Heute ist wieder einer der stressigen Doppelrunden. Glücklicherweise die letzte für dieses Turnier. Platz für Freizeit bleibt da kaum, zumindest für Ole. Nach dem Frühstücken schauten wir uns 45 Minuten mögliche Varianten an und hatten auch die am Ende entstandene Stellung auf dem Brett. Den Fokus haben wir allerdings auf eine andere Variante gelegt. Halb zehn ging es dann zu Fuß zum Spiellokal, wobei auch der Bus 9.45 Uhr, entgegen den gestrigen Ansagen in fünf Sprachen, gefahren wäre. Aber etwas frische Luft tut auch gut.
Um 10 startete dann die Runde und Oles Begleiter machten sich in der Zeit der Runde auf einen kleinen Marktbummel auf dem berühmten indischen Markt. Da Oles Partien eigentlich immer eine Weile dauern, hatten wir gute drei Stunden dafür eingeplant. Der Kontrast in Durban ist schon erstaunlich. Das ICC ist ein Gebäude, wo es an nichts fehlt, daneben viele Hochhäuser und vier spurige Straßen. An einer Häuserecke steht dann eine Moschee direkt angrenzend an Wohnhäuser. Auf dem Weg zum Markt laufen wir an so etwas wie dem Einwohnermeldeamt vorbei und erhalten bestimmt 20 Angebote, ein Passfoto von uns zu machen. Dies geht hier mittels Polaroid oder einer normalen Kamera und einem portablen Minidrucker in einem Hauseingang. Neben diversen Leckereien (wie Schafsköpfen und frischem Fisch), gab es im Markt vor allem Kunsthandwerk zu kaufen. Sieht alles ziemlich schick aus und man erhält auch alles zum special price, manchmal, weil man gegen halb elf der erste Kunde sei. Im Gegensatz zum Markt in den Vereinigten Arabischen Emiraten genügt aber ein freundliches nein und man hat seine Ruhe. Neben den Markt gibt es mobile Frisöre, Obst und auch Knochen in allen Formen… Auf dem Rückweg sind wir dann noch in einen einheimischen Markt gelaufen. Es gibt wohl wenig, was man dort nicht erhalten kann. Markenware ist aber wohl eins davon. Windeln, Töpfe, die ein ganzes Schaf garen können, alte Tennisbällt und portable Herdplatten, dazu Kleider und ein achtteiliges Zulu-Kostüm…
Nach knapp drei Stunden Wirtschaft ankurbeln trafen wir wieder im Spielsaal ein, wo Ole bereits seit einer guten Stunde fertig war. Mit einem Gegner, der am Ende mehr Zeit auf der Uhr hat, als vorher hatten wir nicht gerechnet. In der Partie stand Ole zwar erst besser, hatte auch den richtigen Plan, entschied sich aber für die falsche Umsetzung. Im Endeffekt tauschten sich dadurch fast alle Figuren und es entstand ein remisliches Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Bauern nur auf einem Flügel. Nach 36 Zügen reichten sich Ole und sein slowakischer Gegner die Hände und besiegelten Frieden.
Nach der Analyse der Partie und dem Mittagessen ist Ole gerade damit beschäftigt, diese Partie in seinem Rechner zu erfassen und zu kommentieren. Danach gibt es dann Vorbereitung auf Runde 2, die um 17 Uhr angepfiffen wird.
Daumendrücken ist erlaubt 😉
Marktbesuche und blitzschnelle Gegner- Tag 4
WM Südafrika Posted on Di., September 23, 2014 14:51:13- Kommentare(1) https://ontour.schachzwerge-magdeburg.de/?p=121
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Wellen und drei Stunden Kampf
WM Südafrika Posted on Mo., September 22, 2014 21:35:30 Heute haben wir uns vor dem Mittag erstmal in den Wellen vergnügt. Diese hier sind wunderbar hoch, haben aber auch eine ziemlich Unterströmung, weshalb der Badebereich auf ca. 15m Breite verengt ist. Da an einem Montag nicht gerade viele Leute baden wollen, reicht der Platz aber solide aus. Wagt sich dennoch jemand neben den aufgestellten Begrenzungen ins Wasser dauert es nicht lange, bis die Bademeister dies mit lauten Trillerpfeifen korrigieren… Ab und an gibt es dazu noch eine Lautsprecheransage.
