Der letzte komplette Tag im Lager ist angebrochen. Zunächst wurde sich noch ein letztes Mal schachlich ins Zeug gelegt beim Märchenschachfinale oder den Gruppenturnieren. Thaddeus setzte sich durch und wurde zum Märchenschachprinz gekürt. Wir ließen es anschließend sportlich entspannt ausklingen mit Wunschsportarten. Großartigerweise war das Teamwork beim blinden Parcours von ganz alleine vorhanden. Der super Zusammenhalt bewirkte, dass keiner runterfiel. Alle waren brav hintereinander aufgereit und halfen sich verbal und händisch.
Das Highlight des Tages waren der Grillabend. Tom betätigte sich erfolgreich als Grillmeister. Bei der folgenden Schnitzeljagd, erklärten sich die Großen bereit, Stationen zu leiten und falls nötig Tipps zu den Schachaufgaben und den gesuchten Ländern zu geben. Die Kombination aus Knobelei, Nachdenken und Laufen gab jedem Schachzwerg etwas zu tun und alle waren glücklich. Anschließend ließen wir den Abend bei Gemeinschaftsspielen wie Werwolf ausklingen. JP wurde zum „offiziellen Bettbeauftragten“ ernannt und scheuchte alle sehr freundlich ins Bett.
Nachdem der neue Smileymörder ausgesucht wurde (der übrigens den ganzen Tag bisher noch nicht zugeschlagen hat), war das Schachtraining sehr kurzweilig. Das geplante Kidditch (die Sportart Quidditch aus Harry Potter in der Kindervariante) danach lief leider nicht so reibungslos, da wir zunächst auf alle Kinder warten mussten, die sich ausgesperrt hatten oder einfach trödelten. Dann erfuhren wir auch noch, dass wir die fleißig vorher gesammelten und als Besen geplanten Stöcke nicht verwenden durften. Zum Glück konnten wir auch ohne Besen fliegen und auf die Torringe schießen. Marta zeigte großen Einsatz als Hüterin, während Corbinian und Paula glorreich verteidigten. Viele andere Kinder spielten Fußball und zeigten Teamgeist und actionreiche Sprints.
Nachmittags lief es dafür wie am Schnürrchen. Die „Großen“ setzten sich aufopfernd dafür ein, dass wir beim Wasserbombenvolleyball auch tatsächlich Wasser in den Wasserbomben hatten. Marcel machte die Kinder langsam mit dem Sand vertraut durch Krabbelübungen. Zur Beruhigung sollten alle außerdem eine Minute leise abzählen. Bei manch Einem dauerte diese rekordverdächtige 2,5 Minuten. Das erklärt, warum das mit dem Pünktlichkommen noch nicht so ganz klappt… Gordon zeigte allen flugs, wie man mit einem Handtuch Wasserbomben fängt. Gar nicht so einfach. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Handtücher festzuhalten, klappt es sogar, einige Wasserbomben aufzufangen und zum Gegner zu befördern, sodass dieser die eigene Bombe abbekam. Ausgetrickst! So zeigten alle großen Einsatz und wir hatten riesigen Spaß. Dem konnte auch der plötzliche Regen nichts abtun.
Abends spielten wir dann noch Märchenschach. Dort schleichen weit springende Eichhörnchen, Drachen, Einhörner und Zentauren über das Brett. Ob die Kaiserin da wohl Ordnung reinbringen kann? Natürlich sind auch Schachzwerge am Start als Bauern, die aber schräg ziehen und gerade schlagen. Klingt kompliziert? Ist es auch, aber wir haben ja nur Schachexperten dabei ;-). Es entstanden lustige Mattbilder, wo zum Beispiel ein Einhorn plötzlich auf der einen Seite aus dem Brett rauslief und auf der anderen wieder auftauchte und dabei den König oder Zentauren erstickte. Auch das obligatorische Patt war dabei, was beim Märchenschach gar nicht so leicht ist, da fast jede Figur wie ein Springer ziehen kann. Klingt immer noch kompliziert? Dann werden die Regeln wohl ein Geheimnis der Kinder bleiben. Auch Alteingesessene hatten so ihre Schwierigkeiten. So sah Ole gegen Paula keinen Stich und Tobias wurde von Lotte platt gemacht. Sensationellerweile konnten sich so die „Kleinen“ auch mal gegen die „Großen“ durchsetzen. Pamir wurde insgesamt Zweiter und Theo Vierter.
Der Tag begann mit einer mörderischen Besprechung, in der Paula als Smileymörderin entlarft wurde. Leider ging die Runde aufgrund sehr redseliger Toter schnell vorbei. Mittlerweile sind wir beim dritten entlarften Smileymörder. Lotte und Lukas wurden eiskalt erwischt. Ob sich der neue Mörder wohl besser tarnen kann?
