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Schachzwerge on tour

Vororteindrücke

Den Blog werden wir nutzen, um über mehrtägige Turniere oder Trainingslager ein paar Eindrücke nach Hause zu schicken.

Hangeln oder nicht, das ist hier die Frage!

Sommerlager 2023 Posted on Do, Juli 13, 2023 00:38:16

Bei den morgendlichen Schachstunden baute die Endspiel-Lerngruppe Brücken und verteidigte Reihen gegen heraneilende Türme, lernte die Rolltreppe kennen und warum zwei verbundene Bauern stärker als ein Turm sein können. Und gegen den blockierenden Bauern half dann noch eine Springerunterwandlung. Die Kleinsten übten Kreuzmatts, Sternmatts, Erstickte Matts, Grundreihenmatts, Batteriematts und viele mehr per Beamer, Demobrett und Stationsarbeit.

Jakob beeindruckete währenddessen Annmarie: Er kann alle 17 Weltmeister in der richtigen Reihenfolge aufzählen. Eva und Svenja brillierten dafür im Eröffnungs-A-Z.

Beim gemeinschaftlichen 55-Kinder-Gruppenspiel gab es inzwischen viele Opfer zu beklagen. Doch die nächste Abstimmung brachte endlich den gewünschten Erfolgt: Svenja wurde überführt. Hah, am Ende kriegen wir sie alle! Der/die neue Kriminelle trödelte dagegen erst einmal, später gab es aber genügend Schwerverbrechen zu vermelden.

Gruppenbilder mit und ohne Trainer sowie mit und ohne Faxen wurden gemacht. Die hoch drohende Sonne verhinderte dabei aber einen absoluten Elan aller, zumal man schleunigst zum Sport wollte:

Hockey mit ca. 25 Zwergen und Auswechselblöcken, Federball, Fußball, Tischtennis und jeder Menge Riesenbälle, die heute vor allem als Liegeflächen verbaut wurden. Als kleines Highlight duellierten sich Loris und Gordon noch beim Ballancieren, also dem schnellstmöglichen bodenlosen Überqueren eines Ballteppichs: gegen den völlig überraschenden Weitsprung nebst Weiterhangeln zum Start-Ziel-Sieg des Jüngeren gab es außer ungläubigem Staunen keine passende Antwort!

In den Gruppen gab es heute zum Teil sogar eine Runde mehr, da 9 bzw. 7 so schlecht durch zwei teilbar ist… Umso belohnender war danach das sieg- und niederlagenvergessenmachende WBVB (nicht schreibfaul, ist einfach die inoffizielle Abkürzung des SZSL-TTs!) sowie die Parcourduelle für die Jüngeren: Ersteres artete zum „Leidwesen“ (okay, etwas Abkühlung bei dem Wetter ist schon okay, immer auf die Großen..) der Trainer etwas aus und endete in einer riesigen Wasserschlacht. Allerdings waren alle Kinder mehr erfreut als nass. Parallel spielten die Kleinen Fußball mit und ohne Netz oder erzielten Traumzeiten im Parcour. Wettbewerbe mit und ohne Hangeln wurden getrennt gewertet, wobei sich vor allem Vinnie, Noah und Paula starke Duelle um immer neue Bestzeiten lieferten. Rahel, Michelle und vor allem Julian hangelten dagegen geschwind über das von den meisten lieber ausgelassene schwierigste Hindernis. Aufgrund Rahels Aussage, alle Trainer müssten sich ebenfalls dem Wettkampf stellen, ließen sich die Männer nicht lange bitte. Vor allem Loris musste erneut herhalten: gegen Marc hatte er im direkten Duell den starken zweiten Rang errungen.

Am Abend ging es dafür diesmal etwas ruhiger zur Sache: Diverse Spielerunden wie Werwolf mit 20 Kindern, Werwörter, Tschach, Quadroschach, Codenames oder lockeres Fußballspielen in kleiner Runde beendeten den Tag.



Wasser marsch!

Sommerlager 2023 Posted on Mi, Juli 12, 2023 00:21:05

Weckerklingeln, Kinderwecken, Duschen, Anziehen, Zähneputzen, Frühstück, los gehts, keine Zeit, der Tag wird lang und mit Berichte verfassen noch länger:

Die erste Abstimmung, Hermann war’s aber nicht. Das Schachtraining brachte neue Erkenntnisse im matten und Allgemeinwissen bei den Jüngeren sowie Abzugsangriffen bei den Spielstärksten. Die Gruppe 3 bereitete sich zudem schon gemeinerweise auf das abendliche Tandemturnier vor! Gähn, dann doch lieber Bodychecks, verminte Felder, Zugzwangideen und Durchbrüche üben oder! (In Bauernendspielen, nicht bei gewalttätigen sportlichen Aktivitäten oder was ihr Eltern schon wieder denkt ;-)).