Nach der gelungenen Abkühlung und dem Mittagessen stand die Vorbereitung auf Joshua aus England an. Ein zwischenzeitliches Streiken des Internets verhinderte zwar die Mitarbeit der Landestrainerin, die richtige Stellung hatten wir aber dennoch auf dem Brett. Leicht besser für Ole aber nicht trivial zu spielen. Leider entschied sich Ole für den falschen Plan, so dass es langsam abwärts ging. Nach dreieinhalb Stunden setzte der Engländer Ole Matt. Macht aber nichts, schließlich spielte er durchaus stark.
Morgen wartet dann wieder eine Doppelrunde auf uns, bevor es am freien Tag in den Naturpark geht. Abfahrtszeit 4:30 Uhr…
Ebenfalls spannend wird die Frage, ob das Organisationsteam die Ansage von heute wahrmacht und der letzte Bus zum Spielsaal bereits eine Stunde vor Beginn der Runde fährt. Dann wird es wohl eine große Wanderung zum ICC hingeben.
Das ist dann quasi wie Dreifachrunde…
Gute Nacht aus einem stürmigen Durban.
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Ein (fast) perfekter Tag, Teil 2
WM Südafrika Posted on So., September 21, 2014 21:58:57 Die Überschrift sagt schon alles. Ole fuhr äusserst souverän seinen zweiten Punkt am heutigen Tag ein. Für die Experten: Oles Maroczy führte beim Gegner zu völliger Lehmung und dem Komplettausschluss des Turmes a8 und Läufer c8 vom Spiel. Nach drei Stunden folgte dann die Aufgabe. Nach dem Abendessen gab es eine kurze Analyse, bei der es kaum Verbesserungen der weißen Züge gab.
Bleibt noch die Frage zu klären, warum in der Überschrift ein fast steht:
Der 1. FC Köln gewann leider nicht 4-0 und verpasste dadurch den Sprung an die Tabellenspitze im zweit wichtigsten Sport.
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Sonnenschein und Fußball- Tag 2
WM Südafrika Posted on So., September 21, 2014 13:20:19 Die Feierlichkeiten zum Sieg der Kaizer Chiefs dauerten bis Mitternacht am Strand an und wir waren mit unserem Meerblickzimmer quasi live dabei. Ole hat dies dennoch nicht vom Schlafen abgehalten. Beeindruckend wie Kinder völlig unabhängig von der Lautstärke schlafen können. Unten live es erstaunlich friedlich ab, obwohl Fans der beiden Mannschaften zusammen beim Public Viewing und der anschließenden Party waren. Kommuikativ sind sie aber auf alle Fälle die Südafrikaner. So wurde uns unten auch erklärt, dass jeder heute ein Kaizer Chief Trikot brauche.
Heute morgen schien beim Aufstehen schon die Sonne. Wolken sind nicht zu sehen und dadurch ist es auch deutlich wärmer als gestern; außer im Spielsaal und den Bussen. Da arbeiten die Klimaanlagen…
Oles Gegner heute morgen kam aus Mozambik, einem Land, wo ein Rentner durchschnittlich 5 Euro Rente erhält. Dennoch war auch dieses Team einheitlich mit Adidas Jacken ausgestattet. Nur die Deutschen haben diesbezüglich nichts zu bieten…
Pünktlich um 10 startete die Runde. Da heute auch die Tribüne geöffnet war, konnte ich dort mein Buch lesen und sehen, wann den unser Schachzwerg fertig wird. Als ich nach einer knappen halben Stunde dort ankam, wurde schon im Blitztempo an Oles Brett gezogen. Es sah aber von weitem ziemlich nach vielen geschlagenen weißen Figuren aus, wobei die weißen Figuren nicht dem Weißen gehörten. Nach 40 Minuten war es dann auch schon vorbei und ein strahlender Ole kam aus dem Spielsaal. Der erste Punkt ist verbucht. Jetzt wird noch ein bisschen kommentiert und dann geht es zum Mittagessen. Die Auslosung wird wohl noch eine Weile dauern…
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Wolken, Sonne, fröhliche Menschen-Tag 1
WM Südafrika Posted on Sa., September 20, 2014 21:46:34 Gerade läuft das anscheinend wichtigste Fußballspiel in Südafrika und wir können stolz behaupten, dass wir mit einer der beiden Mannschaften zusammen geflogen sind und der Star des Teams direkt neben mir sass. Dafür ist am Strand ein großes Public Viewing aufgebaut, wo selbst bei Regen gute Stimmung herrscht, so gut, dass Schlafen noch nicht möglich ist.
