Der Tag begann wie üblich mit einem ausgedehnten
Frühstück. Es drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass wir, da das
Hotel nach unserer Abreise über den Winter schliesst, nur noch die noch
vorhandenen Lebensmittelreste aufessen dürfen, gerade der Tisch mit den
spannenden griechischen Köstlichkeiten( Sesamriegel mit Honig,
Sesamstangen, Sesamkringel, Sesampaste, in Sirup eingelegte Früchte,
getrocknete Früchte, Honig ( um nur ein paar Beispiele zu nennen)leert
sich zusehends.

Im
Anschluss kümmerte sich Tobias um seine Vorbereitung. Um ihn nicht zu
stören und mal etwas anderes zu sehen, wollte ich eigentlich mit dem
kleinen Bummelzug eine Runde über das Gelände fahren und evt. Auf dem
Weingut eine Flasche für unser abendliches Zusammentreffen erstehen.
Doch wie schon vor ein paar Tagen, als ich ebenfalls diesen Entschluss
gefasst hatte, war plötzlich ca. 15 Minuten nach der geplanten Abfahrt,
der Fahrplan mit einem „Out of order“Schild verhängt. Andere
Haltestellen blieben von diesee Massnahme verschont, ohne jedoch
angefahren zu werden. Stattdessen steht das Bähnle auf dem Parkplatz
zwischen beiden Hotels, wie wir später auf unserem täglichen Spaziergang
festgestellten. Dieser dehnte sich heute unter Protest des Pubertiers
rund um den Golfplatz aus, eine grössere dennoch überschaubare Runde
vorbei an der Haupteinfahrt des Geländes sowie am
Hubschrauberlandeplatz. Dabei ist erstaunlich was jemandem so einfällt,
um nicht laufen zu müssen…

Es
wird nicht überraschen zu lesen, dass wir unser Mittagsmahl wiederum
draussen einnehmen zusammen mit Krastevs. Alexander berichtete von
seiner 2 1/2 stündigen Vorbereitung durch Bernd Vökler, bei der man
eine besonders raffinierte Strategie gegen Caro kann entwickelt hatte,
von der unklar war, ob sie funktioniert, die aber dem dt. Meister
letztlich einen weiteren vollen Punkt einbrachte, während Tobias Stunden
später mit der Bemerkung“ nicht verloren“ ins Hotelzimmer zurückkehrte.

Der
spanische Gegner spielte eine italienische Eröffnung( welch ein
Durcheinander), um anschließend alle Figuren abzutauschen, was bereits
nach rund 120 Minuten zu einer Remisstellung führte, aus der heraus der
Junge von der iberischen Halbinsel noch weitere drei Stunden erfolglos
versuchte einen Sieg zu erlangen.

Zusammen
mit Krastevs und einem in Hessen lebenden Knaben, der hier in der U16
für Griechenland startet, brachen wir zu einem späten Abendessen im
Meliton Hotel auf. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren hatten, war
es problemlos möglich dort zu essen. Diese Entscheidung hatte viele
positive Aspekte. Der Speisesaal ist durch geschlossene Aussentüren
wohltemperiert und frei von Durchzug. Das Angebot an Speisen weist eine
grössere Vielfalt und bessere Qualität auf. Wobei Tobi sich besonders
über die Shrimps freute, während meine Wenigkeit die landestypischen
Nachspeisen in Entzücken

versetzten. Positiv ist
ebenfalls noch zu vermerken, dass man seinen Teller befüllen kann ohne
in einer Schlange anzustehen, wodurch es möglich ist gegebenfalls dafür
vorgesehene Gerichte warm zu verzehren, was bei uns im Sithonia Hotel
häufig nicht umsetzbar ist, da sie beim Warten in der Reihe bereits
erkalten. Also ein durchaus gelungenes Experiment!

Wegen
bleierner Müdigkeit verzichtete ich heute auf abendliche Geselligkeit
mit Rebensaft und Knabbereien. Ein Blick auf die Auslosung war
allerdings noch drin, der Gegner morgen kommt aus der Slowakei.