Nach dem Mittag und angemessener Ruhe-/Verdauungpause ging es sportlich weiter: Die einen entschieden sich für Hockey, Tischtennis oder Trampolinspringen (Johannes mit dem Dunk des Tages!) sowie Abhängen auf Bällen (Boden berühren verboten) in der Halle, die anderen zelebrierten „Elfe-Zwölfe“ (Fußballvariante, die Profis wissen im Gegensatz zum Autor angeblich, wovon hier geschrieben wird!??)).

Nach dem Mittag, weiteren schachlichen Lehreinheiten und Turnierpartien teilte sich die Zwergeschar in 2 Gruppen:

Die kleineren marschierten zum Beachvolleyballfeld, bereiteten sich mit Ball-über-die-Schnur vor; für das kommende Highlight musste die Wasserbombenmanufaktur (Laura, Eva, Svenja und jede Menge rumwuselnder Zwerge) fleißig am Fließband (okay, eher in mühseliger Handarbeit) produzieren. Aber schließlich wurden etliche Geschosse dank der Wasserträger Adam und Leon per Handtuch in die gegnerische Hemisphäre katapultiert, um den Gegner nass zu machen! Nach getaner Arbeit gab es noch einige freiwillige Vor-Ort-Duschen (für Trainer komischerweise auch unfreiwillige!).

Die größeren Zwerge duellierten sich derweil in Kartenspielen wie Loveletter, Bang (der kleine Johannes wurde seines Amtes als Sheriff enthoben, er war wohl noch nicht so weit…) und Werwörter (warum kennen die Alf heute nicht mehr!? Da war Henry baff!).

Lief das Smileyspiel gestern noch sehr friedlich ab, argierte die neue Schurkin äußerst aggresiv und kickte gleich reihenweise Kinder raus. Dabei machte sie nicht einmal halt vor den Betreuern! Und dennoch entschlüpfte sie geschickt dem Netz der Ermittler und lenkte den Verdacht auf den armen Leon. Damit darf sie weiter ihr Unwesen treiben.

Abends triumphierten in zwei getrennten Tandemturnieren Maurice + Timur sowie Anna + Georg, Anton + Hermann oder die ebenfalls punktgleichen Eva + Henry (wir werden doch hier nicht die Spannung auflösen, nicht dass die Kinder nachschauen!).



Sieben Zwerge war einmal: Neuer Teilnehmerrekord beim Sommerlager

Sommerlager 2023 Posted on Di, Juli 11, 2023 00:27:37

Gestern startete das alljährliche Schachsommerlager mit 55 Zwergen und 6 Betreuern, welches traditionell wie gewohnt in der ersten Woche der Sommerferien stattfindet. Nach einer abenteuerlichen 40-Zwerge-Bahn-Anreise (Schienenersatzverkehr mit Bus Nummer 2 inklusive defektem Feuermelder, knapper Umsteigehast aber irgendwie pünktlicher Ankunft) wurden die Zimmer invasiert. Nach kurzer Vorstellungsrunde, der üblichen Einweisung ging es für eine Stunde zum Freiluftsport (Parcours, Fußball, Tischtennis, Basketball etc.). Nach dem Abendbrot gab es Kino in 2 Sälen: „Ich einfach unverbesserlich 3“ und „Raya und der letzte Drache“ gewannen die meisten Stimmen.

Heute ging es bereits halb acht zum frühen Frühstück. In der kompletten Turnhalle gab es unter anderem Tischtennis, Federball, Fußball, Basketball und freien Spielspaß mit großen Gymnastikbällen zur Auswahl. Danach auch etwas Schach: In sechs nach Spielstärke sortierten Gruppen vermittelten die Trainer die Macht des Springers, bäuerliche Endspiele und taktische Tricks wie Abzugs- und Doppelschachs. Die weniger erfahrenen übten sich in „Königlicher Gefangennahme in kürzest möglichen Zeitintervallen“ (weniger geschwollen daher redende Trainer nennen dies auch Matt-in-1-Aufgaben 😉 ). Ein belohnendes Mittagessen („Backhendl“?!? vs „Veganer Bauerneintopf“) später folgende die erste Dorfabstimmung im vormittags beginnenden Smiley-Spiel. Eva war aber definitiv nicht schuldig, abends wurde Vinnie aber doch überführt; seine Rechtfertigung „ja okay ich wars“ war vermutlich wenig hilfreich!

