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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Tag 9 – Sonnenschein und Wolken nur auf einem Brett

WM Griechenland Posted on Mo, November 02, 2015 18:31:50

Heute schaffe ich es zum ersten Mal seit einigen Tagen den Bericht vor dem Abendessen fertig zu stellen. Alle Sachsen-Anhaltiner sind bereits fertig und dies mit fast perfelten Ergebnissen. Fiona zieht in der u16w weiter souverän ihre Kreise und gewann heute sicher mit Schwarz, so dass es morgen am ersten Brett um die alleinige Führung gehen wird. Auch Josefine gewann und holt weiter auf. Langsam wird es eine Siegesserie.
In der u10 gab es mal wieder Spanisch. Diesmal bei Tobias, der die gleiche Stellung spielte, wie Ole vorgestern. Er erzielte aus der Eröffnung eine für ihn angenehme Stellung. Leider übersah er einige Verteidigungsressourcen des Gegners, so dass sich seine Dame in der Ecke etwas unwohl fühlte. Die Rettung der Königin kostete dann einen Bauern, den der Gegner zum Sieg verwertete.
Ole entschied sich derweil es wieder mal mit Sizilianisch zu versuchen. Sein Gegner spielte die gleichen Züge wie vor einem Jahr, so dass Ole schnell das Zentrum beherrschte und den Raumvorteil kombinatorisch in Materialvorteil umwandeln konnte. Der Rest war, wie man so schön sagt, nur noch eine Frage der Technik. In dem Fall der leichteren Art.
Heute konnten wir hier wunderbaren Sonnenschein genießen, einen Sonnenuntergang innerhalb weniger Minuten mit verschiedensten schönen Rottönen und die Kinder freuten sch, dass die Eismaschine heute wieder in Betrieb war. Meinen Lieblingskuchen und den Grapefruitsaft gab es weiterhin nicht, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Jetzt geht es zu Tzatziki und Co. Wenn Ole Wort hält, wird mir mein Essen serviert, auch wenn ich dabei keine Wahlmöglichkeiten habe und das Essen muss, was auf den Tisch kommt. Positive Einflüsse aus Berlin 🙂
Morgen bitte wieder Daumendrücken, wenn wir den nächsten Anlauf auf zwei Schachzwergepunkte nehmen. Schließlich gab es dieses Traumresultat bisher noch in keiner Runde!



Tag 8 – Es geht aufwärts

WM Griechenland Posted on So, November 01, 2015 21:16:24

Ein fröhliches Hallo aus Porto Carras. Nach einer Durststrecke können wir heute wieder einen Sieg vermelden und einen weiteren Strich bei Siegstellung verschenkt machen. Aber der Reihe nach. Die Sonne begrüßte uns auch heute morgen nur leicht von Wolken verdeckt. Vorbereitung, Essen, Schachtraining wie in den letzten Tagen. So langsam haben wir hier einen Rhythmus gefunden. Punkt 15 Uhr startete dann Runde 7. Tobias übte mit seinem irakischen Gegner die gleich Eröffnung wie schon zwei Runden zuvor. Allerdings spielte dieser ungenau und ermöglichste Tobias einen starken Königsangriff mit Figurenopfer. Leider fand Tobias nicht den direkten Weg zum Sieg und so entstand eine scharfe Stellung mit Entwicklungsvorteil gegen Materialvorteil. Mit kreativen Ideen und dem Blick für das Matt entschied Tobi das taktische Geplänkel für sich und verblieb mit Materialvorteil und Entwicklungsvorsprung als sein Gegner die Zeit überschritt. Ganz starke Partie mit nur einem kleinen Schönheitsfehler. Noch dazu hat sich Tobi damit seinen ersten Titelträger geschlagen, da der Iraki den Candidate Master Titel (CM) trug.
Ole entschied die Eröffnung klar für sich und stand nach 7 Zügen auf Sieg. Anschließend spielte er aber zu schnell, so dass die Partie verflachte und objektiv nur noch Remis war. Allerdings brauchte Ole deutlich zu viel Zeit und überschritt im 27 Zug die Bedenkzeit, was seinem kanadischen Gegner einen Punkt und Ole Smarties von ebn jenem als Trostpflaster einbrachte. Kanada-Schachzwerge damit 2-1.
Hoffnung für morgen macht: Die eindeutige Steigerung ab Runde 5 (0 Punkte), Runde 6 (0,5 Punkte), Runde 7 (1 Punkt), Runde 8 (1,5 Punkte), Runde 9 (2 Punkte). Was dann ab Runde 10 kommt, weiß ich noch nicht.
Ole spielt morgen auch gegen einen CM. Tobias hat immer einen starken Endspurt.
Eigentlich kann nix mehr schief gehen.
Gute Nachrichten auch von den Magdeburger Damen. Fiona und Josefine siegten erneut. Fiona steht nun mit 6/7 und kämpft morgen an Brett 1 um den Platz an der Sonne. Josi wird sich mit einem ordentlichen Endspurt weiter nach vorne rankämpfen.
Das „Trainer während der Partie Beschäftigungsprogramm“ führte heute zum resorteigenen Weingut, welches auf 400 Hektar das Größte Griechenlands sein soll. Weinstocke hat man dort allerdings kaum gesehen, der angebote Wein bei der Weinprobe war allerdings schmackhaft, was etliche Medaillen zusätzlich belegen sollten.



