Mit etwas Verspätung hier noch der Tagesbericht vom letzten Spieltag.
Leider hielt das Finale keine weiteren Punkte für die Schachzwerge bereit.
Laura traf auf die in Weiß spielende Michalina Popczynska (955, MUKS MDK Srodmiescie), der man doch relativ früh anmerkte, dass die polnischen Teilnehmer sich im Vorfeld der IEM immer erst noch in einem speziellen Auswahlturnier bewähren mussten. Der italienischen Eröffnung ihrer Gegnerin trat Schwarz mit einer skandinavischen Verteidigung entgegen. Trotz der zu häufigen Springerzüge von Schwarz in der Anfangsphase und den tendentiell besseren Akzenten von Weiß war die Partie bis ins Mittelspiel hinein überraschend ausgeglichen. Erkennbar war jedoch, dass Weiß von Anfang an bemüht war, das Feld mit gezieltem Abtauschen bestmöglichst zu lichten. Den Abtausch der Damen scheuten letztlich jedoch beide.
In der weiteren Partie setzte sich dann aber doch das Mehr an Erfahrung auf Seiten von Weiß durch, die sich zunächst einen positionellen Vorteil erspielte. Ein eingestellter Springer von Schwarz verhalf ihr dann zum erforderlichen materiellen Vorteil, den Weiß im Folgenden zu nutzen verstand. In dem Versuch, mit einem mutigen Angriff das Blatt wenden zu können, vernachlässigte Schwarz den Schutz der eigenen Grundlinie, übersah die entscheidene Matt-Drohung und musste sich nach 30 Zügen geschlagen geben.
Luise spielte in ihrem letzten Turnierduell gegen Erik Dotschuweit (ohne DWZ, ESV Nickelhütte Aue) eine italienische Partie. Die Eröffnung verlief recht ausgeglichen, auch wenn Schwarz nach einem Abtausch von Läufer gegen Springer leichtfertig einen Bauern verschenkte. Schwerer wog dagegen etwas später ihr Säumnis, nicht frühzeitiger rochiert zu haben, das Weiß mit einem kurzen Zwischenschach per Läufer dankend aufgriff. Mit einem einfachen Königszug anstelle des c-Bauern als Reaktion verbaute sich Schwarz leider die Möglichkeit einer nachfolgenden Rochade. Weiß brachte seine Leicht-Figuren und stand nach diesen weiteren Zügen deutlich aktiver. Mit einer Dame-gestütztzen Läufer-Gabel auf der Gegnerin Dame und Turm sicherte sich Weiß auch nach Retour-Schlag des Springers einen weiteren Materialvorteil, den er nach weiteren Zügen zum Spielsieg verwerten konnte.
Damit waren für unsere zwei Schachzwerge die Punkte vom Vortag auch automatisch der Endstand des Turniers. Luise erspielte sich mit respektablen 2,5 Punkten den 52. Platz und wurde am Ende mit ihrer ersten DWZ (764) belohnt. Laura sammelte mit 3 Punkten einen halben Zähler mehr und konnte sich eines 47. Platzes erfreuen. Auch wenn dieser in Ihrem Falle mit einem marginalen DWZ-Verlust von 859 auf 841 einherging, haben beide ihre selbstgesteckten Ziele erreicht und sind dementsprechend auch sehr zufrieden.
Den Höhepunkt des Tages bildete die Siegerehrung, bei der sich beginnend mit dem 1. Platz alle Teilnehmer der Reihenfolge Ihrer Platzierung nach ein Turniergeschenk aussuchen durften. Nach der Siegerehrung ging es nochmal kurz zum Basteln in die Seidenblumen-Manufaktur, bevor die Heimreise mit einem kleinen Abstecher in die Bastei noch ein kleines Highlight zum Ausklang des Tages erfuhr.
Insgesamt können unsere Zwerge auf eine tolle und erlebnisreiche Woche zurückblicken und fahren mit einem großen Gewinn an Turniererfahrungen nach Hause. Mit Wehmut steht fest, dass sie im kommenden Jahr leider zu alt sind und dann nicht noch einmal teilnehmen dürfen.
— Fotos folgen —