Nachmittags gab es erneut Schachtraining und die ersten Runden in den Gruppen-Runden-Turnieren (Jeder-gegen-jeden). Danach folgte wieder Sport im Tartan-, Parcours- und Sandbereich sowie bei den Tischtennisplatten. Das Highlight war neben Fußball-über-die-Schnur vor allem das spontan eingeführte Kinder-Sumo-Ringen: Als kleiner „wir-ziehen-einen-Kreis-und-schubsen-uns-raus“-Witz gestartet, entwickelten sich grandiose Duell zwischen Svenja, Martha, Laura und Co! Anton vs Johannes mit geballter Kraft (wobei der Sieger von Trainer Thaddeus deutlich die Grenzen aufgezeigt bekam) oder ein episches Bruder-Duell (der kleinere, leichtere, jüngere hob den größeren beinahe aus dem Ring!) zogen dann immer mehr Zuschauer an, ein Trainer mussten dann gegen zwei Mädchen den kürzeren ziehen (zwei gleichzeitig hinausbefördern ist aber echt nicht leicht!). Der kleine Johannes bohrte sich währenddessen zum Mittelpunkt der Erde duch den Sand, möglicherweise endete aber auch irgendwo einfach der Kasten…

Vor lauter Spaß gab es leichte Zeitverzögerungen bis zum abendlichen Blitzturnier, nach sieben Runden ging es dann etwas verspätet für alle erschöpft ins Bett.



Finaltag: Gemischte Ergebnisse, zufriedenstellendes Gesamtfazit

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mo, Oktober 31, 2022 07:41:50

Unglückliche Ergebnisse in der letzten Runde

In den Finaltag starteten alle vier Kids hochmotivert, noch einmal einen Punkt zu erkämpfen. Dies sollte am Ende leider nur Richard gelingen. An Brett 17 traf er in Schwarz auf Malina Rose (ohne DWZ, SG Leipzig). Die Eröffnung der italienischen Partie verlief materiell ausgeglichen, wobei Weiß sich durch einen Abtausch des Läufers gegen den schwarzen Springer zwar einen Doppelbauern verschaffte mit der so geöffneten f-Linie eine leicht bessere stellung erreichte. Den Angriff auf die eigene Dame beantwortete Richard mit einem dreizügigen Abtausch von Dame+Leichtfigur. Bei umgekehrter Schlagreihenfolge hätte er seinen h-Bauern jedoch auf der guten Position belassen können und sich einen Stellungsvorteil erspielt. Anstatt seinen Springer auf c3 als Vorposten etablieren, griff er im 39. Zug lieber den weißen Turm an, was Maila jedoch nicht erkannte und diesen einstellte. Nachfolgend gelang es Richard sodann auch, seinen Bauern zur Umwandlung zu führen und mit einem Matt im 49. Zug sich seinen verdienten 4. Punkt zu sichern.

Martha wurde für ihre 9. Partie gegen Malinas Bruder (DWZ 770, SG Leipzig) gelost. Sie hatte beste Chancen auf ihren 5. Punkt und entschied sich für eine Spanischen Partie. Zum Ende der Eröffnung zog sie leider den angegriffenen Läufer auf d3 statt e2 zurück, wo er nicht nur passiv stand, sondern auch den d-Bauern und damit die Entwicklung des zweiten Läufers und des Damenturms behinderte. Zudem ermöglichte es Schwarz mit Dd6 die nachfolgende Drohung … Sg4 für ein Damenmatt auf h2. Diese Situation hätte Martha immernoch durch ein nachträgliches Le2 mit Tempoverlust (oder besser Df3) entschärfen können. Das stattdessen gezogene 9. Te1 erwies sich dann aber als der wirklich kritische Fehlzug. Binnen 4 Zügen verlor Martha erst eine Qualität (Turm gegen Läufer) und anschließend den h- und g-Bauern. Daraufhin ihre Dame zum Abtausch anzubieten, war tatsächlich der objektiv beste Zug. Als Schwarz mit 19. … Te5 seinen Turm hinzuzog, hätte Martha dreizügig seinen Springer gewinnen und das Blatt komplett wenden können, erkannte diese schwer zu findende Chance jedoch. Den Springer im 27. Zug durch einen Spieß zurückzugewinnen, wäre jedoch normalerweise eine ihrer leichteren Übungen gewesen. Am Ende ging Martha mit einem Minderbauern ins Endspiel. Mit einem schlechten Bauernzug ermöglichte sie Schwarz einen Freibauern auf der entlegenen a-Linie. Mit dem richtigen hätte sie alle Bauern am Damenflügel blockieren können, jedoch hätte Schwarz dann immernoch mit dem König Marthas Doppelbauern einsammeln und den eigenen f-Bauern zur Umwandlung führen können. Im 65. Zug war die Partie gegen sie entschieden.