Tag 7 – Souveräner Fußballsieg

WM Griechenland Posted on Sa, Oktober 31, 2015 22:38:12

Heute ist alles etwas später und damit auch der Blogeintrag. Aber der Reihe nach:
Zuerst muss noch vom souveränen Fußballsieg der deutschen Auswahl gegen die Schweiz und die Niederlande berichtet werden. Mit Ole und Tobi in der ersten Reihe schoßen unsere Jungs in den sechs Spielen ca. 20 mal soviele Tore wie die beiden anderen Teams. Ein guter Anfang also für die zweite Turnierhälfte. Wer beim Fußball mitgewirkt hat, kann man wunderbar an einer erhöhten Anzahl Mückenstiche feststellen. In der Nähe der Sportanlagen müssen die Plagegeister irgendwie ihre Lieblingsnistplätze haben. Bei Ole könnte man meinen er hätte eine ansteckende Kinderkrankheit 🙂
Auch heute morgen haben Ole und ich das Frühstück gerade so geschafft, während Frühaufsteher Tobias bereits den Vormittagsschlaf hielt. Frühstück auf der Terrasse ist immer ein guter Start in den Tag. Nur der Grapefruitsaft war heute verschwunden, ebenso wie meine beiden Lieblingskuchen an zwei Mahlzeiten nacheinander. Das gab es noch nie. Dennoch kann sich bei der Auswahl beim Essen niemand beschweren.
Zum schachlichen Teil: Nach einem kleinen Warmup mit 60 Matt in zwei Aufgaben widmeten wir uns heute früh den wahrscheinlichen Eröffnungen. Dabei lagen wir mit den Tipps ganz gut und so konnten Ole und Tobias die ersten Züge schnell auf das Brett bringen. Irgendwann kommt allerdings immer der Moment, bei dem es anfangen selber zu denken heißt. Während Ole sich für diesen Moment satte 24 Minuten Zeit nahm, absolvierte Tobias das in drei Minuten. Leider war der Zug eher suboptimal und nach einem weiteren Fehler war die Partie bereits beendet, da sich Tobis König alleine auf der e-Linie mit drei weißen Schwerfiguren (das sind die Türme und Dame) sehr unbehaglich fühlte. Macht nichts, nach eigenen Fehlern sind in der nächsten Runde einfach die anderen mal mit dem Fehler dran, morgen z. B. der irakische Vertreter.
Oles Partie ging dagegen über vier Stunden, in denen er teilweise leiden musste. Erst war die Stellung seines Gegners deutlich angenehmer zu spielen, dann überlegte dieser im 39. Zug über eine halbe Stunde, während Ole mit nur noch anderthalb Minuten für die nächsten zwei Züge in dieser Zeit zwar die Toilette aufsuchen wollte, dies aber auf Grund der wenigen Restzeit nicht konnte. Am Ende gab es fast ein doppeltes Happy End. Ole widerstand dem Druck und wickelte in ein besseres Endspiel ab. Mit Dame und Randbauer gegen nur eine Dame gab er dies aber zu schnell remis. Objektiv war es zwar auch nicht mehr, der Gegner hatte aber doch etliche Möglichkeiten für den entscheidenden Fehler. Im Handball hieße das, beim Unentschieden den Freiwurf in der letzten Sekunde zum eigenen Torwart zurück zu spielen statt die Chance auf den Siegtreffer zu versuchen.
Nach Analyse, Abendessen und Hausaufgaben schlafen nun die Kids, um Energie für die nächste Runde zu sammeln und der Trainer durchsucht das Internet und die Datenbanken auf Hinweise zum Spielstil der morgigen Gegner.
Gute Nacht derweil gen Westen.



