerin einen Mattangriff entgegensetzte. Diesen hätte er abwehren können, was ihm jedoch in der Partie nicht gelang. In der späteren Analyse fand er aber, wie das eben so ist, klugerweise den richtigen Zug sofort.

Der Nachmittag war dann heute frei, sodass die Schachzwerge mit ihren Eltern Ausflüge auf Burgen und Wanderungen machten. Die Zeit nutzen Trainer Gavin und Betreuerin Jessi dazu, den morgigen Gegner von Lennert zwei Stunden lang zu analysieren. Es entstand ein ausgefuchstes Einzeltraining inklusive Eröffnungen und der Festigung einiger Angriffsgrundlagen. Hoffentlich ist er nun für morgen herausragend vorbereitet und holt seinen zweiten Punkt. Nach dieser denkintensiven Arbeit vergnügten sich Jessi und Gavin dann in der Mehrzweckhalle mit Airhockey, Tischtennis und Tischkickern, was Gavin alles gewann.

Am Ende des Tages bekamen alle Zwerge noch das vorbereitete Training. Lennert übte mit Gavin, während Lotte und Mattis Aufgaben lösten. Danach wollte Lotte noch gegen Jessi spielen. Beide suchten gemeinsam nach den besten Zügen von Lotte, womit Lotte gewann. Jessi fiel wohl auch dem Damenfluch zum Opfer, da sie diese einstellte. Eine Vorbereitung der morgigen Partien von Lotte und Lennert war übrigens nicht notwendig, da sie morgen aufeinandertreffen.



Von Schutzengeln und der Damenverschwörung

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Mo, Oktober 19, 2020 22:37:29

Heute war der erste volle Tag in Sebnitz, an dem die Schachzwerge direkt etwas gefordert wurden mit zwei Wettkampfpartien. Zusätzlich hatten sie auch noch starke Gegner. So kam es, dass Lotte trotz guter Verteidigung verlor. Mattis Springer wollte einen Läufer einfangen, versprang sich allerdings leider auf das falsche Feld. Lennert holte erfolgreich den ersten Punkt für die Schachzwerge nach nur dreizehn Zügen. Dabei schien allerdings ein Schutzengel über seiner Dame zu schweben, denn sie stand ungeschützt in der Wirkungslinie eines Läufers – und das gleich zwei Züge lang!
In der Mittagspause versuchten wir dann diesen Schutzengel im Himmel zu erreichen – oder so ähnlich… Mattis kletterte souverän bis ganz oben auf das Klettergerüst aus Seilen und Netzen, wo „Schachi“ (Gavin) sich zu ihm gesellte. Nur Jessi hatte so ihre Probleme und hing etwas gefangen in den Seilen…
Nachmittags in der zweiten Runde scheint es aber eine geheime Verschwörung gegen die Damen der Schachzwerge gegeben zu haben, denn in allen drei Partien gingen sie verloren oder wurden auf Abwegen eingefangen. Allerdings hätte Mattis aus seiner eingefangenen Dame noch eine akzeptable bis leicht vorteilhafte Stellung machen können, indem er ebenfalls Figuren mit einem Wert von neun hätte schlagen können. Das ist aber nicht schlimm, denn sowas kann passieren. Damit blieb es bei einem Sieg, übrigens der einzige für Sachsen-Anhalt.
Abends gab es dann noch eine gemütliche Runde mit Aufgaben, die sich die fleißige Lotte gewünscht hat, sowie Rundschach (byzantinisches Schach) für sie. Währenddessen spielten auch zwei mutige Mamas der Kinder eine Partie, in der alle Schachzwerge als Abschlussaufgabe des Tages das Matt in eins suchen durften, was sie natürlich schnell schafften.