Mats‘ Partie in Weiß gegen Artemii Belov (DWZ 1030, SV Empor Berlin e.V.) verlief in der Eröffnung ausgeglichen. Im Gegenzug zu seinem Isolani auf d4, den er sodann auch abgab, führte er seine Figuren schneller zur Entwicklung. Zwar stellte er kurz darauf seine B-Bauern ein, gewann aber wenig später durch einen Angriff auf die Dame, auf den Schwarz falsch reagierte, die wertvollste Figur seines Gegenspielers. Leider gab er diesen materiellen Vorteil durch ungünstiges Abtauschen nachfolgend wieder ab. Das Endspiel mit Dame gegen Turm+Läufer und drei Mehrbauern auf schwarzer Seite versprach interessant zu werden. Leider übersah er eine mögliche Fesselung des schwarzen Turms, dennoch verlief die Partie bis zum 44. Zug ausgeglichen. Nachfolgend verstand Schwarz es jedoch besser, seine Figuren zu manövrieren und sammelte sukzessive die weißen Bauern ein. Nachdem dann sein König in eine Turm-Gabel hineinlief und Schwarz Turm+Läufer gegen die weiße Dame eintauschte, gab es keinen Weg mehr, die vier schwarzen Bauern aufzuhalten und das Matt wenig später abzuwehren.

Johannes hatte in Weiß an Brett 7 spielend mit Wojciech Korzeniowski (DWZ 1177, MGLKS Parnas Olawa) das schwierigste der vier Lose erwischt. Nachdem beide ausgeglichen aus der Eröffnung kamen, wurde die Partie wechselhaft, obwohl gerade Wojciech in den zurückliegend Spielen immer sehr stabil gespielt hat. Nach einer zuvor übersehenen mehrzügigen Gelegenheit bot sich Johannes die klarste Chance nach dem 20. Zug von Schwarz, der nach dem Eindringen der Weißen Dame auf h6 das Fallen des h-Bauerns verhindern wollte. Leider wählte Johannes mit Sf4 den falschen Springerzug zum erneuten Angriff des h-Bauerns, da er mit Sfg3 zugleich auch das Feld f5 unter Kontrolle gebracht hätte, welches nun aber Schwarz mit … Sf5 zum Angriff auf die weiße Dame nutzte. Im weiteren Mittelspiel war Johannes überwiegend im Nachteil, jedoch mit zeitweisem Ausgleich. Dann geriet er jedoch leider wie schon am Vortag erneut in Zeitnot und schaffte es nicht, seine 40 Züge vor dem Ablauf der 60min zu vollenden. Besonders bitter war, dass Schwarz mit seinem 38. Zug mit dem Springer nach vorheriger Gabel den b-Bauern schlug und damit Johannes die Chance zu einem zwar mehrzügigen, aber dennoch offensichtlichen Matt auf der Grundlinie bot. Leider war Johannes zu ungeübt, um die verbleibenden 3s für die notwendigen 2 Züge bis zur Zeitzulage effektiv zu verwerten, zumal er durch die in Zeitnot unterbliebene Mitschrift nicht wusste, wieviele Züge noch fehlten. So endete die spannende Partie dann für ihn mit einem misslichen 0:1 durch Zeitüberschreitung.

Gesamtfazit

Auch wenn sich der eine oder andere unserer vier Teilnehmer vielleicht ein wenig mehr erhofft hat, können wir mit dem Gesamtergebnis durchaus zufrieden sein.

