Manchmal braucht man einfach etwas
Zeit, muss einfach mal eine Nacht drüber schlafen. Die Ergebnisse
des gestrigen Tages waren so etwas. Zuerst musste die unerwartete
Niederlage des weltbesten Bundesligaklubs im Pokal verdaut werden.
Etwas besänftigt wurde dies durch 12 Tore von Robert Weber und einem
souveränen Sieg des SCM im Handballpokal beim Tabellenletzten.
Nach einer entspannten Vorbereitung gab
es den ersten binationalen Fußballvergleich, den Deutschland mit
einem souveränen Tobi als Abwehrschef und Ole als Torschütze auf
Linksaußen, siegreich gestalten konnte. Anschließend Mittagessen,
Ausruhen und noch etwas Wiederholung und los ging es mit den Duellen
gegen Macao (Tobi hat hier gleich etwas Geografie gemacht und
berichtete mir, dass dies in China liegt und so ähnlich wie Hong
Kong eine Ausnahmestellung besitzt) und Uganda (Ole war bereits der
dritte deutsche Gegner für den Afrikaner).
Der Trainer entschied sich derweil für
einen kleinen Spaziergang am Strand entlang nach Neo Marmaris. Da das
Mittelmeer noch eine angenehme Temperatur hat, genoss ich den Weg
barfuß am Strand. Nach 20 Minuten und der Überquerung eines kleinen
Zuflusses (bei Licht kein Problem auf den als Brückenersatz
versenkten großen Steinen) war die Stadt erreicht. Man merkt dem
kleinen Städtchen schon sehr an, dass die Saison hier vorbei ist.
Wenn die WM vorbei ist, wird wohl nur noch ein Drittel der Einwohner
des Sommers vor Ort sein und die meisten Geschäfte geschlossen, die
Hotels sind es jetzt schon. Ein kleiner Spaziergang durch die fast
ausnahmslos steilen Gassen hat sich dennoch gelohnt. Da gegen 17.30
Uhr hier die Sonne untergeht, ist es bereits 18 Uhr ziemlich dunkel.
Im Dunkeln findet man aber eingelassene Steine im Meer nicht und so
war ich bei der Überquerung auf dem Rückweg etwas nasser als
geplant.
Zurück im Hotel wartete ich dann auf
die beiden Jungs, die diesmal beide deutlich länger als drei Stunden
spielten und damit richtig im Turnier angekommen sind. Leider war die
Ausbeute heute deutlich steigerungsfähig. Sowohl Ole als auch Tobias
sind mit klarem Vorteil aus der Eröffnung gekommen. Während Tobias
starke Kompensation für den geopferten Bauern hatte und die einzige
offene Linie mit allen Schwerfiguren besetzt hatte, lockte Ole im
Drachen den gegnerischen König mitten in das Zentrum. Auf der
Schachanzeigetafel stand +7 (diese magischen Zahlen werden hier wie
Aktien von Trainern, Spielern und Spielereltern gehandet :)), was
umgerechnet einem Vorteil von Turm und zwei Bauern entspricht. Kurz
gesagt, ein todsicherer Sieg. Umgerechnet auf Fußball in etwa sieben
Elfmeter hintereinander in der 90. Minuten beim Stand von 0-0. Wie
die Überschrift schon verrät, setzte Ole die Elfmeter per
Hackentrick alle neben das Tor und lief in einen Konter. Ziemlich
bitter. Tobias konnte leider seinen Druck auf Grund eines fiesen
gegnerischen Abtauschtricks nicht verstärken und konnte im
Turmendspiel einen weit vorne stehenden Bauern nicht halten. Leider
konnte er anschließend den Turmtausch nicht verhindern, so dass das
Bauernendspiel aussichtslos war.
Gerade übt sich Ole in Englisch und
Tobias versucht Oles +7 Stellung (so ganz trivial war es nun nicht)
rechnend auch zum Sieg zu führen. 15 Uhr steht dann das Highlight
des heutigen Tages an: Fußballvergleich mit der Schweiz und den
Niederlanden. Die Favoritenrolle sollte klar sein.
Einige deutsche Trainer haben für 15
Uhr auch eine Trainingseinheit angesetzt, damit alle im Rhythmus
bleiben.
Was machen die anderen Magdeburger?
Fiona hat sich nach ihrer Niederlage in Runde 4 (mit einem ähnlichen
Vorteil wie Ole gestern) gut erholt und steht nun bei 4 aus 5.
Josefine sucht derweil ihre Form und hat aus ihrer Sicht nur 50
Prozent.
Morgen startet dann die zweite Halbzeit
des Turniers. Ole versucht gegen Macao auszugleichen, während sich
Tobi gegen einen Rumänen um den zweiten Sieg bemühen wird. Beide
führen die schwarzen Steine und können auf den beliebten
Anfängerspruch: Weiß beginnt, Schwarz gewinnt. hoffen. Neben der
Hoffnung auf Punkte ist auch die Hoffnung auf besseres Wetter
aktuell. Seit gestern zieren etliche Wolken den Himmel, was einen
gefühlten Temperatursturz zur Folge hat. Da die Hoffnung zuletzt
stirbt, werde ich morgen von vier Magdeburger Punkten, Sonnenschein
und einem Sieg gegen Hoffenheim berichten 🙂