Erfolgreicher Trainingsstart im Tal der Ahnungslosen

IEM U8 Sebnitz 2020 Posted on Mo, Oktober 19, 2020 00:09:57

Heute Nachmittag sind alle Schachzwerge mit ihren Eltern fröhlich, aber müde in Sebnitz bei der deutschen U8-Meisterschaft angekommen. Zuletzt trudelten auch wir Trainer ein. Wir mussten uns dann nach der Anmeldung etwas beeilen, da es ungewöhnlicherweise schon um 17:30 Uhr Abendessen gibt, für das nur eine Dreiviertelstunde Zeit ist. Dafür gab es ein reichhaltiges Buffet. Viel Zeit hatten wir Trainer noch nicht, unser neues Zwergenlager zu erkunden. Allerdings haben das die Kinder schon ein wenig getan und sind jetzt unsere Experten.
Nach dem Abendessen gab es dann noch etwas Schachtraining. Trainer Gavin hat den Zwergen ein paar Eröffnungsfallen gezeigt. Welche, verraten wir natürlich nicht, lasst euch überraschen! Anschließend duellierten sich noch Lotte und Lennert, wobei Lennert knapp die Oberhand behielt, da Lotte leider ihren Turm einsam und traurig werden ließ, als sie selbst mit einem Springer angreifen wollte. Lennert hat gut aufgepasst und das darauffolgende zweizügige Matt gefunden. Daraufhin spielte Mattis noch gegen Lotte eine Runde Laserschach, was er souverän für sich entscheiden konnte – trotz Müdigkeit. Lotte besiegte anschließend noch ihre Mama, womit jeder Schachzwerg einmal gewonnen hat.
Damit waren alle zufrieden und konnten endlich schlafen gehen, denn morgen geht es schon um viertel acht (übersetzt für Wessis wie Betreuerin Jessi: viertel nach sieben) zum Frühstück und um neun ist die erste Spielrunde. Lotte und Lennert werden dort bereits ein internationales Duell gegen jeweils ein Mädchen aus Polen spielen. Mattis hat zunächst einen schwereren Gegner mit einer DWZ von 1307. Die zweite Runde wird am Nachmittag stattfinden. Wir sind gespannt!



Von Wasserratten und Klettermäusen … (Tag 3 und 4 des Coronalagers)

Sommerlager 2020 Posted on Do, Juli 23, 2020 09:07:47

Manche Tage sind so voll, dass man nicht mehr dazu kommt, sie aufzuschreiben. Unser Dienstag und Mittwoch im Sommerlager in Osterburg waren solch ereignisreiche Tage. Der Dienstag begann mit Trainingseinheiten zum Anastasiamatt und dem Traxler- Angriff. Danach ging es auf Tartan, Sand und im Kletterparcour. Während mancher (Trainer) ganz schön in den Seilen hing, schafften es Julius und Luise am schnellsten und nahezu ohne Fehler durch den Parcour.

Beim Mittagessen gab es dann ein Patt. 7- mal Bandnudeln mit Speck und 7- mal die Ofenkartoffel. Das war zuvor noch nie in der Geschichte der Schachzwergelager vorgekommen. Und das wird vermutlich auch in diesem Lager nicht mehr, denn die nächsten beiden Entscheidungen ums Essen fielen fast einstimmig aus. Mit jeweils einer Gegenstimme. Dabei fragt sich der Schreiber dieses Blogs immer noch, was gegen Bratwurstschnecken und Gnocchi mit Thunfisch- Tomatensoße einzuwenden ist. Ist doch eigentlich lecker oder wie seht ihr das?

Am Nachmittag wurde dann erstmal Turnier gespielt. In der Gruppe der Grundschüler zog sich das Feld zusammen und es schien nochmal spannend zu werden. Und auch in der A- Gruppe schien es nochmal knapp zu werden. Alle vier behielten noch Chancen auf den Pokal, der dann nach einem kuriosen Finale am Mittwoch an Jakob, den Jüngsten der Gruppe ging. Johannes und Thaddeus teilten sich Platz 2, Svenja wurde Dritte.

Der Rest der beiden Tage stand im Zeichen der Schwimmhalle und der Abendturniere. Am Dienstag gab es ein Schachzwergewettrennen, welches Thaddeus gewann. Bester Grundschüler wurde Romeo, bestes Mädchen Paula. Am Mittwoch flogen dann die alljährlichen Wasserbomben durch die Luft und wenn sie auf dem Sand aufprallten, wurde unsere Schachzwerge pudelnass. Und nicht nur die. Dank einer Verschwörung zwischen Trainer und Schachzwergen wurde schließlich auch der andere Trainer nass.