Tag 5 und 6-Wolken, Wolken, Wolken

WM Griechenland Posted on Fr, Oktober 30, 2015 12:36:45

Manchmal braucht man einfach etwas
Zeit, muss einfach mal eine Nacht drüber schlafen. Die Ergebnisse
des gestrigen Tages waren so etwas. Zuerst musste die unerwartete
Niederlage des weltbesten Bundesligaklubs im Pokal verdaut werden.
Etwas besänftigt wurde dies durch 12 Tore von Robert Weber und einem
souveränen Sieg des SCM im Handballpokal beim Tabellenletzten.

Nach einer entspannten Vorbereitung gab
es den ersten binationalen Fußballvergleich, den Deutschland mit
einem souveränen Tobi als Abwehrschef und Ole als Torschütze auf
Linksaußen, siegreich gestalten konnte. Anschließend Mittagessen,
Ausruhen und noch etwas Wiederholung und los ging es mit den Duellen
gegen Macao (Tobi hat hier gleich etwas Geografie gemacht und
berichtete mir, dass dies in China liegt und so ähnlich wie Hong
Kong eine Ausnahmestellung besitzt) und Uganda (Ole war bereits der
dritte deutsche Gegner für den Afrikaner).

Der Trainer entschied sich derweil für
einen kleinen Spaziergang am Strand entlang nach Neo Marmaris. Da das
Mittelmeer noch eine angenehme Temperatur hat, genoss ich den Weg
barfuß am Strand. Nach 20 Minuten und der Überquerung eines kleinen
Zuflusses (bei Licht kein Problem auf den als Brückenersatz
versenkten großen Steinen) war die Stadt erreicht. Man merkt dem
kleinen Städtchen schon sehr an, dass die Saison hier vorbei ist.
Wenn die WM vorbei ist, wird wohl nur noch ein Drittel der Einwohner
des Sommers vor Ort sein und die meisten Geschäfte geschlossen, die
Hotels sind es jetzt schon. Ein kleiner Spaziergang durch die fast
ausnahmslos steilen Gassen hat sich dennoch gelohnt. Da gegen 17.30
Uhr hier die Sonne untergeht, ist es bereits 18 Uhr ziemlich dunkel.
Im Dunkeln findet man aber eingelassene Steine im Meer nicht und so
war ich bei der Überquerung auf dem Rückweg etwas nasser als
geplant.

Zurück im Hotel wartete ich dann auf
die beiden Jungs, die diesmal beide deutlich länger als drei Stunden
spielten und damit richtig im Turnier angekommen sind. Leider war die
Ausbeute heute deutlich steigerungsfähig. Sowohl Ole als auch Tobias
sind mit klarem Vorteil aus der Eröffnung gekommen. Während Tobias
starke Kompensation für den geopferten Bauern hatte und die einzige
offene Linie mit allen Schwerfiguren besetzt hatte, lockte Ole im
Drachen den gegnerischen König mitten in das Zentrum. Auf der
Schachanzeigetafel stand +7 (diese magischen Zahlen werden hier wie
Aktien von Trainern, Spielern und Spielereltern gehandet :)), was
umgerechnet einem Vorteil von Turm und zwei Bauern entspricht. Kurz
gesagt, ein todsicherer Sieg. Umgerechnet auf Fußball in etwa sieben
Elfmeter hintereinander in der 90. Minuten beim Stand von 0-0. Wie
die Überschrift schon verrät, setzte Ole die Elfmeter per
Hackentrick alle neben das Tor und lief in einen Konter. Ziemlich
bitter. Tobias konnte leider seinen Druck auf Grund eines fiesen
gegnerischen Abtauschtricks nicht verstärken und konnte im
Turmendspiel einen weit vorne stehenden Bauern nicht halten. Leider
konnte er anschließend den Turmtausch nicht verhindern, so dass das
Bauernendspiel aussichtslos war.

Gerade übt sich Ole in Englisch und
Tobias versucht Oles +7 Stellung (so ganz trivial war es nun nicht)
rechnend auch zum Sieg zu führen. 15 Uhr steht dann das Highlight
des heutigen Tages an: Fußballvergleich mit der Schweiz und den
Niederlanden. Die Favoritenrolle sollte klar sein.

