So muss das sein. Zwei Spieler, zwei Punkte und ein Trainer, der seinen Job doch behalten darf. Jetzt gibt es freudiges Herumgespringe und Spiele, die wahrscheinlich nur 10 Jährigen gefallen können, wie die Erfindung eines Boxsackes für die Füße. Die Geschichten zu den Partien sind schnell erzählt. Tobias Gegner erfreute ihn mit Najdorf. Da auf den Vorbereitungsbrettern etwas anderes stand, musste er also vom zweiten Zug an selbst denken. Das klappte ganz gut und er stellte seinem Gegner, der gleichzeitig Oles gestriger war, dreizügige Fallen. Während die erste noch durchschaut wurde, hüpfte bei der zweiten der Springer von Tobi lustig durch die gegnerische Stellung und sammelte erst den einen Läufer und dann noch einen Turm ein. Damit war der zweite CM Skalp erbeutet und der algerische Junge mit der vierten Null gegen einen deutschen Spieler bei dieser WM ausgestattet.
Auch Oles Gegner hatte bereits negative Erfahrung mit den Germanen, spielte aber deutlich stärker als in der ersten Runde gegen unseren Zimmernachbarn Jakob. Nach einem kleinen theoretischen Duell begann der Kampf im zwölften Zug. Ole plazierte seinen Springer unvertreibbar auf c5, umschiffte einige taktische Klippen, sammelte einen Bauern ein und verwertete den Vorteil ungefährdet. Eine fast perfekte Partie.
Unsere beiden Damen kamen heute zu Punkteteilungen in Turmendspielen, was für Fionas WM Chancen intakt hält und Josis Aufholjagd etwas abbremste.
Ansonsten kann ich heute noch von zwei Sportduellen berichten. Zum einen duellierte sich Ole mit Bao im Tennis. Bei entspannter Backgroundmusik konnte man dabei gut im Liegestuhl zuschauen. Gefühlt ging das Duell ungefähr unentschieden aus, soll aber vielleicht Donnerstag Nachmittag, wenn die Runde schon um 10 startet, eine Neuauflage erfahren.
Tobias und Sören, die von den anderen fußballwilligen Deutschen etwas im Stich gelassen wurden, erfreuten derweil zwei russische Mädchen mit einem kleinen Spiel.
Der heutige Sonnenuntergang, der einen auf die baldige Abfahrt des Transferbootes hinweist, war in der Farbgebung durch ein paar kleine Quellwolken noch eine Steigerung zu gestern. Dazu haben die Berliner Trainerin Bettina und ich nun auch das Restaurant mit dem entspanntesten Blick auf das Meer gefunden. Drei Meter über dem Meer und nur einen halben Meter entfernt kann man dort unter Palmen sitzen, den Fischern und Anglern zuschauen, die Aussicht auf das Meer genießen und dabei extra angefertigtes Eis essen….
Morgen wird es dann für unsere Helden wieder etwas schwieriger. Mit der Form von heute bin ich aber mal vorsichtig optimistisch, dass die Punkteausbeute wiederholt werden kann.
Jetzt heißt es Abendessen. Meins wird mir wieder von Ole zusammengestellt. Wenn es morgen also nichts zu lesen gibt, hat er etwas viel serviert. 🙂