Bei den beiden Abendturnieren zeichneten dann heiße Duelle ab. Auch weil mit den Kleinsten im Bunde, Joshua und Lotte, zwei Mattspezialisten am Werke waren. Im Tandem kann das schon mal wertvoll sein, wenn die Mitspieler harte Nüsse zu knacken haben. Am Ende setzten sich mit 5 Siegen aus 5 Spielen Thaddeus und Joshua durch.

Am Mittwochabend war dann eigentlich das Überraschungsturnier angesetzt. Doch die Fußballschach- Vorrunde zermürbte die Grundschüler dermaßen, dass die einhellige Meinung war, ins Bett zu gehen, und am nächsten Tag weiterzuspielen. So wird das Final Four im 5- Schach, also erst am Donnerstag ausgetragen. Paula trifft auf Julius und Joshua auf Laura. Kleiner Tipp also für alle Eltern, wenn ihr eure Kinder ins Bett bewegen wollt: Spielt mit ihnen Fußballschach! Es fördert den Geist und die Müdigkeit. 😉

Bilder folgen mit dem nächsten Beitrag …



Tag 2: Teamgeister und andere Gruseligkeiten

Sommerlager 2020 Posted on Di, Juli 21, 2020 21:00:38

Unser erster voller Tag in Osterburg begann mit einem heftigen Gewitter, das über den Tag auch immer noch sintflutartige Regenschauer vorbei schickte und unseren Zeitplan durcheinander würfelte. Die ganze Nacht donnerte es und wie es sich für ein „gruseliges Gewitter“ gehört, schickte es auch ein Gespenst bei uns vorbei. Glaubt ihr nicht? Ok, Gordon glaubt auch (noch) nicht dran, aber die Kinder sind sich da nicht so ganz sicher. Schließlich war es weiß, konnte fliegen und heute früh waren einige Zimmertüren wie von Geisterhand geöffnet. Das war vielleicht wirklich die Putzfrau, aber immerhin gibt es auch ein Beweisfoto vom Gespenst…

Nun ja, nach dem montäglichen Frühstück folgte das erste Training. Suchstragien, Mattdrohung und Mattverteidigung sorgten vor allem bei Luise und Joshua für Knoten im Gehirn. Schließlich jedoch, wussten auch sie, was wann zu tun ist und sein wird. Zudem wurden Vorträge verteilt, aus denen mit ein bisschen Glück auch noch ein cooles Plakat für unser Vereinsheim herausspringt. Und tatsächlich macht das der gesamten Gruppe soviel Spaß, dass sie sogar nach dem Kinoabend (geschaut wurde „Ab in die Hecke“) noch unbedingt am Vortrag weiterarbeiten wollten. Habt ihr das schon mal erlebt? Beim Kinoabend gab es übrigens Wachteleier von einem großzügigen Spender. Und tatsächlich trauten sich immerhin 5 Schachzwerge ein Ei zu probieren. Der Rest schwankte zwischen: „Das sieht komisch aus!“ und „Sind da Küken drin?“ (Zitat Paula).

Auch die ersten Turnierpartien wurden heute gespielt und es gab sogar schon zwei kleinere Überraschungen durch unsere Jungtalente. Jakob gewann nämlich gegen Thaddeus und Luise besiegte Paula.

Der „Bauernmörder“ trieb auch wieder sein Unwesen, aber er schaffte es nur (spielerisch) zwei Zwerge zu „töten“, bevor er enttarnt wurde. Diesmal war es Johannes, wer es beim nächsten Mal wird, sehen wir vielleicht schon morgen.

Sportlich gesehen standen heute Völkerball und Schwimmen auf dem Programm. Letzteres war nach der „Völkerschlacht von Osterburg“, die sagenhafte 65 Minuten dauerte auch dringend notwendig. Am Ende besiegte Romeos Team denkbar knapp mit 3:2 Team Thaddeus. Immer wieder wogte das Spiel hin und her und keins schaffte es, das andere Team bis auf den Kapitän zu reduzieren. Zum Schluss gelang es dann beiden gleichzeitig. Im Schwimmbad zeigte dann Paula, dass sie auch unter Wasser (immerhin ganze neun) Purzelbäume schlagen kann und die Jungs bewiesen, dass sie seht tief tauchen können.