Einige deutsche Trainer haben für 15
Uhr auch eine Trainingseinheit angesetzt, damit alle im Rhythmus
bleiben.

Was machen die anderen Magdeburger?
Fiona hat sich nach ihrer Niederlage in Runde 4 (mit einem ähnlichen
Vorteil wie Ole gestern) gut erholt und steht nun bei 4 aus 5.
Josefine sucht derweil ihre Form und hat aus ihrer Sicht nur 50
Prozent.

Morgen startet dann die zweite Halbzeit
des Turniers. Ole versucht gegen Macao auszugleichen, während sich
Tobi gegen einen Rumänen um den zweiten Sieg bemühen wird. Beide
führen die schwarzen Steine und können auf den beliebten
Anfängerspruch: Weiß beginnt, Schwarz gewinnt. hoffen. Neben der
Hoffnung auf Punkte ist auch die Hoffnung auf besseres Wetter
aktuell. Seit gestern zieren etliche Wolken den Himmel, was einen
gefühlten Temperatursturz zur Folge hat. Da die Hoffnung zuletzt
stirbt, werde ich morgen von vier Magdeburger Punkten, Sonnenschein
und einem Sieg gegen Hoffenheim berichten 🙂



Tag 4- Wunderbare Aussichten

WM Griechenland Posted on Mi, Oktober 28, 2015 20:33:01

Ich liege gerade auf meinem Bett und tippe diese Zeilen (fröhlich, weil ich heute zum ersten Mall wieder im Zimmer Internet habe :)), während ich auch die Auslosung für die morgige Runde warte. Ole rechnet derweil noch ein paar seiner umfangreichen Matheaufgaben, die er von seiner Schule mitbekommen hat. Ganz schön hart so eine WM: Neben sechs bis sieben Stunden Schach (Vor- und Nachbereitung, ein paar Taktikaufgaben, mindestens drei Stunden Schachpartie), Ausgleichssport auch noch Schulaufgaben, um den Anschluss zu halten.
Schön aber auch, so trifft man auf viele verschiedene Nationen, bekommt ab und an kleine Mitbringsel der Gegner und kann das schöne Wetter genießen.
Heute stand nach dem Aufstehen um 9 Uhr wieder das Frühstück und die Vorbereitung auf die Partie an. Um 12 Uhr gab es das erste innerdeutsche Fußballmatch mit Teilnehmern von u18 bis u10, welches nach zwei Pooltreffern, einem luftleeren Ball und einigen Diskussionen, 5-5 endete. Anschließend Mittagessen und noch die letzten Feinheiten der Variante besprochen, bevor es zum Duell Schachzwerge gegen Schottland und Island ging.
Dort spielten Tobi und sein Gegner jeweils für den anderen ganz neue Züge und fanden sich nach ein wenig Lavieren in einer recht symmetrischen Stellung wieder, in der Tobias durch eine geniale Idee die gegnerische Dame einfing. Diese konnte sich nur durch ein Läuferopfer befreien, was gleichbedeutend mit der Niederlage war. Erster Sieg für Tobi!
Nicht ganz so gut lief es für Ole, der eine Variante auf dem Brett erhielt, die wir in der Vorbereitung nur kurz gestreift hatten. Das kostete ihn viel Zeit, er entschied sich leider für den falschen Plan und musste in beengter Stellung einen Figurenverlust verkraften. Mit nur noch einer Minute Zeit für 11 Züge ging die Partie leider verloren.
Der Trainer genoß derweil einen schönen Spaziergang mit Jens Kahlenberg, den Tobias und Ole von der Tasi als Trainer kennen. Wir erkundeten dabei die Umgebung des Resorts mit einem Weingut, einigen Hügeln mit wunderbarer Aussicht auf die Hotels und das Mittelmeer, einsame Buchten mit glasklarem Wasser und vielen Olivenbäumen kurz vor der Ernte.
Insgesamt lief die Runde für Deutschland nicht optimal. Fiona verlor leider eine klare Gewinnstellung gegen die Nummer zwei der Setzliste. Josefine konnte dafür mit einem Sieg wieder Boden zur Spitze gutmachen. Mit Antonia Ziegenfuss gibt es noch eine Deutsche mit 4 aus 4.
So weit für heute. Viele Grüße in die Heimat mit der Hoffnung, dass der beste aller Fußballklubs der 1. liga heute in Bremen als Sieger vom Platz geht…



