Heute war ein eigenartiger Tag. Es soll gemäß den Wetterprognossen der letzte schöne Tag für uns Schachspieler hier gewesen sein. Glaubt man den Vorhersagen, gibt es ab morgen Regen und Temperaturen unter 20 Grad. Da dann das obligatorische Baden wenig attraktiv sein wird, sollte es heute nochmal ausgekostet werden. Vorher stand aber erstmal Feiern (Oles Mutti hat heute Geburtstag) und die Arbeit auf dem Programm, wozu der Frühsport (diesmal wurde das Joggen an der fünf Kilometer langen Strandpromenade mit einem Handball aufgepeppt) nur bedingt zählt. Zum Ende hatte sich dann auch ein kleiner Terrier sehr für den Ball interessiert, während sein Besitzer weit und breit nicht zu sehen war. Der Versuch, den Ball zu zerbeissen scheiterte aber. Nach dem wunderbaren Frühstück, bei dem Ole wieder auf sein bewertes Toast zurückgriff (während sich die große deutsche Medaillenhoffnung Vincent Keymer in der u10 mit drei Omelettes stärkte; vielleicht stellen wir morgen mal beim Frühstück um ;-)), wurde die gestrige Partie kommentiert und dabei nochmal ausgewertet. Hausaufgaben galt es dazu noch zu lösen und so war es bereits 12 Uhr, als wir den Strand erreichten. Dort warteten große Wellen, viele afrikanische Schulkinder, stets und ständig pfeifende (damit wurden alljene zurück gepfiffen, die sich bei der recht starken Unterströmung zu weit (Wasser bis zur Brust) ins Meer bewegten) Rettungsschwimmer und, heute neu für uns, kleine portugiesische Galereen. Bei letzterem handelt es sich nicht um Boote, sondern Lebewesen, mit denen man den Kontakt meiden sollte. Ole erwischte aber eine und so ging es mit Schmerzen und einem dicken Knöchel schnell wieder ins Hotel. Zum Glück war es eine kleine und nach ner Viertelstunde war alles wieder gut.
Das Mittagessen bot heute zwar Pizza, aber ansonsten nur das bekannte Essen. Mit Eis als Nachtisch lässt sich aber auch das ertragen.
Da es von Oles Gegner kaum Partien gab, war die Vorbereitung heute eher kurz. Für die Experten: Es wurde Alapin wiederholt, was sich kurze Zeit später auch auf dem Brett wiederfand. Nachdem der Gegner die Pfade der Theorie verlassen hatte, stand Ole klar besser, entschied sich dann aber für den falschen Plan und geriet stark unter Druck. Zwei Bauern wurden geopfert, um noch zu überleben. Irgendwie entkam er in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, die beiden Bauern wurden wieder eingesammlt und am Ende stand der Friedensschluss zwischen Deutschland und Russland. Leider sah Ole in der Endstellung nur den aktiven Plan für seinen Gegner und die recht hübsche Abwehr nicht. Sonst wäre ggf. noch mehr möglich gewesen. Morgen geht es gegen Sambia. Da sollte dann mal wieder ein ganzer Punkt möglich sein. Neben Vincent drückt Deutschland für die letzten drei Runden vor allem Filiz in der u18w die Daumen, die dort auf Platz zwei liegt. Mit etwas Glück ist aber auch noch in den anderen Altersklassen ggf. Edelmetall möglich.
So weit für heute. Draußen stürmt und gewittert es. Im hohen Norden soll derweil ja besseres Wetter herrschen…
Nun kommt noch etwas Schach. Unten ist die wahrscheinliche (der Notationszettel ist derzeit leider noch im Shuttlebus, so dass er es aus dem Kopf nachgespielt hat) Endstellung. Ole sah jetzt nur die weiße Gewinnidee: 1.Lf2 f5 2.a4 Le2 3. Ka5 nebst Kb6 und der a-Bauer läuft zur Dame. Versucht Weiß dies allerdings, wird er von 3… Ld1 unsanft auf den Boden der Tatsachen geholt, da danach der schwarze f-Bauer mit Königsunterstützung das Rennen macht.