Tag 1 im Coronalager: König Fußball und seine Blitzkrone

Sommerlager 2020 Posted on Mo, Juli 20, 2020 01:59:55

Vor diesem Lager wusste niemand so richtig, was uns blüht. Denn Corona ist immer noch allgegenwärtig. Doch unsere tapferen Schachzwerge konnten die Mundschutzpflicht im öffentlichen Bereich des Lagers und die Hitze bei der zweistündigen Zugfahrt und nicht davon abhalten, auch in diesem Jahr die Landessportschule zur Zwergenhöhle umzugestalten.

So brachen wir also zu zwölft (mit Traineranhängsel) von Magdeburg nach Osterburg auf und schon der halbstündige Fußmarsch zum Lager verlangte seinen Tribut. Erstklässlerin Lotte trudelte gefühlte 10 Minuten nach den anderen Zwergen im Lager ein und auch der Mundschutz von Luise verflüchtigte sich, fand sich jedoch wieder an.

Im Bettenhaus angekommen, folgten dann eine ausführlich Belehrung und der Bezug der Zimmer. Feststellung der Kinder: „Eine Flurseite hat SuperRTL, die andere angeblich nicht. Das ist unfair!“ Wir haben das noch nicht nachgeprüft. Wer braucht in einem Schachlager schon einen Fernseher?

Dann war Fußball angesagt. Wählen durften die beiden Kleinsten und schließlich setzte sich Cleverness gegen Loyalitätsgedanken durch, denn Lauras Mannschaft siegte schlussendlich klar mit 3:0, während Lottes Mannschaft (inklusive Trainer) am Ende die Puste ausging. Und der Sieg wäre vermutlich noch höher ausgefallen, hätten sie nicht Adrian (Ersatzkeeper der Jugend von Preußen Magdeburg) im Kasten gehabt, der einmal ein Drei gegen Eins als Unterlegener gewann und diverse gute Paraden zeigte. Vielleicht sollten wir aber beim nächsten Mal über eine Abseitsregel nachdenken, damit nicht Joshua und Johannes die ganze Zeit vor dem gegnerischen Tor auf Zuspiele aus den eigenen Reihen warten können. Auch die anschließenden Neunmeterschießen gingen an Team Laura und immerhin 7 Zwerge schafften dann auch noch ein Neunmetertor gegen unseren Trainer Gavin, der zeitweilig mal Keeper in der Jugendlandesliga war. Dafür gab es sogar kleine Preise.

Die großen Preise konnten sich die Schachzwerge dann nach dem leckeren, aber coronabedingt experimentellen Abendbrot abholen. Das Blitzturnier wurde diesmal als 11- Runden- Turnier im Modus Jeder gegen Jeden ausgetragen, und es zeichnete sich eine Grüppchenbildung ab. Die einen waren gar nicht zu schlagen und schlugen sich nur selbst. Ein Teil teilte zu viert gerecht acht Punkte untereinander auf und der „Mittelteil der Tabelle“ kämpfte am Ende um Platz 2 in der B- Wertung. Bemerkenswert waren vor allem das Matt in drei, welches Laura gegen Lotte auspackte und der Zeitsieg von Adrian gegen Laura. Und auch die üblichen Kurzpartien blieben nicht aus. Es siegte Thaddeus ungeschlagen mit 11 Punkten aus 11 Partien. Der Sieg in der B- Wertung ging mit 8 Punkten an Svenja und die jüngste im Bunde, Lotte, schaffte mit 5 Punkten Platz 6. Beachtlich! Morgen wird dann auch endlich mal trainiert und nachmittags gehen wir wohl schwimmen. Mal sehen wer das schnellste Seepferdchen im Schachzwergepferdestall ist …



Keine Punkte, aber zufriedene Gesichter am Finaltag

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Mo, Oktober 28, 2019 10:55:51

Mit etwas Verspätung hier noch der Tagesbericht vom letzten Spieltag.
Leider hielt das Finale keine weiteren Punkte für die Schachzwerge bereit.