Tag 3-Die Suche nach dem Internet

WM Griechenland Posted on Di, Oktober 27, 2015 18:56:07

Heute schaut ein lachendes und ein weinendes Auge des Schreibers dieser Zeilen auf den Blog. Während Ole nach schwieriger Eröffnung in einem Endspiel und schließlich gar in einem ausgeglichenen Bauernendspiel landete und dort seinen kasachischen Gegner souverän überspielte und sicher den Punkt einfuhr, spielte Tobi eine starke Partie, die stets zwischen leichtem Vorteil und Ausgleich hin und her pendelte. Leider überschätzte er dann die gegnerischen Drohungen und katapultiere sich mit einem unnötigen Verteidigungszug direkt in die Niederlage gegen einen von 130 US Amerikanern. Ein falscher Zug kann im Schach die ganze Partie kosten. Besonders bitter ist es, wenn dies zweimal hintereinander passiert. Morgen bin ich aber sicher, dass Tobias seinen ersten vollen Punkt holt.
Ansonsten verwöhnt uns die Sonne hier weiterhin und wir können uns von Sonnenstrahlen wecken lassen. Geht sie dann aber abends unter, sinkt die Temperatur um gefühlte 15 Grad. Nicht so gut wie in den ersten Tagen ist das Internet in Form. Manchmal ist man im W Lan, die Seiten laden trotzdem kaum. Manche haben im Zimmer Zugang, andere müssen dafür auf den Gang. Ich zählte bisher zur ersten Gruppe. Nach einem halbstündigen Versuch die Ergebnisse der anderen Paarungen zu sehen, sitze ich jetzt aber doch auf dem Gang und freue mich über frühere Modemgeschwindigkeit.
Es ist dann ein besonderer Stresstest, wenn man versucht auf den Seiten der gegnerischen Förderationen nach Partien der Gegner zu suchen. Danke nochmal auf diesem Weg an unsere Landestrainerin, die dies gestern für mich auf der Seite des Schachbundes von Kasachstan versuchte, wenn auch leider erfolglos. Ich suchte derweil die US amerikanische Seite ab, konnte aber nur interessante Informationen über die Größe der Delegation und die mitreisenden Trainer in Erfahrung bringen; Partien waren zu gut versteckt.
Bleibt noch zu ergänzen, was die Magdeburger Damen machen: Während Fiona auch heute wieder gewinnen konnte und bei makellosen 3 Punkten aus 3 Runden steht, musste Josefine heute ihre erste Niederlage einstecken und hat 1,5 Punkt auf dem Konto.
So weit für heute. Jetzt gibt es Essen und ich bin gespannt, ob sich Tobias wieder über einen großen Teller Salat hermacht:)



Tag 2-Berg- und Talfahrt

WM Griechenland Posted on Mo, Oktober 26, 2015 19:50:23

Das Positive zuerst:

Die Sonne verwöhnt uns weiterhin.
Einige nutzen dies, um am kleinen hoteleigenen Strand mit Blick auf
die kleine Stadt, die wir gestern besichtigten, ein Bad im noch
warmen Mittelmeer zu nehmen. Andere sonnen sich oder freuen sich
darüber, dass Frühstück auf der Terrasse mit Meerblick
einzunehmen. Dort ist es nicht nur viel wärmer und schöner als im
Buffet-Restaurant sondern auch angenehm leise.

Nach diesem entspannten Start in den
Tag wartete zwei Stunden Vorbereitung auf die beiden Schachzwerge.
Während sich Ole auf die chinesische Nummer 1, im letzten Jahr auf
Platz 15 der WM in Durban eingekommen, einstimmte, wollte Tobias die
Bilanz Schachzwerge gegen Kanada auf 2-0 ausbauen. Nach dem
Mittagessen (mit sehr leckerem Rosenkohl) und dem Testen des hiesigen
Fußballplatzes (nichts für Profifußballer und Kniegeschädigte :))
wartete noch etwas Ruhe und eine kurze Wiederholung.

15 Uhr dann die nächste positive
Überraschung. Es gibt jetzt zwei Toiletten für die 184 Jungs der
u10. Die Schlangen sind nicht mehr so lang und manch einer vertreibt
sich die kurze Wartezeit damit, die außerhalb des Badezimmers
befindlichen Lichtschalter zur „Freude“ des Vorgängers ab und an
zu betätigen.