Johannes landete mit 5,0 Punkten und Platz 16 im Bereich seines Setzlistenplatzes 14 und verbesserte damit seine Vorjahresleistung von 4,0 Punkten und Platz 35 deutlich. Unser Sonnenschein Martha landete mit 4,0 Punkten auf einem respektablen 26. Gesamtplatz bzw. 6. Platz in der Mädchenwertung. Richard schaffte es, mit 4,0 Punkten und Platz 31 sein Ergebnis vom Vorjahr (2,0 Punkte und Platz 48) am deutlichsten zu verbessern. Mit seinen 3,5 Punkten und Platz 36 schaffte Mats es zwar nicht, an seine Vorjahresleistung (4,0 Punkte und Platz 26) anzuknüpfen, doch sicherte er sich zumindest den Sieg in der während des Turniers für die jeweilige tägliche Spielweise intern geführten Kuscheltierwertung.

PlatzSetzlisteNamePunkteBuchholzSumme
Buchholz
Vorjahres-
platz
Vorjahres-
punkte
1614Johannes5,045,0370,5354,0
2616Martha4,047,5401,0
3121Richard4,037,0357,5482,0
3617Mats3,537,0359,0264,0



Tag 5 – Auf in den Endspurt

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Sa, Oktober 29, 2022 02:07:16

Vor dem morgigen Finaltag wurde heute mit den Runden 6 und 7 der Endspurt eingeleitet. Die Vormittagsrunde wäre beinahe ein reines Duell zwischen den Schachzwergen und dem TSG Oberschöneweide geworden.

Martha traf auf Arian Alloussi (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide), gegen den Mats in Runde 4 unterlag. Martha konnte ein besseres Ergebnis verbuchen. Nach einer sehr wechselhaften Partie (deren Verlaufskurve schon gewisse Ähnlichkeiten mit dem Bergprofil der Bastei aufzuweisen schien) stand sie am Ende mit 5 gegen 3 Bauern im Endspiel eigentlich klar auf Sieg. Aufgrund leidlicher zurückliegender Erfahrungen überwog jedoch wohl die Unsicherheit, die zwei verbundenen Freibauern auch wirklich zu verwerten, und Martha nahm das Remisangebot ihres Gegenspielers an.

Umgekehrt kam Mats gegen Shravan Thirumal (DWZ 1160, USV TU Dresden) ans Brett, gegen den wiederum Martha in der Runde zuvor punkten konnte. Überwiegend im Vorteil befindlich unterlief Mats mit 17. c5 jedoch ein Fehlzug, auf welchen hin die Partie wenige Züge später gegen Ihn endete.

Richard sah sich mit Schwarz spielend Florian Hantke (DWZ 735, TSG Oberschöneweide) gegenüber. Während er mit leichtem Nachteil aus der Eröffnung ins Mittelspiel überging, konnte er diesen im Mittelspiel ausgleichen und teilweise umkehren. In der irrigen Annahme, dass gefesselte Figuren kein Schach geben könnten, übersah er eine Mattdrohung, welche Weiß jedoch erkannte und verwertete.

Johannes wurde an Brett 7 gegen Maila Ruddat (DWZ 866, TSG Oberschöneweide) gelost und freute sich auf eine Revange für die unglücklich verlorene Partie im vergangenen Jahr hier Sebnitz. Es wurde Italienisch mit 4. c3 Sf6 5. c4 gespielt. Auch wenn Johannes die Partie überwiegend dominierte, war sie auch seinerseits nicht frei von Fehlern, welche Maila allerdings nicht für sich verwerte. Mit entsprechendem Materialvorteil ging es in das Endspiel, welches Johannes mit einem ästhetischen Matt durch Springer, Läufer und Turm auf den in der Mitte gehaltenen König zum erfolgreichen Abschluss brachte.

Nur ein Punkt in Runde 8

In der 8. Runde konnte Mats gegen Ferdinand Meusel (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide) endlich seinen wohlverdienten dritten Punkt einfahren. Martha jedoch musste sich Piotr Werema (GKSz Solny Grzbowo) geschlagen geben, dem auch bereits Johannes in Runde 4 unterlag. Auch Richard konnte seine Partie mit Weiß gegen Vincent Pak Nguyen leider nicht für sich entscheiden. Als letzter verließ Johannes den Turniersaal. Er hatte sich viel zu viel Bedenkzeit genommen und verlor seine Partie gegen Bruno Stopp (DWZ 1080, USV TU Dresden) nach gerade einmal 24 Zügen durch Zeitüberschreitung.