Laura traf auf die in Weiß spielende Michalina Popczynska (955, MUKS MDK Srodmiescie), der man doch relativ früh anmerkte, dass die polnischen Teilnehmer sich im Vorfeld der IEM immer erst noch in einem speziellen Auswahlturnier bewähren mussten. Der italienischen Eröffnung ihrer Gegnerin trat Schwarz mit einer skandinavischen Verteidigung entgegen. Trotz der zu häufigen Springerzüge von Schwarz in der Anfangsphase und den tendentiell besseren Akzenten von Weiß war die Partie bis ins Mittelspiel hinein überraschend ausgeglichen. Erkennbar war jedoch, dass Weiß von Anfang an bemüht war, das Feld mit gezieltem Abtauschen bestmöglichst zu lichten. Den Abtausch der Damen scheuten letztlich jedoch beide.
In der weiteren Partie setzte sich dann aber doch das Mehr an Erfahrung auf Seiten von Weiß durch, die sich zunächst einen positionellen Vorteil erspielte. Ein eingestellter Springer von Schwarz verhalf ihr dann zum erforderlichen materiellen Vorteil, den Weiß im Folgenden zu nutzen verstand. In dem Versuch, mit einem mutigen Angriff das Blatt wenden zu können, vernachlässigte Schwarz den Schutz der eigenen Grundlinie, übersah die entscheidene Matt-Drohung und musste sich nach 30 Zügen geschlagen geben.

Luise spielte in ihrem letzten Turnierduell gegen Erik Dotschuweit (ohne DWZ, ESV Nickelhütte Aue) eine italienische Partie. Die Eröffnung verlief recht ausgeglichen, auch wenn Schwarz nach einem Abtausch von Läufer gegen Springer leichtfertig einen Bauern verschenkte. Schwerer wog dagegen etwas später ihr Säumnis, nicht frühzeitiger rochiert zu haben, das Weiß mit einem kurzen Zwischenschach per Läufer dankend aufgriff. Mit einem einfachen Königszug anstelle des c-Bauern als Reaktion verbaute sich Schwarz leider die Möglichkeit einer nachfolgenden Rochade. Weiß brachte seine Leicht-Figuren und stand nach diesen weiteren Zügen deutlich aktiver. Mit einer Dame-gestütztzen Läufer-Gabel auf der Gegnerin Dame und Turm sicherte sich Weiß auch nach Retour-Schlag des Springers einen weiteren Materialvorteil, den er nach weiteren Zügen zum Spielsieg verwerten konnte.

Damit waren für unsere zwei Schachzwerge die Punkte vom Vortag auch automatisch der Endstand des Turniers. Luise erspielte sich mit respektablen 2,5 Punkten den 52. Platz und wurde am Ende mit ihrer ersten DWZ (764) belohnt. Laura sammelte mit 3 Punkten einen halben Zähler mehr und konnte sich eines 47. Platzes erfreuen. Auch wenn dieser in Ihrem Falle mit einem marginalen DWZ-Verlust von 859 auf 841 einherging, haben beide ihre selbstgesteckten Ziele erreicht und sind dementsprechend auch sehr zufrieden.
Den Höhepunkt des Tages bildete die Siegerehrung, bei der sich beginnend mit dem 1. Platz alle Teilnehmer der Reihenfolge Ihrer Platzierung nach ein Turniergeschenk aussuchen durften. Nach der Siegerehrung ging es nochmal kurz zum Basteln in die Seidenblumen-Manufaktur, bevor die Heimreise mit einem kleinen Abstecher in die Bastei noch ein kleines Highlight zum Ausklang des Tages erfuhr.
Insgesamt können unsere Zwerge auf eine tolle und erlebnisreiche Woche zurückblicken und fahren mit einem großen Gewinn an Turniererfahrungen nach Hause. Mit Wehmut steht fest, dass sie im kommenden Jahr leider zu alt sind und dann nicht noch einmal teilnehmen dürfen.

— Fotos folgen —



Tag 5: Mit 2,5 Punkten unser erfolgreichster

IEM u8 2019 in Sebnitz Posted on Sa, Oktober 26, 2019 04:57:30

Der heutige Tag lief wieder gut für die Schachzwerge. Laura holte einen Punkt und Luise reicherte ihr Konto sogar um 1,5 Zähler an.