Nach diesem aufregenden Meeting begann das hoffentlich genauso spannende Training. In Gruppe vier fanden im Laufe des Tages 16 Turnierpartien statt, von denen sage und schreibe 7 Patt ausgingen! Das ist Rekordverdächtig. Wir wissen dann wohl schon, was morgen im Schachtraining behandelt wird. Der zweite gefühlte Rekord wurde direkt danach erreicht. Diverse Kinder schafften es aus ihrer Tür zu gehen, ohne ihren Schlüssel mitzunehmen. Der Zimmerpartner hat ja schließlich den Schlüssel…
Bei Gordon wurden Giga Tic-Tac-Toes nebst rechenintensiven Übungen gelöst während Gruppe zwei von Gavin in das Mysterium von Italienisch und der Wiener Partie eingeführt wurden. Danach wurde das sportliche Flagfootball dringend benötigt. Trainer Georg entwickelte fast Superkräfte, so schnell wie er über das Feld rannte. Dennoch schafften es die eifrigen Zwerge, ihm den ein oder andern Ball abzunehmen. In rasanten Maneuvern wurden Fänchen geklaut und so der Gegner entwaffnet. Grandioserweise konnten fast alle etwas von ihrer Energie abbauen, ohne über ihr eigenes Fähnchen zu stolpern.
Nach dem nachmittäglichen Block von Training und gruppeninternen Turnieren ging es nach draußen auf den Koordinationsparcours, zum Beachvolleyball, zum Fußball, Tischtennis, Basketball oder was auch immer den Kindern eingefallen ist. Besonders heraus stach Pamirs Leistung. Er traute sich mit großartigem Teamwork dank der Hilfe von Leon seine Höhenangst zu überwinden und meisterte den Parcours.
In der raren Freizeitphase der Trainer gab es dann eine stille Übereinkunft, dass die Betreuung von 30 Kindern noch nicht anstrengend genug ist, also wurden noch Physikrätsel gelöst. Einige fragen sich immer noch, was da eigentlich passiert ist… Zudem wurde Gavin beim Märchenschach von Leon in einen Einhornspieß gejagt und von Thaddeus und Jessi besiegt. Was da wohl für physikalische Alpträume mit mathematischen Einhörnern rauskommen? Vielleicht erfahrt ihr es morgen… Da findet übrigens auch das Märchenschachturnier für alle Kinder statt.
Zuletzt noch eine lustige Anekdote: Trainer Georg musste heute zurück nach Hause und fuhr mit dem Zug in Osterburg los. Dieser wurde umgeleitet und kam drei Stunden später wieder in Osterburg an…
Nach der Ankunft der Zwerge im Lager gestern gab es das obligatorische Kennlernspiel. Nachdem dieses überstanden war, konnte etwas später endlich das Blitzturnier starten, das wie immer Überraschungssiege bereithielt, aber auch einige sehr kurze Partien. Man mumkelte zudem, dass hier ein Smileymörder umgeht und es wurden bereits einige Vermutungen laut, doch leider traf es einen Unschuldigen. Mal schauen, wie es morgen weitergeht…
Heute starteten unsere 30 Zwerge direkt fleißig durch beim Training. Nachdem die Köpfe rauchten, liefen dann auch noch unsere Körper heiß beim Feldhandball in der Sonne. Nichtsdestotrotz jagten alle den Bällen hinterher, wobei der rote Ball deutlich beliebter schien (dort waren ca. 70 Prozent aller Kinder). Wir konnten viele abenteuerliche Maneuver beobachten, wo sich todesmutig Richtung Ball geworfen wurde, Zwerge so hoch sprangen, als würden sie fliegen und Pässe meterweit flogen. Spaß beiseite, alle zeigten Einsatz und versuchten sich am Torwurf vom Elfmeterpunkt oder beim Decken. Für die nötige Abkühlung in den Pausen sorgte die Sprühflasche mit Ventilator.
Nach dem Mittagessen spielten Gruppe 3 und 4 noch ihr Blitzturnier zuende, wo sich Joshi mit sensationellen 16 aus 16 Partien durchsetzen konnte. Wie viele davon durch Schäfermatt gewonnen wurden, erzählen wir wohl besser nicht. Das anschließende Training wurde neugierig aufgesaugt (oder einfach überstanden…), bis es dann aus Sicht einiger Zwerge endlich wieder zum Sport ging. Andere Unersättliche hätten wohl lieber noch viel mehr Schach gemacht. In der Halle konnte sich vielfältig erprobt werden von Tischtennis über Basketball mit Betreuern Gordon und Georg zu Hockey mit Gavin und Jessica. Bei so manch einem könnte man meinen, der Hockeyschläger wäre ein dritter Arm und der Umgang damit selbstverständlich. Andere dagegen gingen es anders an und waren mehr in Richtung Baseballschläger unterwegs… Natürlich alles unter Aufsicht und sicher. Zuletzt erwartete alle noch ein Tandemturnier, wo einige Kuriositäten zu sehen waren. Ob ein Brett fast ganz voll mit Figuren wohl besser ist, als riesige Bauernmauern in der Mitte? Das wird wohl für immer ungeklärt bleiben.