Der erste Spieltag begann mit einem ziemlich verregneten Morgen. Doch unser Sonnenschein Stefaniia ließ sich davon nicht irritieren. Sie spielte gegen Johann Korwitz (SK Heidenau) eine ebenso kurze wie beherzte Partie und verließ bereits nach wenigen Minuten als eine der ersten mit Punkt den Spielsaal.
Wenig später folgte Johannes, der jedoch seinem Gegner Levi Studdert (SSV Rotation Berlin) überraschend unterlag und dementsprechend mit den Tränen zu kämpfen hatte. Mit dem Zweispringerspiel im Nachzug bewegten sie sich eigentlich auf für ihn gewohntem Terrain. Die Partieanalyse zeigte aber, dass er einfach zu schnell und unaufmerksam gespielt hatte. Ansonsten hätte er gewiss beim Rückzug seiner Dame das Feld gefunden, welches den ebenfalls angegriffenen Springer nicht schutzlos gelassen hätte – und gleichweise die offene Matt-Drohung wenig später erkannt und pariert.
Als Dritter Schachzwerg im Bunde trat Carl in seiner Auftaktpartie mit Weiß gegen Jonas Eskef (SV Empor Berlin) an. Die vom Russische Verteidigunng verlief die ersten gut 20 Züge über ziemlich ausgeglichen, woraufhin Carl innerhalb von 5 Zügen seinem Gegner 3 Bauern wegschnappte. Leider kippte die Partie dann aber, als er kurz darauf seinen Turm einstellte. Zwar hielt er sich noch weitere 25 Züge, konnte das Blatt aber leider nicht mehr wenden.
Noch ein Punkt am Nachmittag
Die Nachmittagspartie gegen Ben Christian Fliß (Barnimer SV) lief für Johannes deutlich besser. Mit Schwarz spielend kam er mit ausgeglichen aus der Eröffnung der italienischen Partie und konnte im Mittel und Endspiel die teils einzügigen Fehler seines Gegners erkennen und in einen Figurengewinn bzw. den positiven Partieabschluss verwandeln.
Leider konnte Stefaniia ihren tollen Turniereinstand nicht noch mit einem Sieg in Runde 2 krönen. Gegen die Sizialinische Verteidigung ihres polnischen Gegners Adam Orlowski (KSz Polonia Wroclaw) hielt sie lange gut an und stand im 17. Zug noch ausgeglichen, fand dann jedoch nicht den richtigen Zug, um dem Doppelangriff ihres Gegners den Zahn zu ziehen bzw. ihn verlustfrei abzuwickeln. Die Öffnung des Königsflügels erlaubte ihrem Gegner dann auch noch eine dreimalige Schachsequenz mit Qualitätsgewinn, in deren Folge sie sich trotz stark gespielter Eröffnung am Ende geschlagegen geben musste.
Carl kam in Runde zwei gegen Mika Richter (Mika Richter) ans Brett. Nachdem er mit Schwarz spielend gut durch die Eröffnung (Zweispringerspiel im Nachzug) gekommen war, übersah er leider zweimal die Möglichkeit, auf der e-Linie mit dem eigenen Turm die gegnerische Dame vor dem König zu fesseln und bei der möglichen Läufer-Abwehr die Leichtfigur zu gewinnen. Besonders bitter aber war, dass er nach einem Fehlzug seines Gegners zunächst dessen beide Türme gewann, kurz darauf jedoch klar auf Sieg stehend seine Dame einzügig einstellte und daraufhin die gefühlt schon sichere Partie doch noch verlor.
Tagesfazit
Insgesamt stehen am Ende des ersten Tages zwei Punkte aus sechs Partien für unsere Schachzwerge zu Buche. Diesen Start hatten wir uns zwar etwas besser vorgestellt (und mindestens ein Punkt lag ja auch bereits auf dem Brett). Doch heißt es dann am morgigen Einzelrundentag umso mehr: Angreifen und Punkten! Carl möchte endlich seinen ersten Turnierpunkt holen; Stefaniia ihrem vorhandenen einen zweiten hinzugesellen, und Johannes sich wieder ein Stück weit zurück ins vordere Feld kämpfen.
Am Abend stand dann nochmal eine kurze Trainingseinheit auf dem Programm. Während Bettina mit jedem Kind einzeln die Vorbereitung für den nächsten Tag durchging, durften alle übrigen sich dich korrekt gelöste Taktik-Aufgaben Puzzle-Teile gewinnen, welche es dann als Tagesabschluss gemeinschaftlich zusammenzupuzzlen galt. Der Spaß kam also nicht zu kurz…