Heute ist alles etwas später und damit auch der Blogeintrag. Aber der Reihe nach:
Zuerst muss noch vom souveränen Fußballsieg der deutschen Auswahl gegen die Schweiz und die Niederlande berichtet werden. Mit Ole und Tobi in der ersten Reihe schoßen unsere Jungs in den sechs Spielen ca. 20 mal soviele Tore wie die beiden anderen Teams. Ein guter Anfang also für die zweite Turnierhälfte. Wer beim Fußball mitgewirkt hat, kann man wunderbar an einer erhöhten Anzahl Mückenstiche feststellen. In der Nähe der Sportanlagen müssen die Plagegeister irgendwie ihre Lieblingsnistplätze haben. Bei Ole könnte man meinen er hätte eine ansteckende Kinderkrankheit 🙂
Auch heute morgen haben Ole und ich das Frühstück gerade so geschafft, während Frühaufsteher Tobias bereits den Vormittagsschlaf hielt. Frühstück auf der Terrasse ist immer ein guter Start in den Tag. Nur der Grapefruitsaft war heute verschwunden, ebenso wie meine beiden Lieblingskuchen an zwei Mahlzeiten nacheinander. Das gab es noch nie. Dennoch kann sich bei der Auswahl beim Essen niemand beschweren.
Zum schachlichen Teil: Nach einem kleinen Warmup mit 60 Matt in zwei Aufgaben widmeten wir uns heute früh den wahrscheinlichen Eröffnungen. Dabei lagen wir mit den Tipps ganz gut und so konnten Ole und Tobias die ersten Züge schnell auf das Brett bringen. Irgendwann kommt allerdings immer der Moment, bei dem es anfangen selber zu denken heißt. Während Ole sich für diesen Moment satte 24 Minuten Zeit nahm, absolvierte Tobias das in drei Minuten. Leider war der Zug eher suboptimal und nach einem weiteren Fehler war die Partie bereits beendet, da sich Tobis König alleine auf der e-Linie mit drei weißen Schwerfiguren (das sind die Türme und Dame) sehr unbehaglich fühlte. Macht nichts, nach eigenen Fehlern sind in der nächsten Runde einfach die anderen mal mit dem Fehler dran, morgen z. B. der irakische Vertreter.
Oles Partie ging dagegen über vier Stunden, in denen er teilweise leiden musste. Erst war die Stellung seines Gegners deutlich angenehmer zu spielen, dann überlegte dieser im 39. Zug über eine halbe Stunde, während Ole mit nur noch anderthalb Minuten für die nächsten zwei Züge in dieser Zeit zwar die Toilette aufsuchen wollte, dies aber auf Grund der wenigen Restzeit nicht konnte. Am Ende gab es fast ein doppeltes Happy End. Ole widerstand dem Druck und wickelte in ein besseres Endspiel ab. Mit Dame und Randbauer gegen nur eine Dame gab er dies aber zu schnell remis. Objektiv war es zwar auch nicht mehr, der Gegner hatte aber doch etliche Möglichkeiten für den entscheidenden Fehler. Im Handball hieße das, beim Unentschieden den Freiwurf in der letzten Sekunde zum eigenen Torwart zurück zu spielen statt die Chance auf den Siegtreffer zu versuchen.
Nach Analyse, Abendessen und Hausaufgaben schlafen nun die Kids, um Energie für die nächste Runde zu sammeln und der Trainer durchsucht das Internet und die Datenbanken auf Hinweise zum Spielstil der morgigen Gegner.
Gute Nacht derweil gen Westen.