In der Vormittagsrunde traf Luise zunächst in Schwarz auf Thomas Grundel-Kawano (ohne DWZ, USC Magdeburg). Es wurde beidseitig mit Italienisch eröffnet, wobei aber nur Schwarz letztlich rochierte. Mit einem sehr unglücklichen Springerzug auf d4 bescherte Weiß seiner Gegnerin gleich ein doppeltes Geschenk: Der Zentrumsbauer konnte mit seinem Schlagzug exd4 zugleich eine Gabel auf Läufer und zweiten Springer setzen, von denen letzterer anschließend fiel. Im 17. Zug sammelte ihr König dann zusätzlich auch noch den auf B7 unbedacht gespielten weißen Läufer ein, bevor fünf Züge später ihr Turm die Schach gebende weiße Dame verspeiste, um daraufhin aber selbst vom schwarzen Turm verspeist zu werden.

Im 28. Zug stand Weiß mit 12 Materialpunten mehr klar auf Sieg und ein Matt in 2 lag in der Luft, schaffte es aber von dort aus nicht aufs Brett. Dann jedoch wendete sich das Blatt, als Luise leider ihre Dame einstellte und sich die Zähne daran ausbiss, Schwarz mit trotzdem noch verbleibenden Materialvorteil von 1 Turm + 3 Leichtfiguren gegen 2 Türme erfolgreich Matt zu setzen. Schwarz fand wieder zurück ins Spiel und schaffte es, nach zwischenzeitlichem ungewollten Abtausch des eigenen Turms gegen den gegnerischen Springer äußerst erfolgreich mit dem zweiten Turm die übrigen Figuren nach und nach einzusammeln verstandt. Mit Turm und König gegen Bauern und König hätte am Ende Weiß die Partie für sich entscheiden können, ließ dann aber doch ungewollter Weise ein Patt seiner Gegnerin zu. Angesichts der sehr wechselhaften Partie ein faires Ergebnis.

Laura spielte ihre erste Begegnung des Tages in Schwarz gegen Christoph Posern (987, SG Burgtonna). Der zuvor immer mit Italienisch anziehende Christoph wählte diesmal allerding überraschender Weise d4 als ersten Zug. Schwarz entwickelte ihre Leichtfiguren eher suboptimal auf die Italienisch-Positionen, bevor sie zudem auf den schwachen Damenflügel rochierte. Nachdem Weiß jedoch im 13. Zug seine Dame einstellte, konnte Laura ihren bereits eingeleiteten gebündelten Angriff auf die Ecke des weißen Königflügels vorantreiben. Im 27. Zug vermochte sie dann erfolgreich den Gegner Matt zu setzen.

Ihre zweite Partie des Tages gegen Daniel Nagel (914, TSG Oberschönweide) eröffnete Laura mit einem überraschenden Evans Gambit. Leider vergaß sie die klar indizierte rechtzeitige Rochade und wurde dafür mit einer Gabel auf König und Turm bestraft. Im weiteren Verlauf vermochte sie den Materialrückstand auf eine Qualität zu verringern, übersah dann aber in der heißen Phase die gegerische Dame und stellte infolge dessen die eigene ein, bevor sie kurz darauf matt gesetzt wurde.

Luise traf derweil mit Gia Huy Tran auf den dritten Vertreter des USC Magdeburg. Eine Mitschrift der Partie liegt momentan nicht vor, sie soll aber dem Vernehmen nach sehr wechselhaft gewesen sein. Am Ende konnte sich Luise erfolgreich durchsetzen und sicherte sich damit ihren 2,5ten Turnierpunkt und liegt damit knapp hinter Laura, welche wie schon Svenja im Vorjahr mit 3,0 Zählern in die finale Turnierrunde startet.

Wir drücken beiden für ihr letztes Spiel morgen ganz fest die Daumen. Laura trifft dann auf Michalina Popczynska (955, MUKS MDK Srodmiescie) und Luise auf Erik Dotschuweit (ohne DWZ, ESV Nickelhütte Aue) Wer weiß, vielleicht ist da ja noch was drin… 🙂



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