Für den Nachmittag hatten wir nochmal für 90min die Kegelbahn gebucht. Die Kinder waren ganz in Ihrem Element. Bliebe zu wünschen, dass so wie die heutigen Pins dann morgen die Brettfiguren des Gegenspielers fallen mögen…

Nominelles Fazit: 2½ aus 8 an Tag 5. Dünne Ausbeute beim Endspurt am vorletzten Tag. Doch mit 15½ aus 31 nach Runde 8 konnten über das gesamte Turnier hinweg bis jetzt immerhin respektable 50% der Punkte gesammelt werden.



Zwei Punkte und ein Remis an Tag 4

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Fr, Oktober 28, 2022 04:46:17

Der vierte Spieltag hielt wieder nur eine reine Vormittagsrunde bereit und durch das vereinsinterne Duell gab es maximal 3 Punkte zu holen.

An Brett 10 trafen sich Richard und Johannes, erstgenannter in Weiß spielend. Das Vierspringerspiel versprach gewohntes Terrain für beide. Doch die gegensätzlichen Rochaden (Johannes: kurz; Richard: lang) brachten Dynamik in das Spiel. Johannes begann unmittelbar mit dem Bauernsturm auf dem Damenflügel, dem Richard mit der übedenkenswerten Idee begegnete, genau auf dieser Seite (vor dem König stehenden) den b-Bauern vorzuschieben, und damit Johannes im wahrsten Sinne des Wortes entgegenzukommen. Die Stellung von Weiß brach zusehends auseinander und das Matt durch Schwarz war nur noch eine Frage der Zeit.

Martha spielte an Brett 12 in Schwarz gegen Shravan Thirumal (DWZ 1160, USV TU Dresden). Der Italienschischen Eröffnung setzte Schwarz eine Zweispringerverteidigung entgegen und leitete in die Polerio-Variante der Preussische Partie über, bei der Weiß mit dem Läuferrückzug 6. Le2 jedoch eine für sich selbst nachteilige Fortsetzung wählte. Durch frühen Druck erschwerte Martha eine weitere Entwicklung auf weißer Seite und stand dank fehlerhafter Züge von Weiß bereits im 12. Zug eigentlich klar auf Sieg. Jedoch fand sie nicht die richtige Kombination, um dem Freibauern der a- bzw. b-Linie zur Umwandlung zu verhelfen. Nach einem zusätzlichen Fehlzug von Schwarz im Bauernendspiel auf dem Königsflügel stand die Partie dann plötzlich nur ausgeglichen. Doch erkannte Schwarz seine klare Möglichkeit zur Haltung der Remis-Stellung zum Glück nicht und zog kurz darauf selber fälschlich den Bauern voran, wodurch Martha dann doch ihren Bauern zur Umwandlung führen konnte und die Partie für sich entschied.

Mats entschied sich an Brett 13 mit Weiß gegen Florian Hantke (DWZ 735, TSG Oberschöneweide) für eine italienische Eröffnung mit c3 und d4. Ein unsauberes Abspiel führte zunächst in einen deutlichen Nachteil für Mats. Als Schwarz jedoch mit 22. … Tfe8 den Turm zum Tausch anbot, lief er damit zugleich in eine Läufergabel von Mats, wodurch dieser nun wieder im Vorteil stand. Nach weiteren Unsauberbarkeiten und schwankenden Verhältnissen hatte Mats mit Turm + 2 Bauern gegen Springer + 4 Bauern die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch anstelle den gegnerischen König vom isolierten Freibauern auf der e-Linie abzutrennen, lief es auf einen sukzessiven Figurenabtausch hinaus, an dessen Ende abgesehen von den Königen nur ein schwarzer Randbauer übrigblieb, dessen Umwandlung Mats aber zu verhindern wusste und sich damit ein (un)tröstliches Remis sicherte.

Sportliche Bewegung am Nachmittag

Der Nachmittag war wieder zur eigenen Gestaltung freigegeben. Die Kinder entschieden sich in basisdemokratischer Abstimmung gegen die vom Freizeit-Team angebotene Schatzsuche auf dem KieZ und stattdessen für eine Fahrt nach Königstein. Das Interesse galt jedoch nicht der hoch gelegenen Festung (die Mats, Richard und Johannes ja auch im Vorjahr bereits besucht hatten), sondern ganz klar dem an ihrem Fuße befindlichen Kletterwald. Wie sich den Bildern entnehmen lässt, hatten alle Zwerge ihre große Freude daran.

Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder zurück. Nach einer Vorbereitung für die morgige Vormittagspartie durften die Kinder noch etwas Tischtennis spielen, während Gavin uns beim Betreuer-Blitz vertrat.

Nominelles Fazit: 2½ aus 3 an Tag 4 mit ungenutzten Chancen. Doch 13 aus 23 in summa nach Runde 7 stimmen uns zuversichtlich für die letzten beiden Spieltage.



Leider weniger als halbe Ausbeute an Tag 3

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Do, Oktober 27, 2022 05:10:04

Am dritten Tag stand wieder eine Doppelrunde an. Wie üblich wurde nach einem leckeren Frühstück noch einmal kurz trainiert und die Vorbereitung vom Vorabend nochmals wiederholt und gefestigt. Leider versprach die erste Runde des Tages jedoch eine schwere zu werden.

Leere Hände in Runde 4

Johannes trat mit Schwarz gegen Piotr Werema (DWZ 1050, GKSz Solny Grzbowo) an. Auf Schottisch und Vierspringerspiel vorbereitet, musste er sich jedoch mit einer gänzlich ungewohnten Eröffnung (1. Sf3 Sf6 2. d4 d5 3. c4) auseinandersetzen. Dies gelang ihm die ersten 6 Züge noch gut, bevor er dann aber mit einem Bauernvorstoß 7. … c5 ungewollt seinem Läufer den Verteidiger entzog, was Piotr direkt in einen Materialvorteil verwertete. Die starke polnische Schachschule sollte sich dann auch durchsetzen. Auch wenn er sich fortan keine nennenswerten Ungenauigkeiten mehr leistete, konnte Johannes in Ermangelung von Fehlern von Weiß dieses Defizit nicht mehr zurückerobern und gab sich nach 49 Zügen geschlagen.

Martha traf mit Weiß auf Ben Sauer (DWZ 1262, Schachzentrum Bemerode). Für diese Paarung lag Gordon goldrichtig, als er Martha auf Varianten der Sizilianische Verteidigung (1. e4 c5 2. Sf3 Sc6) vorbereitete und hierbei vor allem die Kalaschnikow-Variante (3. d4 cxd4 4. Sxd4 e5 5. Sb5) besonders tief explorierte. Genau so kam die Partie auch aufs Brett, und Martha hatte sich nach 10 Zügen einen stellungsbedingten Vorteil von immerhin +4.1 erspielt. Leider übersah sie jedoch eine Drohung von Schwarz im 12. Zug woraufhin der Trainer beim zwischenzeitlichen Besuch des Turniersaals zwar grundsätzlich die eingeübte Stellung vorfand, jedoch vergeblich Marthas Dame suchte. Diesem gegnerischen Materialvorteil gelang Martha es noch eine zeitlang standzuhalten, bevor sie im 30. Zug Matt gesetzt wurde.

Richard durfte gegen Zuzanna Popczynska (DWZ 1050, MUKS MDK Sródmiescie Wroclaw) ans Brett. Auch bei ihm hatte Gordon einen Sizilianer erwartet, jedoch in der Variante Beschleunigter Drachen. Auch hiermit lag der Trainer richtig, nachdem sich die Züge 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 g6 auf dem Brett wiederfanden. Leider wählte Richard nach 5. Sc3 Lg7 die falsche Fortsetzung 6. Lc4 (anstelle von 6. Le3), wodurch er seinen Springer auf d4 hängen ließ. Gleich darauf bot sich ihm die Chance zum materiellen Ausgleich, als Schwarz mit 7. … Sf6 seinen zweiten Springer in die Linie des den ersten Springer schützenden Läufers stellte. Doch leider nahm Richard die nun hängende Leichtfigur nicht wahr und konnte im Folgenden den Materialnachteil auch nicht zurückgewinnen. Ein vergessenes Luftloch im 19. Zug besiegelte im nächsten Zug das Matt auf der Grundreihe.

