Noch vor dem Aufstehen informierten wir uns via Internet
über die Auslosung zur heutigen 4.Runde. Tobias sollte es mit einem
Griechen zu tun bekommen, nominell rund 200 ELO Punkte schlechter als
er.

Das gab erstmal Anlass zur Hoffnung.

Ein
Blick aus dem Fenster verhiess weniger Gutes, in der Nacht hatte es
geregnet und herbstlicher Nebel macht anscheinend auch vor Griechenland
nicht halt. Das Temperaturniveau wich allerdings von demjenigen zuhause
um ca. 10 Grad nach oben ab…

Nach
einem ausgedehnten Frühstück sah es draussen schon freundlicher aus, so
dass ich erstmal Frischluftversorgung anordnete, zumal wir ohnehin für
die Vorbereitung noch auf Tatjanas Zuarbeit warteten.

Wir
gingen am Strand entlang Richtung Neos Marmaras. Diese Gelegenheit
nutzte Tobias um seine Füsse von Mittermeerwasser umspülen zu lassen.
Nach einer Weile drehten wir um, wollten aber nicht den gleichen Weg
zurücklaufen.

So nahmen wir einen Pfad, der uns
vom Meer weg führte.Zuerst passierten wir wildcampende Italiener mit
Wohnmobilen älteren Baujahrs, die nicht den Eindruck machten als würde
sie der deutsche TÜV für fahrtüchtig erklären. Weiter ging es vorbei an
verlassen wirkenden Selbstversorgergärten, die wahlweise von Hühnern,
Schafen, Eseln , Katzen oder Hunden besiedelt waren. Nur auf einem der
Grundstücke sahen wir einen Mann, der versuchte etwas zu bauen, von dem
Tobias allerdings meinte er habe bewusstseinserweiternde Substanzen
genommen, da er wild mit den Armen fuchtelte. Auch schrottreife Autos
standen einfach so in der Landschaft herum. Nachdem wir zwei besonders
aggressiv bellende Hunde hinter uns gelassen hatten, kamen wir an eine
Weggabelung. Wir entschieden uns für die rechte Abzweigung, die im
Nichts endete. Allerdings trennte uns nur ein Maschendrahtzaun mit
Stacheldraht obendrüber von der Strasse, die zum Hotel führt. Also
probierten wir es nach einem kurzen Abstecher in ein Olivenbaumfeld, das
allerdings auch umzäunt war, den Weg in die andere Richtung. Doch auch
hier kein Weiterkommen. Der Zaun bot keinerlei Durchschlupf und da ich
auch leider meinen Seitenschneider nicht dabei hatte, gab es keine
andere Möglichkeit als so wie wir dorthin gelangt waren zurückzukehren.
Glücklicherweise brachte uns das nicht in zeitliche Bedrängnis.

Zurück
im Hotel konnte der Schachzwerg mit Hilfe der inzwischen von Tatjana
erhaltenen Mail mit seiner Vorbereitung für die nachmittägliche Partie
beginnen.

Zur
Mittagszeit hatte sich der Nebel gelichtet und wir konnten bei
Sonnenschein das Essen draussen einnehmen, was sehr angenehm ist, da man
vom Lärmpegel im Speisesaal verschont bleibt.

Bis 15 Uhr blieb noch Zeit für den zweiten Teil der Vorbereitung und zum Ausruhen.

Das
Spiel begann mit einer italienischen Eröffnung. Wie es mir bereits von
den vorangegangen Runden 1 bis 3 berichtet wurde, kam es irgendwann zum
Einstellen eines Bauern, wodurch die Tendenz des Verlierens eingeleitet
wurde. Besiegelt wurde es heute durch Übersehen eines zweizügigen Matt,
so dass nach nicht einmal 2 1/2 Stünden der hellenische Jüngling die
Olympic Hall als Sieger verliess. Kommentar unseres traurigen und
verärgerten Sohnes: UNTERIRDISCH

Den
Rest des Tages verbrachten wir mit Schulaufgaben, Abendbrot und Stadt
Land Fluss spielen, wobei die Kreativität im Bereich Berufe erfinden
beachtlich war.

Bleibt
nur zu hoffen, dass wir die Talsohle durchschritten haben, schlechter
geht ja kaum noch, wir hoffen auf morgen und ihr dürft gerne Daumen
drücken. Die Auslosung ergab einen Sprössling aus Irland, wie nennt man
die noch gleich? Irrländer?