Bevor nach den vielen guten
Nachrichten, die weniger erfreulichen kommen, noch ein kurzer
Sonnenschein: Nach den Eröffnungen standen Ole und Tobias gut,
Tobias mit der richtigen Idee gar auf Gewinn. Wer (insbesondere
Landestrainerinnen) einen rund um positiven Eindruck dieses Tages
haben möchte, schließt nun den Blog und freut sich auf den morgigen
Bericht.

Für alle anderen: Nach gut zwei
Stunden kam Ole von der Runde zurück. 22 Züge standen da auf seinem
Partiezettel und Frust in seinem Gesicht. Gute Stellung erreicht, mit
einem Fehler aber die ganze Partie verloren. Ein zweizügiger
Einsteller darf aber auf einer WM nicht mehr passieren.

Tobias folgte eine halbe Stunde später
mit einer ähnlichen Geschichte. Gute Stellung, eine Möglichkeit zum
Gewinn ausgelassen und durch eine Damengabel einen Turm verloren.
Diese Gabel war allerdings nur drei Züge vorher durch ein
Bauernopfer zu verhindern.

So weit so gut. Wir gehen jetzt Essen
und freuen uns auf einen morgigen Tag, der mehr Punkte bringt.



Tag 1-Sonnenschein und deutsche Punkteflut

WM Griechenland Posted on So, Oktober 25, 2015 20:29:22

Die erste Runde liegt nun hinter uns. Nach kurzem Teammeeting mit den wichtigsten Informationen zum Ablauf, dem obligatorischen Teamfoto und einer Passkontrolle für alle Teilnehmer, suchten wir den Spielsaal für die u10. Diese spielen zusammen mit den u8 Mädchen im anderen der beiden Hotels. Neben der Olympic Hall, dem größten Spielsaal für die älteren Altersklassen, gibt es noch drei kleinere Spielsäle, die direkt in den Hotels sind. Das Finden war nicht trivial, da der Saal nicht ausgeschildert war und auch nicht alle Angestellten wussten, wo sich denn der Saal genau befindet. Teilnehmer früherer WMen konnten diesen dann aber sicher lokalisieren. Nach dem Mittagessen gab es eine kurze Vorbereitung und ein bisschen Taktiktraining, so dass Ole und Tobias frohen Mutes pünktlich 14.30 Uhr mit den anderen gut 250 Teilnehmern vor dem geschlossenen Saal standen. In der Zeit bis zur Öffnung konnte der Weg zur Toilette eingeübt werden. Schnell war klar, dass man diesen an der langen Schlange während der Spielzeit wird erkennen können. Die Organisatoren stellen genau ein Hotelzimmer (mit genau einem WC) als Toilette für 184 Jungs zur Verfügung. Oles Messung während der Runde ergab mindestens 8 Minuten pro Toilettengang mit zehn Wartenden vor ihm. Wohl dem, der eine starke Blase hat 🙂
Punkt 15 Uhr durften alle Eltern und Trainer den Spielsaal verlassen und die WM war eröffnet. Während die Kids hart am Brett kämpften, unternahmen die Eltern und Begleitpersonen bei schönstem Sonnenschein einen Bootsausflug in die nächste Ortschaft. Neben den üblichen Souvenierständen mit Handtüchern, Postkarten, Oliven und sämtlichen Produkten aus dem zugehörigen Baum, gab es uralte Tanksäulen, einen schönen Sonnenuntergang und typische südländische Architektur zu sehen. Als wir das Boot für die Rückfahrt bestiegen, gab es auch schon die Information per Handy über das Wichtigste hier:
Tobias und Ole hatten beide die weißen Steine und konnten sich über schnellen und deutlichen Eröffnungsvorteil freuen. Während Tobis Gegner eine eher schlechte Variante des Evansgambites wählte und ihm so neben Entwicklungsvorsprung auch noch einen Bauernvorteil verschaffte, büßte Oles Gegner bereits im elften Zug einen ganzen Turm ein. Ole fuhr die Partie mit zwei kleinen Wacklern sicher nach Hause. Leider entwischte Tobias Gegner durch ein Turmopfer noch ins Dauerschach. 1,5 aus 2 ist trotzdem ein Superstart.
Schaut man auf die deutschen Ergebnisse, kann man deutlich mehr Siege als Niederlagen feststellen. Besonders positiv: Auch die beiden jungen Damen unseres Partnervereins AE Magdeburg, Josefine und Fiona gewannen! Jetzt warten wir auf die Auslosung, bevor es morgen um 10 Uhr mit der Vorbereitung weitergeht.



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