Heute morgen haben wir beim Aufstehen ein großes gemeinschaftliches Baden mit vielen Gesängen aus dem Fenster beobachten dürfen. Das Joggen haben wir auf Grund der leichten Erkältungserscheinungen vorläufig verschoben und dafür intensiv das Frühstück genossen. Dieses ließ, anders als das Mittagessen (wo es für jeden exakt einen Burger gab) nichts zu wünschen übrig. Nach ein paar Hausaufgaben stand auch schon die Delegationsversammlung auf dem Programm. Der Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler informierte dabei über diverse Regeln und Besonderheiten (u. a. gibt es hier einen Formularblock für jeden Spieler, aus dem die jeweiligen Formulare herausgerissen werden). Nach einem kurzen Strandspaziergang ließen wir uns die Burger schmecken und starteten den Versuch einer Vorbereitung. Leider haben wir dabei nicht den richtigen Gegner erwischt…
14.30 Uhr startete dann der Shuttleservice zum ICC, einem riesigen Multifunktionsgebäude. Die obligatorische Verspätung betrug diesmal nur gute 45 Minuten, so dasss kurz vor vier alle Kids in den Spielsaal gelassen wurden. Etwas Chaos beim Platzsuchen, die Eltern auf die Tribüne verbannt und schon startete die Eröffnungsveranstaltung mit einem traditionellen Tanz mit Trommeln und Tänzern, die sich aus gut anderthalb Metern regelmäßig schwungvoll auf ihr Hinterteil fallen ließen. Dabei tat wohl allen westlichen Zuschauern schon vom Anblick der Hintern weh.
Kurzgehaltenen Ansprachen der Präsidenten der Schachföderation Afrikas und Südafrikas, folgte noch die Erklärung des Hauptschiedsrichters zur Handhabung der Partieformulare mit der Bitte, seine Ausführungen in alle anderen Sprachen zu übersetzen.
Nach ca. 30 Minuten auch mit dem Abspielen der Hymnen Südafrikas und der FIDE, wurde die Meisterschaft offiziell eröffnet und Ole setzte sich mit seinem Gegner aus Macao (einer sog. Sonderverwaltungszone Chinas, die wegen ihrer Einnahmequellen auch das Monte Carlo Asiens genannt wird) auseinander. Leider erwischte Ole nicht seinen besten Tag, spielte zu passiv und musste nach 30 Zügen eine Niederlage hinnehmen.
Während die Kids spielten, organisierten die Eltern den Ausflug für den freien Tag. So wird es wohl in den ältesten Nationalpark Afrikas gehen, um die „Big Five“ zu sehen. Geplante Abfahrtszeit 4 Uhr morgens. Aber ein bisschen Zeit ist noch dafür.
Kleine Notiz am Rande. Es kam durchaus vor, dass manch einer schon nach fünfzehn Minuten gewonnen hatte, weil sein Gegner gar nicht vor Ort war. Aus Deutschland mussten sich zwei Spieler über dieses zweifelhafte Vergnügen freuen.
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Das erste Mal auf der Südhalbkugel-Tag -1 bis 0
WM Südafrika Posted on Fr., September 19, 2014 20:28:38 Die bisher längste Reise ist heute gegen 16.30 Uhr für Ole beendet gewesen. Da lagen dann schon über 30 Stunden ohne richtiges Bett hinter ihm. Magdeburg wurde fast planmäßig am Donnerstag 10.04 Uhr verlassen, mit Stopps in Leipzig/Halle, Frankfurt, Johannesburg und einem am falschen Hotel konnten wir ein schönes Zimmer mit atemberaubenden Meerblick beziehen. Der Bustransfer ging recht zügig und beim Warten auf eben diesen Bus konnten wir noch den Empfang der bekanntesten Fußballmannschaft Südafrikas, den Kaizer Chiefs, bewundern. Eben diese Mannschaft flog den letzten Teil der Reise im Flugzeug direkt neben uns.
Nach einem kleinen Strandspaziergang haben wir einen der vielen Supermärkte erkundet und diversen Angeboten (u. a. dem eines schönen Klapptisches) eine Absage erteilt.
Morgen geht es dann gegen 16 Uhr mit den Partien los. Mal sehen, ob das besser als in Al-Ain klappt.