Auch Mats vermochte in seiner Partie mit Weiß gegen Arian Alloussi (ohne DWZ, TSG Oberschöneweide) nicht zu punkten. Seine Italienische Eröffnung wurde von Schwarz in ein Zweispringerspiel im Nachzuge überführt (1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6). Auch wenn er nach 4. Sg5 d5 5. exd5 Sa5 mit 6. d3 eine leicht suboptimale Fortsetzung wählte, war die Stellung bis zum 9. Zug noch ausgeglichen. Dann jedoch übersah Mats die Möglichkeit, einen Angriff auf den gefesselten Springer mit einem Gegenangriff auf den fesselnden Läufer zu kontern und opferte unnötigerweise seinen anderen Springer. Zwar bot sich zwischenzeitlich noch die Möglichkeit zum stellungsmäßigen Anschluss, jedoch sorgten zwei weitere Fehler dann letztlich doch zu weiterem Materialverlust und zum Verlust der Partie.

Leider nicht ganz volle Ausbeute in Runde 5

Nach dem Mittag gab es eine Vorbereitung auf die kommende Runde bevor Gordon allen nochmal eine Frischluft-Einheit verordnete und das Team auf die bevorstehende Partie einschwor.

In dieser Nachmittagsrunde spielten Richard mit Schwarz gegen Wolfgang Reimann (DWZ 765, Hamburger SK 1830), Martha mit Schwarz gegen Esther Mudriievskaya (ohne DWZ, SG Grün-Weiß Dresden), Johannes mit Weiß gegen Luise Rabus (DWZ 799, TSG Oberschöneweide) und Mats mit Schwarz gegen Filip Charytoniuk (DWZ 794, Hamburger SK 1830). Während die drei erstgenannten ihre Paarungen jeweils für sich entscheiden konnten, gelang dies Mats in seiner Partie leider nicht. (Weitergehende Partiekommentierung wird nachgereicht.)

Sportaktivität zum Ausgleich

Als weitere körperliche Aktivität zum Ausgleich der geistigen Höchstleistungen wurden die Kinder nach der absolvierten letzten Nachmittagsrunde von Gordon zu eine Runde Fußball und Basketball entführt, bevor es ziemlich ausgepowert zum Abendbrot ging. Zwischenzeitlich wurde die Auslosung für die 6. Runde online gestellt, und diese brachte eine gute und eine schlechte Nachricht mit sich. Die gute war, dass ein Punkt gesichert sei; die schlechte war, dass wir maximal drei Punkte erreichen könnten; denn Richard wurde gegen Johannes gelost.

Nominelles Fazit: 3 aus 8 an Tag 3. Es wäre mehr drin gewesen. Doch 10½ aus 20 nach Runde 5 stimmt weiterhin zufrieden.



Gute Ausbeute an Tag 2

IEM u8 Sebnitz 2022 Posted on Mi, Oktober 26, 2022 15:50:29

Am zweiten Tag stand nur eine Runde an. Johannes traf in Schwarz auf Meara Classen (DWZ 763) vom SG Trier 1877, Richard in Schwarz auf Esther Mudriievskaya (ohne DWZ) vom SG Grün-Weiß Dresden und ebenfalls Mats in Schwarz auf Wolfgang Reimann (DWZ 765) SG vom Trier 1877. Alle drei konnten (mit allerdings nicht ganz fehlerfreien Partien) sich jeweils einen Punkt sichern. Martha hatte aufgrund ihrer gestrigen Leistung ein schwereres Los gezogen und musste mit Weiß gegen Aleksander Stogiera (DWZ 1013) vom KSz Polonia Wroclaw ans Brett. Trotz einzelner Chancen konnte sie sich leider nicht durchsetzen und verlor die Partie. (Weitergehende Partie-Kommentare werden noch nachgereicht…)

Der Nachmittag war frei. Wegen des ziemlich durchwachsenen Wetters hatten wir uns für die Kinder eigentlich einen Kinobesuch als Alternative zum Ausflug in die Bastei oder zur Festung Königstein überlegt. Doch das vom Freizeit-Team angebotene Kegeln war einfach noch verlockender, und die Kinder fanden eindeutig ihren Spaß daran. Die zeitliche Lücke zwischen Mittagessen und Kegeln wurde mit ein paar kleinen Runden Boule im Sandkasten gefüllt, wobei in den späteren Runden als kleines Erschwernis die verbauten Spielgeräte als lustige Hindernisse dienten.

Am Abend stand nochmal die tägliche Einheit Training und Partievorbereitung an. Angesichts zweimaliger Falschanwendung in den Turnierpartien stand diesmal eine extra Übung zum Thema Scheinopfer auf dem Programm.

Nominelles Fazit: 3 aus 4 an Tag 2, macht 7½ aus 12 nach Runde 3. Ganz ordentlich bisher.



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