Da die Internetverbindung hier nicht sehr zuverläßig ist, werde ich vorerst keine weiteren Berichte versprechen. Für die Ergebnisse ist dieser Link hilfreich.
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Sommerlager Tag 4+5
Sommerlager 2014 Posted on Fr., Juli 25, 2014 00:46:14Zwei weitere Tage stehen hinter den
Schachzwergen- und trainern. Der Mittwoch begann ähnlich sonnig wie
bisher mit diversen Muntermacherübungen von Marcel und Gordon für
einige frühmorgens schon bewegungswillige Kids (mit dabei wie immer
die Schachzwerginnen). Nach abwechslungsreichem Frühstück und
diversen Schachlektionen stand dieses mal Beachhandball als
sportliche Betätigung an. Besonders musste man dabei bei
Toilettengängen und anderen Einzelgängen auf den überall lauernden
„Grinsemörder“ lauern. Aber egal ob dieser Til, Anton oder
Paula hieß, am Ende waren die anderen stehts zu clever und
überführten ihn zielsicher.
Wasserbombenvolleyball, noch ein wenig
Schach und allabendliches Schwimmen (einige Kids konnten aber selbst
bei dieser Hitze wie immer nicht vom Fußball lassen) waren sicher
schon etwas kräftezehrend, aber beim anschließenden Simultan gegen
Fritz, Hiwa und Marcel hielten die meisten dennoch lange durch. Tim
konnte hier sogar gleich zweimal gewinnen!
Donnerstags gings wieder topmotiviert
weiter, vor allem bei den kleinsten sind deutliche schachliche
Fortschritte erkennbar. Und nach all den vielen Übungen und Spielen
– diesmal etwas eingeschränkt durch heftige Regenschauer – gab
es in der Geräteturnhalle ein lustiges Trampolin- und
Schaumstoffrumgehüpfe sowie ein Tandemturnier. Morgen steht dann
noch ein Abschlustest an (mal schauen, was die Kids so alles behalten
und verstanden haben) und die Siegerehrung, bevor es dann wieder
Richtung Magdeburg geht.
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Sommerlager Tag 3
Sommerlager 2014 Posted on Mi., Juli 23, 2014 00:06:48 Hallo in die Landeshauptstadt aus dem sonnigen Osterburg!
Die Kinder schlafen tief und fest und die Trainer planen den nächsten Tag. Die Sonne verwöhnt uns weiterhin, wobei viele auch froh wären, wenn sie ab und an von ein paar Wolken verdeckt werden.
Der Tag startete mit Gordons Frühsport: Wahlweise Fußball oder Basketballwürfe. Anschließend ging es zum reichhaltigen Frühstück, um sich anschließend bei der ersten Trainingseinheit mit Doppelangriffen, Bauern und Spießen zu beschäftigen. 10.30 Uhr stand der erste Sportteil auf dem Programm. Fuß- und Basketball wurde noch mit Tischtennis erweitert, so dass für jeden etwas dabei war.
Zur Freude aller Kids gab es heute eine große Auswahl an Nudeln mit einem Eis als krönenden Abschluss zum Mittagessen. So gestärkt ging es in die nächsten Turnierpartien. Spannende Partien waren hier zu beobachten, in denen sich die Kinder nichts schenkten. Wie immer gab es im Anschluss zufriedene und weniger zufriedene Gesichter. Durch die anschließende Partiebesprechung hat aber jeder etwas gelernt. Bei hohen Temperaturen gab es anschließend ein paar kleine Spiele, bis es für eine Stunde noch mal mit Fesslungen, Seekadettenmatt und Mattausdenken in die Vollen ging. Zum Abkühlen wartete um 16 Uhr das Bad und für die Kicker der Fußballplatz. Einige nutzten auch die Chance und schauten den kleinen Basketballern beim Kadertraining zuzuschauen.
Das Abendessen stärkte alle für das anschließende Matttraining. Das hier geschulte Auge wurde dann gleich im Blitzturnier gebraucht. 7 Runden mit jeweils nur 5 Minuten waren zu spielen. Am Ende standen Leon (im A Turnier) und Alina (im B Turnier) ganz oben. Niemand musste mit leeren Händen nach Hause gehen und konnte mindestens einen halben Punkt erobern.
Unten sind noch einige Impressionen des Tages.
Gute Nacht!
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